Hals stark genug für Dickere Saiten?

A
Arcon
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Hallo,

ich habe das Forum gerade etwas durchstöbert und dieses Thema so nicht gefunden. hoffe, dass ich es nicht übersehen habe.

Ich habe einen alten Kaufhaus-Bass (0815-4-Saiter), den habe ich auseinandergebaut und habe seit längerem vor, daran zu basteln. Bas hat einen Schraubhals und wirkt vom Bau her recht "klotzig-Stabil". Leider weiß ich nicht welches Holz verwendet wurde.

Mein Plan ist es einen neuen Lack drauf zu machen, besseren Tonabnehmen (ist P-Bass) und die Saiten "Dark Lord" von Warwick aufzuspannen (Fis - B - E - A). Das ist ne sehr krasse Variante. Ob es Sinn macht einen Bass sooo tief zu stimmen, ist ansichtssache, aber dafür sind ja experimentelle Bauprojekte da:)

Meine Frage ist: Gibt es einen Weg herauszufinden, ob mein Basshals stark genug für
.175er Saiten ist? Da sind ja einige Kilo mehr Zug drauf, als bei Normalstimmung.

Hat wer damit Erfahrung oder einen sinnvollen Tipp?

Gruß,
Arcon
 
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Ich glaube eher, dass Du auf 34"-Mensur Probleme damit kriegen wirst, die Saiten sauber "gespannt" zu kriegen. Der Dark Lord hat ja schon mal 35"

Um den Zug musst Du Dir keine Sorgen machen. Auch wenn das Vorurteil Tiefe Saite=Mehr Zug nicht auszurotten ist, es ist schlicht falsch.

Die H-Saite eines durchschnittlichen D'Addario-Satzes hat ca. 5 kg weniger (!!!!) Zug als z.B. die D-Saite.
 
In der Tat, die landläufige Meinung, dass dickere Saiten auch eine höhere Zugkraft ausüben, stimmt nicht.

Ich kenne keine Werte für Fis-Saiten, jedoch üben D- und A-Saite normalerweise den stärksten Zug aus, eine H-Saite hingegen den geringsten.

Was hier eventuell problematisch werden könnte, sind die Unterschiede der beiden äußeren Saiten.
Wenn man nach den Werten von d'Addario geht, würde eine 0,145er Saite auf A gestimmt einen Zug von ca. 15kg aufbringen, die A-Saite (0,085) auf der rechten Halsflanke hingegen knapp 22kg.
Normalerweise sollte das dem Hals nicht allzu viel ausmachen, jedoch wird das Risiko, dass sich das Ding vertwistet, dadurch nicht geringer.
 
ja super. Danke erstmal für die Antworten.

Gibt es irgendwo eine Art Tabelle, auf der man Zug-kg einsehen kann? Zumindest Orientierungswerte?
Würde mich für die Theorie mal echt interessieren.
 
oh genial! Danke dafür!
 
Wenn man ein bisschen rechnen möchte kann man den Saitenzug in Newton auch ausrechnen:

Soweit ich mich erinnere, lautet die Formel dafür (ich übernehme kein Gewehr):

f = sqrt[ sigma / (m/l) ] / 2l

wobei gilt:
f := Grundfrequenz der Saite
sigama := Saitenspannung
m := schwingende Saitenmasse
l := schwingende Saitenlänge

Das aber nur am Rande und eine rein technische Betrachtung. ;)

Es gibt auch noch Formeln, über die man die Auslenkung der Saite bestimmen kann, aber das basiert (soweit ich mich erinnere) auf lustigen Fourrier-Transformationen und ich will euch nicht langweilen.

Gruß
Tröte
 
Die dürften ja nicht mehr ziehn als ein normaler Satz auch, du spielst den Satz ja nicht auf E standard. Ich hab auf meinem 4 Saiter Squier VM Preci auch einen 135 satz drauf. Der ist auf A# Drop gestimmt das geht, allerdings hatte ich Probleme mit der Saitendicke am Sattel und Bridge.
Mach dir weniger Gedanken ob der Hals das mitmacht, guck lieber mal das du die Fetten Saiten überhaupt aufgespannt bekommst und ob die Saiten überhaupt durch die Brücke gehn. Ich weis das der Darklord sehr angepasst ist an das Tuning was Brücke, Sattel und Holz angeht. Ausprobieren kannst du es aber ich bezweifel das du ohne großes Gebastel an dein Ziel kommst.
 

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