Gretsch Electromatic G5420T - wer spielt/kennt sowas und kann helfen?

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Minor Tom
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Habe mir von MW Brilon die im Titel angesprochene Gitarre bestellt.

Ganz schöne Gitarre, und clean kommt auch ein einigermassen schöner Rockabilly-Ton.

Leider bin ich sonst aber enttäuscht von der Performance:
- alle 3 Lautstärkeregler zeigen das selbe Verhalten:
voll aufgedreht - alles in Ordnung,
leicht zurückgedreht - keine Wirkung,
etwas mehr zurückgedreht - grosser, plötzlicher Lautstärkesprung
dann normale Wirkung
- Klangregler zeigt kaum Auswirkung auf den Klang
- Bestimmte Töne sorgen für Klirren (wahrscheinlich des Tune-O-Matic-Steges
- angecruncht / verzerrt ist für das Spiel auf Einzelsaiten noch ganz ok, bei normalen Dur- oder Moll-Akkorden kommt aber nur noch Matsch.

Auf einen Pickuptausch für den wirklich guten Klang hatte ich mich mental schon vorbereitet, aber dass die schwarzen Korea-Filtertrons so "lieblos / leblos" klingen hätt ich nicht gedacht - und ich bin kein Soundpurist.

Und dass man bei einer Gitarre die im normalen Strassenpreis ca. 750 Euro kostet erstmal anfangen muss eine komplette Überarbeitung zu machen kann ja irgendwie auch nicht sein.

Kann das sein dass die komplette Verdrahtung vermurkst ist?
Beziehungsweise: Ist das was ich da erlebe völlig normal oder hab ich da ein Montagsmodell erwischt?
 
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Genau den Eindruck hatte ich und ein Kumpel beim Vergleich zu einer "richtigen" Gretsch mit Tv Jones Classic. Die obige Electromatic war ansonsten super zu bespielen, gut verarbeitet.

Pu Tausch lohnt bei Gitarren unter 1000 Euro fast immer, allerdings war auch die "original" Gretsch beim Runterregeln des Volumepotis blöd, viel zu dumpf, da muss für meinen Geschmack ein Treble Bleed rein. Das Regelverhalten der Potis hat mich dort auch nicht sooo angemacht, leider total nervig zu verändern, stöhn.

Mir gefällt übrigens die Bar Bridge auf Gretsch Gitarren am besten.
Ich würde auch nicht nur auf Tv Jones gucken, De Armond Pus scheinen auch geil lebendig zu sein, muss ich mal selbst probieren.
 
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Ich hatte schon etliche Gretsch-Gitarren in Reparatur. Die Schaltung (auch der alten) ist meiner Meinung nach Murks.

Zuerst mal hat jeder Pickup ein eigenes Volumen-Poti. Das ist "rückwärts" angeschlossen, d. h. Schleifer als Eingang und rechter Anschlag als Ausgang. Wie man sieht, oder genauer gesagt hört, taugt das nichts. Die Regelwirkung ist total ungleichmäßig über den Drehwinkel, und die Höhen gehen ganz schnell weg, der Sound wird dumpf. Überbrückungskondensatoren helfen in dem Fall überhaupt nichts.

Hinter den beiden Einzel-Volumen-Potis gehen die beiden Leitungen zum Pickup-Wahlschalter, danach zum Master-Volumen-Poti. Dieses ist - zum Glück - vorwärts, also richtig herum angeschlossen, d. h. am rechten Anschlag rein und am Schleifer raus. Hier hilft ein Überbrückungskondensator. Größe nach Geschmack, 470 pF ist ein sinnvoller Startwert. Ganz am Ende sitzt noch das Tone-Poti. Möglicherweise ist da ein ungünstiger Kondensator dran.

Das einfachste ist es hier, die Einzel-Volumen-Potis voll aufzudrehen und dann nicht mehr anzurühren. Die aufwändigere Lösung wäre, die Schaltung total umzubauen. Da hätte ich verschiedene Ideen.

Was die Pickups taugen, kann ich aus der Ferne schwer sagen. Die müsste ich selber sehen und den Frequenzgang durchmessen. Den Austausch würde ich mal nicht überstürzen. Zaubern kann man mit neuen Pickups auch nicht, solange die Schaltung dilettantisch ist.

Helmuth Lemme
Gitarrenelektronik vom Profi
www.gitarrenelektronik.de
 
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