Gute Musiker finden vor allem abseits von Drums Bass und Gitarre

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ProII
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Hey,

wie seid ihr eigentlich an eure Bandmembers gekommen?

Ich suche mir seit Jahren einen Wolf an guten Musikern. Hatte ein Projekt, dass aus verschiedenen Gründen nur ein Jahr gehalten hat, und seitdem läuft es sehr schlecht.
Manchmal bin ich kurz davor die Musik einfach an den Nagel zu hängen.

Zwischenzeitig hatte ich mal Leute an der Hand die musikalisch auch Richtung Funk orientiert waren, aber Zuverlässigkeit und Sozialverhalten waren mehr als Mangelhaft und zuletzt
war ich bei einer Truppe die immer mehr Richtung Schützenfest Coversongs ging.

Ich suche neben Drums und Gitarre auch noch weitere nicht so häufige Instrumente, evtl Streicher, Bläser oder auch Akkordeon.
Es soll grob Richtung Funk, Ska mit Metaleinflüssen gehen. Trotzdem soll jeder seine Stilistik einbringen können.
Eigentlich eine gute Ausgangslage, wenn man auf jeden Fall Raum erhält sich zu entfalten.
Auch würde ich sagen, dass ich an Bass und Gesang schon weiß was ich tue.
Erfahrung habe ich aus usw.

Trotz eigentlich guter Voraussetzungen bekomme ich nix auf die Beine gestellt, was zu Geier mache ich falsch?
Und wie komme ich an Leute die sich außerhalb der typischen Rock Instrumente bewegen?
 
Eigenschaft
 
..., was zu Geier mache ich falsch?
Und wie komme ich an Leute die sich außerhalb der typischen Rock Instrumente bewegen?
Ggf. wäre eine Kursbelegung in einer größeren Musikschule hilfreich. Dort lernt man Leute kennen, die musikalisch breit aufgestellt sind und mit denen man ggf. ein eigenes Projekt starten kann.
Wer in eine Musikschule geht, zahlt dafür nicht unerheblich. Für mich ein eindeutiges Signal zum Thema Zuverlässigkeit.
 
An und für sich eine sehr gute Idee, bei uns bieten VHS und Musikschule aber nur Instrumentalkurse und nicht iwie Songwriting oder sowas,
wo Musiker verschiedener Instrumente zusammenkommen.

Und viele Leute die ich noch von Konzerten oder so kenne und kontaktet habe wohnen nicht mehr bei uns in der Stadt.
Vllt mal Suchgebiet ausweiten...
 
Hey,

wie seid ihr eigentlich an eure Bandmembers gekommen?
[...]
evtl Streicher, Bläser oder auch Akkordeon.
Es soll grob Richtung Funk, Ska mit Metaleinflüssen gehen.
Das ließt sich sehr außergewöhnlich und vielleicht bin ich nicht der einzige, der sich nicht vorstellen kann, wie das zusammenkommen soll. Von daher wäre mein erster Schritt, das Ziel zu konkretisieren. Danach käme der Versuch die Positionen zu besetzen.

Trotzdem soll jeder seine Stilistik einbringen können.[...]
Ich denke nicht, dass das bei ausgefallenen Instrumentierungen funktioniert. Da sollte meiner Meinung nach einer das Heft in der Hand haben.

Bei uns in der Region gibt es Musiker-Stammtische, "Offene Bühnen", Musiker-Initiativen. Oft in Verbindung mit Musik-Kneipen, die Live-Musik anbieten. Da muss man auch "netzwerken".

Grüße, Pat
 
Ich bin auch gerade dabei, ein 60s Soul Projekt auf die Beine zu stellen und es ist wirklich schwierig, die passenden Leute für sowas zu finden.
Gerade was die Bläsersektion und die Sänger anbelangt... aber auch allgemein, weil jeder irgendwie andere Vorstellungen vom Musik machen hat
und ich eine relativ harte Linie fahre, was die Rahmenbedingungen/Zielsetzung usw. für das Projekt anbelangt.

Die Besetzung besteht momentan aus ca. 7-8 Leuten.
Menschlich passt es einigermaßen, aber hinsichtlich der Ambitionen und auch des musikalischen Niveaus gibt es erhebliche Differenzen, was wohl dazu führen wird, dass ich mittelfristig mind. die Hälfte
der derzeitigen Besetzung aus der Band werfen muss...
Ein bisschen frustrierend ist das schon, aber noch glaube ich dran, dass was draus werden kann.
Die Rahmenbedingungen sind für mich relativ günstig...
Ich bin einer von ca. 25 000 Studenten in dieser Stadt, kann eine gewisse Infrastruktur (Proberaum mit sämtlichem Equipment, klares Konzept, etc.) vorweisen und wenn man hier ein paar Inserate schaltet hat man relativ schnell relativ viele Interessenten am Start, wobei das natürlich noch lange nicht heißt, dass man mit den Leuten dann auch was anfangen kann...

Die besten Rückmeldungen kamen bisher durch die Zettel, die ich am Musikinstitut meiner Uni ausgehängt habe... dort sind auch viele Blechbläser und sowas unterwegs.
Auch durch Facebookgruppen, irgendwelche Internetkleinanzeigen usw. entstehen immer wieder Kontakte.
Man sollte alle verfügbaren Kanäle nutzen.
Je kleiner die Stadt/das Dorf ist, in der/dem man lebt, desto kleiner sind natürlich auch die Chancen, passende Mitmusiker zu finden.
Die Beschreibung deines Projekts impliziert irgendwie, dass du nicht so wirklich ne Ahnung hast, was du eigentlich machen willst...
vielleicht liegt's auch daran, dass sich niemand bzw. nur die falschen Leute bei dir melden.
 
...Menschlich passt es einigermaßen, aber hinsichtlich der Ambitionen und auch des musikalischen Niveaus gibt es erhebliche Differenzen...
das ist halt gerade bei den Bläsern so eine Sache, wenn die einigermaßen gut sind, dann ist so eine Bandkonstellation wie Deine stocklangweilig - wenn da nicht massiv Geld rüberwächst, dann sinken die Ambitionen massiv.

in jeder Blaskapelle gibts interessantere Jobs, als Riffs und Backgrounds in einer 60iger Soulband zu spielen!
 
das ist halt gerade bei den Bläsern so eine Sache, wenn die einigermaßen gut sind, dann ist so eine Bandkonstellation wie Deine stocklangweilig - wenn da nicht massiv Geld rüberwächst, dann sinken die Ambitionen massiv.

in jeder Blaskapelle gibts interessantere Jobs, als Riffs und Backgrounds in einer 60iger Soulband zu spielen!

Ähm, dann hast du offensichtlich keine Ahnung von 60er Soul.
Die Bläserarrangements sind größtenteils ziemlich ausgefeilt und sicher nicht weniger anspruchsvoll und "interessant" als das, was der durchschnittliche Bläser im "Landesjugendjazzorchester" oder vergleichbaren Ensembles macht.
Wenn jemand lieber Marschmusik in ner Blaskapelle spielt, soll er das tun und sich bitte nicht bei mir melden, weil solche Personen ohnehin nicht zu meinem Projekt passen.
Das größte Problem besteht darin, dass die meisten Bläser ohne Notenblatt total hilflos sind und scheinbar auch nicht auf die Idee kommen, sich die Bläsersätze rauszuhören und zu notieren, wenn sie ohne Blatt nicht klarkommen.
Das wäre alles kein Ding, wenn die Leute sich das einfach eingestehen könnten und sich dann aus meinem Projekt verabschieden würden.
Wirklich nervig ist es, wenn sie behaupten, sie hätten Bock auf die Sache und dann in der Probe weitgehend planlos irgendeinen Mist spielen so nach dem Motto "Ist doch egal... das passt schon so ungefähr...".
Das ist eine Attitüde, die ich in meiner Band unbedingt vermeiden will, aber hier kommt eben das Problem ins Spiel, dass es für die meisten der Beteiligten nicht viel mehr zu sein scheint als ein relativ belangloser Zeitvertreib.
Für mich ist es letztlich auch nur ein Hobby, aber wenn ich wirklich Bock auf mein Hobby habe, dann ist es normalerweise auch kein Problem, mich da ein bisschen reinzuknien.
Wenn die Sängerinnen nach der 10. Probe immer noch ein Blatt mit dem Text brauchen und das Timing nicht gebacken bekommen ist das für mich irgendwie ein Indikator dafür, dass ihnen die Sache am Arsch vorbei geht.
 
Naja ich mag mich nicht von vorne herein zu sehr stilistisch einengen.
Wie gesagt es soll eben Richtung Funk Ska gehen, es darf aber auch mal derbe auf den Verzerrer gelatscht werden oder mal ein 6/8 rausgehauen werden.

Ein ganz grober Maßstab wären Nomades et Skaetera

Problem bei mir in der Stadt ist halt, dass das ganze Core zeugs doch sehr dominant ist.
Problem beim Siegerländer ist halt auch dass er es nicht so experimentell mag.
 
...
Das größte Problem besteht darin, dass die meisten Bläser ohne Notenblatt total hilflos sind und scheinbar auch nicht auf die Idee kommen, sich die Bläsersätze rauszuhören und zu notieren, wenn sie ohne Blatt nicht klarkommen.
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Da führt nur fleißig Tonleitern üben zum Ziel. Und zwar in allen Tonlagen. Aber das macht ja keiner ... ^^
Das Bläserproblem kenne ich nur zu gut. Auch, dass die schon mal übermütig werden und irgendwas dazwischentröten ... :ugly:
Ungerne möchte ich z.B. auf Sax verzichten. Die, die es können, spielen nicht mit mir und die Anderen brauchen Noten und sind regeläßig raus, weil Einsätze verpasst werden ... :cool:
 
...meinem Projekt...
wenn es DEIN Projekt ist, dann stell halt brauchbares Notenmaterial zur Verfügung, Bläser, die es draufhaben, reichen dann zwei Proben pro Jahr und müssen sich die restliche Zeit nicht langweilen, wenn sich die Gitarristen Knoten in die Finger machen.
Wenn Du nicht fähig oder Willens bist, Noten zu liefern, dann mußt Du halt an Musikern nehmen was Du kriegen kannst.

Ich habe lange genug in Funk-Bands gespielt, es war seeeehr entspannend, wenn die Bläser nur bei den Gigs dabei waren. Selbst als Percussionist habe ich höchstens 20% der Proben mitgespielt, das auch nur, weil die Drummer das so gewünscht haben - ich persönlich hätte das nicht gebraucht.
Mein Leben als Musiker findet auf der Bühne statt und nicht in irgendeinem Keller!
 
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wenn es DEIN Projekt ist, dann stell halt brauchbares Notenmaterial zur Verfügung, Bläser, die es draufhaben, reichen dann zwei Proben pro Jahr und müssen sich die restliche Zeit nicht langweilen, wenn sich die Gitarristen Knoten in die Finger machen.
Wenn Du nicht fähig oder Willens bist, Noten zu liefern, dann mußt Du halt an Musikern nehmen was Du kriegen kannst.

Ich habe lange genug in Funk-Bands gespielt, es war seeeehr entspannend, wenn die Bläser nur bei den Gigs dabei waren. Selbst als Percussionist habe ich höchstens 20% der Proben mitgespielt, das auch nur, weil die Drummer das so gewünscht haben - ich persönlich hätte das nicht gebraucht.
Mein Leben als Musiker findet auf der Bühne statt und nicht in irgendeinem Keller!

Es scheitert sicher nicht daran, dass ich mir Knoten in die Finger mache... ich habe mein Zeug im Gegensatz zu denen drauf und bereite es auch außerhalb der Proben vor.
Ich muss so oder so die Musiker nehmen, die ich kriegen kann, weil es sich um ein Hobbyprojekt handelt und die Beteiligten das entsprechend machen, weil sie Bock
drauf haben und nicht aus monetären Interessen.
Wenn jemand sich für einen zu hochkarätigen Musiker hält, um seine Zeit im Proberaum zu "verschwenden" und sich am Erarbeiten der Arrangements zu beteiligen,
soll er bitte in einer der vielen peinlichen Kirmeskapellen spielen, die sich in Deutschland "Funk-Band" nennen und dort belanglose "Chic"-Covers runterleiern.

Trotzdem danke für die unprätentiöse und sehr informative Darstellung deiner musikalischen Fähigkeiten.

@ProII:

Ich find die Musik in dem YouTube-Clip ziemlich schlimm, aber wenn das ungefähr das ist, was du machen willst, würd ich halt erstmal nur nach Leuten für eine "normale" Ska-Band suchen und den Aspekt vonwegen "eigentlich ist mir total egal, was wir spielen und jeder soll sich irgendwie frei entfalten" erstmal weglassen. Wenn du dann ein paar Interessenten hast kannst du immer noch den Wunsch nach stilistischen Experimenten formulieren und schauen, inwiefern deine Vorstellungen umsetzbar sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja egal ist es mir nicht, aber ich habe halt meist so komponiert, dass überwiegend der Gitarrist ein Riff hatte und wir darauf aufbauend komponiert haben, fände es aber auch mal spannend wenn wirklich mal von einem anderen Instrument die Anfangsgrundlage kommt.

Und ich finde es halt gut, wenn eine Band einen recht breiten Sound hat, also auch wirklich mal verschiedene Dinge ausprobiert, so lange sie einigermaßen ins Konzept passen. Wenn du dir z.B. mal The Clash anhörst, die sind ja auch soundmäßig sehr breit aufgestellt.

Aber vielleicht ist meine Formulierung dazu in der Tat nicht sehr glücklich.
 
Naja, ich weiß nicht genau was von The Clash du meinst, aber ich finde deren Sound doch recht konservativ.
Ich höre da keine exotischen Instrumente oder so.
Die gehen mit ihren einfachen Mitteln halt sehr kreativ und geschmackvoll um.
Das können die wenigsten. Deswegen ist The Clash eben The Clash während unsereins sich hier im Forum den Kopf darüber zerbricht, warum es mit dem Musik machen nicht klappt.

[...] ich finde es halt gut, wenn eine Band einen recht breiten Sound hat, also auch wirklich mal verschiedene Dinge ausprobiert, so lange sie einigermaßen ins Konzept passen.
:ugly:

Schreib halt einfach, dass du Leute für ne Band in Richtung Ska oder was auch immer suchst und spar dir die philosophischen Abhandlungen.
Sowas wirkt, zumindest auf mich, ziemlich abturnend.
Es gibt nichts schlimmeres als Leute, die vor dem ersten Treffen großartig über ihre musikalischen Visionen schwafeln und dann in der Probe absolut nichts gebacken kriegen (ohne dir das jetzt unterstellen zu wollen... aber ich hab das mehrfach erlebt).
Daher würd ich eher Taten sprechen lassen und die Leute dann ggf. dazu ermutigen, sich kreativ einzubringen.
 
Es ist halt nie leicht, eine Band zusammenzustellen, bei der jeder von der Sache überzeugt und entsprechend motiviert ist. Alleine, wenn es was ganz spezielles ist, und wenig Freiraum für eigene Kreativität lässt, weil der Rahmen schon festgesteckt ist (Stichwort: "DEIN Projekt" ohne Wertung, und ohne darauf herumzureiten).
Wir hatten hier schon recht häufig Diskussionen, dass jemand Leute für ein musikalisches Vorhaben sucht, was im Prinzip schon von der Idee fest war. Entweder Du bist so überzeugend, dass Du jemanden für Deine Idee gewinnen kannst, oder Du kommst halt mit profitablen Ansagen, sprich Du zahlst oder Du stellst zumindest Gigs mit ansprechenden Gagen in Aussicht. Aber ob die Leute dann mit Herz bei der Sache sind?! Optimal ist immer, wenn sich solch eine Sache entwickelt, wo dann mehrere über einen längeren Zeitraum beteiligt waren, und mit der Zeit dann immer neue Leute dazu kommen. Diese kann man dann oft auf Open Stages finden, wo üblicherweise überwiegend Musiker anwesend sind.
 
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Hi,
aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es nicht "das" eine Rezept gibt, um gute/gleichgesinnte Musiker zu finden und zu motivieren.
Das ist immer individuell verschieden, genauso wie es die Musiker (Menschen) sind.

Mein Tipp:
Suche auf breiter Basis (Open Stages, Aushänge in Musikerkneipen, Musikläden, Musikschule(n), Internetforen (z.B. hier in der Musikersuche im Board), erzähl im Freundes- und Bekanntenkreis, dass du Musiker suchst und triff dich mit den Leuten persönlich. Oft kann man schon nach dem ersten Treffen sagen, ob es menschlich passt und sich die Vorstellungen decken. So hat es bei mir und meiner Suche nach Mitmusikern auch geklappt. Aber: Du brauchst u.U. viel Geduld.

Wünsche dir viel Erfolg!
Plaudy
 
Viele Musiker mit eher klassischer Ausbildung sind Noten gewöhnt und ich fluche auch jedesmal, wenn ich mir den Kram auch noch zusammenhören muss, obwohl ich mit einem Blick auf das Notenblatt das Zeug hätte runterspielen können und auch kreativ arbeitet es sich für mich viel leichter, wenn ich eine Partitur vor der Nase habe, statt erstmal raten zu müssen, wann wo welche Tonart spielt, welche Töne des Dreiklangs bereits von welchem Instrument gespielt werden etc. Wenn du also mit nicht-Rock- und Popmusikern zusammenarbeiten möchtest, machen Noten oft das Leben deutlich leichter. Es gibt da auch genug, die total froh sind, wenn die ihre Noten bekommen und sich nicht auch noch etwas aus den Fingern saugen müssen.
Die meisten Leute habe ich tatsächlich dadurch gefunden, dass ich im Netz und im Leben Aushänge gemacht habe, selber die Bretter kontrolliert habe und passende Leute anschrieb sowie diverse Musiklehrer des fehlenden Instruments mit einer konkreten Zielsetzung, was ich suche, konfrontierte und nachfragte, ob sie vielleicht wen passendes kennen.
 
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