Da diese Ratschläge eigentlich immer kommen, hatte ich oben den Schlußsatz angehängt.
Kontaktfehler an Schaltern kommen meist aus der Verbindung von nachlassendem Federdruck und korrodierenden Schaltkontakten (im Gegensatz zu Potis, von denen hier gar keine Rede war, wo dies mit der Kombination von Schmutz, Graphitabrieb und eingegrabener/eingebrannter Widerstandsbahn zu tun hat).
Sogenannte Kontaktsprays sind üblicherweise eine Mischung aus alkoholbasierenden Fettlösern, bestimmten stark verdünnten Säuren und oft noch silikonbasierenden Gleitmitteln nebst etlichen anderen Zutaten. Sprüht man so etwas in einen Schalter, der aufgrund von Kontaktermüdung bzw -korrosion versagt, ätzen die Säureanteile bestimmungsgemäß die Korrosionsschicht an (um das darunter liegende Metall wieder zum Vorschein zu bringen) und mit der gelösten Schmutzschicht bilden die restlichen Chemikalien eine Pampe, deren Widerstand so lange niedrig genug gehalten wird um einen akzeptablen Schaltvorgang zu ermöglichen, wie die flüchtigen Anteile sich noch nicht ganz aufgelöst haben. Sind gar Kupferkontakte verwendet (was früher nicht unüblich war), wird durch diesen Chemiecocktail die Korrosion sogar noch gefördert, nach etwa einem Jahr ist dann der Schalter grün vom Kupferoxid. Ich habe etliche solcher Sprühopfer gesehen (anfangs sicher auch selbst welche erzeugt), könnte notfalls sogar Bilder dazu liefern.
Daß die oft ursächlich verantwortliche Materialermüdung (nachlassender Federdruck etc) nicht mit einem Spray ungeschehen gemacht werden kann, sollte selbst einem Laien einleuchten.
Kontaktspray ist eine schnelle Hilfe, die meist einen mehr oder weniger kurzfristigen Erfolg bringt, aber es ist und bleibt eine Bastler-Methode, die keinesfalls mit einer professionellen Reparatur gleichzusetzen ist. Wer diesen Ratschlag erteilt, greift den Ratsuchenden eben auf dieser Bastler-Ebene ab. Wenn man das weiß und damit leben kann, ist es ok.