Hallo erstmal und gleich Problemchen

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celloömchen
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Ein freundliches Hallo an alle Forenteilnehmer.

Nachdem ich nun ein halbes Jahr hin und her überlegt habe, ist vor zwei Wochen der Entschluss gefallen, Cello zu lernen. Nun ist es ja die eine Seite, wenn jemand ein Instrument schön/gut/toll findet - die andere Seite ist ob derjenige tatsächlich dazu geeignet ist, das Instrument zu lernen.
Also habe ich mich auf die Suche nach einer Musikschule gemacht - und wurde schnell fündig - freundliche Dame "überhaupt kein Problem, dass sie als Erwachsene das Instrument "neu" lernen wollen", "Notenlesen lernen sie, wenn sie das Instrument erlernen", "Ein Instrument können Sie bei uns mieten", "Unterricht ist jederzeit möglich mit 2 Monaten Probe". Wunderbar dachte ich, erhielt die Telefonnummer des Lehrers und jetzt kommt es:
"In Ihrem Alter ist das zu schwierig (ich bin 42)! das sollten sie sich genau überlegen", "Bei uns gibt es kein Instrument was sie mieten können", "überlegen sie gut und versuchen sie erst einmal, ein Cello zu bekommen."
Ich bin ein Mensch, der sich nicht gerne von anderen sagen lässt, dass ich etwas nicht kann, weil ich zu alt dafür bin (besonders, wenn mich die Menschen nicht persönlich kennen) - also, Geigenbauer gesucht und gefunden, Cello gemietet, in einem freundlichen Musikladen Celloschule für Kinder gekauft, die keine Noten lesen können und los gings. Nun gelingt es mir, dem Cello wohlklingende Töne zu entlocken, doch was war das? Eine Stimmprobe aus dem Internet ergab, dass die Töne auf meinem Cello nicht C,G,D und A waren sondern irgendwas dazwischen (sagt auch das Stimmgerät). Also versuche ich zuerst die A-Saite zu stimmen, denn ich habe hier gelesen, das Cello wird von hoch nach tief gestimmt - was passiert? Pling, Saite gerissen - also zurück in das Musikgeschäft und neue Saite aufziehen. Soweit so gut aber jetzt, wo ich die A-Saite laut Stimmgerät und HÖrprobe perfekt gestimmt habe, bekomme ich Probleme mit der D-Saite, sie klingt nicht schön, "eiert" eher rum und es ist fast unmöglich, sie mit dem Bogen zu streichen, sie vibriert immer nach - das Stimmgerät sagt aber "alles in Ordnung".
Nächste Frage, das Stimmgerät sagt mir bei der HÖrprobe es sei der Ton 3A - mein Cello "spielt" jedoch den Ton 2A (laut Stimmgerät) - kann mir jemand sagen, was das zu bedeuten hat?
So, das soll's als "Begrüßungstext" für heute gewesen sein aber ich denke, ich werde euch in naher Zukunft noch öfters "nerven" wenn es mir nicht bald gelingt, einen motivierten Lehrer zu finden :confused:
Bis denne...
 
Eigenschaft
 
Hi,

lass dich nicht von irgenwelchen Leuten abschrecken. Es ist nie zu spät!!
(aber da hast du ja schon genug Kampfgeist, sehr positiv!)

Das mit dem: "von oben nach unten stimmen" kommt daher, daß man bei Streichern
grundsätzlich das "A" angibt. Das ist (Cello) nunmal die oberste Saite..
Theoretisch könntest du auch mit C anfangen, why not?

Wenn die D-Saite "eiert", dann könnte das ein Wolf sein. Geigenbauer fragen - der macht
das und alles ist gut. (Celli haben sowas manchmal, zumindest öfters als Geigen)
Ohne zu sehr ins Detail zu gehen: es ist eine recht "einfache" Reparatur.
(Leute: ich weiß auch, daß das manchmal zum Haare raufen ist..)

nachträglicher Einschub. Titel: "Über das Wesen des Tonwolfes, by fiddle 2010"
Der gewöhliche Tonwolf (Lupus Sonor) ist ein Schweinepriester. Man kann ihn nicht
zum Schweigen bringen, man kann ihn aber dorthin verbannen, wo ihn keiner hört.

Wenn ein Stimmgerät sagt: das ist 3A, statt 2A, dann hat das Stimmgerät noch lange nicht
recht. Ist ja auch egal: Hauptsache A. Eine A-Saite wirst du nicht eine Oktave zu hoch
stimmen können, da sie vorher reißen wird! Wenn du eine Oktave zu tief bist, dann
schlabbert die Saite - das fällt dir auch auf.

Alles wird gut und spiel schön.


Gruß, fiddle

p.s. zum Stimmgerät: ein Kammer-A hat 440 Herz (Schwingungen/sec), eine Oktave tiefer
schingt halb so langsam, also 220 Hz. Streichinstrumente sind sehr Obertonreich und deshalb
kann ein Stimmgerät sich da leicht in ner Oktave verhauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
meine empfehlung - versuch doch bitte noch einmal einen lehrer zu finden. es war ein blasiertes verhalten des lehrers, der dir sagte, dass du zu alt seist!
ich habe mit 61 jahren beschlossen, das geigenspiel zu erlernen. darum habe ich mich an unserer hiesigen musikakademie nach einer lehrkraft erkundigt - und auch eine gefunden. mittlerweile habe ich nun schon gut 2 1/2 jahre unterricht und es macht mir noch immer unverschämt viel freude.
viel erfolg wünscht dir,
etrawgew.
 
Ich danke euch für die aufbauenden Worte.
Das mit dem stimmen hat jetzt geklappt - ich bin einfach noch nicht hoch genug gewesen, eben aus Angst, dass die Saite reissen könnte...

Mit dem Spielen habe ich auch "schon" angefangen - manchmal klappt es schon ganz gut, manchmal spiele ich eher Katzenmusik (sehr zum Ärgernis meiner Familie). Es ist halt sehr schwierig, wenn man alles alleine machen muss und niemand einem sagt, ob der Bogen richtig gehalten wird, die Saitenwechsel richtig sind etc.
Die Lehrersuche geht weiter - leider für hier, wo ich wohne, gar nicht einfach, Gitarre und Klavier wäre keine Problem, in der Nachbarschaft sogar Posaune aber Cello???

Trotzdem, dank an euch - ich will das ja auch nur zum Ausgleich für mich machen, egal wie lange es dauert - so frisch nach dem Motto: Man gönnt sich ja sonst nix ;)
 
Hi!

Bei Youtube gibt es ein paar Videos, auf denen man die Grundlagen, wie Bogenführung, Celloposition, etc. schon mal ein bischen abgucken kann. Sowas ersetzt natürlich keinen Lehrer, aber wenn man schon mal experementieren möchte, ist das schon hilfreich. ^^

http://www.youtube.com/results?search_query=play+cello&search_type=&aq=f

Kleiner Tip: Versuche erst einmal den Bogen möglichst gerade (ohne Kurve) von der Spitze bis zum Frosch und zurück über die Saiten zu streichen. Wenn Du einen Saitenwechsel machen möchtest, stoppe kurz den Bogen, kippe ihn auf den Saiten liegend (möglichst ohne Geräusch) auf die Saite rüber, die Du anspielen möchtest und spiel dann weiter.

Gruß Markus
 
mein Tipp: such dir eine Uni oder Hochschule für Musik in der Nähe und schau dort an den schwarzen Brettern, ob nicht ein Stundent Motivation zeist, dir Unnterricht zu geben!

Grüße C&B
 
Ich finde das ganz toll, wie Ihr hier mit guten Tips versucht, mir zu helfen. Einen großen Dank dafür. Besonders der Tip von Lederfuß hat mir sehr geholfen - natürlich ersetzt das Video den Lehrer nicht - aber einen kleinen Einblick, wie es sein sollte, hat man doch. Habe auch schon einen Fehler bei mir entdeckt. Sehr schwierig ist für mich der Wechsel von der D-Saite auf die A-Saite (Ergebnis sehr oft Katzenmusik) - bei G auf C oder umgekehrt, sowie von D nach G läuft es besser.
Das mit der Uni oder Hochschule habe ich mir auch überlegt, vielleicht werde ich auch mal in einer Zeitung inserieren, denn ich bleibe dabei, dieses Instrument lernen zu wollen.

Es sieht auf den Videos so leicht aus, wie der Bogen geführt wird - bei mir habe ich da eher manchmal das Gefühl, ich bin zu steif im Handgelenk und nach 10 Minuten spielen schmerzen die Gelenke ganz schön (vielleicht doch zu alt??? :eek:) - ich hoffe, ihr sagt mir jetzt, das mit der Leichtigkeit kommt noch...

Sorry, nicht Lederstrumpf ------ Lederfuß, schande über mein Haupt.
 
Hi,
auch von meiner Seite aus: schön, dass du dich für dieses wunderbare Instrument entschieden hast:)
Auch wenn es mir mittlerweile selbst auf den Keks geht, diesen Hinweiswieder und wieder zu lesen - es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass ein Lehrer für Streichinstrumente zwar nicht unentbehrlich ist aber es wirklich um ein vielfaches erleichtert. Ich weiß nicht, ob du vorher schon Musik gemacht hast, aber bei Streichern ist Intonation nunmal ein großes Thema und wenn bereits Stimmen nach Gehör Schwierigkeiten verursacht kann ein zusätzliches paar Ohren beim Greifen von Tönen nur von Nutzen sein:)



celloömchen;4446311 schrieb:
...ich bin zu steif im Handgelenk und nach 10 Minuten spielen schmerzen die Gelenke ganz schön (vielleicht doch zu alt??? :eek:)..
Zu alt mit Sicherheit mal nicht;)
Allerdings ist es wichtig, dass du dich beim Streichen nicht verkrampfst (sonst wirds aufgrund der falschen und ungewohnten Belastung wirklich schnell unangenehm); der Ton sollte nicht durch aktiven Druck auf den Bogen erfolgen, sondern lediglich durch das aufliegende Gewicht des Arms, wenn man diesen einfach nur entspannt; das Handgelenk sollte niemals zu stark vom Unterarm abgewinkelt sein (je weniger deste besser;))

Viel Erfolg noch:)
 
Vielen lieben Dank für die Tips, Miss Kathy,

also das mit dem Stimmen nach Gehör klappt eigentlich ganz gut - ich höre, wenn die Töne nicht stimmen - mein Problem ist da eher, ist der Ton jetzt zu tief oder zu hoch. Gerade jetzt habe ich wieder das Problem - diesmal mit der D-Saite. Hörprobe sagt, Cello muss auf 3D gestimmt sein - ich stimme, Stimmgerät sagt, Cello ist auf 3D gestimmt - aber der Ton stimmt nicht. Habe den Tip bekommen, dass ich von C nach G, von G nach D und von D nach A das Lied "Morgen kommt der Weihnachtsmann" spielen muss, um zu hören, ob die Töne stimmen - na ja und D stimmt dann eben nicht - klingt eher tiefer, als es soll. So und jetzt? Da hört es dann mit meinem Gehör auf, obwohl ich höre, dass etwas nicht stimmt. Wenn ich die Saite jedoch stimme, schwingt der Ton von D nach G oder C um - es ist zum verrückt werden....
 
Hallo Celloömchen,

da hast du aber ein sehr nervöses Stimmgerät. :gruebel:
Ist das ein Gitarrenstimmgerät, oder ein chromatisches (eins für alles)?

Als Streicher lernt man das Instrument ohne Stimmgerät zu stimmen, d.h. nur nach
dem A von ner Stimmgabel. "Morgen kommt der Weihnachtsmann" find ich klasse! :D

Was kann ich dir empfehlen? Das Stimmgerät (mal egal welches) nahe an ein F-Loch
platzieren und anstatt zu Streichen mal Zupfen. Die Anzeige müßte etwas ruhiger werden.

Eigentlich hat jeder Mensch ein natürliches Empfinden für eine reine Quinte, es ist nur ne
Trainings-Geschichte, wie schnell man das erfaßt.

Eine Quinte hat exakt 2/3 der Länge der Grundsaite. Wenn du die Saite mit dem
Maßband abmißt, dieses durch 3 teils und vom Obersattel diese Länge abmißt, dann
erklingt an dieser Stelle (Finger drauf drücken) die Quinte, oder die nächst höhere Saite.
Wenn du den Finger dort hauchdünn aufsetzt, dann erklingt die Quinte, aber eine
Oktave zu hoch. Das nennt man einen Flageolett-ton.
Das wäre die selbe Stelle 1/3 Saitenlänge gemessen vom Steg, dort mal den Finger
draufdrücken. Na??

Viele Cellisten stimmen so: A Saite Oktav-Flageolett (also genau die Hälfte) und kurz
danach die D Saite Quint-Flageolett (also 1/3) und beide sind exakt der selbe Ton.
Kannst dir ja mit Kreide mal die Quinte und die Oktave auf dem Griffbrett markieren und
einfach mal etwas experimentieren.
So lernt man sein Instrument besser kennen und trainiert dabei das Gehör.


cheers, fiddle
 
Hallo fiddle,
es ist ein chromatisches Stimmgerät und so wie ich das sehe, eigentlich ganz gut. Aus dem Internet habe ich mir von einem Geigenbauer eine Datei geladen, wo die einzelnen Saiten zu hören sind. Wie gesagt, ich bin in der Lage, zu hören, ob der Ton stimmt oder nicht, das Stimmgerät nutze ich nur zur Kontrolle. Das mit dem "Morgen kommt der Weihnachtsmann" hat mich Anfangs auch zum Lachen gebracht, aber gerade die C und G-Saite lässt sich so wunderbar kontrollieren!!!
Es ist schwer, das Problem hier schrifltich zu fixieren, denn ihr könnt es ja nicht hören - aber vielleicht tut mir jemand, der auch Cello spielt mal einen Gefallen. Spielt doch mal die ersten Töne (nur die leeren Saiten) von C nach G und von G nach D. Hört sich das Lied von C nach G und von G nach D genauso an (natürlich entsprechend höher) oder gibt es einen kleinen Unterschied?
Ansonsten hat gestern der nächste Lehrer abgesagt - er gibt keinen Unterricht mehr - das war dann Möglichkeit Nummer 4 - die Suche geht also weiter.
Ach und fiddle - sehr schön, was du da mit Quinten und 1/3 oder 2/3 Länge geschrieben hast - ich habe leider nichts verstanden, trotzdem danke für deinen Tip, vielleicht versteht mein Mann es, denn der hat in den letzten Tagen das Cello immer wieder stimmen müssen, nachdem ich ein wenig Angst davor habe (weil mir doch die teure A-Saite von Lensen gerissen ist).
 
Huch,

Tipp: wikipedia.de - Tonleiter, Tonintervalle.

C Dur-Tonleiter: C-D-E-F-G-A-H-C-D-E-F-G-A-H-C.. usw.
Das sind alle weißen Tasten aufm Klavier, von C bis C ist das eine Oktave=heißt: acht,
zähle mal die Buchstaben oben vom C bis zum C.
Quinte=heißt: fünf ist also das G, deine nächst höhere Saite. Jetzt zählst du vom G
(inklusive) wieder 5 -> D und wieder 5 -> A.

Der Tonabstand deiner Saiten sind 3x eine Quinte.

Ich habe meins nochmal gelesen. Ich find da nix unverständlich dran.


cheers, fiddle
 
Hallo Fiddle,

nachdem ich deinen Text ein paarmal gelesen habe, verstehe ich glaube ich, was du meinst. Es ist schwierig, als kompletter Anfänger, all die Informationen, die man über dieses Instrument erfährt, sofort zu verarbeiten. Kommt auch, glaube ich daher, weil man mit einem gewissen Respekt an dieses Instrument rangeht (ich zumindest) - denn es liegt auf der Hand, dass diese Instrumente einiges Wert sind. Da habe ich - ehrlich gesagt - gewisse Skrupel, mich einfach mal so ans Ausprobieren zu geben. Mir ist ja schon eine Seite gerissen und das gleich am ersten Tag - schön, wieder 50 EURo weg. Aber wie gesagt, so langsam verstehe ich, was du meinst, es hört sich nachvollziehbar und wenn man es einige Male gemacht hat, auch einfach an.

Also nichts für ungut, ich wollte nicht sagen, dass du einen unverständlichen Text geschrieben hast - schreibe es mir bitte auf das Konto "Anfänger" gut, okay? :great:
 
Frag mal den Geigenbauer bei dem Du warst.
Die kennen manchmal auch Leute, die Unterricht erteilen.
Oder in Orchestern in Deiner Nähe.
(Kammerorchester, Hochschulorchester etc., Jugendsinfonieorchester, Staatstheater, Philharmonien)
Nur keine falsche Scheu, die kratzen alle auch bloß mit Kolophonium :)
 

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