Gruppetto / Cadenza / Doppelschlag - historische Aufführungspraxis

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Hallo ihr!

(oh ja, ich war lang nicht mehr da..)

ich spiele gerade Giulianis Sonate brillant op. 15
Dort kommt ab und zu ein liegendes "S" (Gruppetto / Cadenza / Doppelschlag oder wie auch immer man es nennt) als Verzierungsvorschrift vor. Wie würdet ihr das ausführen?
(s. Variante 1)

Wäre es barocke Musik, dann würde ich den ersten Vorschlag von der oberen Nebennote beginnen, den zweiten von der unteren. Das ist die Variante, die in Büchern und auf Wikipedia zu finden ist und für diese Zeit als Aufführungspraxis bestätigt scheint. Mich stört allerdings der Sprung vom a zum d.
(s. Variante 2)

John Williams, Rainer Feldmann und einige andere spielen eine Note mehr. Die Hauptnote, dann: auf, ab, ab, auf.
(s. Variante 3)

Wie ist es nach historischer Aufführungspraxis korrekt, d.h. was will Giuliani da haben?

Vielleicht hat jemand eine Buchempfehlung o.ä. wo man solche Dinge nachlesen kann?

Besten Dank schonmal für euren Input! :)

Georg

anh.JPG
 
Eigenschaft
 
Nach welcher Ausgabe spielst du denn?

Ich hab das Stück auch grade eben erst angefangen - in meiner Ausgabe (Moeck/Volker Höh) wird als Fingersatz deine zweite Variante angegeben. Die Ausgabe orientiert sich was den Text und Fingersatz angeht stark an der Erstausgabe von 1808.

Ab Montag kann ich dir mehr dazu sagen...

Soweit und viel Spaß mit dem Stück

Lukas
 
http://maurogiuliani.free.fr/partitions/Op 15 Sonate brillant.pdf

ich spiele nach diesen noten hier. variante 1 ist ein screenshot davon.

außerdem hab ich eine version: edizioni suvini zerboni - milano. revisioniert von ruggero chiesa.
da steht auch als fingersatz variante 2 drin, spielen tut das nur leider keiner so. ich bin verwirrt :confused: :gruebel:
 
[HWOS] g30rG;5893427 schrieb:
spielen tut das nur leider keiner so.

Das will ja erst einmal noch nix heißen. Es gibt bestimmt genug, die das so spielen. Man müsste einen Experten für diese Musik hören, der das Stück am Besten auch noch auf einem Historischen Instrument spielt. Aber von Interpretationen von "normalen" Gitarristen würde ich mich da nicht einschüchtern lassen!

Ich bin das Stück gestern mit meinem Prof. auch durchgegangen und spiele nach wie vor die zweite Variante. Der fünfte Ton ist sozusagen das "e" danach, falls du verstehst, was ich meine!
 
Das will ja erst einmal noch nix heißen. Es gibt bestimmt genug, die das so spielen. Man müsste einen Experten für diese Musik hören, der das Stück am Besten auch noch auf einem Historischen Instrument spielt.
und wo finde ich einen solchen experten? bzw. gibt es vielleicht bücher zu verzierung in klassischer musik, wo so etwas drinstehen könnte?
ich hab leider keine bessere urteilsgrundlage als 1. meinen lehrer, der sich in der sache aber auch nicht sicher ist, 2. versionen, die bekannte gitarristen aufgenommen haben oder 3. meinen geschmack.

Ich bin das Stück gestern mit meinem Prof. auch durchgegangen und spiele nach wie vor die zweite Variante. Der fünfte Ton ist sozusagen das "e" danach, falls du verstehst, was ich meine!
ich verstehe. stört dich der sprung am anfang vom a zum d nicht?
 
Gut das kann ich natürlich verstehn. Aber obs Bücher zu dem Thema gibt weiß ich nicht. Ein Lehrbuch aus der Zeit wäre wohl die beste Quelle für sowas, aber ob es da was gibt kann ich dir auch nicht sagen (Klassik is nicht so meine Zeit).

Aber

3. meinen geschmack

halte ich für äußert wichtig. Letztlich kommt es darauf an, dass dir gefällt, was du spielst und nicht, dass alles historisch korrekt ist. Das sind manchmal sowieso nur Vermutungen...

stört dich der sprung am anfang vom a zum d nicht?

Jetzt wo dus sagst musste ich ersteinmal Nachdenken. Aber erstaunlicherweise ist das kein Problem für mich.

Gute Nacht,

Lukas
 
Ein Lehrbuch aus der Zeit wäre wohl die beste Quelle für sowas, aber ob es da was gibt kann ich dir auch nicht sagen
giuliani selber hat leider keine gitarrenschule geschrieben. ich werde, wenn ich zeit hab, mal nach carulli oder sor schauen. vielleicht haben die sogar etwas darüber geschrieben.

mein geschmack erlaubt mir diesen sprung vom a zum d irgendwie nicht. da man so viele unterschiedliche versionen (das betrifft mehrere stellen) hört, lassen sich wohl viele vom geschmack leiten. vielleicht ist das bei dieser doch relativ "leichten" und gefälligen musik ein guter weg. bis ich jemanden finde, der mir das mit gutem grund verbietet bleibe ich jetzt also vorerst bei variante 3, weil mir das so am besten gefällt.

danke nochmal für deinen input :)
 

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