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HCA-Gitarrenbau
Hallo Forumsgemeinde,
Heute habe ich ein Thema für die Profi-Dienstleister unter euch, weil das Problem mir bei vielen Großveranstaltungen bereits auffiel. Im Oktober fingen wir selbst an den Backlinerservice anzubieten und so wurde das Problem in unserem Team ebenfalls relevant.
Worum geht es genau geht:
Professionelle Backliner/Guitartechs reisen üblicherweise mit Toolcases wie diesem hier:
https://www.thomann.de/de/thon_roadcase_backliner_toolcase.htm
Da passt zwar allerhand Werkzeug und Equipment hinein, aber eine vernünftige Arbeitsoberfläche für das Handling mit wertvollen Instrumenten bietet so ein Case nur sehr eingeschränkt. Dazu kommen harte Alukanten, die viele versuchen mit Gaffa-Tape ein wenig abzupolstern um versehentliches Anecken etwas zu mindern. Dennoch schwebt das halbe Instrument im freien Raum umher, was in hektischen Situationen schnell zu unangenehmen Schäden führt. Dazu kommt, dass solche Cases nur für den Transport in großen Trailern geeignet sind. Es fehlt also an Flexibilität, Transportfähigkeit und Arbeitssicherheit für das Instrument.
In unserer werkstattorientierten Firma gibt es für das Handling mit Instrumenten sehr enge Richtlinien, gegen die so ein Case in viellerlei Hinsicht verstößt. Ein Instrument muss bei uns vollkommen aufliegen können (also Tisch mind. so lang wie das Instrument) und über die Arbeitsfläche dürfen keine Kanten hinaus stehen. Darüber hinaus muss ein mobiles System "Sprintertauglich" sein. Deshalb musste eine andere Lösung her. In Zusammenarbeit mit anderen Profi-Backliner war dann die Idee einer Kofferwerkbank gebohren.... aber woher nehmen, wenn nicht bauen lassen.
Auf der Suche stießen wir auf dieses HB-Flightcase:
https://www.thomann.de/de/harley_benton_flight_case_wood_guitar.htm
Da die Instrumentenaussparung hier schon sehr großzügig ist, ist darin sogar noch etwas Stauraum. Die Randpolsterung ist nicht aus normalem Schaumstoff, sondern aus einem festeren Schaummaterial und kann direkt als Auflage für eine Platte dienen. Darauf wurde nur eine passende 9mm Fahrzeugplatte gelegt und aus dem Deckel der Schaumstoff genommen. Im Deckel ist dann noch genug Platz für Stimmgeräte, Stromversorgung und Beleuchtung.... Das wars dann eigentlich auch schon.
Die wirklich gute Verarbeitung des Koffers macht ihn sehr transportstabil.
Für eine komfortable Arbeitshöhe sorgt ein Keyboardständer. Das ganze ist mit 80KG belastbar und durch das Eigengewicht sehr kippstabil.
Im Praxistest hat sich das System bereits auf 2 Touren bewährt und man benötigt nur noch einen kleinen Werkzeugwaren dazu. Alles zusammen passt sogar bequem noch in einen PKW und ist mit etwa 120€ (bzw. 200€ in Vollausstattung) unschlagbar günstig.
Die Arbeitsstabilität ist so gut, dass die Strat auf dem Bild darauf sogar eine spontane Bundabrichtung bekommen konnte.
Grüße,
Martin
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
PS: Es ist immer empfehlenswert 2 Stimmgeräte zu verwenden, da sie innerhalb eines Toleranzbereichs von +/- 1 Cent für eine feine Oktavreinheit oft nicht ausreichend sind. Man kann sich dann natürlich auch ein sehr gutes Stimmgerät kaufen oder eben einfach 2 günstige von unterschiedlichen Herstellern (wegen unterschiedlicher Kalibrierung), die sich gegenseitig kontrollieren. Wichtig dabei ist die Reihenschaltung über eine Bypass-Funktion.
Heute habe ich ein Thema für die Profi-Dienstleister unter euch, weil das Problem mir bei vielen Großveranstaltungen bereits auffiel. Im Oktober fingen wir selbst an den Backlinerservice anzubieten und so wurde das Problem in unserem Team ebenfalls relevant.
Worum geht es genau geht:
Professionelle Backliner/Guitartechs reisen üblicherweise mit Toolcases wie diesem hier:
https://www.thomann.de/de/thon_roadcase_backliner_toolcase.htm
Da passt zwar allerhand Werkzeug und Equipment hinein, aber eine vernünftige Arbeitsoberfläche für das Handling mit wertvollen Instrumenten bietet so ein Case nur sehr eingeschränkt. Dazu kommen harte Alukanten, die viele versuchen mit Gaffa-Tape ein wenig abzupolstern um versehentliches Anecken etwas zu mindern. Dennoch schwebt das halbe Instrument im freien Raum umher, was in hektischen Situationen schnell zu unangenehmen Schäden führt. Dazu kommt, dass solche Cases nur für den Transport in großen Trailern geeignet sind. Es fehlt also an Flexibilität, Transportfähigkeit und Arbeitssicherheit für das Instrument.
In unserer werkstattorientierten Firma gibt es für das Handling mit Instrumenten sehr enge Richtlinien, gegen die so ein Case in viellerlei Hinsicht verstößt. Ein Instrument muss bei uns vollkommen aufliegen können (also Tisch mind. so lang wie das Instrument) und über die Arbeitsfläche dürfen keine Kanten hinaus stehen. Darüber hinaus muss ein mobiles System "Sprintertauglich" sein. Deshalb musste eine andere Lösung her. In Zusammenarbeit mit anderen Profi-Backliner war dann die Idee einer Kofferwerkbank gebohren.... aber woher nehmen, wenn nicht bauen lassen.
Auf der Suche stießen wir auf dieses HB-Flightcase:
https://www.thomann.de/de/harley_benton_flight_case_wood_guitar.htm
Da die Instrumentenaussparung hier schon sehr großzügig ist, ist darin sogar noch etwas Stauraum. Die Randpolsterung ist nicht aus normalem Schaumstoff, sondern aus einem festeren Schaummaterial und kann direkt als Auflage für eine Platte dienen. Darauf wurde nur eine passende 9mm Fahrzeugplatte gelegt und aus dem Deckel der Schaumstoff genommen. Im Deckel ist dann noch genug Platz für Stimmgeräte, Stromversorgung und Beleuchtung.... Das wars dann eigentlich auch schon.
Die wirklich gute Verarbeitung des Koffers macht ihn sehr transportstabil.
Für eine komfortable Arbeitshöhe sorgt ein Keyboardständer. Das ganze ist mit 80KG belastbar und durch das Eigengewicht sehr kippstabil.
Im Praxistest hat sich das System bereits auf 2 Touren bewährt und man benötigt nur noch einen kleinen Werkzeugwaren dazu. Alles zusammen passt sogar bequem noch in einen PKW und ist mit etwa 120€ (bzw. 200€ in Vollausstattung) unschlagbar günstig.
Die Arbeitsstabilität ist so gut, dass die Strat auf dem Bild darauf sogar eine spontane Bundabrichtung bekommen konnte.
Grüße,
Martin
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PS: Es ist immer empfehlenswert 2 Stimmgeräte zu verwenden, da sie innerhalb eines Toleranzbereichs von +/- 1 Cent für eine feine Oktavreinheit oft nicht ausreichend sind. Man kann sich dann natürlich auch ein sehr gutes Stimmgerät kaufen oder eben einfach 2 günstige von unterschiedlichen Herstellern (wegen unterschiedlicher Kalibrierung), die sich gegenseitig kontrollieren. Wichtig dabei ist die Reihenschaltung über eine Bypass-Funktion.
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