Hals: Nato

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Hallo,

was mir in der letzten Zeit immer häufiger bei Gitarrenangeboten vor die Brille kommt ist in den Beschreibungen der Hinweis "Hals: Nato".
Natürlich weiss ich, dass die Gitarre mit einer solchen Bezeichnung nicht in Nato-Tarnfarben daher kommt, aber irgendwie peil ich net was dahinter steckt....

Kann mir einer helfen und das Rätsel lüften?
 
Eigenschaft
 
Hallo,

was mir in der letzten Zeit immer häufiger bei Gitarrenangeboten vor die Brille kommt ist in den Beschreibungen der Hinweis "Hals: Nato".

Nato ist ein Holz, ist recht günstig und ähnelt sowohl vom Klang als auch von der Beschaffenheit Mahagoni ;)
 
Uhi, das ging fix. Danke für die Antworten und danke fürs Schieben, war mir nicht sicher wo es besser rein passt. ;)
Und wieder was gelernt... hatte bei Wiki nur nach Nato geschaut und da kommt dann direkt das Bündnis.
 
Nato darf oder durfte zumindest als Mahagoni gehandelt werden. Als Furnierholz ist das auch soweit OK, aber als Klanggholz eben nicht. Klanglich liegen zw. Nato und Mahagoni Welten und ein Grund, weshalb ostasiatische Instrumente steril und tot klingen. Nato sollte ein absoluter Showstopper in sachen Erwerb eines Instruments sein. Auch dann, wenn es "nur" für den Hals verbaut wird.
 
Hmmm, wird AFAIK bei Yamaha seit Jahrzehnten verbaut. Und sooo schlecht waren und sind die nun wirklich nicht. (Auch Gitarren und Bässe mit Graphithals können klingen...)
 
Als Furnierholz ist das auch soweit OK, aber als Klanggholz eben nicht. Klanglich liegen zw. Nato und Mahagoni Welten und ein Grund, weshalb ostasiatische Instrumente steril und tot klingen. Nato sollte ein absoluter Showstopper in sachen Erwerb eines Instruments sein. Auch dann, wenn es "nur" für den Hals verbaut wird.
Das halte ich mit Verlaub für Unsinn. Hast du irgendeinen Beleg oder eine Quelle für diese These? Es mag ja günstiger sein als Echtes Mahagoni (Swietenia macrophylla) oder Spanische Zeder, aber ist es deswegen aus klanglicher Sicht automatisch schlechter?
 
Besser ein Hals aus Nato, als eine Decke aus Linde......
 
Nato darf oder durfte zumindest als Mahagoni gehandelt werden. Als Furnierholz ist das auch soweit OK, aber als Klanggholz eben nicht. Klanglich liegen zw. Nato und Mahagoni Welten und ein Grund, weshalb ostasiatische Instrumente steril und tot klingen. Nato sollte ein absoluter Showstopper in sachen Erwerb eines Instruments sein. Auch dann, wenn es "nur" für den Hals verbaut wird.
Merke: Bei akustischen Gitarren hat das Holz im Hals im Gegensatz zu E-Gitarren keinen sonderlichen Einfluss auf den Klang.
Und bei Yamaha FGs habe ich auch schon Gitarren gespielt, bei denen mir die mit Korpus aus Nato klanglich deutlich besser gefallen haben als die mit Palisander. OK, laminiert, aber trotzdem :D

Besser ein Hals aus Nato, als eine Decke aus Linde......
Das auf jeden Fall!
 
Merke: Bei akustischen Gitarren hat das Holz im Hals im Gegensatz zu E-Gitarren keinen sonderlichen Einfluss auf den Klang.

Ernst gemeint? Wieso sollte das einen geringeren Einfluss haben? (Die Argumentation könnte ich mir allenfalls so vorstellen: Da die Decke und das Korpusmaterial einen hohen Einfluss haben, bleibt für den Rest relativ weniger übrig...)
 
Auch dann, wenn es "nur" für den Hals verbaut wird.
Das Halsmaterial soll AFAIK zum Klang einer E- Gitte mehr beitragen als das Korpusholz. :gruebel:

Bezüglich A- Gitarren weiß ich da leider nix... :redface:

Alex
 
Den größten Klanganteil bekommt die akustische Gitarre durch die Decke, als nächstes hat der restliche Korpus einen Klanganteil. Bei der E-Gitarre ist das komplette Ding massiv und da hat einerseits dann der Korpus einen Einfluss und andererseits dann der Hals, als quasi "massive Weiterführung". Kannst ja mal bei einer akustischen Gitarre im letzten Bund drücken und dann die Saite zwischen Sattel und dem gedrückten Bund (also über dem Hals) anschlagen, dan hörst du ungefähr, wie sehr der Hals zu hören ist. ;)
 
Merke: Bei akustischen Gitarren hat das Holz im Hals im Gegensatz zu E-Gitarren keinen sonderlichen Einfluss auf den Klang.:D

Das möchte ich nicht unwidersprochen lassen.
Der Hals (Material und Masse) hat einen sehr großen Einfluss auf den Gesamtklang einer Akustikgitarre.

Grüße
 
Den größten Klanganteil bekommt die akustische Gitarre durch die Decke, als nächstes hat der restliche Korpus einen Klanganteil.
D'accord.

Bei der E-Gitarre ist das komplette Ding massiv und da hat einerseits dann der Korpus einen Einfluss und andererseits dann der Hals, als quasi "massive Weiterführung".
Auch d'accord.


Kannst ja mal bei einer akustischen Gitarre im letzten Bund drücken und dann die Saite zwischen Sattel und dem gedrückten Bund (also über dem Hals) anschlagen, dan hörst du ungefähr, wie sehr der Hals zu hören ist. ;)
Ja, deutlich lauter als bei meiner Brettgitarre ...

Habe zwei sonst baugleiche Gitarren des gleichen Herstellers mit verschieden breiten Hälsen, ich denke, dass der Unterschied nicht nur zufällig ist (da zwei andere gleiche Gitarren des gleichen Herstellers mit identischen Hälsen deutlich näher ""beeinander" klingen).
 
Habe zwei sonst baugleiche Gitarren des gleichen Herstellers mit verschieden breiten Hälsen, ich denke, dass der Unterschied nicht nur zufällig ist (da zwei andere gleiche Gitarren des gleichen Herstellers mit identischen Hälsen deutlich näher ""beeinander" klingen).
Das Holz ist aber nicht identisch - insofern wird sich nie herausfinden lassen, ob's tatsächlich (nur/auch) am Hals liegt...
Für mich ist die Frage immer auch die, wie fein das Gehör ist. Mir selbst traue ich da nicht viel zu; die unterschiedlichen Halsbefestigungen sollen sich ja für manche Leute hörbar auswirken - aber ich kann das nicht bestätigen. Ich neige daher dazu, dem Halsmaterial nicht allzu viel Bedeutung beizumessen, und stimme insofern Jiko und rw zu: Ersma (ganz viele Prozent) kommt die Decke (inkl. Beleistung!), dann (deutlich weniger Prozent, aber doch deutlich hörbar) der Korpus, und um die restlichen paar Prozent kloppt sich der Rest. Unter diesen Rest fällt dann auch, was den Hals betrifft, der Übergang zum Korpus (12., 14. oder noch ein anderer Bund), der sich i.d.R. auf die Position des Schallochs auswirkt.
Für Zweifler: Ich habe allerdings mal Gitarren mit Rio-Hälsen angespielt, und mir fiel auf, dass die alle wahnsinnig viel power hatten. Ob's das nun doch am Halsholz lag???
 
Meiner Meinung nach ist die Qualtät der Holzes wichtiger als z.B. die der Zargen. Begründung: der Hals hat vom Gesamtanteil der Gitarre her vergleichsweise viel Masse, kann also potentiell viel Schwingung absorbieren. Ein hartes Holz, Palisander z.B., nimmt im Verhältnis zu weicheren Hölzern weniger Schwingung auf. Es bleibt also mehr "Druck" für die Deckenschwingung.

Blöderweise ist hartes Tonholz wie Palisander ziemlich teuer. Deshalb wird es nicht oft in Hälsen verbaut.

Mahagoni ist weicher, Nato ist noch weicher. Trotzdem halte ich auch Nato für durchaus geeignet, um in den günstigeren Preisklassen als Halsmaterial verbaut zu werden. Es ist halt weit weniger geschützt als Mahagoni und daher deutlich günstiger.
 
Also doch manchmal im Board - weisst wahrscheinlich auch, welche Gitarren ich da angespielt habe... ;) Interessant wäre jetzt, ob das, was Du "Druck" nennst, auch deutlich die Klangfarbe oder vorrangig die Lautstärke beeinflusst:gruebel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Eher die Lautstärke. Sicherlich aber nicht nur diese.

Die Klangfarbe wird von so unendlich vielen Faktoren beeinflusst. Das geht doch bis hin zur Länge der Fingernägel oder Dicke des Plecks - Hersteller der Saiten, selbst bei gleicher Stärke - Höhe der Luftfeuchtigkeit. Und das sind noch nicht mal Punkte, die direkt mit der Gitarre zusammenhängen. Natürlich spielt das Halsmaterial auch irgendwo ne Rolle. Aber ich persönlich würde diese Rolle nicht zu hoch aufhängen, da schlussendlich immer noch das "Gesamtbild Gitarre" ausschlaggebend sein sollte. Über die Holzart des Halses braucht man sich in meinen Augen unterhalb von 2000 Euro (als Anhaltspunkt !) keine großen Gedanken zu machen.

Ein Blick auf die von Top-Luthiers verwendeten Materialien zeigt dann allerdings schon ziemlich deutlich, wo die Reise hingehen kann: Lowden verwendet bei den Standards z.B. unter Anderem eine 5-teilige Halskontruktion aus Mahagoni und Ahorn. In der 38er Serie wird sogar eine Sandwichkonstruktion aus Mahagoni, Palisander und Walnuss verwendet.

McIlroy und Dreizehnter verwenden gern Palisander pur. Collings wiederum verwendet überwiegend Honduras Mahagoni. Ich glaube, her sieht man ziemlich deutlich: wir reden hier nicht nur über Fakten, sondern mindestens genauso sehr über Luthier-Philosophie.

Deshalb halte ich es für prinzipiell unangebracht, Materialien -egal welcher Art- als besonders geeignet oder völlig ungeeignet zu bezeichnen. Entscheidend sollte immer das Gesamtkonzept Gitarre sein.

Ich hab das im board schon öfter geschrieben: Quartettspiel-Mentalität ist in meinen Augen bei der Beurteilung einer Gitarre nicht unbedingt ein sinnvoller Weg.
 

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