Grundsätzliches zu Kompressor einstellungen

P
Perlon
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Hallo,

habe leider wenig Ahnung von PAs und grundsätzlich Elektrotechnik.

Wir haben einen TA1050 MK-X verstärker, an diesem hängt ein 8 Ohm Subwoofer 500 W RMS.

Wir haben nun einen Kompressor vorgeschalten, um wie mir gesagt wurde die Chance zu verringern dass das Equipment beschädigt wird.
Der Sub wird bridged betrieben, und so hat mein Verstärker wenn ich das richtig verstanden hab 700 W maximalleistung.

Mir ist nun nicht klar wie ich den Kompressor einstelle so dass er auch wirklich sinnvoll eingesetzt ist.

Hoffe ihr könnt mir helfen.

lg
 
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Hallo Perlon,

wenn ich dich richtig verstehe habt ihr den Kompressor als Summenkompressor (also für alle Signale, die über das Mischpult laufen) geschaltet. Dann passiert ganz einfach ausgedrückt Folgendes: Laute Signalspitzen werden leiser gemacht (abhängig von Attack und Ratio) und der sowiso leisere Grundpegel wird angehoben (abhängig vom Gain). Es wird also alles ein bisschen zusammengestampft (weniger Dynamik oder weniger Lautstärkeunterschied). Würdest du dir das über eine Waveform anzeigen lassen, hättest du eine dicke Wurst mit wenig Zacken. Ich habe selbst live noch nie einen Summenkompressor eingesetzt sondern immer nur für einzelne Instrumente, die "aus der Reihe tanzen" (wie z.B. Bass Drum oder Snare) oder bei denen man sich einen komprimierteren Sound wünscht (wie z.B. Gesang, Gitarren oder Synthies). Vielleicht gibt es ja auch Einsatzbereiche, in denen ein Summenkompressor Sinn macht und die Kollegen hier geben dir dazu ein paar Tips.

Gruß
 
Ich gehe mal von folgenden Daten aus:
Endstufe 700W an 8 Ohm
Bass 500W an 8 Ohm

Einstellung am Kompressor
Threshold -1,46dBu
Ratio 1:unendlich
Attack 0
Hold 0-250ms
Release 250-500ms
Hardknee

Letztendlich arbeitet der Kompressor dann nicht mehr als solcher, sondern als Limiter.

Wenn die Endstufe 700W an 4 Ohm bringt, dann braucht man eigentlich nichts machen, da die Stufe ja eh nicht die Leistung bringt und vorher ins Clipping fährt.
 
Da stimme ich voll zu, nur muss dazu gesagt werden, das das zwar ne Menge, aber nicht absolut vor Chassiszerstörung schützt. Wenn nämlich der Komposter permanent das Signal zusammenschiebt, kann das nachteilig für den Speaker sein, denn er verharrt quasie in maximalauslenkung ohne ausreichend zu schwingen. Dann ist mangels Ventilation der Hitzetod nah. Ich hoffe ich konnte das nun irgendwie bildlich erklären. Also lieber Headroom an den Geräten lassen.......
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Perlon und willkommen im Musikerboard!

Erst mal ein paar Rückfragen:
- Was für einen Kompressor hast Du denn, was sind Hersteller und Modellbezeichnung?
- Wie hast Du das ganze verschaltet, oder brauchst Du dabei Hilfe?

Ich habe früher einen Summenkompressor "Pi mal Daumen" so eingestellt:
- Threshold ca. -6dB
- Ratio ca. 1,5:1 oder 2:1
- entweder die Timing-Parameter auf "Auto" oder Attack auf ca. 20 ms und Release ca. 200 ms
- Gain: 0 dB

Das war die Ausgangsposition für eine dezente Summenkompression. Bei laufender Musik dann habe ich die roten LED-Ketten (für die Gain-Reduction) beobachtet - mein Ziel war es, bei lauten Stellen vielleicht 3 bis 4 dB Absenkung zu haben. Wenn es zuviel Absenkung war, habe ich das Threshold in Richtung 0 dB angehoben (von -6 auf vielleicht -4 oder -3 dB). Mit einem Drawmer DL-241 hat das ganz angenehm geklungen, keinsefalls zu sehr komprimiert.

Das ganze ist nicht nach sicherheitstechnischen Überlegungen entstanden (also Überlast um jeden Preis zu vermeiden), sondern nur, um eine Anlage, die durchaus etwas verkraften konnte, ein wenig im Spitzenbereich zu entlasten. Es gab durchaus nach wie vor kräftige Pegelspitzen, aber (a) waren es deutlich weniger und (b) nichts mehr schoss so weit in den roten Bereich wie vorher.

Hier das Thema "Kompressoreinstellung" etwas ausführlicher: http://www.mix4munich.de/kompressoren.htm

Viele Grüße
Jo
 
Es geht ja nicht um einen Summenkompressor, sondern um die Verwendung desselben zum Schutz der LS, also als Limiter.
Mit deinen Einstellungen würde man immer noch problemlos die Treiber grillen können.
 
hey danke für die zahlreichen antworten

ja der compressor soll nur als limiter verwendet werden, praktisch falls es der DJ übertreibt, oder irgendwer anderer wo herumschraubt wo er nicht soll.

Modell: ich denke es ist der, kann aber auch ein vormodell sein, aufjedenfall behringer.
http://www.gmsoundhire.co.uk/behringer-mdx2000.jpg

Ich hab mich bisschen eingelesen und verstehe jetzt wie ein compressor funktioniert, bzw wie er als limiter eingesetzt werden kann.

Was mir noch gar nicht klar ist, woher weiß ich wo man den threshold setzt?
woher weiß ich ab "wann" meine endstufe oder mein sub gegrillt werden?

An der Endstufe habe ich Signal Leds, ok mir ist klar das die jetzt nicht vollrot anzeigen sollten.

Aber ist es möglich den Sub oder die Endstufe mit meinem Equipment zu beschädigen, wenn das Signal im grünen bereich bleibt?

Verstehe ich es richtig das ich einfach auslote mit dem mixer ab wann es zum Clipping bei der Endstufe kommt und diesen punkt dann als den threshold setzte beim compressor?

lg
 
Verstehe ich es richtig das ich einfach auslote mit dem mixer ab wann es zum Clipping bei der Endstufe kommt und diesen punkt dann als den threshold setzte beim compressor?
Nein! Das sollte man mathematisch wie folgt lösen: 10*log[P(LS)/P(Amp)]
Dies gilt aber nur, wenn die Impedanzen, bezogen auf die Leistungsangaben, gleich sind.
Ansonsten gibt es auch nette Tools wie hier: http://www.jobst-audio.de/tools-nuetzliches/limiter

Eine Endstufe mit entsprechend Leistung (ohne vorgeschaltenem Limiter) kann dir deine LS auch bei nur Halbgas (es blinken ein paar wenige grüne LEDs) in Rauch aufgehen lassen. Es kommt auf den Verstärkungsfaktor der Endstufe bzw. auf deren absolute Leistungsabgabe bei entsprechender Aussteuerung an.
 
super danke !
denke ich habe alles was nötig ist, dass nichts in rauch aufgeht :D

danke für die hilfe !
lg
 
...ja der compressor soll nur als limiter verwendet werden, praktisch falls es der DJ übertreibt, oder irgendwer anderer wo herumschraubt wo er nicht soll.

Modell: ich denke es ist der, kann aber auch ein vormodell sein, aufjedenfall behringer.
http://www.gmsoundhire.co.uk/behringer-mdx2000.jpg
...

Naja, der verlinkte Kompressor hat einen Limiter eingebaut - einfach dort den passenden Threshold setzen, und gut.
Dann kann man mit dem Kompressor evtl. noch was anderes machen.

- - - Aktualisiert - - -

Es geht ja nicht um einen Summenkompressor, sondern um die Verwendung desselben zum Schutz der LS, also als Limiter.
Mit deinen Einstellungen würde man immer noch problemlos die Treiber grillen können.

Das schrieb ich ja auch bei meinem Post dazu, dass es sich dabei nicht im Sicherheitseinstellungen handelt.
Auch, dass da ein DJ im Spiel ist, wurde erst danach geschrieben, und da ist das Material bereits hochverdichtet. Meine Kompressoreinstellung hatte sich seinerzeit für eine Liveband bewährt. Also ganz anderes Material und daher wahrscheinlich hier auch eher nicht einsetzbar.
 
Aber ist es möglich den Sub oder die Endstufe mit meinem Equipment zu beschädigen, wenn das Signal im grünen bereich bleibt?

Beim Sub ist es unwahrscheinlich, aber ich nehme mal an, daß auch Topteile eingesetzt werden, oder? ;-)

Der "gemeine DJ" (das "gemein" darf durchaus in der Mehrzahl der Fälle in beiden Bedeutungen verstanden werden... lol) hat unter umständen die Tendenz, sein Pult sehr heiss zu fahren, denn das Auge hört mit und nur was rot leuchtet, klingt auch fett. Auf diese Weise generiert er Übersteuerungen und die führen zu Obertönen, also einem Zunehmen des Hochtonanteils im Signal. Somit kriegt der Hochtöner verhältnismäßig mehr Pegel ab, als im Ausgangssignal eigentlich vorhanden und das kann zu thermischer Überlastung desselben führen, obwohl der Eingangspegel am Amp noch im grünen Bereich ist.

Einen wirksamen Schutz dagegen erreicht man nur über Controller mit Sense-Leitung, die wirklich nachkucken, wie es den Lautsprechern geht und sowas findet man nur im professionellen Bereich. Im Amateursektor dagegen gilt: Hirneinsazt ist gefragt und unterbleibt dieser, kann man keine anlage so wasserdicht machen, daß ein DAU sie nicht kaputt kriegt. ;-)


domg
 
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Also ich kenne die Senseleitung (bei d&b) als Korrekturhilfe bei langen Leitungen, damit die Dämpfung z.B. nicht am A.... ist.
Ansonsten sollten die Limiter halt entsprechend berechnet werden, vor allem Thermolimiter.
 
RMS-Limiter hat aber auch nicht jeder...
 

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