Gregorianische Choräle in heute üblicher Notation

McCoy
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Liebe Klassikfreunde,

ich habe mich gerade ein bißchen mit der Quadratnotation beschäftigt, in der Gregorianische Choräle üblicherweise geschrieben werden und kann das jetzt einigermaßen lesen. Trotzdem läuft das bei mir nicht so intuitiv wie die heutige Notenschrift. Deshalb suche ich eine Seite im Netz, auf der Gregorianische Choräle in heutiger Notenschrift notiert sind. Auf IMSLP gibt es zwar einige, aber die muß man ewig suchen. Hat da zufällig jemand etwas parat?

Dann noch eine Frage zur Quadratnotation:

Die Quadratnotation zeichnet ja immer den C- oder den F-Schlüssel vor. Ist das absolut zu sehen oder hat man die Choräle auch transponiert gesungen, also z.B. einfach eine kleine Terz tiefer oder so?

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hi McCoy!

Mir fällt zu Noten ein: http://www.notenseiten.de/Download.php#Kirche , in den Rubriken Gesang und Chormusik sowie Kirchenmusik.


Die Notenschlüssel darf man wohl ruhig als relative Angabe werten, in der damaligen Zeit waren die Tonhöhen nicht absolut festgelegt, es gab keinen Kammerton, also hat wohl jeder Chor seine eigene Tonhöhe festgelegt.

Grüße in die March (hab' lange in Holzhausen und Gottenheim gelebt)!

Thomas
 
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Hallo Thomas,

danke für die Antworten. Ich wohne übrigens nicht in der March, sondern in deren Vorort Freiburg. GünterSch wohnt dort. :D

Der Link hat mir leider nicht viel weitergeholfen. Inzwischen glaube ich, es geht schneller, Quadratnoten flüssig lesen zu lernen, als umgeschriebene Gregorianische Choräle im Netz zu finden.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hi McCoy!

Schade, daß mein Link Dir nicht weitergeholfen hat.

Daß Du in jenem größeren Vorort von Hugstetten wohnst war mir schon klar, aber die Erwähnung der March ließ mich auf eine besondere Beziehung Deinerseits zu dieser Region schließen.

Zwischenzeitlich habe ich herausgefunden, daß die ersten Versuche einer einheitlichen Tonhöhenfestlegung um das Jahr 1520 datieren, alles davor kann also ad libitum, was die Tonlage anbelangt, aufgeführt werden.

Grüße

Thomas
 
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Interessanter Fundus :great:

Wobei
Inzwischen glaube ich, es geht schneller, Quadratnoten flüssig lesen zu lernen, als umgeschriebene Gregorianische Choräle im Netz zu finden.

ich das ähnlich sehe. In den alten katholischen Gesangbüchern sind alte lateinische Gesänge noch in Quadratnoten notiert. Das war mir lange gar nicht bewusst. Irgendwie hab ich als Kind ganz unbewusst danach singen gelernt.

Bei der Einführung des "Gotteslob" in den 70ger Jahren verschwand diese Notationsform aus den Gesangbüchern. Ich finde das schade. Dadurch geriet auch ein Stück Kulturgut bei den jüngeren Generationen in Vergessenheit.

Viele Grüße
Lisa
 
Mir stellt sich auch die Frage, ob die Umsetzung in die moderne Notationsschrift nicht im Ergebnis zu einem anderen Klang führt. Notenschrift ist zwar an sich abstrakt und lässt kaum einen Rückschluss auf die ursprüngliche (wer kennt die schon?) Klanggestalt zu (anders als Tabulaturen, die diesbezüglich mehr Informationen bieten, z.B. auf welcher Saite einer Laute der Ton gespielt werden soll), aber das Notenbild transportiert auf einer unbewussten Ebene durchaus einiges mehr, das Einfluss nimmt auf die Interpretation.
Befreundetet Kantoren, die ich als innige Kenner des Graduale bezeichnen darf, bestätigen mir jedenfalls immer, daß die alte Notation wie sie im Graduale steht für die Umsetzung viel sinnvoller und auch praktischer sei.

Gruß, Jürgen
 
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In meinem Fall war es einfach so, daß ich die Gregorianischen Choräle bei zwei Projekten auf dem Klavier spielen mußte. Einmal habe ich so einen Choral als Grundlage für eine Jazzimprovisation gebraucht und einmal als Teil der Begleitmusik einer Lesung. Eine historisch korrekte Aufführung wollte und konnte ich nicht durchführen. Schon allein die Verwendung des Klaviers führt logischerweise zu einem anderen Klang.

Im Grunde gebe ich Dir also Recht, nur für meinen Anwendungsfall ist diese Frage völlig irrelevant.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Stimmt, das würde ich dann auch so machen. Wenn man nur gelegentlich und in einem ganz anderen Rahmen Gregorianik spielt, ist es sicher zu mühsam und auch unnötig, sich in die Notation einzuarbeiten.
Bei mir ist es insofern anders, als ich öfter mal zu Schola-Gesängen mit dem Saxophon Improvisationen spiele (Garbarek lässt grüßen ;)). Da ist es schon besser, dasselbe Notenmaterial vor Augen zu haben wie die Sänger und der Dirigent.

Gruß, Jürgen
 
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