Grösse und Verhältnis des Chores?

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Was findet ihr, was ist eine gute Chorgrösse und wie viele Sänger braucht es?

Braucht man gleich viele von jeder Stimmlage, sprich z.B. je zehn Sopranistinnen, Altistinnen, Tenöre und Bässe?

Oder sind 20 Sopräne 20 Altisinnen 10 Tenöre und zehn Bässe auch gut...

Oder ist sogar unser Schulchor ausgewogen?

50 Sopranistinnen
25 Altistinnen
3 Tenöre (ich bin einer der drei)
12 Bässe

Was haltet ihr von einem solchen Chor?

Bringt der Tenor in einer solchen Besetzung überhaupt was?

Witzig ist es vor allem wenn zwei Tenöre nicht an die Generalprobe kommen... was bei der Generalprobe zum letzten Konzert der Fall war... Am Konzert selbst, war der Tenor wieder vollzählig.
 
Eigenschaft
 
Hallo,

ganz pauschal ist das nicht zu beantworten - das hängt zu sehr vom Programm, dem Ausbildungsstand der Stimmen und der Zielsetzung des Chores ab. Aber 3 Tenöre auf 50 Sopranistinnen - das ist schon verdammt wenig, und wenn die 12 Bässe nicht wirklich gut sind, wird es da auch eng. Einen auch nur halbwegs ausgewogenen Chorklang hinzukriegen, wird mit dieser Besetzung kaum gehen.
Wie eurer Chorleiter mit dieser Besetzung programmtechnisch umgeht, muß er natürlich selbst wissen. Meines Erachtens würdet ihr aber mindestens 6 - 7 Tenöre brauchen, um die Sache etwas ins Lot zu bringen. Bei einem Schulchor natürlich schwierig...

Ach so: DIE gute Chorgröße gibt es nicht. Unser 22-köpfiger Kammerchor tut sich schwer, wenn er eine doppelchörige Messe von Frank Martin singen soll und es fällt eine einzige Stimme aus - hört man im Gesamtklangbild sofort. Dafür ist unsere eher kleine Besetzung bei filigranen a-capella-Sachen gegenüber einer 50er-Besetzung im allgemeinen deutlich im Vorteil... so ziemlich jede gewünschte Chorgröße hat auch die Berechtigung, wenn das Programm danach ausgerichtet ist.

Viele Grüße
Klaus
 
Ich seh' das auch so, dass der Tenor etwas schwach auf der Brust ist.
Dass Du gerade in einem Schul/Laienchor überdurchschnittlich viele Soprane brauchst, liegt in der Natur der Dinge, weil die Sopranstimme unausgebildet am wenigsten Durchsetzungskraft hat.
Aber wie Klaus schon geschrieben hat - es ist verflixt schwierig in einem Schulchor eine gute Besetzung hinzubekommen, weil Du eine Stimme eben nicht schließen kannst, wenn für den Gesamtklang eigentlich "zu viele" Sänger da sind.
 
Ja, seh ich auch so, dass es arg wenig Tenoere sind. Ich bedauere schon immer unsere zwei bis drei Tenoere gegen jeweils ca 8 in den Frauenstimmen. Ich vermute, unser Chorleiter wuerd in dem Fall dreistimmig singen lassen und/oder nach Moeglichkeit umgruppieren. Haengt aber denk ich auch arg davon ab, was Ihr draus macht im Chor. Basselch hat ja schon dazu geschrieben.
 
Vom Hören betrachtet ist die Tatsache bemerkenswert, dass die hohen Frequenzen die dominanten sind. Hohe Melodien... nehmen wir intensiver wahr als tiefe... wir haben in unserm Innenohr dreimal so viele Haarzellen für hohe Stimmen... als für tiefe.... hohe Stimmen haben immer das Sagen.

Zitat aus: "Die Macht der Stimme. Persönlichkeit durch Klang, Volumen und Dynamik" S. 30, 31 von Ingrid Amon

Müsste man nach dieser Logik gehend nicht viel mehr Männerstimmen als Frauenstimmen im Chor haben?
 
Hallo,

und wenn Ihr ein paar (tiefe) Altstimmen zum Tenor verdonnert?

Gruß

Fish
 
Laut Wikipedia geht der Stimmumfang der Altstimme von g-e''...
Der Tenor c-a'...

was machen die Altistinnen dann unter g...?
(kommt ja noch recht häufig vor, dass ein Tenor unter das g muss.)
 
Hallo,

diese Notsituation in Schulchören tritt ja recht oft auf. Es gibt Chorsätze, die speziell eine vom Stimmumfang sehr eingeschränkte Tenorstimme nehmen, damit das dann klappt. Ein Problem ist, dass das für die Mädchen nicht so gut ist, wenn sie immer nur tief da rumbrummen.

Wenn es ein Schulchor ist, der sich aus Freiwilligen zusammensetzt, dann hat man da immer mehr Frauen- als Männerstimmen. Bei den Männerstimmen, die sich für den Chor interessieren, handelt es sich dafür oft um wirklich musikinteressierte Schüler, die dann entsprechend gut singen. Von daher bekommt man schon einen halbwegs ausgewogenen Chorklang, selbst wenn es doppelt so viele Frauen wie Männer sind. Ich habe mal in einem Schulchor ausgeholfen. Da waren wir vier im Tenor, ca. 20 im Sopran, und der Tenor war zu laut.
 
was machen die Altistinnen dann unter g...?
Singen. Ich z.B. komm einigermassen Chortauglich bis zum e runter.
Präzisiglich. Als ich für den Gospelchor für den Tenoretten-Alt im Training war, kam ich Chortauglich bis zum eb. Wie SingSangSung sagt - angenehm ist das nicht immer, aber es kann gut klingen.
(...und ich bin Sopran. Eine echte Altistin schafft unter Umständen sogar noch ein H oder tiefer)
Dazu muss man halt so richtig in die Bruststimme, was in der Klassik (aus der diese Stimmumfänge stammen) für Frauen tendenziell verpönt ist, da sollte man als Frau mischen so lange geht, und hört auf, wenn die *echte* Bruststimme käme.

Bei den Männerstimmen, die sich für den Chor interessieren, handelt es sich dafür oft um wirklich musikinteressierte Schüler, die dann entsprechend gut singen.
Das würde ich nicht unterschätzen - wenige gute Männerstimmen und viele leise piepsige Soprane geben auch einen Chorklang ;)
 
Hallo,

und wenn Ihr ein paar (tiefe) Altstimmen zum Tenor verdonnert

Ich finde so wie so, dass drei Tenorstimmen ein Witz ist... und richtig hoch werden wir als Tenöre ja auch nicht. Wenn es ein Mal eine herausfordernde Stelle gibt schickt uns der Chorleiter für 2-3 Takte in den Bass runter...

wäre es nicht sinnvoll den Tenor gleich ganz aufzulösen... etwas radikal ich weiss, aber na ja. Gibt es denn auch Chorstücke für drei Stimmen? Sprich Sopran-Alt-Bass?

Weil ich glaube, wie gut die Tenöre auch sein mögen, gegen fünfundsiebzig Frauenstimmen und zwölf Bassstimmen kommt man zu dritt einfach nicht an... Meine Meinung... vlt. gibt es ja Gegenstimmen.

Gruss,
Bass-Sopran
 
Im Gospelchor hatten wir tatsächlich Sopran-Mezzo-Alt-Männer (was eine Bariton-Stimme war).
Unsere Chorleiterin hat uns die Arrangements allerdings geschrieben. Ob man so was kaufen kann weiß ich nicht, aber es kann klingen.
 

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