Halsstab verrutscht -> Verarbeitungsfehler oder überspannt ?

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Al Barrett
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Hi,

habe bei einer meiner Gitarren ein Einstellproblem: Der Halsstab lässt sich nur mit recht viel Kraftaufwand spannen, die Halskrümmung ist aber noch zu stark, so dass er noch angezogen werden muss. Nun ist es bei dieser Gitarre so, dass der "Schraubkopf" in den der Inbusschlüssel greift nicht mittig in dem Loch unter dem Trussrodcover sitzt, sondern etwas nach unten verschoben ist. Ich habe davon ein Bild gemacht (siehe unten) auf dem man das hoffentlich erkennen kann.

Frage: Ist das nur ein Verarbeitungsfehler und der Halsstab ist bei der Klampfe nunmal einfach etwas schwergängig, oder deutet das darauf hin, dass der Stab zu fest angezogen wurde und sich so ins Halsholz "eingefressen" hat, er also ursprünglich mal mittig saß ? Ich bin leider nicht Erstbesitzer der Gitarre, deshalb weiß ich nicht ob das schon immer so war.

LG, Al
 
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Das sieht ja richtig übel aus.
1. Gegenfrage:
Wenn man jetzt noch wüßte um welche Gitarre es sich handelt,
könnten evtl. Tipps gegeben werden.
2. Gegenfrage:
In welche Richtung ist die Halskrümmung zu stark.
Hat der Hals eine konkave oder eine konvexe Wölgung?

konvexkonkav.jpg

Gruß
Jo
 
1. Ist eine hochwertige Les Paul Kopie, geiles Teil, aber die Sache macht mir echt Bauchschmerzen.
2. Konkav, also der Halsstab hat nicht genug Kraft um den Saitenzug auszugleichen, so dass bei Greifen des 1. und letzten Bundes der Abstand am 12ten Bund zur Saite zu groß ist.
 
Was für Saiten hast Du denn aufgezogen?
so dass bei Greifen des 1. und letzten Bundes der Abstand am 12ten Bund zur Saite zu groß ist.
Beim gegriffenen Bund erster und letzter muß man am 7. oder 8. Bund kontrollieren. Am 12. wäre der Abstand wohl (normalerweise) zu gering. :gruebel:
 
Jetzt bin ich verwirrt, diese Art der Einstellung hab ich an diversen Stellen gelesen und seiter so gehandhabt. Habe die meisten meiner Gitarren so eingestellt, dass bei diesem Vorgehen am 12ten Bund die Saite grade so nicht aufliegt. Das passt für meinen Geschmack und Spielgefühl recht gut. Wobei mir grade auffällt, dass letzter Bund falsch ist. Quasi hinter dem letzten Bund. Richtig müsste es also heißen: Saite (ich nehme immer die tiefe E-Saite als Referenz beim Einstellen der Halskrümmung) liegt auf dem ersten und dem letzten Bundstäbchen auf und dann beim 12ten Bund den Abstand einstellen.

Ich habe 10er Saiten drauf (Daddarios).
 
Hi,

da sieht eigentlich garnichts übel aus. Die haben bei der Herstellung das Loch einfach nur teilweise wieder geschlossen....warum weiß kein mensch....evtl damit er nicht herausfällt, wenn er lose ist?!

Zu Deinem Problem:

1 Frage: Weißt du wieviel Kraft Du einem solchen Halsstab zumuten darfst? Wenn ja, dann geh an die Grenze....manchmal sitzt der einfach nur etwas zu fest.

Tatsächlich glaube ich jedoch, dass dein Hals schon verzogen ist und Du mit der Schraube einfach an der Grenze ihrer Möglichkeiten angekommen bist. Für diesen Fall wären dann Reparaturmaßnahmen nötig.
 
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Nachtrag: Frag mich nicht wo ich das gelesen habe, ich hab gerade versucht zu finden wo das war und finde auch nur irgendwas zwischen 7. und 10. Bund. Aber wenn ich beim 12ten "grade so nicht aufliegen" einstelle, passt am 8. oder so die Saitenlage vielleicht ja auch so wie sie soll...

@smartin: Bisher habe ich keinen Halsstab gekillt, hatte also immer Ahnung wie viel Kraft er verträgt. Aber wieviel Kraft er NICHT mehr verträgt weiß ich ja theoretisch erst, wenn ich einmal zu viel Gedreht habe ;)
 
Aber wieviel Kraft er NICHT mehr verträgt weiß ich ja theoretisch erst, wenn ich einmal zu viel Gedreht habe

clevere Theorie :D

Ja also Du kannst einen Halsstab bei Drehung in ungefähr 20-30° Torsion belasten ohne dass er bricht.

Was für ne Saitenlage haste denn?! Nicht übertreiben! ;)
 
Aber wieviel Kraft er NICHT mehr verträgt weiß ich ja theoretisch erst, wenn ich einmal zu viel Gedreht habe ;)

Joa, wenn's plötzlich wieder ganz leicht geht oder der Anker durchs Griffbrett kommt, hast Du definitiv das Limit überzogen.:D
 
clevere Theorie :D

Ja also Du kannst einen Halsstab bei Drehung in ungefähr 20-30° Torsion belasten ohne dass er bricht.

;)

Ok, das heißt doch dann eigentlich, wenn ich ne viertel Umdrehung schraube, loslasse und der Inbusschlüssel auf der Position stehen bleibt, also NICHtT zurückspringt habe ich ja nur die Schraube gedreht und NICHT auf Torsion belastet. Solange ist also alles gut. Und erst wenn das nicht mehr so ist, laufe ich gefahr zu fest zu drehen ? Oder hab ich da jetzt nen Denkfehler drin ?

Saitenlage ist schon, gut, könnte aber noch besser sein.
 
Ok, das heißt doch dann eigentlich, wenn ich ne viertel Umdrehung schraube, loslasse und der Inbusschlüssel auf der Position stehen bleibt, also NICHtT zurückspringt habe ich ja nur die Schraube gedreht und NICHT auf Torsion belastet. Solange ist also alles gut. Und erst wenn das nicht mehr so ist, laufe ich gefahr zu fest zu drehen ? Oder hab ich da jetzt nen Denkfehler drin ?

Saitenlage ist schon, gut, könnte aber noch besser sein.

Was Du über den 12. Bund gelesen hat, ist richtig. Und Smartin hat Recht, so schlimm sieht das nicht aus, gibt es immer wieder. Ich würde versuchen, Saiten lösen - und erst einmal anders herum die Halsstabschraube (los) zu drehen, um ein Gefühl zu bekommen, ob da immer noch Spannung besteht. Dann die Gitarre fest auflegen und ggf. mit Hilfe einer anderen Person den Hals etwas nach unten zu biegen (ETWAS!) dabei die Halsstabschraube so weit wieder fest zu drehen wie es möglich ist. Das hat mir schon mehrfach geholfen...Wenn kein Erfolg: Vermutlich Hals verzogen.
 
Habe gerade nochmal versucht nachzustellen. jetzt merkt man die Torsion. Gehe daher daovn aus, dass ich am Ende angelangt bin. Naja, dann ist die Halskrümmung halt nur ne 1,5 statt ne 1...
 
Habe gerade nochmal versucht nachzustellen. jetzt merkt man die Torsion. Gehe daher daovn aus, dass ich am Ende angelangt bin. Naja, dann ist die Halskrümmung halt nur ne 1,5 statt ne 1...

Da niemand sagen kann, Du vermutlich auch nicht - was für ein Halsstab eingebaut ist, würde ich versuchen, die Schraube einmal ganz heraus zu schrauben - wenn es möglich ist. Es gibt Stäbe, da können dann noch passende Unterlegscheiben zwischengelegt werden. Das habe ich bei einigen schon gemacht, wenn ich mit dem Gewinde am Ende war. Ob das bei Deinem geht...Versuch es?
 
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na das wird evtl. nicht gehen, wegen dem "Pfropfen"... Aber probiers mal, da gibts ja Tricks.

Ansonsten "erstmal" vom Gitarrenbauer negativ abrichten lassen. D.h. er macht die Bünde in der Mitte etwas höher, dadurch kann man einem leichten Bogen entgegenwirken.

Das wären jetzt die einfachsten Möglichkeiten.
 
Vielleicht ist die Frage ja doof, aber: Muss ich beim Linksrum, also Rausschrauben der Halsstabmutter auch vorsichtig sein und pro Tag nur ne halbe Umdrehung oder so machen ? Meine mal gelesen zu haben, dass das in beide Richtungen "gefährlich" ist. Oder kann ich die bei abgenommenen Saiten einfach auf einmal rausschrauben ? Könnte ja theoretisch auch ein Doubleaction Halsstab sein, dann hab ich ein Problem, oder ?
 
Vielleicht ist die Frage ja doof, aber: Muss ich beim Linksrum, also Rausschrauben der Halsstabmutter auch vorsichtig sein und pro Tag nur ne halbe Umdrehung oder so machen ? Meine mal gelesen zu haben, dass das in beide Richtungen "gefährlich" ist. Oder kann ich die bei abgenommenen Saiten einfach auf einmal rausschrauben ? Könnte ja theoretisch auch ein Doubleaction Halsstab sein, dann hab ich ein Problem, oder ?

Es besteht die Möglichkeit das ein Doubleway Halsstab eingebaut ist. Bei einer günstigeren Copy aber weniger. Aber bei einem solchen wirst Du beim anders herum Drehen auch etwas "Kraft" spüren. Und Du wirst merken, das sich der Hals dann noch mehr "falsch" biegt, wenn es ein Doppelweghalsstab ist. Eine normale Halsstabschraube kannst Du in einem Arbeitsgang rausdrehen - wenn es das "Loch" zuläßt, und kein Leim oder Lackrest es verhindert. Das kann auch "freigebohrt" werden, mit Spezialwerkzeug, welches aber selbst in normalen Musikgeschäften nicht vorhanden ist.

Wenn das alles nicht zutrifft, bleibt wirklich nur die Methode von Smartin. Egal - alles ist umständlich und kostet!

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Beim nochmaligen, genaueren Betrachten Deines Fotos, würde ich vermuten, das die "Reste" unterhalb der Schraube mit einem sehr schmalen Stechbeitel oder Schraubendreher beseitigt und die Schraube "freigegraben" werden kann. Und somit die Schraube nach draußen befördert werden kann - wenn die anderen geschilderten Bedingungen vorliegen.
Etwas Anderes: Die "Kerben" in dem Sattel erscheinen mir viel zu breit...Den würde ich auch ersetzen.
 

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