Titan-Jan
Fa. Dosengitarre
So, ich starte mal die Gedankensammlung zum nächsten Gitarrenbauprojekt.
Die Idee spukt schon seit über 6 Jahren in meinem Kopf, habe noch Skizzen von 2016 in meinem Skizzenheft gefunden. Jetzt will eine Bekannte, eine LP-artige Gitarre mit mir bauen und ich dachte mir, die Gelegenheit ergreife ich und baue mir ggf. selbst eine mit.
Es ist ja so, dass ich Gibson nicht unbedingt mag (weder die Firma an sich, noch die Gitarren). Als Wertanlage/Schatz (wenn wir über die originalen Vintage-Gitarren reden) kann ich es voll verstehen, ist halt wie mit Oldtimer-Autos: Die haben schon mega den Charme (ganz ohne Frage!) aber haben muss ich's nicht und fahren will ich's eigentlich auch nicht unbedingt.
Es gibt aber zwei E-Gitarren-Modelle von Gibson, die mir einfach unheimlich gut gefallen: Die Flying V und die gaaanz ursprüngliche Goldtop Les Paul von 1952 mit dem alten Tailpiece.
Sowas:
Und da ich mir die Flying V nach meinem Gusto ja schon gebaut habe, ist jetzt also die Goldtop dran.
Eine Goldtop habe ich ja eigentlich auch erst kürzlich gebaut aber diese Farbgestaltung gefällt mir so gut, dass ich das gerne nochmal mache
Wichtigste technische Änderung zum Original wird das Tailpiece sein. Das war ja wohl auch sehr unzufriedenstellend für die Spieler, was ich mir sehr gut vorstellen kann, wenn man sich den Saitenverlauf ansieht:
Die Saiten gingen also ernsthaft unten durch und die Einstellmöglichkeiten (Intonation, Saitenhöhe) waren ziemlich beschränkt.
Das will ich auf jeden Fall ändern aber den Stil trotzdem beibehalten. Wahrscheinlich baue ich mir meinen eigenen Saitenhalter, evtl. in die Richtung von MojoAxe:
Vlt aber auch mit einem String-through-body-Konzept. Das muss ich noch etwas entwickeln.
Ohne Frage war also dieses Tailpiece damals richtig schlecht zu spielen. Ich mag aber eben den Stil dieser Gitarre so sehr, dass ich gar nicht verstehe, warum die SO später nie wieder gebaut wurde, sondern meistens mit Humbuckern und TOM-Bridge. Dabei hätte man das doch leicht verbessern können (siehe Vorschlag von MojoAxe) und den Vibe der Gitarre erhalten können... Vlt wirkte die TOM-Bridge und diese hässliche "Metallwurst" als Saitenhalter dahinter damals moderner und war mehr gefragt. Das könnte ich mir vorstellen...
Nun zu meinem Plan:
Natürlich wird's kein 1:1 Nachbau, das ist mir persönlich zu anstrengend im Prozess und zu unbefriedigend im Ergebnis. Ich möchte schon mein eigenes Ding machen aber der Quell der Inspiration soll ganz klar erkennbar sein. Das hat bei der Flying V gut geklappt, so ähnlich will ich das jetzt wieder machen.
In diese Richtung plane ich gerade:
- Holz: Treppenstufenmahagoni, wie schon oft zuvor, evtl. auch ohne Ahorndecke, sondern komplett aus Mahagoni
- Griffbrett gerne aus Mooreiche (wenn ich's auftreiben kann) ansonsten wieder aus geschwärztem Bambus (Tropenhölzer verwende ich aus Prinzip höchstens recycelt, wie beim Treppenstufenmahagoni, deswegen kein Ebenholz)
- Etwas angepasste Korpusform
- Alle creme-farbigen Kunststoffbestandteile (P90-Covers, ggf. Pickguard, Binding) evtl. stattdessen aus Riegelahorn machen
- Decke schön gewölbt, Rückseite auch mit schönen, angenehmen, großzügigen Shapings
- Evtl. trotz der fehlenden Ahorndecke irgendwie gechambert oder ansonsten relativ dünn (stehe nicht so auf schwere Gitarren...)
- Hals evtl. ohne Binding (war wohl damals auch teilweise so)
- Evtl. eine Fensterkopfplatte
- Evtl. einen Akustikgitarren-Piezo in die selbstgebaute Bridge integrieren und per Stereo-Buchse rausführen
- Evtl. probiere ich das mit dem Aging mal aus
- Evtl. mit etwas weniger eckigen P90-Covern
- wahrscheinlich ohne Schlagbrett oder mit einer anderen Form. Mehr so Archtop-mäßig...
- Toggle-Switch wahrscheinlich eher unten bei der restlichen Elektronik. Da stört der mich beim Strummen, glaub ich
Das wäre mal meine Gedankensammlung dazu.
Und hier noch meine Skizze von 2016:
Gefällt mir eigentlich schon lange, diese Korpusform. Nur das Tremolo brauche ich eigentlich nicht so, da gefällt mir der schlichte Saitenhalter doch deutlich besser.
Ich werde die Tage mal anfangen am CAD zu konstruieren und das ganze mal grafisch zu visualsieren.
Nun bin ich gespannt, was ihr zu dem Plan sagt!
Die Idee spukt schon seit über 6 Jahren in meinem Kopf, habe noch Skizzen von 2016 in meinem Skizzenheft gefunden. Jetzt will eine Bekannte, eine LP-artige Gitarre mit mir bauen und ich dachte mir, die Gelegenheit ergreife ich und baue mir ggf. selbst eine mit.
Es ist ja so, dass ich Gibson nicht unbedingt mag (weder die Firma an sich, noch die Gitarren). Als Wertanlage/Schatz (wenn wir über die originalen Vintage-Gitarren reden) kann ich es voll verstehen, ist halt wie mit Oldtimer-Autos: Die haben schon mega den Charme (ganz ohne Frage!) aber haben muss ich's nicht und fahren will ich's eigentlich auch nicht unbedingt.
Es gibt aber zwei E-Gitarren-Modelle von Gibson, die mir einfach unheimlich gut gefallen: Die Flying V und die gaaanz ursprüngliche Goldtop Les Paul von 1952 mit dem alten Tailpiece.
Sowas:
Und da ich mir die Flying V nach meinem Gusto ja schon gebaut habe, ist jetzt also die Goldtop dran.
Eine Goldtop habe ich ja eigentlich auch erst kürzlich gebaut aber diese Farbgestaltung gefällt mir so gut, dass ich das gerne nochmal mache
Wichtigste technische Änderung zum Original wird das Tailpiece sein. Das war ja wohl auch sehr unzufriedenstellend für die Spieler, was ich mir sehr gut vorstellen kann, wenn man sich den Saitenverlauf ansieht:
Die Saiten gingen also ernsthaft unten durch und die Einstellmöglichkeiten (Intonation, Saitenhöhe) waren ziemlich beschränkt.
Das will ich auf jeden Fall ändern aber den Stil trotzdem beibehalten. Wahrscheinlich baue ich mir meinen eigenen Saitenhalter, evtl. in die Richtung von MojoAxe:
Vlt aber auch mit einem String-through-body-Konzept. Das muss ich noch etwas entwickeln.
Ohne Frage war also dieses Tailpiece damals richtig schlecht zu spielen. Ich mag aber eben den Stil dieser Gitarre so sehr, dass ich gar nicht verstehe, warum die SO später nie wieder gebaut wurde, sondern meistens mit Humbuckern und TOM-Bridge. Dabei hätte man das doch leicht verbessern können (siehe Vorschlag von MojoAxe) und den Vibe der Gitarre erhalten können... Vlt wirkte die TOM-Bridge und diese hässliche "Metallwurst" als Saitenhalter dahinter damals moderner und war mehr gefragt. Das könnte ich mir vorstellen...
Nun zu meinem Plan:
Natürlich wird's kein 1:1 Nachbau, das ist mir persönlich zu anstrengend im Prozess und zu unbefriedigend im Ergebnis. Ich möchte schon mein eigenes Ding machen aber der Quell der Inspiration soll ganz klar erkennbar sein. Das hat bei der Flying V gut geklappt, so ähnlich will ich das jetzt wieder machen.
In diese Richtung plane ich gerade:
- Holz: Treppenstufenmahagoni, wie schon oft zuvor, evtl. auch ohne Ahorndecke, sondern komplett aus Mahagoni
- Griffbrett gerne aus Mooreiche (wenn ich's auftreiben kann) ansonsten wieder aus geschwärztem Bambus (Tropenhölzer verwende ich aus Prinzip höchstens recycelt, wie beim Treppenstufenmahagoni, deswegen kein Ebenholz)
- Etwas angepasste Korpusform
- Alle creme-farbigen Kunststoffbestandteile (P90-Covers, ggf. Pickguard, Binding) evtl. stattdessen aus Riegelahorn machen
- Decke schön gewölbt, Rückseite auch mit schönen, angenehmen, großzügigen Shapings
- Evtl. trotz der fehlenden Ahorndecke irgendwie gechambert oder ansonsten relativ dünn (stehe nicht so auf schwere Gitarren...)
- Hals evtl. ohne Binding (war wohl damals auch teilweise so)
- Evtl. eine Fensterkopfplatte
- Evtl. einen Akustikgitarren-Piezo in die selbstgebaute Bridge integrieren und per Stereo-Buchse rausführen
- Evtl. probiere ich das mit dem Aging mal aus
- Evtl. mit etwas weniger eckigen P90-Covern
- wahrscheinlich ohne Schlagbrett oder mit einer anderen Form. Mehr so Archtop-mäßig...
- Toggle-Switch wahrscheinlich eher unten bei der restlichen Elektronik. Da stört der mich beim Strummen, glaub ich
Das wäre mal meine Gedankensammlung dazu.
Und hier noch meine Skizze von 2016:
Gefällt mir eigentlich schon lange, diese Korpusform. Nur das Tremolo brauche ich eigentlich nicht so, da gefällt mir der schlichte Saitenhalter doch deutlich besser.
Ich werde die Tage mal anfangen am CAD zu konstruieren und das ganze mal grafisch zu visualsieren.
Nun bin ich gespannt, was ihr zu dem Plan sagt!