Eher die Lautstärke. Sicherlich aber nicht nur diese.
Die Klangfarbe wird von so unendlich vielen Faktoren beeinflusst. Das geht doch bis hin zur Länge der Fingernägel oder Dicke des Plecks - Hersteller der Saiten, selbst bei gleicher Stärke - Höhe der Luftfeuchtigkeit. Und das sind noch nicht mal Punkte, die direkt mit der Gitarre zusammenhängen. Natürlich spielt das Halsmaterial auch irgendwo ne Rolle. Aber ich persönlich würde diese Rolle nicht zu hoch aufhängen, da schlussendlich immer noch das "Gesamtbild Gitarre" ausschlaggebend sein sollte. Über die Holzart des Halses braucht man sich in meinen Augen unterhalb von 2000 Euro (als Anhaltspunkt !) keine großen Gedanken zu machen.
Ein Blick auf die von Top-Luthiers verwendeten Materialien zeigt dann allerdings schon ziemlich deutlich, wo die Reise hingehen kann: Lowden verwendet bei den Standards z.B. unter Anderem eine 5-teilige Halskontruktion aus Mahagoni und Ahorn. In der 38er Serie wird sogar eine Sandwichkonstruktion aus Mahagoni, Palisander und Walnuss verwendet.
McIlroy und Dreizehnter verwenden gern Palisander pur. Collings wiederum verwendet überwiegend Honduras Mahagoni. Ich glaube, her sieht man ziemlich deutlich: wir reden hier nicht nur über Fakten, sondern mindestens genauso sehr über Luthier-Philosophie.
Deshalb halte ich es für prinzipiell unangebracht, Materialien -egal welcher Art- als besonders geeignet oder völlig ungeeignet zu bezeichnen. Entscheidend sollte immer das Gesamtkonzept Gitarre sein.
Ich hab das im board schon öfter geschrieben: Quartettspiel-Mentalität ist in meinen Augen bei der Beurteilung einer Gitarre nicht unbedingt ein sinnvoller Weg.