Servus!
Warum teilst du dein Budget so komisch auf? 2000 für Amp / 1700 für Gitarre, wer sagt, dass der Amp teurer sein muss oder das Verhältnis nicht 2500 zu 1200 sein kann...
Schränk dich da nicht von Anfang an so komisch ein, sondern teste einfach ohne Vorbehalte möglichst viel an! Im Moment scheint es noch so, als hättest du recht wenig Ahnung von dem ganzen Krams und bevor du jetzt irgendeinen teuren Fehlkauf tätigst, solltest du dich gründlichst informieren und wie schon öfters gesagt musst du am Ende auch gucken, ob dir die Sachen überhaupt gefallen, die dir vorgeschlagen werden.
Was den Verstärker angeht hast du außerdem mehrere Wege, die du gehen kannst:
1) Du kaufst dir nen guten einkanaligen Amp und benutzt viele Bodentreter zum
boosten,
zerren und für die
Effekte. Das ganze wird dann recht schnell recht teuer, da die einzelnen Tretmienen gut etwas kosten. Dafür kommt dann noch ein Case/Board, damit du den Kram auch transportiert bekommst und die Stromversorgung, die auch nochmal eben 100 bis 200 verschlucken kann.
Vorteil ist, dass du jede Komponente einzeln aussuchen und austauschen kannst. Dadurch bist du recht flexibel und kommst deinen Soundvorstellungen ziemlich nah.
Nachteil ist, dass das ganze recht unpraktisch zu bedienen ist, da du jeden Effekt/Zerrer/Booster einzeln an/aus schalten musst während du spielst. Von Clean mit Hall und Chorus auf Verzerrt mit Delay sind's halt direkt 4 Tritte...
Ansonsten müsste man das ganze über ein Midiswitcher-System laufen lassen, da kannste dann die einzelnen Effekte in Effektloops einschleifen und mit einer Midileiste kannst du die einzelnen Loops aktivieren. Dann haste halt in einem Loop Reverb und Chorus, im anderen nen Verzerrer/Booster und Delay und kannst mit einem Fußtritt direkt wechseln... Ist nur ein Beispiel.
Das ganze wird dann aber auch direkt nochmal ne ganze Ecke teurer...
1b) Statt der ganzen Einzeltreter kannst du dir auch sowas wie das
Boss GT-Pro kaufen. Das ist ein hochwertiges Moddeling-Gerät, dass nicht nur den Klangcharakter verschiedener Amps imitiert, sondern auch von vielen berühmten Zerr-, Effekt-, und Boostpedalen. Außerdem kannst du wie auf einem richtigen Effektboard aussuchen in welcher Reihenfolge die Effekte miteinander verkabelt sind etc. pp...
Nachteil gegenüber zu 1) ist, dass du nicht genau so flexibel bist, da du eine vorgegebene Auswahl an Tretern hast und damit relativ beschränkt bist. Wenn dir der Sound eines bestimmten Pedals super gefällt und dieses nicht im Gerät integriert ist musst du es wieder einzeln kaufen und in das Gerät einschleifen etc.
Außerdem ist halt die Frage ob das ganze wirklich authentisch klingt. Der Sound bestimmter Geräte wird halt kopiert und dabei kann einiges verloren gehen. Dass ein Gerät für ~600 nicht das gleiche kann, wie alle Geräte, die es moddelt und die zusammen das ca. 20fache kosten ist wohl klar
Inwiefern dir das wichtig ist, musst du selbst entscheiden. Der andere Gitarrist in meiner Band spielt das Ding seit neuestem und ist damit sehr zufrieden. Teilweise klingt es halt nicht ganz 100%ig, aber das kann auch an der Einstellung der ganzen Geschichte liegen. Hatten, seit das Teil hat erst ein oder zwei proben.
Außerdem wird man als Anfänger regelrecht erschlagen von den ganzen Möglichkeiten und da erst mal durchzusteigen erfordert ne Menge Zeit und Geduld.
Vorteil ist: Das ganze ist relativ günstig und leicht zu bedienen. Midileiste davor und du hast quasi alles auf einen Fußtritt oder kannst auch weiterhin die einzelnen Treter über die Midileiste an/ausschalten. Außerdem hast du noch Ampmoddeling an Board und super viele Spielereimöglichkeiten, bei denen du aber selbst wissen musst, ob du's brauchst
Du kannst das Gerät auch direkt in eine PA stöpseln und brauchst dann quasi gar keinen Amp mehr. Sowas ist dann für die Bühne ganz hilfreich, da du nicht abmikrofoniert werden musst etc.
2) Du kaufst dir einen mehrkanaligen Amp und verwendest ein Multieffektgerät wie zB. das
G-Major. Dann kommt der Grundsound halt von deinem Amp und die Effekte aus dem Multigerät. Das hat jetzt im Unterschied zum GT-Pro keine Zerrer/Boosterpedale und kein Ampmoddeling. Der Teil des Sounds wird quasi deinem Amp überlassen. Das ganze kannst du dann wieder über Midileiste Steuern und wechselst halt mit einem Fußtritt den Kanal des Amps und die Effekte etc...
Wie bei allen Multieffektgeräten bist du halt nicht so flexibel, wie mit einzelnen Tretern, dafür aber um einiges günstiger dabei.
3) das höchste Maß an Flexibilität gibt dir wahrscheinlich ein Rack. Dann kannst du dir sogar noch aussuchen welche Vorstufe du mit welcher Endstufe kombinieren willst, kannst einzelne Komponenten wieder austauschen, dazukaufen etc.pp. und so weiter und so fort... Aber das ist quasi ein eigener Zweig der Wissenschaft "Gitarrensound" und da kenne ich mich ehrlich gesagt auch nicht besonders aus.
Nachteil ist auf jeden Fall, dass die Geschichte sehr schnell sehr teuer wird und bei entsprechender Größe kannst du so ein Rack auch nciht mehr alleine Bewegen. Dann hat man halt schnell nen mittelgroßen Kühlschrank da stehen. Das passende Kleingeld natürlich vorrausgesetzt
4) Noch ein anderer Weg ist komplett auf die Moddleingschiene zu gehen und da ist das Maß der Dinge im Moment glaube ich der
Line 6 Vetta II. Das Ding kann irgendwie alles (aber nichts richtig - werden Röhrenfanatiker sagen
). Da kenne ich mich aber auch nicht besonders aus und da gibt's ne Menge Leute, die dir dazu mehr sagen können.
Im Endeffekt musst du halt selbst schauen was dir jetzt gefällt, was du brauchst und wie hoch deine Absprüche sind. Die Wege, die ich jetzt beschrieben habe sind natürlich nicht alle Möglichkeiten, die du hast, sondern es gibt viele Zwischenwege, Kombinationsmöglichkeiten und so weiter.
Schau dir mal an was Bands spielen, die dir gefallen und womit die ihre Sounds hinbekommen und das Wichtigste, was man einfach nicht oft genug sagen kann: Geh antesten!
Viel Erfolg
MfG