Großknopf-Freebass

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Irgendwo wurde hier mal erwähnt, dass es Großknopf-Freebass gibt und tatsächlich habe ich hier so ein Instrument von Maugein gefunden (unten das vorletzte):
http://www.musikhaus-hoppe.com/instru/knopffree.htm
Finde ich sehr interessant - die Knöpfe scheinen genauso groß wie im Diskant zu sein (mehr Platz für die Finger) und die ganze Tastatur ist so angeschrägt, dass man wahrscheinlich auch den Daumen gut mitbenutzen kann.
Leider finde ich nicht mal eine Homepage von Maugein, um zu sehen, ob es das auch in B-Griff gibt.
Kennt jemand sowas auch von anderen Herstellern?
 
Eigenschaft
 
Dieses System hat sich nicht wirklich durchgesetzt. Mir ist nicht ein bedeutender Solist bekannt, der links mit grossen Knöpfen spielt.

Monte
 
Dieses System hat sich nicht wirklich durchgesetzt. Mir ist nicht ein bedeutender Solist bekannt, der links mit grossen Knöpfen spielt.

Was sich durchsetzt und was nicht, hängt ja keinesfalls nur davon ab, ob es ergonomisch günstig ist oder nicht.
Natürlich spielt kein Solist auf sowas, wenn er damit gar nicht erst in Berührung kommt.
Aber das ist eine andere Diskussion. Also zurück zum Thema!
 
Was sich durchsetzt und was nicht, hängt ja keinesfalls nur davon ab, ob es ergonomisch günstig ist oder nicht.
Natürlich spielt kein Solist auf sowas, wenn er damit gar nicht erst in Berührung kommt.
Das stimmt so nicht, ich weiß von einigen Spielern, die es mit diesem Typ versucht haben. Die linke Hand ist nun einmal in der Bewegung eingeschränkt, egal ob mit großen oder kleinen Knöpfen. Es hat sich gezeigt, dass man mit grossen Knöpfen nicht dasselbe Tempo erreicht, wie mit kleinen Knöpfen.

Nebenher bemerkt, diese Instrumente verfügen über keinen Standardbass mehr.

Monte
 
Hallo waldgyst,

tatsächlich habe ich so etwas auch in einem Hohner-Katalog aus dem Jahr 1989 gefunden:

attachment.php


Da diese Instrumente wohl in Kooperation mit Pigini gefertigt wurden, gibt es dort evtl. noch mehrere "Artgenossen".
 

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    Hohner-Pigini.jpeg
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Hallo Wil,

mit grossen Knöpfen sind Knöpfe gemeint, die genauso gross sind wie die Knöpfe in der rechten Hand. Diese Hohner-Instrumente haben zwar geringfügig grössere Knöpfe, aber das ist nicht zu vergleichen.

Monte
 
Hallo Monte,

OK - zumindest sind die Knöpfe auf dem Bild aber definitiv größer als normale Bassknöpfe.
Dann muß ich leider passen :redface:...
 
Habe eben ein paar alte Ausgaben der Zeitschrift "Das Akkordeon" durchgeblättert, da gab es gelegentlich Artikel zu diesem Thema (1980, 1988, 1995). Mit grossen Knöpfen links haben sich z.B. Ralf Jung, Rudolf Pillich, Ralf Kaupenjohann und Guido Wagner beschäftigt. In Frankreich wäre Alain Abbott zu nennen. Solche Instrumente wurden u.a. von Pigini, Bugari und Guilietti gebaut, Joaquim Gomes da Silva von Hohner baute einige Akkordeons um (Gola, Artiste ...).

Hier ein Bild mit einem solchen umgebauten Hohner-Instrument:

Monte
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, das sind doch schon ein paar Hinweise, danke euch beiden! Das mit der Geschwindigkeit ist natürlich durchaus ein Argument. Unten ist auch nochmal das Maugein-Instrument:

Das scheint's auch in B-Griff russisch zu geben:
http://de.audiofanzine.com/akkordeon/maugein/concert/
 

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    Bild195b.jpg
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Zuletzt bearbeitet:
Ich spiele Piano-Akkordeon, hadere aber immer wieder mit dem Standard-Bass-System: irgendwie finde ich den Stradella-Bass unhandlich, im wörtlichen Sinn. Beim Pianoakkordeon sind die Systeme links und rechts halt komplett verschieden, so dass ich mich damit abfinde, auch weil Akkordeon draufsteht und somit Akkorde rauskommen sollten.

Was ich aber nie verstand, wieso bei Knopfakkordeons, v.a. bei Free-Bass Instrumenten, wo links und rechts prinzipiell dasselbe System ist, trotzdem unterschiedliche Knöpfe eingebaut werden. Die linke Hand der meisten Akkordeonisten ist ja nicht wesentlich kleiner oder feiner als die rechte.

Wäre es da nicht einfacher, auf beiden Seiten dasselbe System zu haben? Wenn die rechte Hand mit grossen Knöpfen flink spielen kann, wieso soll das links nicht auch möglich sein?

Ich finde es einfach seltsam, dass ausgerechnet die Bassknöpfe, die meiner Meinung nach ergonomisch unbefriedigend sind, bei allen Akkordeontypen (Knopf/Taste) gleich sind. Wäre mit grösseren Bassknöpfen nicht ein wesentlich bequemeres Spielen möglich?
 
Wenn ich es recht sehe, sind die Knopfabstände links und rechts unterschiedlich, so dass die linke Hand näher beisammen ist.
Und zumindest ich fiinde es angenehmer, wen die Knöpfe näher beieinander sind, denn dann liegen die Finger oft aneinander an, oder zumindest beinahe. Und so empfinde ich es als Spielhilfe beim (blinden) treffen der Knöpfe. Rechts kann man zumindest noch aus dem Augenwinkel mitverfolgen, was die Hand so tut, aber links geht da ja gar nix.
Außerdem ist die linke Hand ja nicht so beweglich, wie die rechte, da die Hand ja auch noch durch den Bassgurt nicht so frei beweglich ist.

Gruß, maxito
 
Die linke Hand und Arm hat's ja wirklich schwer beim Akkordeon.

Sie muss den Balg bewegen, Bassbegleitung machen und wird durch den Bassriemen gebremst. Aus dieser Not hat der Stradella-Bass eine Tugend gemacht: die linke Hand, mehrfach beschränkt und behindert, wird deshalb auf die Begleitung beschränkt, dafür kann mit bloss einem Knopf einen Akkord hervorzaubern. Die Behinderung in der Beweglichkeit durch Bassriemen und Balgbewegung wird durch die engen Abstände ausgeglichen, die genau so gross sind, dass die Finger aneinander vorbei kommen, aber die Hand keine grossen Wege zurück legen muss.

Beim Freebass System will man, soweit ich das verstanden habe, die Virtuosität auch auf die linke Seite wieder zurückholen: keine Akkordtasten, freie Bassmelodien etc. und das trotz der "Behinderung" durch Bassriemen und Balgbewegung. Der Kompromiss dabei ist die Knopfanordnung wie beim Stradellabass.

So wie ich das sehe, hat auch das Akkordeon von Kaupenjohann dieselbe Knopfgrösse wie der Standardbass, einfach anders angeordnet, so dass die Hand nicht so stark abgewinkelt werden muss. Die Balgbewegung erfolgt aber über die Knöchel der Finger. Ob das wirklich besser ist?:gruebel:

Hier ein Bild mit einem solchen umgebauten Hohner-Instrument:
Monte

Ich gebe zu, das ist jetzt wirklich ein grosser Knopf!:D

Irgendwie meine ich, müsste das doch besser gehen mit derselben Knopfgrösse wie auf der rechten Seite. Damit die linke Hand trotzdem den Balg bewegen kann, wäre dann natürlich eine andere Konstruktion nötig, als ein Bassriemen. Vielleicht ein Schlitten? Da sähe ich noch Entwicklungspotential bei den Akkordeons.

Beim Bandoneon ist übrigens der seitliche Knopfabstand wesentlich grösser als beim Akkordeon, die Reihenabstände sind etwas gleich. Obwohl die Anordnung der Töne beim Bandoneon jeglicher Logik entbehrt, finde ich die Tastenanordnung erstaunlich ergonomisch.
 
Hallo,

Ich gebe zu, das ist jetzt wirklich ein grosser Knopf!:D

da ist irgendetwas bei den Anhängen durcheinander gekommen - ich habe das Problem schon an unsere Board-Techniker weitergemeldet...
 
Hab noch mal etwas herumgeguckt - hier

http://www.cylcultural.org/reportajes/son_del_aire/fotos/Ralf_Kaupenjohann.jpg


und auch bei dem draj.de Portrait-Foto sieht mir das links nach großen Knöpfen aus. Jedenfalls größer als beim Standartbass.
Oder verguck ich mich?
Ich meine diffus auch mal irgendwo gelesen zu haben, daß es bei ihm große Knöpfe sind... *grübel*

viele Grüße
Thuja
 
Hab noch mal etwas herumgeguckt - hier

http://www.cylcultural.org/reportajes/son_del_aire/fotos/Ralf_Kaupenjohann.jpg


und auch bei dem draj.de Portrait-Foto sieht mir das links nach großen Knöpfen aus. Jedenfalls größer als beim Standartbass.
Oder verguck ich mich?
Ich meine diffus auch mal irgendwo gelesen zu haben, daß es bei ihm große Knöpfe sind... *grübel*


Ja, Ralf Kaupenjohann spielt Großknopf. Interessant ist daran, dass sein Bass-Manual in einem anderem Winkel angeordnet ist, fast rechtwinklig zum Diskant-Manual. Auf einigen Bildern unter http://www.strupp.de/faces-draj/ gut zu erkennen. Ist, soviel ich weiß, ein Spezial-Umbau.

Ansonsten kenne ich noch Helmut C. Jacobs, der eine Großknopf-Pigine spielt: http://www.acc-x.de/Konzert012/Konzert012_Bild001.JPG

Viele Grüße
Wolf
 
Helmut C. Jacobs, der eine Großknopf-Pigine spielt

Danke für diese Hinweise, das bestärkt die Vermutung, dass Grossknopf-Bässe die absolute Ausnahme und nur bei Spezialanfertungen anzutreffen sind. Deren Vorteile sind offenbar nicht so schlagend, dass sie sich auf breiter Front durchsetzen können, zumal Virtuosen auch mit dem jetzigen System atemberaubendes zuwege bringen (z.B. http://www.youtube.com/watch?v=TGrJfyOKG7c&feature=related).
 

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