So, Bass und Amp sind da. Hier mein erster Eindruck:
Der Bass ist natürlich für einen Gitarrero erstmal riesig und lang, mit sehr viel Bundabstand. Darüber will ich nicht viel quatschen, das kennt ja jeder.
Die Materialanmutung und die Verarbeitung sind für einen 222 EUR Bass (mit Bag) erstaunlich gut. Ich hatte einiges an Gitarren in Händen zu ähnlichen Preisen und das wirkte oft nicht so gut. Die Tuner sind gut gängig, wenn die Übersetzung auch feiner sein könnte IMHO. Der Hals liegt gut mit einigem Fleisch in der Hand - leider (für mich) ist er dick klar lackiert, ich mag lieber porige, dünn lackierte Hälse. Das Griffbrett färbt nicht die Finger, die Bünde spürt man kaum beim übern Hals gleiten. Der Hals ist geschraubt, was wohl dem Preis geschuldet ist. Muss ja nicht schlecht sein.
Zu den Pickups will ich nicht viel sagen, da dies mein erster Bass ist und ich die noch gar nicht beurteilen kann. Sie arbeiten aber komplett rausch- und störungsgeräuschfrei. Es lassen sich vielfältige Sounds allein am Bass einstellen, von Reggae Wummer bis punkig, die Mischung der PUs lässt viel zu.
Der Body ist auch sehr gut verarbeitet. Ich nehme mal an, dass er aus mehreren geleimten Teilen besteht, sehen tue ich davon nichts.
Das Schlagbrett ist dreilagig und passt genau. Das Totem ist leider kein Aufkleber, wie ich dachte, sondern aufgedruckt, nicht entfernbar. Find ich nicht wirklich schlimm, aber würd ich trotzdem gern eins ohne haben, vielleicht sogar in schwarz.
Die Brücke find ich eine interessante Konstruktion, sieht sehr einfach einstellbar aus (da gehe ich morgen ran).
Kopflastig ist er, ja, aber nicht so schlimm. Im sitzen ist er auch ganz gut spielbar. Als erstes riss mir die d Saite, die Erstausstattung war wohl eher unschön und auch komisch gewickelt an den Tunern. Zum Glück habe ich gleich Rotosounds mitbestellt. Das besaiten ging problemlos.
Zum Amp:
Ich habe in meinem Leben 3 Bassamps gespielt. Fender Bassman, aber mit Gitarre, einen 15W Marshall Bassamp im lokalen Musikalienladen und diesen Harley Benton HBW-20. Den Fender lass ich mal raus, ist auch schon 20 Jahre her. Der Marshall stand im lokalen Laden, in dem ich Bässe getestet hab und zerrte eigentlich nur. Der 50 Öre Harley Benton macht seinen Job erstaunlich gut. Ich hab Parkett hier und spür bei leiser Laustärke auch alles in den Füßen, mal schauen was die Mitpartei unter mir dazu sagt
Ist sicher nicht Proberaum tauglich, aber für zu Hause wüsst ich grad nicht, was man mehr brauchen könnte. Der Marshall hatte auch einen 8-Zöller, brachte aber nicht annähernd das Feeling. Natürlich fehlen zu dem Preis sämtliche Effekte.
Also für 289 EUR inklusive den Saiten kann ich nur sagen, dass das für zu Hause und für Einsteiger ein äußerst stimmiges und wertiges Set ist. An der Gitarre bin ich Epiphone und Harley Benton immer aus dem Wege gegangen, aber ich glaube langsam, dass das vielleicht ein Vorurteil sein könnte.
Edit: Die Potis sind recht schwergängig und haben null Grip. Mal eben schnell was einstellen in Livesituationen dürfte schwierig sein.