Guitar -Sound auf den American Recordings ??

Primut
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Hi,
meine Frage ist eigentlich ganz einfach gestellt, aber sicher schwierig zu beantworten: Wie hat Rick Rubin den Gitarrensound auf den Johnny Cashs American Recordings erreicht? Höre gerade die ARIII und bin schon beeindruckt: Irgendwie hat er da schon fast einen ganz eigenen Akustik-Sound erreicht, der sich sehr einprägt und den ich so woanders noch nicht angetroffen habe.

Klar, da spielen sehr viele Faktoren rein. Geht mir auch gar nicht vorrangig ums nachmachen sondern eher ums verstehen. ;)
Welche Gitarren wurden verwendet?
Welche Saiten(-stärken) wurden verwendet?
Welche Preams, Effekte etc wurden verwendet?

Ich finde,es klingt schon sehr fett und Bass und Diskant sind sehr gut ausgeglichen.
D.h. ich gehe davon aus, dass es halt studiotechnisch entsprechend gut nachgearbeitet wurde. Klar, zuerst würde sicher einen guten Kompressor vermuten. Aber da steckt doch noch mehr dahinter, oder?
Sicher, das tendenziell minimalistische Arrangment unterstreicht die Sache noch.

Bin mal gespannt auf Meinungen, falls es nicht passt, bitte nach Pickups / Effekte verschieben.
 
Eigenschaft
 
So, hab gerade gelesen, dass Cash bevorzugt eine Martin D-35 gespielt hat, gibt ja mittlerweile auch entsprechende Signature-Guitars.
Ich muss natürlich zugeben, dass ich noch gar keine Erfahrungen mit solche höherwertigen Gitarren habe.
Ist das also nur die Gitarre, mit der er den auf der einen Seite ausgewogenen und auf der anderen Seiten schon markanten und kräftigen Klang hin bekommt? Vielleicht hat ja jemand einen direkteren Vergleich als ich, um sagen zu können, wie viel Aufnahmetechnik etc. auch noch drin steckt.
 
... das ist schon viel Studio und Studiotechnik dabei! Tatsächlich bestimmen die Mikrofone und deren Positionierung sehr stark den Klang, aber auch Effekte etc., auch der Raumklang des Studios. Die Studiotonkutscher nehmen ja nicht nur irgendein Mikrofon eines bestimmten Typs, sondern - wenn sie mehrere des gleichen Typs haben - suchen sie sich noch das passende aus. usw usf. - Außerdem natürlich Spieltechnik etc. Spiel einfach die gleiche Gitarre mit einem dicken Plek am Steg oder aber mit einem dünnen Sharkfin am 12. Bund...
Übrigens: Die D-35 würde ich nur recht begrenzt als "ausgewogen" beschreiben, das ist ein typischer Dread-Klang mit starken Bässen. Dass er dir (und anderen) gut gefällt, steht dem ja nicht entgegen... Für einen ausgewogenen Akustikklang nimmst du am besten eine Ovation (deep bowl, hohe Preisklasse). Die viele aber als "steril" beschreiben würden.
 
Ah, das ist doch schon mal eine Meinung.:great:
Es ging mir auch in erster Linie gar nicht darum, den Klang zu werten sondern vielmehr einfach zu verstehen. Tendenziell finde ich den Klang fast eine Nummer zu fett und rund, so dass schon etwas Authentizität verloren geht weil sich das live nur bedingt reproduzieren lässt. Aber ich denke, es wurde halt vorsätzlich fürs Radio und nicht für irgendwelche Sammler produziert. Und das hört man auch. ;)
Ich war mir halt unsicher, ob der Schwerpunkt hier eben eher auf Gitarre oder eher auf Studio liegt, auch ganz einfach, weil ich noch keine Martin angespielt habe. Werd ich aber wohl bei Gelegenheit mal machen machen und mit einer Ovation vergleichen, um mir eine Meinung bilden zu können.
.
 
Für sehr lineare, ausgewogene Klangbilder sind Dreads eher (!) ungeeignet.

Deep Bowl Ovations, 00/000-Modelle, Instrumente, die an klassischen Gitarren orientiert sind (gut und günstig z.B. Stoll) sind da eher die Wahl. Evtl. auch Fylde oder Jimmy Moon (oder eine alte Gurian). Aber dies nur als Anhaltspunkt, es muss einfach passen und es gibt sicherlich noch deutlich mehr. Bei Dreads sind mir allerdings sehr positiv die Takamine Flatpicker aufgefallen, sowohl Mahagoni als auch Palisander. Bei Martin dann am IMHO am ehesten die 15er-Serie.
 
Ich würde übrigens extrem davon ausgehen, dass Cash selbst so gut wie gar nix gespielt hat - er war nie ein wirklich "guter" Gitarrist, hat sich immer auf die Band verlassen, war mehr der Sänger - und mit den "American Recordings" (gerade bei III) schon kaum noch in der Lage überhaupt musikalisch zu arbeiten.

Du kannst einen ähnlich brillanten Sound übrigens auf sehr vielen Country/Alt. Country/Americana-Aufnahmen hören. Da sind auf beiden Seiten (am Insturment und hinter dem Mischpult) schlichtweg verdammte Profis am Werk. Mein persönliches "Benchmark" für "perfekten" Sound (achtung, 100% subjektiv) ist "Indians Cowboys Horses Dogs" von Tom Russell (vielleicht mal "Tonight we Ride" durchhören - Hammer!).

Übrigens ist die ARIII nicht umsonst in vielen Hifi-Studios durchaus eine Referenzaufnahme für Audio-Enthusiasten - die klingt einfach wirklich unschlagbar gut. Ist die richtige Kombination aus Musikern, Songs, Recording und Mixing - ich schätze, das Instrument selbst hat (vorgausgesetzt, es ist was "anständiges") eher einen marginalen Einfluss auf das Gesamtbild...
 

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