Die Idee klingt gut. Aber
1) haben sich zu diesem Thema bereits andere Leute Gedanken gemacht (bzw. erhältliche String Damper entwickelt) und dies (d.h. die oben beschriebene Ausführung) - zumindest bisher - nicht für nötig befunden.
2) ist der Bedarf an solchen Sätteln statistisch nicht sehr hoch.
3) ist die Hardware-Szene kein sooo ergiebiger Markt, um ständig was Neues zu entwickeln (Bsp.: Wie viele/wenige 7-Saiter-Vibratosysteme mit Piezo-Stegen gibt es eigentlich, verglichen zum 7-Saiter-Boom?). Auch Firmen wie Schaller überlegen sich sehr genau, für welche Produkte sie Entwicklungszeit usw. mit den entspr. Kosten investieren. So simpel die technische Umsetzung erscheint, es müssen neue Fertigungsschablonen hergestellt (und erst einmal entwickelt) werden usw. Wenn da der fertige Sattel, sagen wir, 40 Euro kosten würde, hätte die Entwicklung bis zur Herstellung des 1. Serien-Exemplars locker mehrere Tausender verschlungen.
-> Gute Idee, aber am besten im DIY-Verfahren, da "professionelle" Umsetzung eher unwahrscheinlich.
Mich interessiert z.B. auch, warum sich die allerwenigsten Hersteller von elektrischen 12-Strings um einen intonierten Steg scheren. Was nützt mir eine teure Rickenbacker (habe keine, brauche keine - mein 12er ist von PRS), wenn am Steg immer noch Uralt-Schrott verbaut wird? (Rickenbacker _haben_ kompensierte 12er-Stege im Programm, aber nicht beim getesteten Modell im Rahmen des Gitarre&Bass-Vergleichstests 12/2005, ab S. 134).
Vor Jahren habe ich mal 2 Saitendämpfer selbst gebaut. Jetzt, wo ich sie habe, betrachte ich sie als manchmal nützliches Feature, das aber nicht sein muss. Wenn man beim Spielen darauf angewiesen ist, Nebengeräusche usw. "auf natürliche Art" zu minimieren, also durch saubereres Greifen, Abdämpfen mit der linken/rechten Hand, fördert das die Spielfertigkeit, während man sich bei Dampern & Co. auf Hilfsmittelchen verlässt, die den Spieler an sich nicht besser machen.
@ Blaubarschbube18:
Analysiere mal ganz genau, was beim Bewegungsablauf passiert. Vielleicht kannst Du durch die Haltung Deiner rechten Hand bzw. mit Abdämpfen per Handballen die störenden/gerade nicht gebrauchten Saiten dämpfen. Bei mir hat es ewig gedauert, bis bei wildem Legato-Spiel sich mal wirklich eine brauchbare "Sauberkeit" eingestellt hat. Das muss man sich langsam antrainieren, bis es sich automatisiert. Ausführliche Tipps zur Handhaltung hat auch Abi von Reininghaus in seiner In-Vivo-Guitar-Kolumne gegeben. Am besten ganz langsam spielen, alle einzelnen Abläufe durchdenken und dann... - nix Zauberei - entweder mit der linken oder rechten Hand entsprechend dämpfen. Was machen denn Bassisten, um nicht ständig irgendwelche nicht gebrauchten Saiten zu dämpfen? Exakt dasselbe - langsam das "händische String-Damping" einstudieren, bis es völlig verinnerlicht ist. Wenn man z.B. auf der Gitarre auf den höheren Saiten "hämmert", lassen sich mit dem rechten Handballen prima die tiefen Saiten dämpfen, die sonst auch gerne stören bzw. reinklingen. Bei Legato-Runs auf einer Saite, z.B. auf G3, dämpfe ich mit der Mr.-Spock-mäßig gespreizten rechten Hand dann halt D4 und h2 und schaffe nach Abi-Manier einen "Tunnel". Klappt prima!