Gummigehäuse von Thomann Billigtuner CTG-10 ist weich geworden

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Hallo zusammen,

ich habe mehrere dieser CTG-10 Billigtuner von Thomann und bin eigentlich sehr zufrieden damit.
https://www.thomann.de/de/thomann_ctg10.htm

Zwei davon liegen bei mir im Proberaum im Regal, einen dritten hatte ich in einem Gitarrenkoffer aufbewahrt. Nach längerer Zeit hab ich letzteren wieder mal aus dem Koffer genommen und musste feststellen, dass der Gummi des Gehäuses unangenehm pappig bzw. klebrig geworden ist. Die beiden im Regal hingegen sind nach wie vor in Ordnung. Was kann da passiert sein? Ist in der Fütterung des Gitarrenkoffers vielleicht ein Weichmacher drin, welcher den Gummi auflöst? Anders kann ich es mir nicht erklären. Der Tuner befand sich in der Tat im Zubehörfach, wo er beim Transport auch sicherlich immer hin und her und gegen die Fütterung "geschleudert" worden ist.

Vielleicht hat jemand von Euch eine ähnliche Erfahrung gemacht?

Danke und viele Grüße
-banjogit-
 
Eigenschaft
 
ähnliche Erfahrung
ja, leider. allerdings mit anderen gerätschaften die durchaus nicht nur im billigsegment zu finden sind.
weiß auch nicht was das für ein kusnststoff ist. seitdem achte ich darauf nix mehr zu kaufen, was ein irgendwie geartetes weichgummi drumherum hat.
letztendlich half nur wegwerfen :eek:.
 
Danke für die Antwort. Ja, schade. Ich hätte nur auch gern gewusst was genau diese chemische Reaktion hervorgerufen hat. War es die Polsterung im Koffer, oder einfach nur die Luftfeuchte bzw. mangelnde Frischluft? Der Koffer ist dauernd verschlossen und wird nur geöffnet wenn ich die Gitarre brauche. Das Stimmgerät liegt ständig drin, aber nur als Reserve, deshalb habe ich es auch so lange nicht gemerkt.
 
was genau diese chemische Reaktion hervorgerufen hat.
das weiß ich natürlich auch nicht, ich habe aber den verdacht, daß das der alterungsprozeß dises kunststoffes selber ist. also mit eingebautem zerfallsdatum.
 
Ist in der Fütterung des Gitarrenkoffers vielleicht ein Weichmacher drin, welcher den Gummi auflöst?

Nein, der Weichmacher ist doch im Gummi selbst ;-). Billiges Gummi ist oft schlecht, d.h. mit den preiswertesten chemisch möglichen Methoden hergestellt. Dann büxen die Stoffe, die als Weichmacher ja dauerhaft drin bleiben sollten, aus. Und im geschlossenen Fach im geschlossenen Koffer kommen sie nicht weit ... Bei Deinen anderen beiden Tunern entfernen sich die Weichmacher in die Raumluft, haben also weniger Chancen, an der Oberfläche des Gummis als "klebrig" haften zu beiben.

Nicht letztlich ganz ausgeschlossen ist es allerdings, dass die Fütterung des Koffers mit chemisch zu aggressivem Kleber verklebt wurde. In Europa und USA dürften solche Kleber für Consumerwaren wohl nicht mehr eingesetzt werden. Aber was in China alles verballert wird, das kontrolliert hier kaum jemand und jeder giftige Mist, der so schön billig daherkommt, gelangt auf diese Weise dann bis in die letzten Kinderzimmer.

Sehr wahrscheinlicher ist aber trotzdem Variante 1, denn bei den meisten Leuten mit "Klebgummi" handelt es sich um Teile, die überwiegend oder dauerhaft in Schubladen etc. gelagert werden.
 
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Ok - vielen Dank. Das ist wirklich eine gute Erklärung des Problems. Mein Koffer ist übrigens der Originale einer amerikanischen Telecaster (Baujahr 2000), also nix billiges.
Dann werde ich die Tuner in Zukunft nur an der Frischluft aufbewahren und mir für den Koffertuner was anderes suchen müssen.

Gibt es eine Möglichkeit den Gummi des beschädigten Tuners wieder angenehmer zu machen?
 
Es gibt (und gab) solche doofen Gummis ja schon immer. Ich kenne das noch von Walkmans (ja so alt bin ich ;)) und allen möglichen anderen Anwendungen. Da passiert im Laufe der Jahre dann alles zwischen "wird pampig und bappig" und "wird steinhart und bröselig". Tun kann man ... nix. Je nach Gerät kann man das vielleicht mit ner Rasierklinge runterkratzen, oder mit entsprechenden Lösungsmitteln, und dann irgendwie lackieren. Oder man lebt damit, so lange es die Funktion nicht beeinträchtigt.
 
Sorry - manchmal funktioniert`s.

L.R.Baggs Zargenradios z.B. haben gummierte Potiknöppe. Da hilft`s.
 
versuch macht kluch :)
 
Ich hab jetzt folgendes gemacht: das Display mit Tesa abgeklebt und die Halterung zum Schutz mit Gaffa-Tape eingewickelt. Dann das ganze Ding mit Plastikspray besprüht und lange trocknen lassen. Er sieht jetzt zwar nicht mehr schön aus, aber lässt sich wieder einigermaßen anfassen. Natürlich ist es den Aufwand nicht wert - das Ding kostet 3,90 EUR. Wollte nur wissen, was hilft.

Ich hab hier auch noch einen CTC-50 rumliegen. Ist von dem dasselbe Problem zu erwarten?
https://www.thomann.de/de/thomann_ctc_50_red.htm
Oder ist der besser verarbeitet, da immerhin 3 EUR teurer ;-)
 
Zu deiner Frage bzgl. CTC-50: Versuch macht kluch (aber auch Risiko). Wie schon in den vorherigen Beiträgen angedeutet, ohne chemische Analyse von Kofferluft und Tunermaterial sowie Versuchsreihen unter Laborbedingen bleibt nur: Nix genaues weiss man nich.

Koffer können schon ganz schön merkwürdige Effekte haben. Merkt man manchmal schon am Geruch. Ich habe eine Martin Gitarre mit "vergoldeten" Kluson-Mechaniken von Göldo ausgerüstet. Nach längerem Aufenthalt im Originalkoffer der Klampfe war die Beschichtung so angegriffen, dass sie beim Abwischen zum grossen Teil im Tuch hängengeblieben ist. Auch ein Weg, "Vintage Look" zu kreieren :bad:
 
Immerhin hat dieser Thread mitgeholfen einen Familienzwist zu verhindern. ;) Mir selbst ist das Gleiche mit einem Bartschneider in einem "Kulturbeutel" passiert und letzte Woche hab ich das bei einem Akkuschrauber (mit Koffer) meiner Kollegin festgestellt. Hab ihr von diesem Thread und meinem Bartschneider erzählt, worauf sie meinte: "Gut, dass Du das sagst. Ich wollte meinen Sohn nachher maßnehmen, weil er es gewagt hat mir das Gerät in diesem Zustand zurück zu geben."
 

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