Großmembrankondenser als Kickdrummikro benutzen

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Hi Leute,
Meine Frage ist ob jemand Erfahrung damit hat ein Großmembrankondensatormikrofon als Kickdrummikro bei aufnahmen zu verwenden,und ob es eventuell kaputt gehen kann.

Es handelt sich bei meinem Mikro um das MXL 990,welches für Gesang verdammt gut ist und ich es auch schon für A-Gitarre benutzt habe (in Verbindung mit zwei zusätzlichen Kleinmembranern [KLASSE Sound! o_O]),und ich es nicht durch ein einfaches Experiment kaputt machen möchte.


Das jetzige Mikro ist ein Nonameprodukt welches gelinde gesagt wirklich bescheiden klingt...
Ich hatte mir vorgestellt,dass,wenn man einen Highcut setzt,schon beim Aufnehmen,und es so dann praktisch für die Frequenzen der Kickdrum quasi zurecht legt,es den Sound ja eigentlich wirklich gut aufnehmen sollte... óO
Dann noch sauber gaten und nicht zu extrem ansteuern so das zum großen Teil nur die Kickdrum aufgenommen wird,und dann läuft das...

Aber was mir sorgen bereitet könnte die Membran sein,die ja son bisschen träge ist und bei schnellen Doublebassparts eventuell beschädigt werden könnte.
Außerdem könnte es vielleicht sein,dass das Mikro zu viel von dem Umgebungsschall wie snare und co. aufnimmt...
Und ob das Ding für den Schalldruck auch ausgelegt ist weiß ich auch nicht...


Wäre klasse wenn ihr mir schreibt was ihr darüber denkt,bin für jede Meinung und Hilfe dankbar :)

Ach ja,Neukauf von nem richtigen Kickdrummikro geht nicht weil wegen kein Geld und so :p


lG

Jonny
 
Eigenschaft
 
ich verwende selbst ein at2020 für das resofell der bassdrum. das funktioniert auch innen, es gibt auch den mxl cube extra für diesen zweck. das ist auch ein grossmembrankondensatormicro.
man sollte aber eben auf den grenzschalldruck achten.
mxl 990: 130 dB (finde ich schon grenzwertig)
mxl cube: 132 dB (wenn die sagen das ist ok)
at 2020: 144 dB (da bin ich wohl auf der sicheren seite)
falls du es ausprobieren willst, solltest du das micro vom loch fern halten. also entweder aussen drauf eher richtung mitte oder eben weg vom loch oder tiefer innen drinnen.

du kannst auch dein billig mic innen möglichst nahe an den schlegel packen und das grossmembran aussen, wie beschrieben.
einen hi-cut würde ich nicht setzten, sonst ist der kick ev. nicht gut drauf und es klingt nur mulmig.
beim nachbearbeiten erst mal ein gate drauf, um den rest etwas auszublenden (übersprechen snare ua).
danach folgen kompressor und eq, dann wird das schon.
 
hier mal ein paar tips:
wie rubbl schon gesagt hat ist der grenzschallpegel von 130 fast riskant, denn drums können spitzenpegel von bis zu 145db erreichen
aber ich würds trozdem probieren,

dafür hab ich ein paar gute tips:
wenn du die attackphase der kick zu fad findest, kleb ein 2€ stück dort auf das fell, wo der schlegel auftrifft, (macht sich gut bei metal, jedoch bei rock würd ichs eher lassen, probieren ist hier gefragt)
stell ein Mikrofon ca. 10cm vor dass schalloch (normalerweise wird es in das schalloch gestellt, jedoch wäre mir dass zu riskant)
nun legst du eine decke über das mikrofon und die basedrum, damit verhinderst du übersprechsignale der anderen Trommeln,
also nicht das mic umwickeln sondern einfach über die basedrum und das mikro legen so dass kein hinderniss zwischen schalloch und micro ist, und dennoch das mic von der "auswenwelt" abgeschirmt ist (ne 2cm dicke decke wäre perfekt)
unter den teppich der snare legst du 2 zigarrettenpapers rein, das verhindert ein ungewolltes übersprechsignal und trozdem kannst du ganz normal deine snare mit teppich benutzen
soweit zur basedrum
 
stell ein Mikrofon ca. 10cm vor dass schalloch (normalerweise wird es in das schalloch gestellt, jedoch wäre mir dass zu riskant)
genau das würde ich vermeiden. mit dem schalloch kommt der "impuls-wind" und genau der ist für so ein micro nicht so gut. klingt ev. nicht toll und ist im dümmsten fall schädlich. dann lieber innen.

das tunnelsystem mach nen fetten bassdrumsound aber ich würde den effekt gegen das übersprechen nicht überbewerten, ein gate wird man noch brauchen.

unter den teppich der snare legst du 2 zigarrettenpapers rein, das verhindert ein ungewolltes übersprechsignal und trozdem kannst du ganz normal deine snare mit teppich benutzen
soweit zur basedrum
hä? meinst du zwei der papiere, die man zum drehen einer kippe nimmt? wie soll das den schlag der snare von anderen micros fernhalten. da hab ich sicher was falsch verstanden, kannst du das nochmal erklären?
 
Ich hab' in irgendeinem Workshop von Musotalk oder von der SAE mal gehört das das Zigarettenpapier verhindert das du, wenn du zum Beispiel auf 'ne Tom kloppst, den Teppich von der Snare hörst.
 
Ich hab' in irgendeinem Workshop von Musotalk oder von der SAE mal gehört das das Zigarettenpapier verhindert das du, wenn du zum Beispiel auf 'ne Tom kloppst, den Teppich von der Snare hörst.

Genau so hab ichs gemeind
falls man sich den workshop anschauen will: http://recording.de/
dort gibt es das drum tutorial von der SAE als video

also nochmal für die wo sichs nicht anschauen wollen, man nimmt zwei papers, (solche die man zum drehen von zigaretten hernimmt)
legt ein plättchen links unter den teppich und eins rechts, somit entsteht ein kleiner abstand zum unteren Fell,
Dieses fell würde normal den schall "aufnehmen" und resonieren, -> da würde der teppich mitschwingen und dann wird das ganze hörbar, durch den geringen abstand wird das vermieden, ist jedoch so klein dass man ganz gewöhnlich die snare benutzen kann
 
Hallo,

man kann grundsätzlich mit jedem Mikrofon alles abnehmen.
Kaputt geht normalerweise nichts, der Grenzschalldruckpegel führt bei Überschreiten zu unschönem Klang (Verzerren). Das ist natürlich unerwünscht. Deshalb muss das Mikrofon eine Abschwächungsmöglichkeit haben oder eben viel Lärm anstandslos korrekt übertragen.

Eine kleinere Membran ist natürlich theoretisch genauer, was aber auch von der grundsätzlichen Qualität des Mikrofons abhängt. Kaputt wird eher nichts gehen, es wird höchstens komisch bis schlecht klingen.

Übersprechen ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Bei der gleichzeitigen Aufnahme von verschiedenen und lauten Quellen ist eine sehr gute Richtwirkung von erheblichem Vorteil. Dafür dürften die meisten Großmembraner nicht hergestellt worden sein.

Ich würde es einfach mal ausprobieren, denn alles andere ist graue Theorie und was dem einen gefällt, gefällt dem anderen noch lange nicht.

Grüße
Jürgen
 
Das nicht's kaputt geht, stimmt aber auch nicht ganz. Es kann schon passieren das Membrane bei zu hohem Schalldruck reißen.
 
Ui,danke für die ganzen Tips :)
Sry,dass ich nun erst schreiben kann,aber ich bin grad ziemlich im Stress weil am Samstag ein wirklich wichtiger Auftritt ansteht und wir noch enorm viel dafür regeln müssen óò

Also ich denke ich werd das wirklich mal ausprobieren,dass ich das billigere Mikro an die Schlägel stelle und das Kondenser dann vor die Tom...
Darüber dann wirklich ne Deckenkonstruktion um das ganze Gebilde vom restlichen Set etwas ab zu schotten und dann ma gucken was raus kommt :)
Dann brauch ich zwar zwei Spuren beim Aufnehmen für die Kickdrum,aber das wird sich schon regeln lassen insgesamt dann mit 8 Spuren zu arbeiten...
Nur fehlt mir dafür dann ein Interface oder mal ein Vernünftiges Pult was in einem humanen Preisbereich liegt mit USB 2.0 oder 3.0 -.-
(Ihr solltet mal die Konstruktionen an Interfaces und sonstigem Aufnahmeequipment ansehen was ich da kombiniere um genug Spuren zu haben o_O Aber es funktionier.... irgendwie.... :p :D)


Das mit dem Snareteppich hört sich auch echt sehr interessant an,ich denke das probier ich mal óO
Ist ja eigentlich schnell gemacht und ausprobieren sollte man alles mal :D

also nochmal danke für die Tips und die Vergewissheit,dass da,wenn man auf die Position vom Mic etwas achtet,nicht wirklich was passieren kann mit dem Ding :)
Ausprobieren werd ichs auf jeden Fall,und wenns irgendwelche Verzerrungen oder so etwas auftreten lass ich mir was anderes einfallen.

lG

Jonny
 

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