Günstige t.bone-Bändchen für Kontrabass-Abnahme?

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Hiho Spezis!

Ich habe mir leider durch eigene Dummheit mein MXL R77 zerschossen. (->ausversehen +48V angelegt:bang:)

Nun möchte ich nächste Woche mit einer meiner Bands ein paar Demos auf dem Tascam-Multitracker aufnehmen und frage mich, ob die günstigen Bändchen ala T.Bone RB 500 da eine gute Figur machen würden.
Ich benötige 2 Stück (Gitarrenamp und Kontrabass. Für den Gitarrenamp hätte ich evtl. noch ein SM57 aber das klingt imho nicht prickelnd).
Jedoch wird bei diesen Mikros ausdrücklich auf den Nahbesprechungseffekt hingewiesen, der etwas hinderlich sein könnte. Inwiefern?

Vor einigen Jahren wurde mein Gesang im Studio über eben ein solches RB 500 aufgenommen und da klang das toll. Aber sind die als Intrumentenmikrophone ebenfalls in Ordnung?
Zudem sind das ja Achter. Somit Übersprechungen vorprogrammiert?

Danke Euch!


Greetz,

Oliver
 
Eigenschaft
 
Das SM-57 braucht ein bisschen Geduld, um die optimale Position zu finden. Ich würd ihm nochmal eine Chance geben.

Ich kenn das RB500 jetzt nicht, aber ich hab das RM700. Wenn die sich ähnlich sind, könnte man das am Kontrabass mal versuchen. Mir persönlich für Gitarre zu unkonkret. Wenn Dir das MXL Ribbon zugesagt hat, würde ich es einfach drauf ankommen lassen. Du hast ja auch Rückgaberecht.

BTW dass ein Bändchen-Mikro von Phantompower kaputtgeht, ist urban legend. Man darf nur nicht TRS Klinkenstecker mit Phantompower drauf umstecken.
Phantompower findet zwischen Masse und den beiden Leitern statt. Das Bändchenelement ist aber nur an den Leitern angeschlossen und "merkt" nichts von den 48v.
 
Zum Nahbesprechungseffekt.
Eine Acht hat als Schallschnelle-Empfänger prinziepiell keinen Nahbesprechungs-Effekt.

Den Nahbesprechungseffekt gibt es nur bei Druckgradienten-Empfängern.


Nachtrag.
Es gibt auch Achten, die als DruchgradientEmpfäger arbeiten. Bei Bändchen ist das aber sehr selten und nur mit Doppelbändchen Konstruktionen möglich.
 
BTW dass ein Bändchen-Mikro von Phantompower kaputtgeht, ist urban legend. Man darf nur nicht TRS Klinkenstecker mit Phantompower drauf umstecken.
Phantompower findet zwischen Masse und den beiden Leitern statt. Das Bändchenelement ist aber nur an den Leitern angeschlossen und "merkt" nichts von den 48v.

:gruebel:
Jedenfalls kommt kein Signal mehr aus dem Teil. Nur so hab ich ja überhaupt gemerkt, daß am Mikro-Preamp (39 Euro Behringer:D) die Phantompower eingeschaltet war.
Sehr schade, weil ich das Mikro vor nicht allzulanger Zeit bei einer Studioauflösung für 50 Euro abgegriffen habe.
Und im Laden kostet das gute Stück doch deutlich mehr.

Was meinst Du mit "unkonkret". Dynamik?

Zum Nahbesprechungseffekt.
Eine Acht hat als Schallschnelle-Empfänger prinziepiell keinen Nahbesprechungs-Effekt.

Den Nahbesprechungseffekt gibt es nur bei Druckgradienten-Empfängern.

Sorry, ich beziehe mich da auf die letzte Gitarre & Bass, in der einige Mikros "getestet" wurden.
So habe ich es verstanden.
Aber gut zu wissen. Danke Dir!
 
Zum Nahbesprechungseffekt.
Eine Acht hat als Schallschnelle-Empfänger prinziepiell keinen Nahbesprechungs-Effekt.

Den Nahbesprechungseffekt gibt es nur bei Druckgradienten-Empfängern.


...

Das stimmt so nicht!

http://www.sengpielaudio.com/Nahbesprechungseffekt-Mariano.pdf

Seite 13: "Zuletzt wurde festgestellt, dass es wesentliche Unterschiede zwischen Druckgradient,
Schallschnelle und Schalldruck gibt. Diese drei Größen stehen je nach Ort (Nah- oder
Fernfeld) in anderen Phasenwinkeln zueinander, wobei die Auswirkungen dessen nicht
abzusehen sind. Zudem sind Schallschnelle und Druckgradient anders definiert, so dass
die äquivalente Verwendung der Begriffe Schallschnelle und Druckgradient nicht
möglich ist, wenngleich sie in einer festen Proportion, über die Eulersche Bewegungsgleichung,
zueinander stehen. Daraus ergibt sich, dass Schallschnelle und Druckgradient
jeweils mit 1/r² im Nahfeld abnehmen und damit der überproportional ansteigende
Druckgradient (mit kleiner werdendem r !) den Nahbesprechungseffekt verursachen
kann.
"

Bändchenmikrofone werden zwar oft als Schnelleempfänger bezeichnet, sind aber auch Druckgradientenempfänger. Das Bändchen wird durch die Druckdifferenz zwischen vorne und hinten ausgelenkt. Ein reiner Schnelleempfänger wäre z.B. das Hitzdrahtmikrofon.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schnelleempfänger
 
Ja, es ist wohl auch "urban legend" das alle Bändchen intern gleich verkabelt sind.

Ist doch nicht das erstemal das sich der Fall so darstellt wie vom TE beschrieben.

Die t.bone/Fame-Bändchen gehen Preis/Leistungstechnisch echt in Ordnung, leider (!) ist die Fertigung bzw. die Qualitätskontrolle nicht sonderlich augereift, so dass eine hohe Zah der fabrizierten Mirkophone unter dem sogenannten ribbon sagging leiden, das heisst das Bändchen ist nicht starff genug gespannt, worunter die Höhenwiedergabe leidet. Wer ruhige Hände hat spannt das Bändchen-Element mit einem mit Alkohol befeuchteten Ohrstäbchen nach.


Was möchtest Du für dein defektes Mikrophon?
 
Das stimmt so nicht!

So hart mit Ausrufezeichen hätte man das jetzt nicht sagen müssen.;)

Bändchenmikrofone werden zwar oft als Schnelleempfänger bezeichnet, sind aber auch Druckgradientenempfänger. Das Bändchen wird durch die Druckdifferenz zwischen vorne und hinten ausgelenkt. Ein reiner Schnelleempfänger wäre z.B. das Hitzdrahtmikrofon.

Ja, die Betonung liegt auf "... sind aber AUCH Druckgradientenempfänger"
In erster Linie sind es Schallschnelle-Empfänger. Der Druckunterschied zwischen vor und hinter dem Mikro bei einer ankommenden Schallwelle entsteht durch die schnelle Bewegung der Luftmoleküle, die einen Druckstau verursachen.

Das so entsteht zwar auch ein minimaler Druckunterschied vorne <> hinten, doch der ist kleiner als bei echten Druckgradienten-Empfängern durch die Laufzeitglieder.

Man kann dies auch schön zeigen durch stehende Wellen in einer Röhre. In den Bäuchen und Knoten hat man Null Schallschnelle oder maximale Schallschnelle und mit dem Schalldruck ist es umgekehrt. Da kann man schön die unterschiedliche Wirkungsweise zeigen.

Schalldruck und Schallschnelle sind im Fernfeld in Phase. Im Nahfeld sind die Phasen verschoben. Daher kommt der Nahbesprechungseffekt von Druckgradienten-Empfängern.
 
Puh...

Ich habe mich jetzt mal den Abend etwas belesen (hoffe ich).

Je dicker die Bändchen, desto mehr werden die unteren Frequenzen (bei Nahmikrofonierung) betont und die Mitten ausgedünnt? Auf 15-20cm Entfernung egalisiert sich das?
Kann man das pauschalisieren?
Bändchen haben eine Achtercharakteristik, somit denkbar ungeeignet für Aufnahmen mit der gesamten Band, wenn man Übersprechungen vermeiden will?
Sehr körperschall und trittschallempfindlich, daher ausschließlich für Recordingzwecke geeignet (nix Live-Mikro)?

Sorry für die ganzen Fragen, aber ich bin in diesem Bereich echt ein totaler Noob.

Und vielen Dank für Eure Antworten bisher! Ich muß mich echt schämen, daß das alles in den letzten Jahren so völlig an mir vorbeigegangen ist.
Viel Wert auf Amp, Kabel und Amps gelegt, aber niemals über die "Aufnahmequalität" nachgedacht.
Habt Ihr noch ein paar FAQ's oder Workshops für mich (außer Wiki), damit ich mich da etwas informieren kann?

Ich bin leider gezwungen, mir für die nächsten Demos selbst etwas Wissen anzueignen, da wir dank einer fragwürdigen Vertragsstrafe unser Bandkonto geleert haben und somit null Knete für ein Studio haben.

Gott, in was hab ich mich da reingeritten :bang:

Danke, Jungs!
 
Bändchen haben eine Achtercharakteristik, somit denkbar ungeeignet für Aufnahmen mit der gesamten Band, wenn man Übersprechungen vermeiden will?

:great:


Sehr körperschall und trittschallempfindlich, daher ausschließlich für Recordingzwecke geeignet (nix Live-Mikro)?

Naja, ich würde Bändchen wohl als gutmütig einstufen was schnelle Transienten angeht, von "sehr empfindlich" würde ich da eher nicht sprechen. Gerade bei Akustik-Gitarren nehmen sie oft die Härte aus dem Anschlag. Hab ich selbst noch nicht testen können habe aber mal den Hinweis bekommen das man sie auch gut als OHs verwenden wenn man ansonsten Probleme mit zu zischeligen/unangenehmen Höhen hat.
 
Hab ich selbst noch nicht testen können habe aber mal den Hinweis bekommen das man sie auch gut als OHs verwenden wenn man ansonsten Probleme mit zu zischeligen/unangenehmen Höhen hat.

Dem ist so!
 
Ich hab mir das RM700 mal angetan, weil es ja recht günstig ist und ich ein Bändchen am höhenreichen Banjo probieren wollte. Für meinen Geschmack ist es arg muffig, obwohl das Bändchen straff zu sitzen scheint. Im Vergleich zu einem Crowley&Tripp-Bändchen (später als Shure KSM303 zu haben) klang es aber sehr belegt.

Für einen Kontrabass könnte es aber trotzdem gehen, denn selbst die Anschlagsgeräusche oder Slapping sind nicht soooo hochfrequent. Bleibt die Frage, ob das mit der Acht die richtige Charakteristik für Eure Aufnahmesituation ist.

Einen Versuch wäre es sicher wert.

Banjo
 
Ich bilde mir ein, es gab auch mal ein 303er. Wo da jetzt die Unterschiede sind, weiß ich nicht.

Banjo
 
Je dicker die Bändchen, desto mehr werden die unteren Frequenzen (bei Nahmikrofonierung) betont und die Mitten ausgedünnt?

Nein, das kann man so nicht sagen. Was meinst Du mit dicker?

Bei Kondensator-Mikrofonen glauben auch viele, größere Kapseln könnten tiefere Frequenzen besser übertragen. Das hat mit der Größe nichts zu tun, sondern nur mit dem Schallwandlerprinzip. Tiefe Frequenzen werden am besten von Druckempfängern übertragen. Die könnten locker auch noch1 Hz ohne Pegelabfall schaffen, was für Audio aber keinen Sinn macht. Selbst die kleinen Ansteckmikrofone kommen locker bis 15 Hz ohne Pegelabfall runter, wenn es Druckempfänger sind. Die meisten Druckempfänger sind übrigens Kleinmembran-Mikrofone. Ich kenne nur 1 Großmembran-Mikrofon, das als Druckempfänger arbeiten kann, das Josephson C715 in Stellung Kugel. Es gibt da noch was von DPA, aber da ist die Kapsel bereits kleiner.

Wenn Du mit "dickes Bändchen" die echte Dicke des schwingenden Bändchen meinst, dann bedeutet das nur mehr Masse und damit eine geringere Fähigkeit, den Schallschwingungen zu folgen. Das äußerst sich in einer geringeren Empfindlichkeit (V/Pa) und mehr Rauschen.

Vermutlich meinst Du mit "dicker" irgend etwas Anderes?
 

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