Ich kann von so Tabs-Runterladen nur abraten - in der Regel sind da sehr viele Fehler drin. Lieber selber anfangen Lieder auszuhören. Wenn man dann dabei auch noch nachdenkt, warum was bestimmtes in einem Lied gespielt wird und wie man das überhaupt spielen könnte - und was man hätte auch spielen können, dann kann man dadurch richtig gut weiter kommen.
Man kanns ja auch editieren
Es stimmt schon, oft ist es sehr unvorteilhaft notiert, schon alleine von den Fingersätzen. Liegt teils daran, dass viele "Notensatzschnelltipper" gerne in Intervallen denken und es ist natürlich bequemer, auf einer Saite zu bleiben und am Ziffernblock rumzuhämmern. ANdere spielen selbst nicht Gitarre, usw....
Das auch prinzipiell jedes F-Dur Lied sozusagen lieber in C mit einem A# und dafür ohne Bb geschrieben wird ganz zu schweigen^^.
Da das Programm nur dann funktioniert, wenn die Takte exakt gefüllt sind, sonst wird ja abgeschnitten bzw. Pause bis Taktende gemacht, wird's da oft auch sehr abenteuerlich, wenn der 4/4 Takt auf einmal in was exotischeres wechselt. Hab schon ein Tab von Take Five im 1/4 Takt gesehen, anscheinend hat da der Tipper festgestellt, dass es sich mit dem 4/4 Takt nicht ausgeht, 3/4 auch nicht, und anscheinend war dann 1/4 das erste was sich ausging
Also prinzipiell abraten würde ich nicht - mich selbst hat GP von Anfang an begleitet und immerhin assoziiere ich es nach wie vor so stark damit, das mein Avatarbild hier von Anfang an ein GP6- Plek ist
Nur auf ein paar Sachen sollte man aufpassen:
-) Noten lesen JA NICHT in Notensatzprogrammen lernen. Es ist fast alles in C notiert und man sieht den Friedhof vor Kreuzen nicht, wenn es eigentlich in E notiert sein sollte. bs sind oft absolute Exoten und ausgeschriebene Vorzeichenwechsel mitten im Stück sind seltener als Videoaufnahmen von Yetipaarungen.
-) Bei den Tabs Hirn einschalten. Nur weil es genau so da steht, muss man es nicht da spielen. Und Finger weg von der "Optimaler Fingersatz ermitteln"- Funktion. Bei aller Liebe zu dem Programm, den optimalen Fingersatz ermittelt man nicht, indem man einfach nur die Wege minimiert. Sondern indem man es ausprobiert, anders ausprobiert, vergleicht und im Zweifelsfall nach einem Kompromiss aus spielbaren Fingersatz und Klang sucht- das kann kein Computer.
-) Keine Angst vorm herumeditieren. Wenn man meint, da stimmt was nicht, herumspielen, bis es passt. Und wenns nicht klappt- es ist ne gespeicherte Datei. Neu aufmachen und fertig^^
-) Spielen auf dem Instrument nicht vernachlässigen. Als ich erste Anstalten gemacht hab, das was ich im Kopf hab, tatsächlich in den Computer tippen und wiedergeben zu können, hab ich lange Zeit das Üben vernachlässigt und nurnoch in GP herumgespielt - um dann nach einiger Zeit ziemlich frustriert festzustellen, was alles nicht mehr geht, dass man seit 2 Jahren im besten Fall stagniert usw.
LG