Hallo,
da ich ein Hammond 44 H Melodion (was eigentlich ein Suzuki ist, da die Markenrechte für den Namen "Hammond" bei Suzuki liegen) mein eigen nenne, kann ich zu einigen Dingen noch meinen Senf dazutun.
Allerdings besitze ich das Instrument erst seit ca. einem Jahr und spiele es zudem nicht regelmäßig, so dass ich in Bezug auf die Langzeiterfahrung und Langlebigkeit (noch) keine Auskunft geben kann.
Aber zunächst noch ergänzend zu Ralphgues Beitrag:
Allerdings ist das kein Verkaufs- oder Hochpreisargument, dieses "Feature" hat einen "Gegenwert" von vielleicht 50€, zumal die Qualität des verbauten Mikros lt. Usermeinungen
"hier" nicht besonders zu sein scheint.
Das sehe ich auch so, übereinstimmend einiger Usermeinungen habe auch ich festgestellt, dass der Mikrofonklang etwas mittenlastig ist, man kann aber per EQ hier wohlwollend nachhelfen. Auch werden Griffgeräusche am Instrument über das Mikro übertragen, da allerdings auch ein Lautstärkepoti am Instrument verbaut ist, kann man z. B. vor und nach dem Spiel hier muten, so dass das Problem auch nicht zu sehr ins Gewicht fällt.
Wie gesagt benutze ich das Instrument nicht regelmäßig, zumal ich "regulär" eigentlich auch keine Blasinstrumente sondern reine Tasteninstrumente spiele und auch da bin ich kein Profi.
Aber im Vergleich zu einigen anderen, z. T. älteren, Melodions/ Melodicas, die ich hier auch noch liegen habe, kann ich doch feststellen, dass das Hammond von der Verarbeitung, dem Klang (der je nach Spielweise zwischen Mundharmonika und Akkordeon liegt) und der Spielbarkeit her in der Tat in einer höheren Liga liegt. Die Ansprache ist sehr schön sowie über alle Töne recht gleichmäßig und die Tastatur ist sehr "smooth" und gar nicht so "klapprig", wie bei manch anderen Modellen.
Die Stimmung liegt bei etwa 443 Hz (bei Erwärmung und Feuchtigkeit nach einigem Spielen geht diese noch etwas runter) und ist in sich rein.
Ich habe im letzten Programm unseres Gospelchors ein Stück mit dem Hammond 44 H begleitet (eine ruhige Melodei bei Intro und Bridge), dort passte der Klang schön hinein und wirkte fast zart (einige Damen in unserem Chor waren immer sehr davon angetan
).
Ursprünglich hatte ich bei den Konzerten dafür die Abnahme mit dem internen Mikrofon vorgesehen. Da aber die Lautstärke des Instruments ausreichend war, um auch unterstützend mit über die Großmembran-Gesangsmikrofone abgenommen zu werden, konnte ich rein akustisch spielen.
Ich habe mir dabei das Instrument wie eine Keytar umgehängt (es sind zwei Aufnahmen für einen Gurt, z. B. für Gitarre, am Melodion vorhanden) und mit dem Anblasschlauch gespielt.
Mittels Schlauch ist die Ansprache dann nicht ganz so direkt als mit kurzen Mundstück, allerdings kann ich mit meiner Spielweise dann auch mal recht gut auf die Tasten schielen (die etwas kleiner sind als bei den üblichen Tasteninstrumenten).
Außerdem ist das Spielen mit so einem langen 44-Tasten-Prügel direkt horizontal vor dem Mund für mich dann doch etwas anstrengender, als mit einem kleineren Melodion.
Lohnen sich die über EUR 550.-?
Tja, ich habe auch etwas gehadert ob des Preises, zumal das eben auch kein Hauptinstrument für mich ist.
Letztendlich habe ich das Instrument dann günstig neu über einen japanischen Musikalienhändler, der dieses in der "Bucht" angeboten hatte, bezogen. Den genauen Preis inkl. Einfuhrzoll und Versandkosten habe ich nicht mehr im Kopf, er dürfte aber knapp über 400,00 Euro gelegen haben (sogar inkl. eines Umhängegurts, welcher nicht zum Serienzubehör gehört). Und diesen Preis war mir das Teil definitiv wert.
Es gibt im übrigen ein noch etwas teureres Modell von Hammond, das 44 HP. Dieses hat graue statt holzfarbene Seitenteile und eine etwas andere, gelochte Gehäuserückseite. Dadurch klingt dieses etwas "schärfer" und noch lauter.
Melodica der "Melodica Men", EUR 50.00: Billiger Chinaschrott. Ich kann nicht glauben, dass die "Melodica Men" auf diesen Dingern ihr Repertoire spielen.
Tun sie mit Sicherheit auch nicht.
Achte mal bei den Videos auf deren Instrumente, sie setzen viele verschiedene und größtenteils hochwertige Melodions/ Melodicas ein.
Keith Emerson hat auch keine Bontempi Orgeln gespielt (wenn auch hinkender Vergleich)...
Gruß
Michael