Halsbiegung trotz voll abgezogenem Halsstab

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Hi zusammen.

Ich habe hier 2 Gitarren (eine Les Pazl Kopie und eine hochwertige akustische), für beide trotz voll angezogenem Halsstab (so fest, dass ich nicht noch mehr drehen will) noch eine Halsbiegung aufweisen. Weiß jemand an was das liegt und wie man es beseitigen könnte?

LG, Al
 
Eigenschaft
 
Vielleicht zu fest angezogen.
 
Eventuell ein falsch herum angezogener 2Way Trussrod?
Der Biegt dann den Hals auch ohne Saiten zum Bogen
 
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in welche Richtung denn gebogen? Zu den Saiten hin? Dann ist der Hals verzogen.....sehr sogar.

Von den Saiten weg? Dann hast Du zu doll angezogen.
 
Naja, der, Stab funktioniert, aber bei voll angezogen reicht eben die Wirkung nicht. Ich habe also bei im letzten und ersten Bund runter gedrückten Saiten für meinen Geschmack zu viel Luft im 7. oder 9. Bund. Geschätzt fehlt mir eine halbe bis 1 Umdrehung. Ich kenne das so, dass bei voll angezogenem Stab die Saiten bei dieser Aktion überall aufliegen.

Ich kann eine Falschbedienung meinerseits ausschließen. Ich mache das seit Jahren. Bei sicher wir über 50 Gitarren. Nur verhält sich der Rod hier eben anders.
 
dann ist da was im Argen... riecht nach Halsverzug. Mal ne Werkstatt drüber schauen lassen. Kann man reparieren....
 
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Hm. Danke für den Tipp. Wenn nich jemand ne Idee hat wie man das selbst in den Griff bekommen kann: gerne
 
wenn es irgendwie geht, mach doch mal ein Foto. Vielleicht ists ja etwas harmloses....

Du kannst auch mal versuchen, sofern die Kopfmutter entfernbar ist, diese Mutter mit Unterlegscheiben zu unterlegen. evtl. ist nur der Halsstabkanal komprimiert.


Bei einem Verzug dieser Stärke wäre eine Neubundierung mit Griffbrettbegradigung (Schliff) nötig.

Man schleift dann quasi den Hals krumm, wenn der Halsstab auf "Mitte" gestellt ist. Damit kann man dann wieder den Halsstab betätigen.
 
Ich probier das mit der Unterlegscheibe mal. Was für ein Bild würde denn helfen? Die Gitarrenbauermethode klingt preislich nicht wirklich rentabel...
 
In der Werkstätt läge sowas bei etwa 200-300€, je nach Anbieter.

Wenn es geht, probier erstmal die Unterlegscheiben. Das kann schon die Lösung sein.
 
Danke für den Tipp mit den Unterlegscheiben. Das hat es gebracht. Bei der Akustikgitarre ist mir dabei aufgefallen, dass sie leider ne leichte Donauwelle hat. Heißt, ca. Zwischen 12. und 15. Bund hat der ganze Hals ne leichte Biegung. Ist aber im unproblematischen Rahmen. Wundert mich nur. Griffbrett ist aus Ebenholz. Das ist ja normal so hart, dass da schon einiges passieren muss...
 
Diese Donauwelle (schönes Wort dafür!!) findet sich leider oft bei Akustikgitarren. Das liegt zum Teil an der Verarbeitung von noch nicht richtig abgelagertem Holz. An der von Dir gemeldeten Stelle ist durch den Halszapfen mehr Material vorhanden, und der Endtrockenprozess verursacht diese Biegung. Den Hals dann so "gerade" einstellen wie es möglich ist ohne Schnarren. Ab dem 15. Bund spielt man seltener bei einer Ak. Gitarre. So das es nicht all zu sehr stört...
 
Macht Sinn. Glaube aber eher dass die dann mal zu feucht gelagert würde. Hat neu mal 1500€ gekostet oder so. Da gehe ich eigentlich von trockenem Holz aus...
 
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Macht Sinn. Glaube aber eher dass die dann mal zu feucht gelagert würde. Hat neu mal 1500€ gekostet oder so. Da gehe ich eigentlich von trockenem Holz aus...

Da will ich Dir grundsätzlich nicht widersprechen, aber der Preis eines Instruments sagt nicht immer etwas über die Qualität aus. Habe da so meine leidvollen Erfahrungen, auch von Custom Shops bekannter Marken. Da habe ich schon bei 4000 Okken Instrumente sehr mäßige Verarbeitung oder Material erlebt, und bei Günstigteilen tolle Arbeit.
 
Auch wenn es ein alter Thread ist, wollte ich mich für die wertvollen Informationen bedanken! (Es gibt noch einen weiteren Thread zu dem Thema, aber ich schreibe mal hier rein, weil der Titel aussagekräftiger ist. :D)

Ich hatte das gleiche Problem: Der Halsstab meiner Strat war funktionstüchtig, aber bereits voll angezogen und trotz 9,5er Saiten (dünner geht weiß Gott nicht :evil:) war der Hals immer noch nicht gerade genug. Es fehlte nicht viel, aber es fehlte was. Ich habe die Mutter abgeschraubt und drei Federringe untergelegt, die ich vorher ein bisschen auseinandergebogen hatte. Warum Federringe? Ich habe einfach keine passenden Unterlegscheiben gefunden - entweder waren sie zu breit oder zu schmal... Federringe sind eigentlich Schraubensicherungen, aber durch das Auseinanderbiegen sind sie dieser Funktion ja nun beraubt.

Ergebnis: Der Hals lässt sich nun das kleine bisschen näher an die Gerade bringen, das vorher nicht erreichbar war - alles prima also. Nur der Ersatzhals, den ich vorgestern gekauft habe, kurz bevor ich diesen Thread hier fand, ist nun überflüssig. :engel:
 
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Abgesehen von den Feder-Ringen oder Unterlegscheiben:
Ist es nicht möglich, das Trussrod auf die "ungespannte" Stellung zu bringen und dann mithilfe eines gerade Profils ein wenig im feuchten Badezimmer oder Schlafzimmer zu lagern?
Soweit ich weiss wird doch Holz auch mithilfe von Dampf und Wärme gebogen und behält dann die Form...
 
...aber nicht unter Saitenspannung. Da kommt dann der trussrod ins Spiel.

Schon klar im ersten Moment. Aber die Kräfte ändern sich ja proportional zur steigenden Biegung.

Ausgangssituation ist ja eine konkave Biegung des Halses (" nach vorne, zu den Saiten hin) mit angezogener Halsschraube.
Wenn ich das Trussrod zurückdrehe zur spannungslosen Nullstellung und diese kerzengerade stelle und diese Form behalten wird, bekomme ich ja wieder mehr Regelstrecke. Alles unter der Prämisse, dass sich die Fasern des Holzes neu, bzw dauerhaft (für ein paar Jahre) ausrichten.

Und jetzt der eigentliche Punkt zum ersten Satz:
Wenn ich an diesem Punkt anfange die Saiten aufzuziehen und bis zur 5. Aufgezogenen Saite die Halsspannung immer wieder so nachjustiere, dass der Hals gerade bleibt, ist die benötigte Kraft aufgrund des nicht vorhanden Winkels von Kopfplatte zu Halsfassung doch geringer? So könnte man ja verhindern, dass sich der neu ausgerichtete Hals wieder verzieht.

Ist da ein Fehler, und wenn ja, wo?
 
Alles unter der Prämisse, dass sich die Fasern des Holzes neu, bzw dauerhaft (für ein paar Jahre) ausrichten.

Falsche Prämisse würde ich sagen, denn genau das tun sie nicht. Wenn man biegen wollte müsste das bei höherer Temperatur passieren. Dann könnte es durchaus dauerhafter sein.

ist die benötigte Kraft aufgrund des nicht vorhanden Winkels von Kopfplatte zu Halsfassung doch geringer?

Das verstehe ich nicht. Geometrisch bleibt es doch immer das selbe, egal in welcher Reihenfolge vorgegangen wird.
 
Schön, dass der Thread auch heute noch Leuten hilft, Tracil.

Habe meine Paula um die es hier geht nach längerer Standzeit gerade mal wieder rausgeholt und der Hals ist noch top. Also auch den Langzeittest bestanden.

Das mit den Federringen habe ich übrigens genauso gemacht gehabt.
 

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