Guitar Instrumental

[Gast28734]

 

[Theo Retisch]

Da sich anscheinend sonst keiner traut, geb ich mal meinen Senf dazu ab

Mein erster Eindruck war, unter anderem wegen der Gitarre, dass du versuchst einen sehr anspruchsvollen Song im Stil von Dream Theater zu schreiben. Technisch anspruchsvoll ist er auch. In diesem Zusammenhang ist es dir auch hoch anzurechnen, dass du dich an einem Stück durchackerst und nicht alle Parts als einzelne Schnipsel aufgenommen hast.
Allerdings habe ich großteils das Gefühl, dass dieser Anspruch, etwas schwieriges zu schreiben zum Selbstzweck geworden ist, da ich keinen klaren Roten Faden erkennen kann. Viele Songteile werden durch schnelle Läufe "zerschreddet" und ich finde, dass der Song darunter leidet und zu einer reinen Präsentation der Spieltechnik wird (die ja auch gar nicht schlecht ist ). Als gelungenes Gegenbeispiel würde ich den Part von ca. 2:00 bis ca. 3:30 sehen. Das Zurücktellen des technischen Aspekts hinter geschmackvolle Melodiebögen hat mir dort sehr gut gefallen.
Und weil es gerade so gut passt: Weniger ist manchmal mehr (Ja, ich gebe dafür gerne was in Phrasenschwein )

Abgesehen vom Gitarrenspiel sehe ich noch Verbesserungspotenzial beim Mix. Die Drums sind mir persönlich nämlich zu leise. Dabei meine ich insbesondere die Bass-Drum und die Snare. Die Becken sind von der Lautstärke her genau richtig.

Dieser Beitrag kommt jetzt sehr negativ rüber, aber ich will dir ja nur helfen, noch besser zu werden. Es gab natürlich auch viele gute Aspekte, z.B. mag ich deinen Sound und man merkt auch, dass deine Technik gut ist; Vibratos und schnelle Läufe sitzen einfach.

Gruß Theo

 

[Gast28734]

Hi Theo! Vielen Dank für dein tolles Feedback!
Ich finde nicht, dass dein Beitrag irgendwie negativ rüber kommt. Ganz im Gegenteil. Offenbar hast du dir den Song im Gesamten und genau angehört und dir deine Gedanken dazu gemacht, das ist eigentlich alles was es braucht wenn es um Kunst geht finde ich. Außerdem ist deine konstruktive Kritik durchaus angebracht.

Eigentlich ist mir selbst nicht bewusst, dass der Song so technisch wirkt. Klar muss ich mich beim Spielen anstrengen aber für mich liegt der Fokus nicht so sehr auf Technik sondern vor allem auf schönen Tönen und Intervallen. Mir macht das Gitarre spielen auf diese Weise einfach am meisten Spaß, gerade wenn es schwierig zu spielen ist und für mich gut klingt finde ich es am schönsten. Elektrische Gitarren, finde ich, fordern es gerade zu heraus schnell auf ihnen zu spielen; es geht wahrscheinlich auch einfacher als auf vielen anderen Instrumenten(man siehe sich nur die zahllosen Shredder auf YouTube an……wozu ich dann auch wohl zähle………;-) ). Zum Thema "less is more" hat Yngwie sich schon ausreichend geäußert...."that is impossible.....more is more".....sehr lustiges Interview http://www.youtube.com/watch?v=QHZ48AE3TOI.......ich teile seine Meinung nicht unbedingt und verstehe was du meinst ;-).....
Wie dem auch sei finde ich es sehr interessant wie die Musik wahrgenommen wird. Was die "Zershreddung" betrifft hat es ein bisschen was mit meinem Grundgedanken bei dem Song zu tun. Unter dem Motto Functional stelle ich mir die charakterliche Wandlung eines Menschen vor, der motiviert eine Aufgabe wie zum Beispiel einen Beruf beginnt, seine Kanten hat, dabei auf soziale Widerstände trifft und keine Kompromisse eingeht(Riff am Anfang und Solo). Irgendwann versucht dieser Mensch alles korrekt zu machen sich harmonisch und rund zu verhalten. Die mehrstimmigen Gitarrenparts verkörpern dabei wie sich die Hauptstimme, also der Protagonist in das feste Gefüge einfügt aber trotzdem immer wieder mehr oder weniger aneckt(das wäre der ruhige Mittelpart). Nachdem das auch nicht so gut für den Charakter funktioniert ist im dann alles egal, verhält sich rüpelhaft und ist ein Soziopath. Das ist aber nur wie ich drauf gekommen bin, der Song soll die Geschichte nicht zwangsläufig erzählen. Aber irgendwoher muss ich ja auch meine Ideen nehmen.

Was die Drums betrifft hast du vollkommen Recht. Die sind auch deswegen so leise, weil sie sehr schlecht klingen, sind nur sampled. Ein guter Freund hat angeboten alles mit nem echten Drumset einzuspielen; ich verstehe wenig vom Drum-Recording daher kann ich nicht versprechen dass das in dieser Aufnahme in Kürze noch verbessert werden kann.

Vielen Dank fürs Anschauen und Hören und natürlich für dein Feedback, Theo!
Let's rock!
Beste Grüße, Jonathan

 

[Theo Retisch]

Wow, mit den Gedanken, die du dir gemacht hast im Hinterkopf, ergibt das ganze dann natürlich Sinn.

Und das Problem mit den Drums kenne ich. Selber spielen kann ich nicht und einen Drummer habe ich auch eher selten in petto

Gruß Theo

 

[musiker01]

Zu zerstückelt das Ganze, Gitarre viel zu laut, respektieve Drums zu leise. Für solch eine technisch angelegte Musik -auch wenn ich sonst ein Verfechter von "Feeling over Technik" bin- viel zu unsauber gespielt.

 

[Gast28734]

Vielen Dank für dein Review Musike01. Dein Beitrag ist interessant. Welche Stellen genau sind dir bzgl. des unsauberen Spielens negativ aufgefallen?

Mit freundlichen Grüßen,

J

 

[musiker01]

Genaue Stellen kann ich Dir eigentlich gar nicht nennen, weil sich das durch den gesamten Song zieht. Hör Dir im Vergleich halt mal Dream Theater, Joe Satriani o.ä. an, dann wirst Du wissen wo es hapert. Wie gesagt, normal bin ich ein Verfechter von "Feeling over Technik", aber so ne technisch angelegte Musik MUSS absolut sauber gespielt sein.

 

[Gast28734]

hm...okay. Das hilft mir leider nicht besonders, weil das ohnehin schon die Musik ist die ich hauptsächlich höre. Freue mich schon sehr auf DT morgen hier in München!
Trotzdem danke, hast es sicher gut gemeint.
Ich hätte noch die Stereo-Ton-Spur als wave im Angebot. Die klingt meines Erachtens deutlich klarer und netter. Wenn du da vielleicht mal reinhören magst?????

Beste Grüße, J