Aber ich denke, dass ich das hier jetzt einfach sein lasse. Weil solche Diskussionen habe ich schon zu oft geführt. Offenbar gibt es da tatsächlich ein grundlegendes Missverständnis zwischen mir und anderen, ich höre schon mein Leben lang nichts anderes, als das das alles nicht so ist wie ich sage, fühle und denke. Also höre ich einfach endlich auf damit es zu versuchen
Ich muss jetzt mal wieder an den Witz mit dem Geisterfahrer denken... aber egal.
Es gibt keinerlei Grund, dich jetzt in irgendein Schneckenhaus zurückzuziehen. Die Diskussion hältst du ja selbst aufrecht, indem du weiter argumentiert hast.
Einfach gesagt: Deine Kladde, so wie sie sich bislang hier darstellt, erfüllt einfach nicht meine Ansprüche an ein wie auch immer geartetes lyrisches Werk. Nicht mal als grober Entwurf. Das ist kein "Missverständnis", sondern nun mal meine Meinung. Ich habe versucht, zu erläutern, was mir warum nicht gefällt. Möglich, dass mir das nicht ausreichend gelungen ist. Und nachvollziehbar, dass du meine Auffassung dann nicht teilen kannst.
Du kannst meine Tipps, Hinweise komplett ignorieren oder sie als Anregung, als Vorschlag, als andere Perspektive sehen, das überlasse ich ganz dir. Niemand ist gezwungen, Anregungen anzunehmen oder überhaupt darauf zu reagieren.
Ich versuche im Folgenden, deine letzten Fragen möglichst unmissverständlich zu kommentieren. Daher muss ich auch ein wenig unverblümter formulieren. Ich bitte dafür um Nachsicht.
Ich kann auch einer ganz oder gar nicht Philosophie nicht folgen
Wenn du vermutest, dass meine Kommentare auf einer Philosophie basieren, dann irrst du. Es geht mir lediglich um ein bisschen grundlegendes handwerkliches Geschick, was ich in diesem Textfragment nicht finde. Seltsamerweise finde ich aber deinen anderen Text "Freispruch" recht gut gelungen. Vielleicht hast du dir mit der Teekessel-Idee einfach selbst ein Bein gestellt und dich dadurch vom strukturierten Schreiben ablenken lassen. Vielleicht liegen dir persönliche Themen auch mehr als situative Gute-Laune-Texte. Aber grundsätzlich scheinst du es ja zu können.
Viele Zungenbrecher bestehen darin ähnliche Wörter direkt aneinander zu Reihen. Inwiefern das weniger sperrig sein soll als meine Satzstruktur verstehe ich nicht.
EDIT: "Sperrig" bedeutet für mich, wenn jemand Worte nur um ein bestimmtes Ziel herum baut, die wie Lückenfüller wirken. Das kann in manchen Fällen ein Reim sein, oder in deinem Fall die Teekessel. Der ganze Text wirkt auf mich, als ginge es nur darum, irgendwie deine zwei bis drei Teekessel unterzubringen und der Rest ist irgendwie egal. Die dann auch noch im Wortmeer untergehen.
Den Leser interessieren Detailinfos nicht? An welche Art von Leser denkst du dabei? Gibt es da nur einen Typ?
Details sind sogar sehr wichtig. Wenn sie ein Gefühl verstärken, eine Atmosphäre greifbarer nachzeichnen, relevant für die Handlung sind oder auch einfach nur sprachlich toll klingen oder witzig sind. Ich finde in deinem Text aber nichts davon, weil er weder eine Handlung hat, noch eine Atmosphäre plastisch beschreibt, noch besonders witzig ist. Es ensteht kein Gefühl und kein lebendiges Bild vor dem inneren Auge. Ich spüre keinen warmen Sommerabend, ich sehe keine ausgelassene BBQ-Party, ich bekomme keinen Appetit auf Gegrilltes. Details, die diesen Zweck erfüllen würden, finde ich in deinem Text niicht.
Ich habe die ersten Strophen die ich hatte von Länge, Betonung, an einem real existierenden Lied orientiert das mir gefällt, daher verstehe ich nicht warum das nicht gehen soltte.
Ich behaupte nicht, dass es nicht geht und diesbezüglich lass ich mich gern eines besseren belehren. Denn einen Songtext zu lesen ist zugegeben nicht dasselbe, wie den fertigen Song zu hören. Es ist lediglich meine subjektiver Eindruck beim Lesen, dass er rhythmisch und metrisch keinen richtigen Fluss und kein formelles Konzept hat.
Wie gesagt: Ich habe keine Deutungs- oder Meinungshoheit. Alles, was ich hier rede, darf jeder gern als Quatsch bezeichnen. Aber ich persönlich, subjektiv und individuell empfinde diesen Textversuch als ... naja .... in jeglicher Hinsicht und Absicht verbesserungswürdig, um es moderat auszudrücken. Anders gesagt: Schmeiß das Ding in die Tonne und fang nochmal von vorne an - ohne die Last der Teekessel. Das war eine hübsche Idee, die aber allem Anschein nach einem brauchbaren Text im Wege steht.
Am Ende sei mir noch eine Frage gestattet:
Tut mir leid, aber das ist so inhaltlich und sprachlich teilweise nicht mein Text.
Das Sprachliche ist geschenkt. Dass es nicht dein Text ist, ist sowieso klar. Aber was genau soll dein Text denn inhaltlich vermitteln? Ist mir etwas entgangen? Was willst du transportieren?