Die günstigste Ausbildungsmöglichkeit ist der Musikverein bzw. das Blasorchester. Vielleicht gibt es in deiner Nähe sogar eine "Brass Band", das wäre m.E. natürlich toll.
Man sollte sich in jedem Fall mit den Eltern informieren, was dort genau gespielt und wie dort ausgebildet wird. Es gibt nämlich die ganze Palette von grottig bis sagenhaft. Damit meine ich sowohl die Leitung, die Nachwuchsarbeit als auch das Repertoire, das Du in den nächsten Jahren deines Lebens spielen darfst.
Du schreibst einfach den Namen deines Wohnorts oder der nächsten größeren Gemeinde/Stadt sowie "Musikverein" oder "Blasorchester" in die Suchmaske von Google o.ä., da findet sich bestimmt einiges an Kontakten.
Ebenfalls unschlagbar günstig, aber mit eindeutiger Ausrichtung arbeiten Posaunenchöre. Das sind Bläsergruppen (und nicht etwa nur Posaunen), die vor langer Zeit aus der evangelischen Gemeindearbeit hervorgegangen sind. Bei denen gibt es ebenfalls die ganze Palette der Ausbildung von auweia bis toll. Auf jeden Fall gibt es aber einen besonderen musikalischen Auftrag, nämlich die "frohe Botschaft" zu unterstützen.
Das Repertoire hat sich in den letzten Jahren immer erweitert, Schwerpunkt bleibt natürlich die kirchliche Musik.
http://posaunenchor-online.de/
http://www.epid.de/nuetzliches/posaunenchoere
Um aus dem Gesangsbuch spielen zu können und wohl auch, um sich von der "weltlichen" Musik abzuheben, wird selbst auf der Bb-Trompete KLINGEND gespielt, also ein notiertes C1 aus dem Gesangbuch mit den Ventilen 1&3 gegriffen.
Bekommst Du dann nach einiger Zeit einmal "weltliche" Literatur für Trompete in die Finger und greifst genauso, würdest Du alles einen Ton zu hoch spielen. Das läge daran, dass "Trompeten-Noten" normalerweise in Bb notiert sind (= um einen Ganzton transponiert). Ein für die Trompete in Bb in die Noten gedrucktes C1 wird deshalb "weltweit" außerhalb der Posaunenchöre ohne Ventile gespielt, wodurch ein kleines Bb erklingt.
Man kann sich relativ leicht angewöhnen, sowohl klingend als auch transponiert zu spielen, z.B. Hornisten und Klarinettisten müssen ihre Stimmen auch sehr oft transponiert spielen.
Das nächste Unterrichtsangebot wären die öffentlichen Musikschulen, die es flächendeckend in D geben müsste. Wenn Du auf dem flachen Land wohnst, ist vermutlich die Musikschule der nächsten Stadt "zuständig". Du findest die öffentlichen Musikschulen wie bei den Musikvereinen über das Internet und kannst die Homepage aufrufen oder dort anrufen.
Es gibt meist Einzel- oder Gruppenunterricht und sogar Angebote von nur 1/2 Stunden (= 22,5 Minuten!). Auf der Trompete sollte man besser eine ganze Unterrichtsstunde pro Woche (= 45 Minuten) und Einzelunterricht nehmen.
Die Unterrichts- & Ferienzeiten sind wie bei deiner Schule, die Kosten sehr unterschiedlich, weil sie von der Unterstützung durch den Träger (Gemeinde, Landkreis, Bezirk...) abhängen.
Wo ich wohne, kostet es rund 830 EUR pro Jahr, das wären umgerechnet bei 36-38 Unterrichtswochen um Schuljahr runde 21-23 EUR pro Unterrichtsstunde.
So günstig kann ein privater Musiklehrer natürlich nicht kalkulieren, er bekommt schließlich keine Zuschüsse. Du müsstest da mit 35 EUR bis 50 EUR pro Unterrichtsstunde rechnen, ebenfalls bezogen auf Unterricht während des Schuljahres.
Der beste Trompetenlehrer ist nicht unbedingt der/die berühmteste Solist/in deiner Gegend oder der ein/e Trompeter/in der nächsten Philharmonie, sondern der/die jenige, der/die dein Vertrauen hat. Das heißt, dir erklären kann, worum es technisch und musikalisch gerade geht, dir die Übung bzw. das Stück gut vorspielen kann, öfter einmal ein Duett mit dir spielt und dir das gute Gefühl vermitteln kann, in der Sache voran zu kommen. Die Voraussetzung dafür ist, dass Du jeden Tag mind. eine Stunde übst und die Anweisungen aus dem Unterricht genau beachtest. Deine Verbesserungen sind gut hörbar, wenn Du dich ca. einmal im Monat beim Üben/spielen aufnimmst, z.B. mit einem Zoom H2 (wie ich ihn habe). Sich zu oft aufnehmen bringt auch nichts, weil scheinbarer "Stillstand" und "Rückschritt" auf diesem Instrument leider zur Normalität gehört.
Was die Trompete so heikel macht, ist die Tatsache, dass man viele Fehler (Ansatz, Atmung...) erst einmal gar nicht bemerkt. Die dicke Rechnung kommt dann viel später und umso heftiger.
Ein guter Lehrer wird dir daher besonders am Anfang sehr streng und "nervig" vorkommen, weil der dich andauernd korrigieren MUSS (Ansatzmaske, Haltung, Finger, weniger andrücken, mehr stützen, zu hoch, zu tief...).
Das kann speziell in deinem Alter ganz schön auf die Knochen gehen. Also denke immer daran, so etwas ist nie persönlich gemeint, sondern einfach nur hartes Training für ein sehr schwer zu beherrschendes Instrument.
Wenn Du Vereinssport betreibst, kennst Du den oft rauhen Ton im Training natürlich schon.
Noch etwas sollte man vorher wissen: bei durchschnittlicher Begabung dauert es locker bis zu 2 Jahre, bis sich selbst ein
ganz einfaches Lied halbwegs vernünftig anhört, es kann sich im Einzelfall auch noch etwas länger hinziehen...
Auf der Gitarre oder dem Klavier wären es nur 2 Wochen oder max. Monate bei gleichem Aufwand.
Das heißt, man sollte sich bei unserem Lieblingsinstrument sein Befinden von vornherein auf "sehr optimistisch und schmerzfrei" einstellen.