Händel

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Letztens im Gesangsunterricht hat die Sängerin vor mir aus Händels Messias "Rejoice greatly" geprobt. Wieder zurück, hab ich's mir nochmal auf Youtube angehört.
Ich kann mich noch dran erinnern, dass ich mal was von Händel überhaupt nicht anhören mochte, aber das war auch bei einer Workshop-Probe, daran mag es vielleicht gelegen haben. Bei Proben ist ja oft vieles noch nicht ganz so, wie dann später mal.

Und von "Rejoice greatly" hab ich jetzt eine ganz fantastische Version auf Youtube gehört, die wollte ich mit Euch teilen:

 
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Uff, das ist schnell... Für meinen Geschmack zu rasant, aber eine sehr spezielle Interpretation. Spannend.

Würde mich interessieren, was du von dieser Version hältst - viel langsamer, aber voller Freude :

 
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Liebe @Silvieann,

Messias ist zur Zeit eins meiner Lieblingsoratorien, und die drei Alt-Arien daraus meine Lieblingsarien :engel: Zwei von denen versuche ich sogar zu singen (aber leider noch lange viel zu schlecht für eine Hörprobe).
Als kleine musikalische Antwort auf deine schöne Sopran-Performance hier mal meine absolute Lieblingsarie aus Messias in einer für meinen subjektiven Geschmack besten Contralto-Variante. Diese Arie habe ich noch nicht mal versucht, selber zu singen, und meine GL meint auch "da warten wir lieber ein paar Jahre :D":



Nicht irritiert sein durch den Bass-Recitativ davor, die Arie fängt bei ca. 1:20 an. Der Bass-Recitativ, Alt-Arie und Chor danach gehören aber thematisch und musikalisch zusammen, deswegen es ist ganz gut, dass man hier gleich alles zusammen hört. Auch wenn ich einen normalen gemischten Chor präferieren würde, ohne Countertenors.
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Würde mich interessieren, was du von dieser Version hältst - viel langsamer, aber voller Freude:
Weiss nicht ob es in den Thread "Händel" passt, aber Peter Schreier ist wie immer göttlich :love:
 
Weiss nicht ob es in den Thread "Händel" passt, aber Peter Schreier ist wie immer göttlich
Sorry, ich habs schon geändert ... Der Schreier war irgendwie noch im Speicher... hab ihn ausgetauscht durch die Damrau!
:D
 
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p.s. ich glaube das war ein YT-Link Fehler: im Post von @wit war bei mir ein Link auf Peter Schreier's Tenorarie aus Weihnachtsoratorium :) Da habe ich mich gewundert :-D
Jetzt zeigt es aber alles richtig.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Diana Damrau fand ich wunderbar - für mich ein angenehmeres Tempo, etwas klassischer von Stimmung her und tatsächlich voller Freude.

Jeanine de Bique schafft es zum Schuss aber so richtig abzugehen, wie ich imho nur Afroamerikaner richtig natürlich können - du denkst gleich tanzt sie los, oder macht Gospel oder eine Jazzimprovisation daraus! Und das in einem Barock-Oratorium, und auch noch so natürlich und authentisch, dass es aber keine Empörung sondern Begeisterung auslöst. :claphands:
 
Diese Arie habe ich noch nicht mal versucht, selber zu singen, und meine GL meint auch "da warten wir lieber ein paar Jahre :D":
Warum?
Die besten Lehrer, die ich hatte, die haben immer gemeint probieren!
Sehr lange Phrasen, das ist atemtechnisch schwer. Auch ein paar Sprünge drin, die sind nicht ohne. Ordentlicher Tonumfang in dem Stück. Trotzdem würd ich's einfach versuchen, einfach mit viel mehr Atempausen.

Diana Damrau hab ich mir natürlich auch schon angehört, auf jeden Fall schön, aber hat mich nicht so mitgerissen.
Da hört man dann auch das, was ich an Händel nicht so mag: laaaange Koloraturen, die sich endlos hinziehen, wenn man's schlecht singt.
 
Die besten Lehrer, die ich hatte, die haben immer gemeint probieren!
Na gut, ich habe dafür eben die zwei andere probiert, nämlich "He Was Despised" und "O Thou That Tellest Good Tidings To Zion". Und ich habe da in der Tat genug zu tun - nicht weil sie so besonders schwer sind, sondern weil ich einfach noch sehr am Anfang bin. Ich war schon mir diesen beiden etwas verzweifelt. Ich werde diese Arie auf jeden Fall anfassen - sie hat einen Energie, Dynamik und Glut, die mich einfach wahnsinnig machen. Aber halt ein bisschen später - wenn ich ein paar einfachere Projekte hinter mir habe. Versprochen :)
 
Warum?
Die besten Lehrer, die ich hatte, die haben immer gemeint probieren!
Die Besten?
Also ich finde es sehr wichtig, wenn mir meine Lehrerin Stücke gibt, die für mich passen und mit denen ich gesanglich weiterkomme.
Was bringt es, technisch zu schwere Stücke irgendwie runterzusingen. Da lerne ich nichts und hören will das dann auch keiner.

lg Thomas
 
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Was bringt es, technisch zu schwere Stücke irgendwie runterzusingen. Da lerne ich nichts und hören will das dann auch keiner.
Nun, man muss es ja nicht gleich vortragen. Aber man merkt, was mit Übung geht und dass alles kein Hexenwerk ist.
Und wenn man so sehr Lust auf etwas hat, finde ich, sollte man es probieren. Vielleicht ist es dann tatsächlich genau das richtige.
 
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Aber man merkt, was mit Übung geht und dass alles kein Hexenwerk ist.
Naja, das sehe ich eher konträr zu dir.

Es geht ja nicht einfach darum, alle Töne eines Stückes zu treffen.
Und es ist eben so, dass ich für jede Literatur bestimmte Techniken "drauf haben" muss um sie singen zu können. Und das geht halt nicht mit ein wenig üben, sondern da muss man die entsprechende Technik lernen und trainieren. Es gibt ja in der klassischen Gesangsausbildung viele Stücke, die eigentlich jeder Gesangsschüler irgendwann bekommt. Nicht weil sie unbedingt SOOO schön sind, sondern weil damit bestimmte Techniken trainiert werden.
Aber halt ein bisschen später - wenn ich ein paar einfachere Projekte hinter mir habe. Versprochen
Das ist IMHO der richtige Ansatz!

lg Thomas
 
Hallo,

von "Rejoice greatly" hab ich jetzt eine ganz fantastische Version auf Youtube gehört

...da muß ich sagen, ist nicht men Geschmack, da zwar hochvirtuos, aber "sie nimmt mich nicht mit". Der ruhige Mittelteil ist - für meinen Geschmack - dann wieder richtig. Unbestritten aber eine tolle Stimme...
Im Vergleich sagte mir die Fassung von Diana Damrau eher zu, wenngleich ich nicht unbedingt ein Damrau-Fan bin - im Oratorien-Bereich finde ich sie ein wenig zu dramatisch (mit ihren Meyerbeer-Aufnahmen hat sie mich allerdings aus den Socken gehoben, das ist fantastisch).

Ich bin einfach mal so frei und hänge auch noch eine "Rejoice"-Fassung an - diesmal Lynne Dawson:



Spannend finde ich, daß es entgegen der Meinung vieler, in der Klassik sei man doch "eher festgelegt", eine Menge Interpretationsspielraum gibt :D - wenngleich auf anderer Ebene. Ist das nicht auch was Schönes ;) ?

Viele Grüße
Klaus
 
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Und von "Rejoice greatly" hab ich jetzt eine ganz fantastische Version auf Youtube gehört

Geht mir wie @Basselch: Koloraturen gefallen mir nicht wirklich. Rein technisch natürlich gut, wirkt aber auf mich ausdruckslos runtergesungen. Zudem hatte ich beim hören immer Gefühl: "jetzt stolpert oder schmiert sie dann gerade" und auch wenn das natürlich nicht passiert, es trübt Hörgenuss zusätzlich. Auch wage ich zu bezweifeln, ob das von Händel so gewollt gewesen wäre! Und auch heute ist man eher der Meinung das Barock-Koloraturen nicht so schnell gesungen werden sollen/müssen wie solche aus anderen Epochen.

Aber auch ganz generell finde ich dieses "je schneller desto besser" das heute teilweise im "Koloratur-Business" herrscht, etwas fraglich. Klar, durch die Koloraturen schleichen darf man nicht. Ein gewisses Grundtempo muss eingehalten werden können, kann man das nicht, sollte man die Finger vom Stück lassen. Aber extrem schnell gesungen ist meiner Ansicht nach nur dann gut, wenn man es trotzdem mit Ausdruck singen kann. Es gibt Sängerinnen die können das, andere könnens nicht.
 

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