"Great" und "Swell" auf der Hammond

  • Ersteller WeepingElf
  • Erstellt am
WeepingElf
WeepingElf
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
02.10.24
Registriert
06.06.07
Beiträge
136
Kekse
383
Ort
Braunschweig
Hallo!

In einer Unterhaltung mit einem Freund über Hammond-Orgeln kam neulich die Frage auf, ob das "Swell" einer Hammond tatsächlich als Schwellwerk ausgelegt ist, oder ob das nur eine Bezeichnung ist, die nichts weiter bedeutet. Ich schätze mal, irgendjemand hier weiß da ganz bestimmt Bescheid und kann mir diese Frage beantworten.

Vielen Dank im Voraus.
 
Eigenschaft
 
Hi,

ich versteh die Frage nicht, auf was bezieht sich Swell - auf den Lautstärkeschweller ?

Und mit Great fange ich im Zusammenhang mit Tonradorgeln auch nichts an ?

Gruss Helmut
 
Also,

ich kann nicht so ganz einschätzen, was du weißt und hole dshalb mal aus.

Meines Wissens ist keine elekronische Orgel mit einem "Swell" im Sinne von Schwellkasten mit Jealousie-Schweller ausgestattet, das macht man über einen Poti und ein Schwellpedal.

Als Great bzw. Swell bezeichnet man üblicherweise das Haupt- bzw. Schwellwerk einer zweimanualigen Pfeifen-Kirchenorgel, im angloamerikanischen Raum in der Regel (so gut wie immer) I. Manual Great GT, II. Manual Swell SW (seltener ist zumindest bei zweimanualigen Orgeln nach 1900 und bei Elektroorgeln das II. Manual ein nicht schwellbares Positiv). Für Orgeln des französisch-romantischen Typs gilt gleiches analog. Grand Orgue GO I. Manual, Récit expressiv Ré II. Manual.
Bei drei und mehr Manualen können weitere ebenfalls manchmal schwellbare Teilwerke hinzutreten, meist das Positiv, auch die Manualaufteilung ist nicht statisch (dennoch sehr oft I. Manual Hauptwerk, obesters Manual Schwellwerk. Die Gründe liegen im Koppelmechanismus: III/II und II/I zusammen gibt III/I, sodass man III alleine spielen (und vor allem schwellen) konnte, und mit III/II die nächste Stufe der Dynamik erreichen konnte, ohne die Klangfarbe zu schnell zu verändern, usw.. Auch hat man ein Crescendo mit sehr leisen Stimmen in allen durchgekoppelten Manualen auf I begonnen und nach und nach auf allen Manualen di stärkeren Register zugezogen bzw. wieder abgestoßen, um z. B. eine
möglichst kontinuierliche Steigerung zum Tuti zu erzielen.)

Für Unterhaltungsorgeln, zu welchen ich neben "echten" Kino- bzw. Theaterorgeln auch mal eine Hammond zähle, gilt üblicherweise: I. Manual Accompainmet: Begleitmanual (oft ans Pedal koppelbar), II. Solo (Wie der Name sagt mit Solo- und Melodiestimmen). Bie drei Manualen rutscht Solo auf III, II wird Great. Ich will aber nicht ausschließen, dass in bestimmten alten Hammondmodellen (hier wurden ja auch mal quasi Kirchenorgeln gebaut) auch mal Great und Swell als Bezeichnungen vorkamen.

Bitte - diese groben Verallgemeinerungen können nicht alle besonderen Dispositionen aller Orgeln berücksichtigen und sind nur Anhalt, sie gelten aber doch für die weitaus meisten echten oder elektrischen bzw. elektronischen Orgeln, welche ich gehört oder gespielt habe, oder von welchen ich Dispositionen oder weiteres Material besitze.

Bie Fragen helfe ich gerne weiter, auch via PN.

Steve
 
http://de.wikipedia.org/wiki/Hammond-Orgel
In der Einleitung steht die Antwort: "Allen Instrumenten gemein ist der Aufbau mit zwei Manualen und Pedal. Tonumfang der Manuale und des Pedals sind bei den verschiedenen Modellen jedoch unterschiedlich. Das Obermanual wird als Swell, das Untermanual als Great bezeichnet. Diese Bezeichnungen sind der Pfeifenorgel entlehnt und bedeuten dort Hauptwerk (Great) und Schwellwerk (Swell)."
 
http://de.wikipedia.org/wiki/Hammond-Orgel
In der Einleitung steht die Antwort: "Allen Instrumenten gemein ist der Aufbau mit zwei Manualen und Pedal. Tonumfang der Manuale und des Pedals sind bei den verschiedenen Modellen jedoch unterschiedlich. Das Obermanual wird als Swell, das Untermanual als Great bezeichnet. Diese Bezeichnungen sind der Pfeifenorgel entlehnt und bedeuten dort Hauptwerk (Great) und Schwellwerk (Swell)."
aha, danke :great:
 
Die Frage ist, ob wiki hier korrekt ist.
Von dieser Aufteilung habe ich noch nie gehört und gelesen, ich kenne nur Upper für II und Lower für I und das ist auch logisch. Diese Bezeichnungen werden für Leslie- und Sustainschaltungen verwendet, sofern sie überhaupt getrennt schaltbar sind. Auf meiner Hammond Regent wird I als Accompainment und II als Solo bezeichnet, und auch das ist logisch, weil die Regent eine elektronische Theaterorgel im Horseshoe-Design ist.

Steve
 
In Hammond Organ Complete schreibt Dave Limina "'Swell' is the traditional name for the upper manual" und "'Great is the traditional name for the lower manual" (S. 14). Müsste also stimmen.
 
In Hammond Organ Complete schreibt Dave Limina "'Swell' is the traditional name for the upper manual" und "'Great is the traditional name for the lower manual" (S. 14). Müsste also stimmen.

Das ja, aber das traditional bezieht sich meiner Ansicht nach auf die von mir beschriebene Tradition und erklärt "die Orgel", an Hammonds hab ich es noch nie gelesen.
 
In Hammond Organ Complete schreibt Dave Limina "'Swell' is the traditional name for the upper manual" und "'Great is the traditional name for the lower manual" (S. 14). Müsste also stimmen.

Meine Frage ist: ist das auf der Hammond nur eine Bezeichnung, oder ist das Obermanual tatsächlich mit einer Schwellfunktion (wohl per Poti) ausgestattet?
 
Die Schwellfunktion per Poti ist für die komplette Hammond über das Schwellerpedal gelöst, einzelnes Schwellen der Manuale ist (ohne Modifikation) nicht möglich. Die Bezeichnungen 'Swell' und 'Great' kommen auf den Rockerswitches für das getrennte Schalten des Chorus/Vibrato vor.

Grüße vom HammondToby
 
Das ja, aber das traditional bezieht sich meiner Ansicht nach auf die von mir beschriebene Tradition und erklärt "die Orgel", an Hammonds hab ich es noch nie gelesen.
Wie Toby schrieb, auf den alten Vibratoschaltern steht's so drauf! Aber es wäre ja auch nicht das erste Mal, dass Hammond erheblich vom Vorbild Kirchenorgel abweicht ;)
 
Bei einer Hammond spricht man zumeist von "Upper Manual" und "Lower Manual". Eine Ausnahme sind - wie schon erwähnt wurde - die Vibrato-Schalter, die mit "Great" und "Swell" beschriftet sind. Hierbei bezeichnet Hammand der Kirchenorgel entsprechend das Obermanual als "Swell" und das Untermanual als "Great". (Warum "umgekehrt" auf der Hammond gespielt wird: auf UM die Melodie, auf UM die Begleitung ist eine Frage, die man durchaus diskutieren kann).

Guckt man ins "Owner-Manual" findet man die Bezeichnungen "Great" und "Swell" auch noch an anderen Stellen. z.B. steht in Bezug auf die Presettasten:
…The last two keys for each manual select the tones set up on the drawbars. Swell A# selects drawbar group one. Swell B selects drawbar group two and percussion voices. Great A# selects drawbar group four. Great B selects drawbar group five…
 
Dito: Es hat nichts mit der Funktion zu tun, sondern ist reine Bezeichnung. Die Manuale sind auch völlig identisch, allein die Percussion im Obermanual ist der Unterschied. (Bei den Konsolenorgeln). Von Hammond gab es auch das Modell E, bei der das Obermanual separat schwellbar war und ein Manual zum Pedal gekoppelt werden konnte.

Grüße

Ippenstein
 
Man findet häufig unter Gospelorganisten die Angewohnheit, Begleitung u. LH Baß auf dem Obermanual und Melodie auf dem U.M. zu spielen.
Eine Begründung kenne ich auch nicht, allenfalls, daß die sich genau an den Text gehalten haben :)
 
Dito: Es hat nichts mit der Funktion zu tun, sondern ist reine Bezeichnung. Die Manuale sind auch völlig identisch, allein die Percussion im Obermanual ist der Unterschied. (Bei den Konsolenorgeln). Von Hammond gab es auch das Modell E, bei der das Obermanual separat schwellbar war und ein Manual zum Pedal gekoppelt werden konnte.

Grüße

Ippenstein

Besten Dank vielmals für die klare Antwort! Das hatten wir auch schon vermutet.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben