Grünspan an Tuner entfernen - wie am schonensten?

  • Ersteller EAROSonic
  • Erstellt am
EAROSonic
EAROSonic
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
08.11.24
Registriert
24.09.07
Beiträge
7.649
Kekse
85.751
Ort
Südwesten
Hallo,

die Tage werde ich eine schön geagede Gibson Les Paul Custom erhalten. Auch die Hardware wurde geaged. Unter anderem auch die Kluson Waffleback Tuner. Diese zeigen jedoch an manchen Stellen etwas Grünspan, den ich möglichst schonend entfernen möchte.

2275d90d-8eb7-480a-835a-b168a922a16c111.jpg


Wie gehe ich hier am besten vor? Mit welchen Hilfsmittel kann ich den Job bestmöglichst erledigen? Ich will nicht unbedingt mit einem Schraubendreher rangehen, um diese Oxidschicht zu entfernen. Fand nun via Google zwei Wege. Einmal einen Esslöffel Salz in einer Tasse Salmiakgeist auflösen oder aber mit Petroleum einreiben. Kann nicht abschätzen, ob ich gerade mit Petroleum über das Ziel hinausschiesse und die Goldbeschichtung auch noch flöten geht. Die Tuner werde ich natürlich für den Reinigungsprozeß demontieren. Der Nitrolack soll ja nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

Bin für alle nicht abrasiven Methoden gegenüber der eigentlichen Oberfläche offen. Und besten Dank schon mal vorab an Euch.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich habe bei alten Blockflöten auch oft Grünspanbefall an den Klappenteilen gehabt und sie immer mit Schleifvlies gereinigt. Kann man sich passend zuschneiden und ich verwende dazu bis Körnung 1000, das ist schon recht schonend.

Ich habe auch schon andere Schleif- und Putzmittel, wie z.B. Micro-mesh, empfohlen bekommen, welche noch schonender sein sollen und bis Körnung 12000 gehen, aber ich habe sie bis jetzt noch nicht gebraucht. Hier findest du solche Mittel.
 
Versuche es mal mit einem mit Essig oder besser noch Essigessenz getränkten Lappen. Sollte das Erfolg haben, nicht vergessen, mit einem mit klarem Wasser getränkten Lappen nach zu putzen (aber natürlich auch, wenn die Behandlung nicht funktionierte).
Bei Grünspan (und allen weiteren Rückständen), wie es auslaufende Batterien hinterlassen, ist Essig jedenfalls das Mittel der Wahl.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Schleiffliese oder ähnliches würde ich nicht verwenden, denn die würden definitiv die dünne Vergoldung weiter beschädigen und auch mattieren. Ich würde das Gröbste erstmal mit einer Nagelbürste oder ähnlichem entfernen. Ein paar Tropfen Petroleum oder auch Diesel/Heizöl sind dabei als Lösemittel nicht verkehrt. Wenn sich die Kappen abnehmen lassen, kannst du damit auch das Fett aus dem Getriebe komplett entfernen und anschließend erneuern. Dann mit Silberpolitur arbeiten. Das ist zwar mühsam, aber Materialschonend.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Schleifvlies oder ähnliches will ich auf keinen Fall verwenden. Das geht mir zu sehr in Richtung Abrieb der "Goldschicht", wie es @KlampfenTom ebenfalls beschrieb. Ich dachte daran, mit einer alten Zahnbürste und etwas Essig zu arbeiten. Danach mit klarem Wasser und Lappen nachreinigen. Es muss nicht unbedingt super blingbling werden, nur das Gröbste soll eben runter.

Danke Euch auf jeden Fall für Eure Ausführungen.
 
Ich habe mal mit Grünspan befallene Münzen gereinigt, Tasse Wasser mit 1 EL Salz und Essig.
BDX.
 
Essig auf einen lappen träufeln 10 minuten auf die mechaniken legen dannach mit feuchtem lappen abwischen - trocken reiben, sollte funktionieren.
 
Ich war in Chemie immer mies, daher die vielleicht etwas ubeholfene Frage: Entsteht Grünspan nicht dadurch, dass Kupfer mit einer Säure (z.B. Essigsäure) in Verbindung kommt? Wenn man jetzt also mehr davon aufträgt, besteht nicht die Gefahr dass noch mehr Grünspan entsteht? Auch wenn man die Säure gut abwäscht weil ein Teil davon schon mit dem Metal reagiert hat?


cheers.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Entsteht Grünspan nicht dadurch, dass Kupfer mit einer Säure (z.B. Essigsäure) in Verbindung kommt?
Da hast du gut aufgepasst, der eigentliche Grünspan ist Kupfer(II)-Acetat und entsteht wenn Kupfer mit Essig in Verbindung gerät.
Meistens sind diese Ablagerungen wie die hier zur Debatte stehenden aber gar nicht Kuper(II)-Acetat, bzw. nur zum Teil, sondern basische Kupferverbindungen, also das, was man üblicherweise als Patina bezeichnet. Diese Patina ist das, was Kupferdächer usw. mit der Zeit so schön grünlich färbt.

Essig als Reinigungsmittel hilft aber in beiden Fällen. Grünspan ist in Essig löslich und Patina wird durch Säuren zersetzt, also auch von Essig das ja ein Säure ist.
In jedem Fall ist es aber wichtig, die behandelten Stellen und Teile nach der Reinigung gut abzuwaschen damit möglichst kein Essig zurück bleibt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
@Gast306560 ... wieder etwas gelernt!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Versuche es mal mit einem mit Essig oder besser noch Essigessenz getränkten Lappen.
besser würde ich Wattestäbchen (mit Kunststoffstiel, die mit Pappe weichen sehr schnell zu labbrigen Dingern auf) nehmen, mit denen lässt sich gut Druck ausüben das lässt sich sogar bei eingebauten Tunern vorsichtig ausführen. Ging bei dir Essigessenz tatsächlich besser als verdünnter?
Wie bei allen sauren Mittel: hinterher mit Wasser entfernen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bei den Resten und Belägen, die ausgelaufene Batterien hinterlassen, hat sich bei mir Essigessenz bewährt. Den habe ich zum Entkalken sowieso immer vorrätig. Einfacher Essig sollte es aber auch tun.
Der Hinweis zu den Wattestäbchen mit Kunststoffstil ist sehr gut. Die mit Pappstil sind für solche Reinigungszwecke in der Tat kaum brauchbar.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
.. was mir gerade noch einfällt für hinterher: ich kann mich schwach aus Münzensammlerzeiten erinnern, dass da Sammler gerne Zaponlack über grundgereinigte Münzen gezogen haben, damit der Oxidationsprozess dann nicht gleich wieder eintritt ... (keine Ahnung mehr, ob das eigentlich eine gute Idee war, aber wenn ich so überlege, ein dünner Klarlack müsste die Oberfläche eigentlich sinnvoll schützen und die schäbige Abnutzungserscheinung gut erhalten ;) )
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier nochmals für Lesefaulen
.. unter den Lesefaulen scheint es aber auch Individuen zu geben, deren Erfahrungen anders aussehen. Etwa so, dass sich die grünen Belege gut mit Essig beseitigen lassen, aber danach eine möglichst rückstandslose Entfernung des Essig angeraten ist.
Letztlich wie immer bei Infos aus dem Netz: ob sie weise sind, lässt sich erst nach Test im eigenen Problemfeld wirklich beurteilen ... anders gesagt: die Lesefreudigen und Netzgläubigen sind gegenüber den pragmatisch orientierten Lesefaulen nicht gravierend im Vorteil :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Aber natürlich geht probieren immer über studieren. Und natürlich muss sich jeder im Leben selbst mal die Flossen an der heissen Herdplatte verbrennen, um zu merken, dass eigene Erfahrungen in der Hinsicht tendenziell unnötig sind:D
 
um zu merken, dass eigene Erfahrungen in der Hinsicht tendenziell unnötig sind:D
... ich glaube, trotz deiner Einstufung derjenigen, die anders über Essig und Kupfer-Grünfärbung denken als lesefaul: es scheint tatsächlich Menschen zu geben, die andere Erfahrungen, oder auch andere Detaillösungen erfolgreich abgeschlossen haben, als Autor-X im Internet. Das kommt vor. In so ziemlichen allen Lebensbereichen. Und der grundsätzliche Unterschied zu Verbrennungen dritten Grades dürfte auch dir nicht gänzlich entgehen ... wenn das Grün wieder kommt: anderer Lösungsversuch. Schmerzfrei.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
3 Antworten über deiner steht was??? Hier nochmals für Lesefaulen
Wie konnte ich nur ... das Internet hat doch immer recht! :(

Dann kann das hier ja eigentlich nicht stimmen, oder doch ... ?
https://praxistipps.chip.de/gruenspan-entfernen-so-klappts_157733

Zitat:
  • Ein bewährtes Hausmittel gegen Grünspan ist Essig. Handelt es sich um kleinere Gegenstände, wie beispielsweise Kupfermünzen oder Ziergegenstände aus Kupfer oder Messing, sollten Sie es zunächst mit einem Essig-Bad versuchen. Geben Sie dazu reichlich Essig in eine Schüssel Wasser und lassen Sie die Gegenstände dort rund zwei bis drei Stunden liegen. Übrigens: Essig können Sie auch ganz einfach selber machen.
  • Anschließend spülen Sie die Gegenstände gut mit Wasser ab und behandeln hartnäckige Stellen gegebenenfalls noch mit einem in Essig getunkten weichen Tuch. Verwenden Sie hier aber keine Bürsten, wenn Sie den Grünspan nicht durch hässliche Kratzer ersetzen möchten. Zum Abschluss sollten Sie alles gut abtrocknen und wenn möglich auf eine Heizung bzw. in die Sonne stellen, damit auch die letzten feuchten Stellen verschwinden und sich der Grünspan nicht wieder breitmacht.

Oder hier:
https://www.nordbayern.de/ratgeber/...itteln-geht-es-schnell-und-einfach-1.12548341

Zitat:
Auch Essigessenz ist ein wirksames Hausmittel gegen Grünspan. Dazu taucht man den Messing-Gegenstand in ein Essigbad aus einem Teil Essigessenz auf fünf Teile Wasser. Dann gibt unter Rühren einige Esslöffel Salz hinzu, bis sich kein Grünspan mehr löst und sich die Salzkristalle am Boden sammeln.


Im Ernst, den Rat mit dem Essig hatte ich ursprünglich aus einem Video, das Dave in seinem eevblog vor einigen Jahren veröffentlicht hatte in dem es um Batterien und deren Auslaufsicherheit ging. Dort gab er auch den Rat, den "Grünspan" und die weiteren Rückstände den ausgelaufene Batterien hinterlassen mit Essig zu reinigen. Bis dahin hatte ich dazu nur einfaches Wasser genommen, auch aus Vorsicht, nicht mit scharfen Mitteln weitere Schäden an den Geräten bzw. den Platinen usw. zu verursachen. Da diese Rückstände aber nur teilweise wasserlöslich sind, war mein Vorgehen nie ganz erfolgreich. Auch mein Allzweckmittel Isoprpylalkohol blieb weitgehend wirkungslos, Reinigungsbenzin sowieso.
Der Essig hat es dann gebracht!
Sicherheitshalber hier nochmal für alle Mitleser: Hinterher alles gut mit klarem Wasser abwaschen, und am besten an einem warmen Ort oder auf einer Heizung gut austrocknen lassen.

*)
Das Video zu den Batterien hat Dave schon vor etlichen Jahren veröffentlicht. Ich möchte mir jetzt aber nicht die Zeit nehmen, aus der riesigen Liste das betreffende Video heraus zu suchen um es hier gezielt zu verlinken.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
=> folglich:
eigene Erfahrungen in der Hinsicht tendenziell unnötig
.. spätestens, wenn zwei "Experten" im Internet gegenteilige Auffassungen vertreten, kommen einige jedenfalls nicht mehr drum herum, selbst zu denken, oder gar auszuprobieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben