Hals verzogen - Gitarre stand im Keller

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Hallo,

Ich habe von einem guten Bekannten eine alte Gitarre geschenkt bekommen. Es handelt sich um eine "Reuther" Strat.
Ich würde sie als 60s oder 70s Strat beschreiben(vom Ton). Nicht besonders wertvoll, aber gut klingend.
Also hab Ich sie erstmal sauber gemacht, das Griffbrett geölt, die Bünde poliert, die Elektrik geprüft, Saiten aufgezogen und die Saitenlage & Intonation eingestellt.

Wie schon gesagt - sie klingt gut, ausser in den hohen Lagen der e,b & g Saiten(teilweise auch die d-Saite). Da klingt sie leider gar nicht(oder kaum).

Am besten lässt sich das wohl so beschreiben:
Je höher Ich die Saitenlage einstelle, desto mehr "Ton" kommt aus den Problembünden.
Und dementsprechend - je niedriger die Saitenlage desto mehr "pling" & "klirr" ist zu hören.
Es "klirrt" halt, und teilweise bekommt man sogar den Ton, der eigentlich erst auf dem nächsten Bund kommen sollte.
Was für ein Albtraum:eek:

Die Gitarre stand wohl die letzten Jahre nur im Keller, was für mich das deutlichste Zeichen ist, dass sich der Hals verzogen hat. Die Bundstäbchen sind nämlich in diesem Bereich(ich der Deadzone) nicht abgenutzt. Also nicht mal ein wenig. Sie sehen aus wie neu.:confused:

Also, was kann man da tuen? Der Wert der Gitarre dürfte wohl ungefähr bei 100-150€ liegen, weswegen sich teure Reperaturarbeiten beim Gitarrenbauer kaum lohnen.
Sollte man vielleicht die Bünde bearbeiten, oder muss vielleicht sogar der Hals plangeschliffen werden?(Bitte nicht falsch verstehen, natürlich bleibt der Radius im Griffbrett. Ich meine halt: Griffbrett ablösen, Hals & Unterseite des GBs planschleiffen und beides wieder verleimen.)

Dankbar für jede Hilfe

mfg Papalapap

ps: Ich habe die betreffenden Bünde mal in einem Bild markiert. Vielleicht hilft es ja ein wenig.
 
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nee, hört sich für mich definitiv nach nicht vernünftig abgerichtet an, dass die bünde nicht mal leicht angeflacht sind, deutet darauf hin. wenn getrocknetes holz irgendwo im keller lagert, muss da schon viel feuchtigkeit UND dann wieder große hitze auftreten, damit sich so ein hals verzieht.

google mal nach dem rockinger workshop, da ist gut beschrieben wie man vorgeht. oder guck mal bei frets.com.
 
Das wär auf jeden Fall schön, wenns denn so wäre.
Die Bünde sehen aber halt alle noch Taufrisch aus. Darum bin ich da so skeptisch.
Ich werd morgen mal ein Foto davon machen und hier reinstellen.

Dann müssten die Bünde aber schon vom Werk aus schlecht abgerichtet gewesen sein, oder können die sich durch Feuchtigkeit verziehen?

mfg Papalapap
 
Hast du auch den Hals eingestellt?

Das Griffbrett vom Hals trennen, abschleifen und wieder aufleimen? :eek: Ich würde dir empfehlen, wenn du den Hals schon mit dem Trussrod eingestellt hast, die Bundstäbchen abzurichten. Ich habe hier für dich den Rockinger Link: http://www.rockinger.com/index.php?page=ROC_Workshop_Buende

Dann müssten die Bünde aber schon vom Werk aus schlecht abgerichtet gewesen sein, oder können die sich durch Feuchtigkeit verziehen?
Bei so einer günstigen Gitarre ist es wahrscheinlich, dass die Bünde schon vorher schlecht abgerichtet waren. Vielleicht kam dann noch der feuchte Keller dazu und dadurch ist es schlimmer geworden.

Übrigens, hast du schon mal gehört das sich Metall durch Feuchtigkeit verzieht? :D


Gruß
Jan
 
Wenn die Gitarre die ganze Zeit besaitet war (unter Spannung), dürfte sich eigentlich nichts verzogen haben. Nutze mal den Link zum Rockinger-Workshop und kontrolliere den Hals entsprechend der dort gemachten Angaben auf Halskrümmung, etc.
Drücke mal die hohe e-Saite im ersten und letzten Bund nieder und kontrolliere den Abstand der Saitenunterkante zur Bundoberkante in der Mitte. So kannst Du die Krümmung des Halses nachvollziehen.
Hand anlegen solltest Du aber selbst nur, wenn Du genau weißt, was Du da tust. Sonst lass lieber einen Fachmann an die Arbeit. Für den ist die eventuell notwendige Nivellierung der Bundstäbe kein Thema und die Kosten sollten sich im verdaulichen Bereich bewegen.

/V_Man
 
Danke für eure Antworten. Ich kam gestern nicht mehr an den Rechner.

@ Strat_Fan
Der Hals ist eingestellt. Den Hals planzuschleifen hört sich im ersten Moment auf jeden Fall ziemlich übel an, ist aber mit dem richtigen Werkzeug gar nicht so schwer. Die nötige Erfahrung dazu wäre natürlich auch nicht schlecht. ;)
Ich durfte so was schon einmal miterleben, und hätte dazu außerdem noch ein ein Art Tutorial aus den weiten des webs.

Die Gitarre ist zwar günstig, aber sie kommt immerhin aus Deutschland. Deutsche Gründlichkeit und ... naja vergessen wir das. Schlecht abgerichtete Bünde können ja aus jedem Land kommen.:)

Und - Nein. Ich meinte nicht das Metall, dass sich verzieht sondern die Einlagen, in die die Bünde eingelassen werden.

@ Vintage_Man
Die Gitarre war zwar unter Spannung, aber eine Gitarre die mehrere Jahre im Keller steht, mit den gleichen Saiten drauf, die ja immer mehr an Spannung verlieren ... sagen wirs mal so:
Ich hatte noch nie so verrunzelte Saiten in der Hand. Die waren ja schlabbriger als jede Spaghetti. Aldente sozusagen. :)
Der Hals ist übrigens schnurgerade. Am Hals habe ich eine leichte Wölbung gelassen(konkav).
Man sieht aber, wenn man vom Tremolo, Richtung Sattel sieht, einen leichten Knick ab dem 13. Bund.
Soll heissen, dass da die Bundstäbchen nicht mehr ganz in Reihe verlaufen.

Ich hab hier übrigens noch die Fotos. Vielleicht sieht ja der ein oder andere noch etwas entscheidenes.
Im Prinzip sehen sie aber noch einwandfrei aus.

mfg Papalapap
 

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Du gehst wie folgt vor:
- Saiten herunter nehmen
- Bundstäbchen entfernen
- Griffbrett abschleifen und gerade abrichten
- neu bundieren
- anschließend Gitarre im Hausmüllbehälter entsorgen und ne vernünftige Gitarre kaufen!
 
Eine Frage: Du beschreibst sie als "60s oder 70s Strat (vom Ton)."

Frage: Wie klingt eigentlich ne 80s/90s (vom Ton)?
 
Auf den Fotos erkenne ich, dass die Saitenlage recht hoch ist. Also stimmt schon mal grundlegend mit dem Setup etwas nicht. Dann sehe ich, dass die Bundstäbe recht kräftig sind und kaum angenutzt. Das gibt viel Spielraum, einen eventuellen leichten Verzug des Halses über ein ordentliches Abrichten der Bundstäbe zu egalisieren.
Ich kann auch keinen noch so verkommenen Trümmer wegwerfen: Ich würde die Saiten herunternehmen, den Hals so gerade einstellen wie möglich und dann die Bünde abrichten, rundfeilen, polieren und fertig.
Das ist für einen Gitarrenbauer schnell gemacht. Ein Hobbyist braucht als Spezialwerkzeug lediglich eine Bundfeile, etwas handwerkliches Geschick und Geduld. Den Rest kann man sich selber basteln.

/V_Man
 
@Ottobla

Urkomisch!
Lustig sein ist nicht dein Spezialgebiet oder?

@ Vintage_Man

Danke für deine Hilfe

mfg Papalapap
 

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