Hals aus verschiedenem Holz zusammenleimen ?

Chess
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Hallo,

Ich werde mir bald eine Gitarre bauen, hab aber eine Frage:

Ich will den Hals wahrscheinlich aus drei Streifen Ahorn und zwei ca 1cm großen streifen Sapeli Mahagoni (oder Ovengkol )zusammenleimen. Jetzt ist meine Frage ob ich das machen kann oder ob da sowas wie ein Bimetall Effekt auftritt und ich mein auch irgenwas gehört zu haben, das man was mit der Maserung zu beachten hat. Außerdem was ist wohl besser Mahagoni oder Ovengkol ?

Hier noch mal ein Link wie es ca aussehen soll, bloß das die Streifen dicker werden:

http://www.ibanez.com/guitars/guitar.asp?model=RGT220A&z=y

schon mal Danke im Voraus
 
Eigenschaft
 
Genau das Gegenteil is der Fall.

Aber drauf achten, dass die Maserung immer schön gegenläufig is :)
Dann verzieht sich da auch nix. Mehrfach geleimte Hälse verweinden sich weitaus weniger als einteilige, wenn du dann auch noch utnerschiedliche Hölzer - am besten noch möglichst harte - nimmst, haste schon ziemlich gewonnen...
Das Ding wird sehr sehr stabil :)
 
Aus mehreren Teilen geleimte Hälse sind wirklich extrem stabil. Ich hab einen mehrteiligen Ahornhals der absolut gerade ist. Um da wenigstens ein klein wenig Biegung reinzubekommen hab ich die Gitarre mit dicken Saiten beziehen müssen, die dann drei Halbtöne hochgestimmt, den Halsstab vollständig gelöst und das ganze mehrere Tage stehen lassen. Das ist schon fast zu viel des guten...
 
LoneLobo schrieb:
Genau das Gegenteil is der Fall.

Jein. Kommt drauf an.

Fender hatte mit seinen alten Slabboards das gegenteilige problem: die beiden Holzarten Palisander und Ahorn haben gegeneinander gearbeitet. Die Folge waren ein Haufen verzogener Hälse, viel mehr als bei den (eigentlich viel anfälligeren und weniger stabilen) one piece maple necks.

Danach hat man dann die Veneerboards gebaut, erheblich dünnere Griffbretter auf dem Hals. Seitdem gibts das Problem nicht mehr....und diese Hälse sind nachweislich stabiler als one piece maple necks. Auch Ahorn auf Ahorn (einige Fender Japan Strats) ist erheblich stabiler.

Anscheinend spielen die kombinierten Holzarten und die -dicke eine gewisse Rolle. Ob das nur bei Hals-Griffbrett ne Rolle spielt oder auch bei mehrstreifigen Hälsen, weiss ich nicht, aber ich würde da bei einem oder mehreren Gitarrenbauern detalliert nachfragen. Schwirren ja genug in den Boards rum.


PS: ich hab nen Hals mit 60 Streifen :)
 
Danke schon mal für die Antworten, weiß denn jemand ob ich Ovengkol und Ahorn verbinden kann oder wo ich diese Information herbekomme (ich kenne leider keinen Gitarrenbauer).
 
Chess schrieb:
Danke schon mal für die Antworten, weiß denn jemand ob ich Ovengkol und Ahorn verbinden kann oder wo ich diese Information herbekomme (ich kenne leider keinen Gitarrenbauer).

Wie kommst du eigentlich auf Ovangkol?

Nur rein interessehalber, ist nämlich mein Lieblingsholz. Hab ne Ovangkolgitarre, die fast schon wie Koa aussieht.
 
Ich hab mal ne Framus mit einem Hals aus Ovengkol gespielt, hat mir sehr gut gefallen und außerdem wollte ich gerne einen möglichst großen farblichen Kontrast zwischen den Hölzern haben und Ovengkol ist ja sehr dunkel.
 
in meinen augen macht es wenig sinn, eine ahornhals durch laminate eines weniger stabilen holzes zu schwäschen. daher würde ich von mahagoni abraten. erkundige dich doch mal anch bubinga. zwei 1cm-breite streifen sollen schon alleine stark genug sein, um den saitenzug zu halten. oder purpleheart. das ist noch heftiger...
http://www.rampartguitars.com/Tonewoods.htm
guck dich da mal um...
 
Ist Bubinga denn viel Härter als Ovengkol? dein Link geht nicht also dort kann ich nichts finden. Und ich hab gerade bei google gesehen das es OVANKOL und OVENGKOL gibt, ist es das gleiche ?
 
Chess schrieb:
Ist Bubinga denn viel Härter als Ovengkol? dein Link geht nicht also dort kann ich nichts finden. Und ich hab gerade bei google gesehen das es OVANKOL und OVENGKOL gibt, ist es das gleiche ?

Ovangkol geht in Richtung Wenge, Palisander, Bubinga. Alles hart.

So rein geschätzt hätt ich gesagt, dass Ovangkol härter als normaler Ahorn ist.

Wird auch gerne anstelle von Palisander für Akustikgitarrenböden und -zargen verwendet.

Apx8-12-bodyhinten.jpg
 
Ray schrieb:
Jein. Kommt drauf an.

Fender hatte mit seinen alten Slabboards das gegenteilige problem: die beiden Holzarten Palisander und Ahorn haben gegeneinander gearbeitet. Die Folge waren ein Haufen verzogener Hälse, viel mehr als bei den (eigentlich viel anfälligeren und weniger stabilen) one piece maple necks.

Das is dann aber schon eher Ausnahme als Regel...

Man verleimt ja nicht umsonst Tischplatten etc. aus kleineren Streifen, damit die sich nicht verwinden.
 
Slaughthammer schrieb:
in meinen augen macht es wenig sinn, eine ahornhals durch laminate eines weniger stabilen holzes zu schwäschen

Durch das Laminieren wirds aber stärker :)

Nussbaum ist z.B. ein weiches Holz, das aber auch für Streifen in Ahornhälsen verwendet wird. Ibanez verbaut das ganz gern.

Dass die Laminierung an sich erheblich mehr Steifigkeit bringt, steht ausser Frage. Auch dann, wenn nicht alle beteiligten Hölzer bockhart sind.

Ich würde mich wie gesagt nur informieren, obs gewisse Hölzer gibt, die gegeneinander arbeiten. Oder obs bestimmte Streifen-Dicken gibt, die man meiden sollte. Oder obs ne bestimmte Richtung gibt, in die Hölzer gerne arbeiten.
 

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