gute Kleinmembraner für akustische Gitarre, Percussion, auch Gesang gesucht

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HCA
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Hallo,
ich suche ein Stereopaar Kleinmembraner für die Aufnahme von akust. Gitarre, Percussion und Gesang.
Ich möchte wirklich neutral klingende Mikros, keine Präsenzanhebung oder ähnl.
Sehr gute Auflösung usw.
Klar, wenn ich das Geld hätte, würde ich mir von Schoeps die MK2 oder MK4 Kapsel mit entsprechendem Mikrofonverstärker CMC6 holen und Ruhe wäre.

Kugel oder Niere, nicht so wichtig.
Was kann man empfehlen, was gibts für Erfahrungen?
Was von mbho? Welche genau?
AT4022 (habe ich ein sehr schönes Audiofile im Vergleich zu den Schoeps gehört)
könnte das was sein?
Gefell M300? Leider im Stereopaar zu teuer
KM184? Sind die wirklich neutral?

Andere Empfehlungen?
Preisklasse max. 1000€ das Paar

Danke!
 
Eigenschaft
 
Hallöchen,

die AT wären sicher kein schlechter Kauf...

Haun (MBHO) wird hier im Forum leider selten genannt, schade, ich würde dir jedenfalls empfehlen mal eines dieser Mikrofone auszuprobieren:
http://www.mbho.de/pdf/mbnm440_mbnm410.pdf

Schöne Grüße, Deschek
 
Hallo,

auch die Haun MBC460 laufen weitgehend unter "Geheimtip", lohnen aber das Testen. Denkbar auch das Beyerdynamic MC930.
Die Neumann KM 184 kann ich mit gutem Gewissen empfehlen. Vergleiche zu meinen Oktava MK012 haben den berühmten "Handtuch-wegzieh-Effekt" erbracht - obwohl die Oktavas für ihre Preisklasse wirklich gut sind.

Viele Grüße
Klaus
 
Hierzu vielleicht eine Anmerkung: Bei Kugel hast du ordentlich Raumanteil mit drauf - was für die Aufnahme einen gut klingenden Raum wichtiger macht als bei Niere.

mfg
Richtig, kann man nicht oft genug sagen.
Ich habe einen recht trockenen Aufnahmeraum (mit Plattenschwingern und Basotect optimiert), Kugel ist daher kein Problem.
 
Hallo,

auch die Haun MBC460 laufen weitgehend unter "Geheimtip", lohnen aber das Testen. Denkbar auch das Beyerdynamic MC930.
Die Neumann KM 184 kann ich mit gutem Gewissen empfehlen. Vergleiche zu meinen Oktava MK012 haben den berühmten "Handtuch-wegzieh-Effekt" erbracht - obwohl die Oktavas für ihre Preisklasse wirklich gut sind.

Viele Grüße
Klaus
Klingen die Mikrofone wirklich neutral?
Ich mag bei Kleinm. keine Präsenzanhebungen (dafür habe ich EQ's).
Bei den KM184 habe ich desöfteren gelesen, dass sie gut klingen, aber eine Neigung zur Wärme haben, sprich das Klangbild ist eine Spur dunkler. Kannst Du das nachvollziehen?
Wie stark ist der Nahbesprechungseffekt bei den KM184?

Haun: ja, mbho, wäre ein Versuch wert, allerdings sind die Frequenzgänge auf der Homepage nicht gerade linaer, gerade im wichtigen Präsenzbereich, muss natürlich nichts heißen.

MC930: Kannst Du zum Klang etwas mehr sagen? Klingen Sie besser als die Frequenzgänge aussehen? ("abenteuerlicher" Frequenzgang, alles andere als linear).

Danke vorab.
 
Hallöchen, Andreas,

ich setze sowohl das mbnm440 als auch das mbnm410 häufig professionell und in anspruchsvollen Situationen ein.
Wobei aufgrund der typischen Live-Bühnen-Aufgaben bei mir deutlich häufiger das mbnm440 zum Einsatz kommt. Das mbnm410 nutze ich nur in den typischen Recordingsituationen, die eben Kugel erfordern.

Beides sind sehr gute Arbeitsgeräte, beide produzieren keinerlei unerwünschten Nebengeräusche, beide zeichnen sehr fein und sauber.
Beide würde ich als sehr neutral bezeichnen, wobei das mbnm440 schon konstruktionsbedingt im Bereich oberhalb etwa 6kHz etwas stärker färbt als das mbnm410, sprich es gibt beim 440 schon einen typischen ca. einen etwas über oktavbreiten Buckel, der aber erstens sehr gleichmässig und zweitens nur wenig ausgeprägt ist. Ab ca. 15/16kHz fällt das Mikro sanft ab unter den Mitteltonbezugspegel.
Im Vergleich zu anderen Nieren-Kleinmembran-Condensern (z.B. den AKGs C451, C391, C2000B oder Sennheiser K6ME64, aber auch im Vergleich zur Kugel K6ME62) färbt das Haun deutlich weniger und ist besser kompensierbar. Ich finde die Charakteristik ausgesprochen ähnlich zum Neumann KM 184 und deutlich neutraler als das (Kugel) KM 183.
Ausserdem hält es die Richtcharkateristik sehr gut ein, hat damit einen homogen gefärbte seitliche und hintere Aufnahmecharakteristik und eine insgesamt sehr gering ausgeprägte Feedbackanfälligkeit und ist uneingeschränkt live nutzbar.

Das mbnm410 hat eine ähnliche Klangcharakteristik wie das 440, klingt aber im Bereich über 6kHz noch etwas neutraler und ist als Kugel natürlich auch im Tief- und Subbass vollwertig einsetzbar. Die obere Grenzfrequenz liegt wie beim 440...
Im Hochtonbereich deutlich neutraler als das KM 183...

Die Haun Mikrofone sind erstklassig verarbeitet und klassengemäß robust.
Die Serienkonstanz liegt sehr hoch, jedenfalls waren und sind die Qualitäten der Mikrofone für mich wieder und wieder reproduzierbar.

Das KM 184 wird meiner Meinung nach wohl deshalb manchmal als warm bezeichnet, weil es im Bereich über 6kHz neutraler ist als die meisten Vergleichskandidaten. Der Nahbesprechungseffekt bei den KM184 ist "klassentypisch" ausgeprägt, darin würde ich kein Unterscheidungsmerkmal sehen...
Wie schon erwähnt halte ich persönlich die Klangcharakteristik des mbnm440 dem MK 184 für ausgesprochen ähnlich.

Schöne Grüße, Deschek

PS: Das Beyerdynamic MC930 ist zwar ein hervorragendes Mikrofon gerade für Live-Anwendungen, aber ich fürchte, es entspricht nicht deinen Präferenzen hinsichtlich absoluter Neutralität. Aber mal ehrlich, so oder so solltest du die in Frage kommenden Kandidaten doch in Ruhe bei deinen typischen Aufgaben testen und ausprobieren.
 
Hallo, whitealbum,

eine Neigung zur "Wärme" konnte ich bei meinen KM184 im Einsatz bislang nicht feststellen - ich benutze sie vorwiegend im Chor- und Orchesterbereich. Ich würde das Klangbild eher als "rund" bezeichnen - alles ist da, wo es soll, ohne daß irgendein Frequenzbereich dominiert. Im Vergleich dazu muß ich bei meinen Oktavas eigentlich immer im Mittenbereich einiges rausziehen, auch Rodes NT5 (doch schon besser als die Oktavas) verlangten schon mal nach Nacharbeit.

Viele Grüße
Klaus
 
Es gibt ja einige Leute, die auch schon die KM184 als etwas "hyped" empfinden und die alten KM84 bevorzugen. Ich hab leider noch nicht selbst vergleichen können. Bin aber mit meinen 184ern sehr zufrieden.
 
Ich habe bisher mit 184ern nur einmal leihweise gearbeitet, sehr gute mics, aber nicht so gut wie der Preis suggeriert. Ich habe seber im Studio unter anderem auch Haun 440 im Einsatz, und die gehören wirklich mit zu dem besten und ehrlichsten was ich je benutzt habe. Bei der ersten Drumaufnahme, nur ein Kick mic und die Hauns in xy drüber, und ich hatte auf einmal das Gefühl jemand hat die Trennscheibe aus der Wand genommen, eine echte Erleuchtung. Auch bei Sprache so artkuliert und exakt wie nie zuvor.
Was imho ebenfalls wirklich gute, universelle Kleinkondenser angeht sind wohl ehrlicherweise auch Shure KSM 137/141 zu nennen, wobei die natürlich hierzulande wenig eingesetzt werden wegen der großen Konkurrenz aus dem heimischen Markt.

Allerdings ist für Gesang, zumindest bei Einzelaufnahme, eine gewisse Verbiegung durch das Mikrofon dem Gehör gefälliger als absolute Linearität. Für Gesang wirklich gut geeignete Kleinmembraner sind z.B. die EV RE200, allerdings keineswegs linear und auch ein wenig rauschiger als manch anderes. Großmembraner haben einfach eine andere Ansprache, und das Konzept wurde mehr als 80 Jahre lang zig tausendfach verbessert und feingeschliffen, es gibt wohl gute Gründe warum es sich für Gesang durchgesetzt hat.
 
Hallöchen, Andreas,

ich setze sowohl das mbnm440 als auch das mbnm410 häufig professionell und in anspruchsvollen Situationen ein.
Wobei aufgrund der typischen Live-Bühnen-Aufgaben bei mir deutlich häufiger das mbnm440 zum Einsatz kommt. Das mbnm410 nutze ich nur in den typischen Recordingsituationen, die eben Kugel erfordern.

Beides sind sehr gute Arbeitsgeräte, beide produzieren keinerlei unerwünschten Nebengeräusche, beide zeichnen sehr fein und sauber.
Beide würde ich als sehr neutral bezeichnen, wobei das mbnm440 schon konstruktionsbedingt im Bereich oberhalb etwa 6kHz etwas stärker färbt als das mbnm410, sprich es gibt beim 440 schon einen typischen ca. einen etwas über oktavbreiten Buckel, der aber erstens sehr gleichmässig und zweitens nur wenig ausgeprägt ist. Ab ca. 15/16kHz fällt das Mikro sanft ab unter den Mitteltonbezugspegel.
Im Vergleich zu anderen Nieren-Kleinmembran-Condensern (z.B. den AKGs C451, C391, C2000B oder Sennheiser K6ME64, aber auch im Vergleich zur Kugel K6ME62) färbt das Haun deutlich weniger und ist besser kompensierbar. Ich finde die Charakteristik ausgesprochen ähnlich zum Neumann KM 184 und deutlich neutraler als das (Kugel) KM 183.
Ausserdem hält es die Richtcharkateristik sehr gut ein, hat damit einen homogen gefärbte seitliche und hintere Aufnahmecharakteristik und eine insgesamt sehr gering ausgeprägte Feedbackanfälligkeit und ist uneingeschränkt live nutzbar.

Das mbnm410 hat eine ähnliche Klangcharakteristik wie das 440, klingt aber im Bereich über 6kHz noch etwas neutraler und ist als Kugel natürlich auch im Tief- und Subbass vollwertig einsetzbar. Die obere Grenzfrequenz liegt wie beim 440...
Im Hochtonbereich deutlich neutraler als das KM 183...

Die Haun Mikrofone sind erstklassig verarbeitet und klassengemäß robust.
Die Serienkonstanz liegt sehr hoch, jedenfalls waren und sind die Qualitäten der Mikrofone für mich wieder und wieder reproduzierbar.

Das KM 184 wird meiner Meinung nach wohl deshalb manchmal als warm bezeichnet, weil es im Bereich über 6kHz neutraler ist als die meisten Vergleichskandidaten. Der Nahbesprechungseffekt bei den KM184 ist "klassentypisch" ausgeprägt, darin würde ich kein Unterscheidungsmerkmal sehen...
Wie schon erwähnt halte ich persönlich die Klangcharakteristik des mbnm440 dem MK 184 für ausgesprochen ähnlich.

Schöne Grüße, Deschek

PS: Das Beyerdynamic MC930 ist zwar ein hervorragendes Mikrofon gerade für Live-Anwendungen, aber ich fürchte, es entspricht nicht deinen Präferenzen hinsichtlich absoluter Neutralität. Aber mal ehrlich, so oder so solltest du die in Frage kommenden Kandidaten doch in Ruhe bei deinen typischen Aufgaben testen und ausprobieren.

@ alle
Vielen lieben Dank für die wirklich ausführliche Antworten zu den Mikros :)
Das mbnm440 kommt somit für mich in die engere Wahl.
Sollte man die bei MBHO direkt kaufen oder gibt es noch ein Tipp wo ?

Das AT4022 ist auch in der engeren Wahl, wobei ich trotz eines guten Raumes, natürlich hören muss, wie die Kugel den Klang einfängt.
Immerhin, die klangliche Nähe zu der Schoeps-Kapsel MK2 war frappierend.
mmhh,KM184 bin ich noch am überlegen.

@deschek:
>Aber mal ehrlich, so oder so solltest du die in Frage kommenden Kandidaten doch in
> Ruhe bei deinen typischen Aufgaben testen und ausprobieren.
Die Frage diente nur der Vorauswahl, ansonsten, absolute Zustimmung, zu Hause in der eigenen Umgebung, und natürlich dem eigenen Ohr muss es gefallen.
Ich versuche quasi als Referenz die Schoeps MK4-Kapsel im Vergleich zu bekommen.

Nochmal vielen Dank für Eure Antworten.
 
Ich verweise mal kurz auf die aktuelle ausgabe der Sound & Recording, im Artikel "Stille Helden und Geheimtipps" wird das Thema ebenfalls behandelt. Empfohlen werden dort u.a. die HaunMBC660.
 
Was imho ebenfalls wirklich gute, universelle Kleinkondenser angeht sind wohl ehrlicherweise auch Shure KSM 137/141 zu nennen, wobei die natürlich hierzulande wenig eingesetzt werden wegen der großen Konkurrenz aus dem heimischen Markt.

Vor allem auch weil das KSM141 mechanisch zwischen Niere und Kugel schaltet.

Das heißt man hat alle Vorteile des Druckempfängers und die Flexibilität dennoch mal eine Niere einzusetzen.

besten Gruß
 
Hallo,
nochmal eine Frage in die Runde zu den mbho-Mikros:
Hat jemand mit dem modularen System 603 und den Kapseln KA200, KA100, KA300 Erfahrung sammeln können?
 
Hallöchen,

für das 603-System gilt im Grundsatz das für das 410 und 440 gesagte...

Die 100lk und 200-Kapsel sollte dir bei deinem Wunsch nach größtmöglicher Neutralität entgegenkommen, 100dk, 300 und 400 hat eine deutlichere Anhebung im Hochton.

100lk und 200 entsprechen scheinbar weitestgehend den 410 und 440, ich habe die auch schon gemischt ohne Auffälligkeiten betrieben.

Ciao, Deschek
 
Hallöchen,

für das 603-System gilt im Grundsatz das für das 410 und 440 gesagte...

Die 100lk und 200-Kapsel sollte dir bei deinem Wunsch nach größtmöglicher Neutralität entgegenkommen, 100dk, 300 und 400 hat eine deutlichere Anhebung im Hochton.

100lk und 200 entsprechen scheinbar weitestgehend den 410 und 440, ich habe die auch schon gemischt ohne Auffälligkeiten betrieben.

Ciao, Deschek

Vielen dank.
btw, ich habe inzwischen direkt Kontakt mit Herrn Haun von mbho aufgenommen.
sehr nett und freundlich, zum testen können die Mikros problemlos ausgeliehen werden.
Sehr gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallöchen, whitealbum

ok, schon etwas off-topic, aber das hier könnte dir gefallen:
http://www.youtube.com/watch?v=8oFqLm0Q21s

Es gibt da auch noch den ganzen restlichen Vortrag von Joerg Wuttke (Schoeps) zu sehen -
sicher nicht ganz neutral :)D), aber sehr lohnend...

Ciao, Deschek

PS: Die Links zum im Vortrag genannte Mikrofon-Datenbank:
http://www.microphone-data.com/library.asp
http://www.microphone-data.com/help.asp

Hallo deschek,
ja, das kenne ich, das ist gut :D
Ist auch gar nicht off-topic, das passt sehr gut hierher.

Hier spricht natürlich auch ein Ingenieur, der naturwissentschaftlich an die Sache herangeht, was aber in Ordnung ist. Eine sehr schöne Sequenz ist die, wenn ich einen "abenteuerlichen" Frequengang bspw. mit einem EQ verändern möchte, was soll bitte das Ergebnis sein? Das ist erhellend.
Allerdings denke ich, ist das nicht die einzige Wahrheit. Die größten Gesangsaufnahmen sind mit einem U47 durchgeführt worden (Sinatra, Beatles, etc.), was Röhre (*bähh* ;-) ist, und auch keinen neutralen Frequenzgang hat, zwar nicht so abenteuerlich wie ein AKG 4000B, aber eben nicht neutral. Auf der anderen Seite sang einer der größten Tenöre ever, Pavarotti, zumindestens live über Kleinmembraner, meistens Schoeps. Das Ergebnis kennen wir.

Ich denke im Falle U47 oder auch anderen guten großmembraner, wissen die Toningenieure was sie erwartet, und was sie machen müssen, wenn sie den Klang verändern wollen.

Aber alles in allem habe ich die Videos wirklich genossen, und das eine oder andere Lichtlein ist mir aufgegangen ;-)

Also, ein KM muss her, aber wenn, dann mit linearem Frequenzgang ;)
mbho ich komme, oder muss es Schoeps heißen?
 
Hallo,
aufgrund des guten Tipps betreffend mbho-Mikros, hatte ich mir das Mikro A603 + KA200N-Kapsel zum Testen direkt bei mbho besorgt.
Was soll ich sagen, ein lineares, fast nüchtern-klingendes Mikro.
aksutische Gitarre klingt sehr neutral, vorausgesetzt einer guten Aufnahmeposition
klingt es herrlich.
Sprache klingt so, wie sie aus dem Mund kommt :D
Percussion a la Schellenkranz, Shaker klingen in den Höhen nicht zischelig, ganz wesentlich.
Genau das wollte ich.
Nochmal vielen dank für den Tipp.
 

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