Griffbrett sägen

rz259
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Hallo,

ich möchte mir für den Hals meiner Eigenbau-Powerstrat das Griffbrett selbst sägen. Den Rohling hab eich bereits zu Hause, eine Bundsäge ebenfalls. Da habe ich jetzt einige Fragen. Die Kopfplatte des Halses soll weder angeschäftet noch abgewinkelt werden, sondern sie soll ganz einfach zurückversetzt werden.

1. Soll ich den Sattel einfach an das Ende des Griffbrettes setzen oder eine Aussparung für den Sattel vorsehen? MIr persönlich würde eine Aussparung besser gefallen, aber womit kann ich diese Aussparung machen? Die Bundsäge ist jedenfalls zu dünn;-) Evtl. mit einer 4-Kant-Feile? Und wie tief soll ich diese Kerbe machen?

2. Das Griffbrett ist an den Seiten nicht vollkommen gerade, so dass ich die Bünde nicht 100% rechtwinkling anzeichnen kann. Ich nehme an, dass zumindest eine Seite absolut eben sein muss, oder gibt es da noch eine andere Methode? Ich habe nämlich auch schon fertig gesägte Griffbretter gesehen, die ebenfalls nicht 100% gerade waren und trotzdem haben die Bundschlitze gepasst - zumindest hatte ich den Eindruck;-)

3. Wie tief soll ich die Schlitze sägen? Gleich in voller Tiefe oder soll ich nach dem Herstellen des Radius nochmals nachsägen?

Ciao,

Rudi
 
Eigenschaft
 
Hallo Rudi,
1. Geschmackssache, ich bevorzuge Nullbund und Saitenteiler dahinter. Bei Deiner Idee würde ich den Sattelrohling besorgen, die Breite festlegen und mit der Bundsäge die Ränder des Sattels sägen und den dazwischen liegenden Teil rausfeilen. Tiefe würde ich mir bei einer Strat abgucken.
2. Ich zeichne eine Mittellinie aufs Griffbrett und von da aus zeichne ich rechtwinklig die Bundlinien.
3. Ich säge zweimal, einmal vor dem Radiusmachen und einmal nachsägen.

Viel Erfolg
Uwe.s.
 
Hallo Uwe,

danke für die Tipps. Wie stellst du sicher, dass die Linien wirklich rechtwinklig sind? Gibt's da was mit Gradmesser? Oder ganz simpel mit einem Geodreieck?

Möchte ja meine Bünde auch wirklich exakt hinbekommen;-)

Danke,

Rudi
 
Hallo Rudi,

ich klebe mit 2 kurzen Stücken doppelseitigem Klebeband mein Stahllineal mit Halbmillimeter-Einteilung an die Mittelline. Dann markiere ich mit einem Skalpel (ein Cuttermesser geht genau so gut) die Bundpositionen. Wenn ich unkonzentriert werde, mache ich Pause. Dann kommt das Lineal wieder runter und ein großes, gutes Geodreieck zum Einsatz. Die Linien ziehe ich wieder mit dem Skalpel. Ich bilde mir ein, dass ich mit dem Skalpelschnitt einen besseren Sägeanfang habe, aber in Wahrheit glaube ich, dass Linien, die z. B. mit einem dünnen Druckbleistift gezogen sind, genau so gut funktionieren.
Mit der Genauigkeit habe ich mehr Probleme beim Sägen als beim Anzeichnen.

Viel Geduld wünsche ich Dir

Uwe.s.
 
Hallo,

:)das mache ich ungefähr so wie der Uwe. Die Methoden sind vielfältig wie ihre Erfinder.:D

- Ich klemme mit Schraubzwinge eine 50mm breite Spachtel als Sägeanschlag aufs Griffbrett, richte sie dann mit einem Geodreieck aus - immer auf die Mittellinie fixiert.
- Das jeweilige Bundmaß addiere ich um die Hälfte der Schlitzbreite. Anzeichnen der Bünde fällt aus wegen Ungenauigkeiten solcher Markierungen... dann Zollstock anlegen, genau messen, Anschlag festklemmen, nochmal messen, Maß endlich ok:great:, sägen.. in der Reihenfolge.
- Ich empfehle den Meß- und Sägevorgang ausgiebig vorher zu üben an Reststücken. Man hat ja nur einen Versuch.
Die Schlitze überprüfe ich mit einer Fühlerlehre nochmals. Die Fühlerlehre dient vorher beim Anpassen des Sägeblatts eigentlich zur Maßfindung. Da sich das Blatt etwas abnutzt, veringert sich die Schlitzbreite ein wenig. Aber es bleibt noch im Tolleranzraum.

Ich verwende eine Baumarkt-PUK Säge, bei der ich die Schlitzbreite des Sägeblatts mittels Schleifstein anpasse.
Wichtig ist eine Schränkung der Zähne des Sägeblatts. Ohne Schränkung kann man nicht vernünftig per Hand sägen.
Das Blatt klemmt sich immer fest - das ist was für Bodybuilder und SM-Fetichisten.:rofl:

LG, Joachim

PS: Mit den gewöhnlichen Holzsägeblättern einer PUK Säge sind minimal 0,55 mm Schlitzbreiten möglich. Darunter geht die Schränkung gegen Null.
 
Hallo ihr beiden,

danke für eure Tipps, das Griffbrett ist jetzt(für's Erste) fast fertig gesägt. Ich muss nur noch die Nut für den Sattel feilen und dann noch das Griffbrett vorne und hinten richtig absägen.

Ich habe das Ganze mit einer Gehrungslade gemacht, in der ich das Griffbrett mit Schraubzwingen befestigt habe. Gesägt habe ich mit einer Bundsäge.

Und natürlich ist es auch noch zu breit. Sollte ich das Griffbrett erst nach dem Verleimen mit dem Hals auf die richtige Breite bringen oder schon vorher? Da gibt's ja auch verschiedene Meinungen. Wie macht ihr das?

Nach dem Schleifen des Radius muss ich dann natürlich nochmals nachsägen.

Zum Feilen der Nut für den Sattel: da bräuchte ich eine Vierkantfeile mit ca. 3 mm, leider habe ich bisher nichts dazu gefunden. Die meisten Vierkantfeilen beginnen ab 4 mm.
Gibt's ne Alternative zur Vierkantfeile?

Ciao,

Rudi
 
Morgen Rudi,

es ist immer gut, wenn man die Sägerei "unfallfrei" hinter sich hat.

Wenn das Griffbrett so weit ist, bringe ich es auf dem Bandschleifer mit etwas Übermaß in Form. Manche Leute bundieren vor dem Aufleimen, ich erst hinterher. Beim Aufleimen sichere ich das Brettchen gegen Verrutschen, indem ich durch den zweiten und vielleicht 16ten Bundschlitz mit einem 1 mm Bohrer bohre und ein Stiftchen vorsichtig rein schlage. Dann leime und presse ich und warte einen Tag (das ist am schwersten). Zum Leimen nehme ich Ponal express, aber da gibt es verschieden Meinungen zu. Stiftchen wieder raus. Griffbrettrand versäubern. Radius und Halshinterseite so bearbeiten, dass alles gut an meine zarten Händchen passt. Jetzt werden die Schlitze nachgesägt. Dann bundiere ich.

Weiter viel Erfolg
Uwe.s.
 
Schlitz für den Sattel: mußt im Baumarkt mal schauen, ob Du ne normale Flachfeile in 2-3mm Stärke findest, wo die Seite auch zum Feilen geriffelt ist. Das sollte dann gehen. Bei den Schlüsselfeilensets ist immer eine dabei.

LG, Joachim
 
Morgen Rudi,

es ist immer gut, wenn man die Sägerei "unfallfrei" hinter sich hat.

Wenn das Griffbrett so weit ist, bringe ich es auf dem Bandschleifer mit etwas Übermaß in Form. Manche Leute bundieren vor dem Aufleimen, ich erst hinterher. Beim Aufleimen sichere ich das Brettchen gegen Verrutschen, indem ich durch den zweiten und vielleicht 16ten Bundschlitz mit einem 1 mm Bohrer bohre und ein Stiftchen vorsichtig rein schlage. Dann leime und presse ich und warte einen Tag (das ist am schwersten). Zum Leimen nehme ich Ponal express, aber da gibt es verschieden Meinungen zu. Stiftchen wieder raus. Griffbrettrand versäubern. Radius und Halshinterseite so bearbeiten, dass alles gut an meine zarten Händchen passt. Jetzt werden die Schlitze nachgesägt. Dann bundiere ich.

Weiter viel Erfolg
Uwe.s.

Ah, du wendest die "Kochbuch-Methode" mit den Stiftchen an. So habe ch mir das auch vorgestellt. Ich verstehe bloß nicht, wie man schon vorher bundieren kann, letztilch muss ja vorher noch dem Griffbritt den gewünschten Radius verpassen - und das stelle ich mir gar nicht so einfach vor, wenn man nur das Griffbrett hat (ohne Hals). Ich denke, das geht viel einfacher wenn das Griffbrett schon auf dem Hals sitzt.

Ich nehme an, du bringst vor dem Bundieren das Griffbrett auf die Größe des Halses, oder? Machst du das mit einer Oberfräse oder auch mit dem Bandschleifer?

Danke für die guten Wünsche zum Erfolg, das kann man immer brauchen:) Leider habe ich nicht so besonders viel Zeit, ich hoffe, dass das an Weihnachten besser wird.

Ciao,

Rudi

---------- Post hinzugefügt um 22:34:33 ---------- Letzter Beitrag war um 22:33:17 ----------

Schlitz für den Sattel: mußt im Baumarkt mal schauen, ob Du ne normale Flachfeile in 2-3mm Stärke findest, wo die Seite auch zum Feilen geriffelt ist. Das sollte dann gehen. Bei den Schlüsselfeilensets ist immer eine dabei.

LG, Joachim

Danke für den Tipp mit den Schlüsselfeilen, das werde ich gleich morgen mal erkunden!

Ciao,

Rudi
 
Hallo Rudi,
ja klar, vor dem Bundieren bringe ich das Griffbrett auf Halsgröße. Ich benutze dabei keine Oberfräse, sondern feile und schleife es bündig. Es spricht aber auch nichts gegen die Oberfräse; ich mag es nur einfach mehr, mich langsam an die Form ranzutasten, die ich haben will. Und da ich selten mehr als ein Gitarre pro Jahr baue, habe ich auch keine Eile dabei (höchstens Ungeduld, wenn ich auf trocknenden Leim oder Lack warten muss).
Gruß
Uwe.s.
 
So, ich habe jetzt auch die Nut für den Sattel gefeilt - das ist schon eine etwas mühsame Sache;-( Wenn ich dem Griffbrett auch noch den korrekten Radius verpasst habe, werde ich sehen, ob das schon reicht.

Um mir die Arbeit für das nächste Mal zu erleichtern, habe ich mir einen Fräser mit 3,2 mm für meinen Dremel gekauft - das geht zwar superschnell, dafür ist das aber auch sehr schnell zuviel und ungleichmäßig. Kennt jemand eine passende Halterung für den Dremel, so dass man immer eine definierte Tiefe fräsen kann - sozusagen ein Tiefenanschlag?
Ich weiß, dass es einen Bohrständer für den Dremel gibt ("Workstation") , aber da sind die Meinungen geteilt drüber. Das Ding scheint sehr wackelig zu sein. Kennt da jemand eine bessere Alternative?

Ciao,

Rudi
 
2 mal einsägen und nen dünnen Stechbeitel nehmen. Den letzten halben Millimeter feilen.
LG, Joachim
 

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