Hi dtal,
ich schilder hier mal frei, wie's bei uns abläuft und mutmaße mal in ein paar Richtungen, was bei euch evtl. Sinn machen könnte. Ich interpretier einfach mal ein bißchen, was ich aus deinen Zeilen rauslese.
Ich bin seit ca. 20 Jahren Mitglied einer Musikervereinigung (eV) und wir haben von unserer Stadt einen Teil eines alten Firmengebäudes bekommen. In diesem Haus der Vereine sind auch von der Stadtmusik bis zum DLRG und der türk. Elternverein untergebracht. Die Räumlichkeiten mussten vor ca. 10 Jahren saniert werden, aufgrund eines Wasserschadens. Klar wurde wieder viel Geld seitens der Stadt gespart und so auch ettliche Fehler gemacht, bzw. in Verbindung mit dem Denkmalschutz mussten Kompromisse gefunden werden. Mit Denkmalschutz muss man sich bei alten Gemäuern immer iwie rumschlagen aber vielleicht bleibt euch dieser Stolperstein erspart!!
Wir haben jedenfalls 2 Etagen (EG + 1.OG), die ursprünglich Maschinenhallen waren zu einzelnen Proberäumen umgebaut. Mit der bereits erwähnten Rigips + RockwoolMethode wurden die Räume abgetrennt (Wandstärke ca. 30cm), was brauchbar funktioniert. 2 Metalbands nebeneinander beeinflussen sich nicht so stark, da sie eine ähnliche Lautstärke fahren, aber eine entsprechende Rockband neben einem Akkustikalleinunterhalten bekommen sich da schnell in die Haare! Vielleicht könnte man die Halle entsprechend in Bereiche, Zonen, Ghettos unterteilen?!
Wir versuchen das bei unseren Räumen so gut es geht zu berücksichtigen, bzw. wir schichten auch mal um, weil jeder seine festen Probezeiten iwann hat.
Die Wände müssen aber zusätzlich noch mit irgendeiner Form von Schalldämmung bestückt werden. Hier, sowie beim Teppich auf dem Boden ist bei uns die Baustoffklasse B1 (früher war's mal B2) einzuhalten, bzw. nachzuweisen und für die Bestückung des Raums ist jede Band erstmal selbst verantwortlich. Wir sind übrigens keine Proberaumvermietung, sondern ein gemeinnütziger Verein und den Vereinmitgliedern werden statisch Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt für eine festen Mitgliedsbeitrag. Vielleicht könntet ihr auch bei der Zoneneinteilung z.B. hinten die festen Bands und im Bereich der Laderampe temporäre Räume zur Verfügung stellen?! Bei der Möbelierung haben die Mitglieder freie Hand, allerdings wenn jemand anfängt, seine Winterreifen einzulagern oder ne ganze Wohnzimmersitzgarnitur aufbaut, gibt's "ein Gespräch".
Generelle Problemstellungen der Räume sind:
-> Durchgängiger Boden; Bässe gehen voll durch
-> Heizungsrohre laufen offen (Altbau) und übertragen den Schall extrem.
-> Heizungen laufen im Winter oft auf 5 und werden auch vergessen. Dazu dann noch gekipptes Fenster, um zu lüften und so heizt man fröhlich den Parkplatz.
-> Große Fensterfronten (3x 2,5m) sind enorme Reflektionsflächen. Meist hängt man hier Moltonvorhänge hin.
-> Deckenleuchten klappern und vibrieren
-> Zentrale Müllentsorgung nicht vorhanden; jeder ist selbst für die Entsorgung verantwortlich, was nicht immer klappt. Die Räume vermüllen schnell.
-> Mißbrauch der Räume als Partyräume, "Kinos" und "Hotels"
-> Proben bei offenem Fenster und entsprechend Ärger mit den Anwohnern
-> Putzdienste und Putzpläne werden oft nicht eingehalten. Wir sind kurz davor, eine Reinigungsfirma anzustellen und es auf den Mitgleidsbeitrag umzulegen
-> Abschließen der Haupteingangstüren! Proberäume werden natürlich zugemachtt, die Haupttür selten, weil ja andere Bands auch noch da sind. Der letzte der geht, lässt sie offen und somit sind der Cafe-Bereich mit Getränkeautomat und Kloräume von der Straße aus frei zugänglich. Macht gleich keine Klinken an diese Türen, sondern nur Knöpfe und wer auf's Klo will soll seinen Schlüssel mitnehmen!
-> Schlüsselverwaltung: wir haben ein BKS Schließsystem und normalerweise 4 (bzw. 6) Schlüssel pro Raum; je nach Raumgröße und Belegungszahl. In manchen Räumen sind 3 Bands. Achtet penibel darauf, wer einen Schlüssel hat, wo wurden welche nachgemacht, etc. pp. Über die Jahre bekommst du so einen Wildwuchs und du weißt nicht mehr, wer wo was hat, verloren hat, usw.! Wir werden 2014 aus diesem Grund das gesamte System austauschen müssen, weil es keinen Überblick mehr gibt.
-> Mitgliedsanträge mit allen Eventualitäten versehen, um Schlupflöcher zu vermeiden, s. Putzdienst, Schlüssel, Raumnutzung, Bezahlung, ....
-> Wir sind gutmütige Trottel und haben so auch Mitglieder, die schon seit 2-3 Jahren ihren Beitrag nicht zahlen können. Überlegt euch hier ein Mahnverfahren, wie ihr euch absichert. Beschlagnahmen der Instrumente als Sicherheit ist unzulässig, da Entwendung von Privateigentum. Macht auch kein Bankeinzugsverfahren o.ä. ist ein Riesenscheiß und seit diesem Jahr noch schlimmer! Die Leute sollen per Dauerauftrag überweisen und wenn das nicht passiert -> Konsequenzen.
Das fällt mir mal auf die Schnelle zu dem Gesamtkonstrukt ein. Wenn dich weitere Details zu irgendwas interessieren, lass von dir hören. Wir haben hier schon einiges Er- und Durchlebt in dem Sektor