a) habe ich erlebt zu Studienzeiten in Halle. Das hatte mit dem gewaltigen Leerstand zu tun. Es war schlicht genug Raum da, für jeden, der Raum brauchte. Ob aus privater oder öffentlicher Hand war dabei zweitrangig, weil die Quadratmeterpreise auf dem freien Markt < 2€ lagen.
b) kenne ich eigentlich immer nur gekoppelt an städtische Einrichtungen und Betriebe, meistens Jugend- oder Kulturzentren. Meine Beobachtung ist, dass diese Probenräume und -häuser immer dann gut funktionieren, wenn es irgendjemanden gibt, dessen persönliches Anliegen das ist, sei es der SozPäd vom Jugendzentrum oder ein ehrenamtlicher Altrocker. Gibt es so eine Person nicht, endet das eigentlich immer im Stress um leere Bierkisten, Pizzakartons und kaputte Backline.
Und: Die Ansprüche an Proberäume, was Größe, Verfügbarkeit, Qualität und Ausstattung angeht, sind extrem unterschiedlich. Den gut zu verwaltenden Standardproberaum gibt es schlicht nicht. Ü40 Hobbycoverrocker, strebsamer E-Musik-Nachwuchs, alternde Jungpunks und junggebliebene Altpunks haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse.
Am besten bewähren sich für mich zwei Dinge: kleine, dezentrale Einheiten von 1-3 Proberäumen angegliedert an möglichst viele städtische Einrichtungen. Das hilft auch, den realen Kosten- und Personalaufwand in unsichtbare Budgets einzuflechten.
Und, was auch immer ein Gewinn ist: Jeglichen temporär ungenutzten Raum für Zwischennutzungen zur Verfügung zu stellen, aber das auf einem sehr eigenverantwortlichen und provisorischen Niveau, wo niemand irgendjemandem böse ist für das, was er da macht, solange er nicht die Klos von der Wand tritt.