Guter G&B Artikel über Magnete

Naja, der Artikel bleibt schon eher an der Oberfläche. Als Einstieg in das Thema okay, aber ich hätte mir zB praktischer Beispiele erwartet, also typischer Vertreter von Tonabnehmern mit den einzelnen Magneten.
 
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Ich habe die Erfahrung gemacht, dass manche PUs besser auf verschiedene Magnete reagieren, als andere. Ein sehr gutes Beispiel ist die Custom-Reihe von Seymour Duncan.

Der SH-5 Custom hat einen Keramik-Magnet verbaut und ist ein lauter, stark aufgemotzter PAF, der alles von Rock bis zu modernen Metal sehr gut beherrscht. Macht sich sehr gut in vielen Gitarren, hat aber manchmal auch etwas "harte" Höhen. Die Mitten sind etwas weniger präsent als Bässe und Höhen, aber nicht wirklich gescoopt. Sehr breiter Rhythmussound.
Der SH-11 Custom Custom ist baugleich, allerdings mit Alnico 2-Magnet. Ursprünglich als "Rock-HB" für Powerstrats mit Floyd Rose. Sehr warmer, mittiger Sound, mit nicht zu vielen, aber "federnden" Bässen. Für Metal ist er schon wieder zu "weich".
Der SH-14 Custom 5 (eine Erfindung des Seymour Duncan-Forums) hat einen Alnico 5-Magnet unter den Spulen und ist noch näher mit einem PAF verwandt als der SH-5. Im Prinzip ist er ein SH-1 '59 mit mehr Power. Also viele Bässe und Höhen, dafür stark zurückgenommene Mitten. Die Bässe sind noch relativ straff und die Höhen sind etwas "runder" als beim SH-5. Diese PU braucht allerdings eine Gitarre, die von Haus aus Mitten liefert. Von daher wird er gerne in SGs eingebaut. Ansonsten kann man schon mal im Mix untergehen.
Jetzt gibt es noch ein paar "inoffizielle" Inkarnationen der Customs. Am bekanntesten dürfte der "Custom 8" sein. Ein Custom mit Alnico 8-Magnet. Ähnlich "kraftvoll" wie der SH-5, aber die Höhen sind etwas "runder" und "wärmer" und es kommen noch ein paar Tiefmitten hinzu, die dem Sound einen schönen "Growl" verpassen. Der Custom 8 hat etwas "Rohes" und ist eine gern benutzte Alternative zum SH-5, da er durch den Schuss mehr "Wärme" und "Mitten" auch einen "besseren" Leadsound liefert.
Die Vintageversion davon wäre der Custom mit UOA5-Magnet. Nicht ganz so straff, etwas milder und ungefähr eine Mischung aus SH-11 und SH-14.

Wenn man jetzt alle diese PUs nacheinander spielt, denkt man im ersten Moment nicht daran, dass es im Prinzip die selben PUs, nur mit anderem Magnet sind. SH-5 und Custom 8 hauen ganz schön was raus und müssen sich trotz "nur" 14K nicht hinter den ganz heißen Exemplaren verstecken, währende SH-11 und SH-14 "gemäßigter" erscheinen. Die Wicklung dieses PUs scheint aber sehr gut auf unterschiedliche Magnete zu reagieren.

Ich habe den Alnico 8-Mod auch schon beim TB-1 '59 ausprobiert. Vorher war er mir wie der SH-14 zu gescoopt in den Mitten und gefiel mir besonders für "heftigere" Sachen nicht gut. Mit Alnico 8 bekommt er aber auch etwas mehr Output, straffere Bässe und das Mittenloch wird auch gut ausgefüllt. Er bleibt ein PAF, aber macht dann auch bei Metal eine gute Figur, wenn man etwas Vintagefeeling im Sound haben möchte und nicht auf analytische oder saubere Sounds steht, die man z.b. mit einem EMG 81 assoziiert.
Manche modden den SH-1 auch mit einem Alnico 2, um ihn "aufzuwärmen" und die Höhen zu "entschärfen" und die Halsversion bekommt öfters mal einen Alnico 4 verpasst, der den Sound des SH-1 "ausgeglichen" macht. Ansonsten kann er in fetten Gitarren mit kurzer Mensur schon mal etwas "bollern".

Wahrnehmbar waren die Unterschiede beim Tausch der Magnete für mich immer, ich kann mir aber auch vorstellen, dass manche PUs nicht so gut reagieren und der Sound nicht sonderlich oder negativ beeinflusst wird, weil das gesamte Design um einen bestimmten Magnet geplant wurde.

Ich habe auch schon mal einem Häussel Vin+ A5 einen Alnico 8 verpasst, wo mir das Ergebnis nicht so gut gefallen hat. Mir war er damals in meiner Les Paul etwas zu "weich" und "warm" und ich wollte mehr "Kante". Es gibt den Vin+ auch mit Keramikmagnet, aber da der PU schon gut Höhen raushaut, war ich da vorsichtig. In der Beschreibung steht, dass ein "schwacher" Keramikmagnet verbaut wird und ich hatte Angst, dass da ein "voll" aufgeladener Magnet den berühmt und berüchtigten Icepick rausholt. Keramikmagnete sind ja nicht unbedingt die erste Wahl für PAFs und der Vin+ ist ein etwas aufgemotztes Design eines solchen mit ca. 12K.
Der Sound ist auch etwas "straffer" und "kantiger" geworden, es ging aber auch leider der "saftige" Attack der Alnico 5-Version verloren. Das Ergebnis war mir dann doch etwas zu "steif", obwohl der Grundklang doch ziemlich ähnlich blieb und sich nicht so viel geändert hat.

Ein Beispiel, wo ähnliche Wicklungen verwendet werden (nicht ganz identisch, aber nahe dran) sind die altbekannten Duncans SH-4 JB (Alnico 5), SH-6 Distortion (Keramik in doppelter Dicke) und SH-8 Invader (dicker Keramikmagnet mit zwei Keramik-Spacern und den dicken Schrauben). Ein JB mit dickem Keramikmagnet soll im A/B-Vergleich mit einem SH-6 nicht ganz so viel Presence haben, weil sie halt nicht identisch sind, aber sehr ähnlich sein. Wenn man die PUs einzeln spielt, kommt man auch nicht auf die Idee, dass sie gar nicht mal so unterschiedlich sind. Die PU-Hersteller entwickeln auch nicht immer von Grund auf alles neu, sondern arbeiten gerne mit dem, was da ist.

Bei Gibson war es ähnlich. Da wurde auch alles an Magneten verbaut, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Viele der beliebten '59er-PAFs hatten Alnico 4 unter der Haube und nicht Alnico 2 oder 5, wie es uns die Hersteller jahrelang weiß machen wollten. Erst seit ein paar Jahren springen die Wickler auf den Zug mit den "unbekannteren" Magnettypen auf. Vorher wurde meistens Alnico 2, 5 und Keramik verbaut.

Wenn nicht gerade Kappen auf den PUs sind, kann man Magnete bei Humbuckern auch schnell mal tauschen. Manchmal erspart das den Tausch des PUs oder sonstiger Equipmentbauteile.
 
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Ich kenne zwar die meisten dieser PUs nicht aus persönlicher Erfahrung, du bringst es aber gut rüber - so was hätte ich mir in dem Artikel erwartet.
 
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. SH-5 und Custom 8 hauen ganz schön was raus und müssen sich trotz "nur" 14K nicht hinter den ganz heißen Exemplaren verstecken, währende SH-11 und SH-14 "gemäßigter" erscheinen. Die Wicklung dieses PUs scheint aber sehr gut auf unterschiedliche Magnete zu reagieren.

Die kOhm Angabe sagt nur bedingt was über den Output aus - zwar korreliert es nicht selten (je höher, desto "heißer" der PU) - dennoch ist hier eine mV Angabe sinnvoller. Von Duncan gibt's im von dir genannten Forum auch eine nette Liste, die hab ich schon öfters mal hier gepostet. An dieser Stelle nochmal für diejenigen, die gern etwas vergleichen möchten:

http://www.seymourduncan.com/forum/showthread.php?278978-Seymour-Duncan-mV-Data
 
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Ja, es gibt aber auch interessante Anwendungsbeispiele, in denen ein Pickup mit A5 Magnet eben nicht alle der einem A5 sonst zugeschriebenen Eigenschaften besitzt, wenn nämlich die Wicklungszahl reduziert wird und sich somit dennoch ein PU mit einer niedrigen Impedanz ergibt, der wie ich finde in einer sehr gelungenen Lösung die Vorteile vereint und die Nachteile vermeidet: die VIP Lovers von Vintage Inspired Pickups.
Schaut Euch die mal an!
 
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Die kOhm Angabe sagt nur bedingt was über den Output aus

Ja, das stimmt. Bei höherer DC kommt oft auch dünnerer Draht zum Einsatz, was den "Output" wieder ausgleicht. Man muss z.B. einen PU mit AWG43 heißer wickeln, um auf das gleiche Level zu kommen wie bei einem AWG42-PU. Ich glaube, dass 10K mit AWG43 in etwas vergleichbar sind mit 7,5K AWG42. Der mit 43 wird aber etwas "dunkler" klingen. Ein JB wird z.B. mit AWG44 gewickelt, noch mal eine Nummer dünner und doppelt so laut ist er mit seinen 16K auch nicht wie z.B. ein PAF mit 8K. Da kommen immer viele Faktoren zusammen, die für den Sound usw. verantwortlich sind.

Bei "heißen" Pickups kommen aber oft auch "starke" Magnete zum Einsatz, um den Höhenverlust durch die vielen Wicklungen wieder auszugleichen. Es gibt z.B. nur wenige Outputmonster mit Alnico 2. Mir fallen da der Gibson Tony Iommi ein und der El Diablo (Scott Ian-Signature-HB, aber die zweite Version, die erste war ein heißer SH-12 Screamin' Demon) ein. Der El Diablo (ca. 22,1K) war aber vorher ebenfalls ein Tony Iommi-Signature-HB, bevor er zu Gibson gewechselt ist. Ansonsten findet man meisten Keramik, Alnico 5 oder auch mal 8. Mit dem gewünschten Voicing hat das aber auch zu tun. Für straffe schnelle Metalriffs ist ein Alnico 2-PU nicht die beste Wahl. Ich habe jedenfalls noch nie einen "straffen" Alnico 2-PU gespielt. Da ist Keramik oder sogar Neodym (Entwistle HDN und Darkstar ND) schon besser geeignet. Im Falle von Iommi darf es aber ruhig etwas "doomig" klingen und da braucht man keinen messerscharfen, analytischen Sound.

Die mV-Daten von Seymour Duncan lassen sich aber glaube ich nicht direkt mit denen von DiMarzio vergleichen. Es wäre toll, wenn es da bei allen Herstellern ein System geben würde, um sie vergleichen zu können. Bei EQ-Charts sollte man oft auch vorsichtig sein. Ich glaube bei BKP werden z.B. Steg- und Neck-PU zusammengemischt.
 
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Die mV-Daten von Seymour Duncan lassen sich aber glaube ich nicht direkt mit denen von DiMarzio vergleichen. Es wäre toll, wenn es da bei allen Herstellern ein System geben würde, um sie vergleichen zu können.

Das ist wie bei Gitarrenspeakern, ärgert mich auch, dass da jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht. Da sind Vergleiche immer schwierig. Bleibt einem nix anderes übrig als selbst zu testen - was sowieso letztendlich immer das Beste ist.

Bei EQ-Charts sollte man oft auch vorsichtig sein. Ich glaube bei BKP werden z.B. Steg- und Neck-PU zusammengemischt.

Das weiß ich nicht, wie BKP das handhabt. Ich sehe das aber ohnehin kritisch, weil gleiche PUs in verschiedenen Gitarren auch sehr verschieden klingen können.
Klar, es ist schon hilfreich, wenn man anhand eines Flat-EQ sehen könnte, dass der PU den Sound möglichst neutral lässt - aber ist das dann in Wirklichkeit auch so? Oder klingt evtl. doch der PU mit angehobenen Höhen und Bässen etwas "natürlicher"?
Besonders aussagekräftig ist es jedenfalls fast nie und wenn überhaupt nur brauchbar, wenn man mit anderen PUs des jeweiligen Herstellers mit ähnlichen Spezifikationen vergleicht.
 
Verschiedene Hersteller zu vergleichen ist immer schwierig. Aber einen guten Anhaltspunkt hat man schon mal, wenn man EQ-Charts vergleicht. Beim SH-14 sehe ich sofort, dass die Mitten nun nicht gerade betont werden.
Wenn ich jetzt aber mal die Charts von JB und Distortion vergleiche, sieht es so aus, als hätte der Distortion einfach nur mehr von allem. Dabei klingen die schon anders. Beim JB würden viele wahrscheinlich ein Diagramm erstellen, dass einem umgedrehtem V ähnelt, da der ja nun wirklich sehr "honky" ist. In manchen Les Pauls oder ähnlichen Gitarren kann der dann schon richtig nerven, wohingegen der Distortion in vielen Fällen sehr gut mit Les Pauls (Ausnahmen bestätigen die Regel :)) harmoniert.

Es ist immer ein kleines Glücksspiel.
Toll ist es dann, wenn man mit einem Magnettausch das "Problem" beheben kann. Ein SH-11 Custom Custom wird z.B. in einer mittigen Gitarre schnell mal nervig werden können, weil der eh schon viele Mitten raushaut und es dann nur noch "nasal" klingt. Anstatt jetzt den PU zu verkaufen kann ich auch mal einen Alnico 5 oder Keramik testen. Das "Mittenloch" füllt dann die Gitarre aus.
Manche PUs harmonieren einfach nicht mit manchen Gitarren. Baut man den PU dann aber in eine andere Gitarre ein, dann geht schon mal die Sonne auf.

Wem der SH-2 Jazz etwas zu "langweilig" klingt, kann mal einen Alnico 2 einbauen, dann hat er einen APH-1 Alnico II Pro. Auf einmal klingt der PU um einiges "wärmer" und "federnder", bleibt aber trotzdem noch relativ klar.

Eine andere PU-Kombination, die gerne verbaut wird, aber nur schwer aufeinander abzustimmen ist, sind die beiden Gibson-PUs 498T (Alnico 5) und 490R (Alnico 2). Entweder ist ein PU zu schrill oder der andere zu dumpf. Wenn man jetzt die Magnete untereinander tauscht, wird das Paar auf einmal viel ausgewogener. Der 490R klingt "frischer" und der 498T wird etwas "wärmer".
 
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Das gefällt mir - so krieg ich hier Informationen, die ich im G&B Artikel vermisst hab. Auch wenn ich gar nicht so ein Tüftler bin, der sich mit allen Aspekten einer E-Gitarre bis ins Detail beschäftigt. Aber gerade dass PUs an unterschiedlichen Gitarren sehr unterschiedlich wirken können, diese Erfahrung hab ich auch schon öfter gemacht. Dass es oft allein die Magnete sind, die den Unterschied machen, wußte ich dabei gar nicht.
 
Verschiedene Hersteller zu vergleichen ist immer schwierig. Aber einen guten Anhaltspunkt hat man schon mal, wenn man EQ-Charts vergleicht.

Das hab ich ja geschrieben.
Und noch angemerkt, dass es sinnvoll ist, "ähnliche" PUs miteinander zu vergleichen. Es macht wenig Sinn, sich die EQ Kurven von einem mildem PAF-style PU und einem Hi-Gain "Metal"-PU anzuschauen und dann daraus Rückschlüsse auf den Sound zu ziehen bzw. wie sie sich da unterscheiden. Da wird einfach schon das ganze Spielgefühl, die resultierende Zerrstruktur etc. anders sein, so dass sogar jeweils verschiedene "EQ Kurven" Sinn machen. Ein Hi-Gain PU, der überhaupt keine Mitten hat, wird noch mehr Matsch erzeugen. Bei einem PAF wirds mit zu vielen Mitten evtl. zu "honky".

Magneten kann man tauschen, wenn man weiß, wie es geht. Ein bisserl fummelig ist es ja schon.
Und nicht immer nötig, wenn man mal schaut, wie viele PUs manche Hersteller bereits im Programm haben.
Ich bin ja der Meinung, dass man mit 5 verschiedenen Humbuckern schon sehr viel abdecken könnte.
Aber mei, es verkauft sich halt gut, wenn man noch mehr im Programm hat, DiMarzio bringt ständig neue Signature PUs raus, die noch tollerer als die vorherigen sein sollen/müssen - ich muss da schon manchmal schmunzeln, wenn man sich überlegt, dass es sich wie immer nur um Drahtspulen mit Magneten handelt. *g*
 
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...
Ich bin ja der Meinung, dass man mit 5 verschiedenen Humbuckern schon sehr viel abdecken könnte.
Aber mei, es verkauft sich halt gut, wenn man noch mehr im Programm hat, DiMarzio bringt ständig neue Signature PUs raus, die noch tollerer als die vorherigen sein sollen/müssen - ich muss da schon manchmal schmunzeln, wenn man sich überlegt, dass es sich wie immer nur um Drahtspulen mit Magneten handelt. *g*

Mir würden glaub ich sogar 2 reichen...
Ich fürchte dieses Prinzip lässt sich auf beinahe jeden Konsumartikel übertragen, neulich hab ich mich beim durchblättern eines Prospekts für Digicams auch gefragt, wofür man ~300 Modelle von X Herstellern braucht...
 
Das hab ich ja geschrieben.
Und noch angemerkt, dass es sinnvoll ist, "ähnliche" PUs miteinander zu vergleichen. Es macht wenig Sinn, sich die EQ Kurven von einem mildem PAF-style PU und einem Hi-Gain "Metal"-PU anzuschauen und dann daraus Rückschlüsse auf den Sound zu ziehen bzw. wie sie sich da unterscheiden. Da wird einfach schon das ganze Spielgefühl, die resultierende Zerrstruktur etc. anders sein, so dass sogar jeweils verschiedene "EQ Kurven" Sinn machen. Ein Hi-Gain PU, der überhaupt keine Mitten hat, wird noch mehr Matsch erzeugen. Bei einem PAF wirds mit zu vielen Mitten evtl. zu "honky".

Magneten kann man tauschen, wenn man weiß, wie es geht. Ein bisserl fummelig ist es ja schon.
Und nicht immer nötig, wenn man mal schaut, wie viele PUs manche Hersteller bereits im Programm haben.
Ich bin ja der Meinung, dass man mit 5 verschiedenen Humbuckern schon sehr viel abdecken könnte.
Aber mei, es verkauft sich halt gut, wenn man noch mehr im Programm hat, DiMarzio bringt ständig neue Signature PUs raus, die noch tollerer als die vorherigen sein sollen/müssen - ich muss da schon manchmal schmunzeln, wenn man sich überlegt, dass es sich wie immer nur um Drahtspulen mit Magneten handelt. *g*

Wenn man ein paar Mal Magnete gewechselt hat geht das eigentlich ganz schnell und man weiß, worauf man achten muss. Bei gewachsten HBs kleben die Magnete schon mal gerne etwas an den Spulen. Da muss man dann vorsichtig mit dem Schraubenzieher ran und ein wenig hebeln. Natürlich nicht mit Gewalt, sonst hackt man noch in die Drähte rein und das ist dann wirklich ärgerlich.
Ich habe mir auch immer etwas Geweband da, weil das alte gerne mal beim Abwickeln kaputt geht und Fäden zieht.
Bei DiMarzio sollen aber angeblich Magnete auch mal festgeklebt sein. Da wäre ich dann vorsichtig.

Man kann natürlich auch gleich etwas passendes auswählen, aber manche Sachen kann man gar nicht kaufen. Den "Custom 8" möchte Seymour Duncan trotz der Beliebtheit im Firmenforum nicht als Serie auflegen, weil sie lieber gleich einen kompletten PU um einen Alnico 8-Magneten entworfen haben, den SH-15 Alternative 8. Dabei ist das ein richtiger toller und flexibler PU und der Alternative 8 scheint nicht gerade so beliebt zu sein. So oft hört man von dem nichts.
Den SH-1'59N mit Alnico 4 gibt es leider auch nicht in Serie, dabei ist das ein guter Hals-HB, der nicht zu dick aufträgt.

Im Prinzip würden die Hersteller mit einem übersichtlichen Sortiment auskommen. Man sieht ja bei Seymour Duncan, dass die alten Klassiker immer noch gut laufen. Aber irgendwie muss man auch die neue Generation an Gitarristen für sich gewinnen. Und mit Nazgul, Pegasus, Sentient und Black Winter haben sie schon einen großen Wurf gelandet. Der Black Winter scheint sich so langsam zum Klassiker zu entwickeln, da er auch abseits der Metalfraktion seine Freunde hat. Wenn man nie was neues rausbringt, kommt irgendwann ein anderer und lockt die Leute an. EMG ist die letzten Jahre auch ganz schön fleißig gewesen, obwohl die mit ihrem Kernsortiment auch gut im Geschäft sind.
 
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Mir würden glaub ich sogar 2 reichen...
Ich fürchte dieses Prinzip lässt sich auf beinahe jeden Konsumartikel übertragen, neulich hab ich mich beim durchblättern eines Prospekts für Digicams auch gefragt, wofür man ~300 Modelle von X Herstellern braucht...
Wobei bei solchen Geräten praktisch eine Unzahl an Variation möglich ist. Bei Pickups sieht das schon anders aus: Magnet, Drahtstärke & -gesamtlänge, Wicklungsdichte. Und letzlich Klang-entscheidend sind nur zwei daraus resultierende Größen, nämlich die Resonanzfrequenz und -überhöhung. Welche natürlich nie ein Hersteller auch nur ansatzweise verrät - warum mag das wohl so sein? ;)
 
Ich habe mir auch immer etwas Geweband da, weil das alte gerne mal beim Abwickeln kaputt geht und Fäden zieht.

Das stimmt. Wo hast du deins denn gekauft? Nur, falls hier jemand mal sucht.

Der Black Winter scheint sich so langsam zum Klassiker zu entwickeln, da er auch abseits der Metalfraktion seine Freunde hat.

Das wundert mich nicht! Hab ja schon einiges drüber geschrieben, das Black Winter Set ist wirklich toll und meiner Meinung nach mit Abstand das beste, das Seymour Duncan seit Jahren veröffentlicht hat.
 
Das Gewebeband gibt es z.B. beim Trashcontainer. Klebt gut, aber lässt sich auch wieder ablösen.
 
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