Goldberg-Variationen (J.S. Bach)

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Sehr geehrte Akkordeonisten-Gemeinde,
kennt Ihr die drei Goldberg-Einspielungen der Akkordeonisten Stefan Hussong, Wolfgang Dimetrik und Denis Patkovic?
Wie ist Eure Meinung zu diesen Aufnahmen?

Beste Grüße,
"Bachs Gola"
 
Eigenschaft
 
Die Aufnahme mit Dimetrik finde ich sehr schön, obwohl der Anfang m. E. ungewohnt "dünn" klingt. Von der CD mii Patkovic bin ich sehr beindruckt/begeistert, nicht nur wegen des einfühlsamen Spiels, sondern auch wegen der Verbindung so unterschiedlicher Kompositionsstile.

Schleuse
 
Dimetrik habe ich bei einem Konzert die Goldberg-Variationen spielen gehört. Das war sehr beeindruckend. Ich habe selten etwas besseres gehört.
 
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Ich habe 1990 die CD - gespielt von Stefan Hussong - gekauft. Insbesondere vom Klang des Instruments war/ bin ich begeistert. Gefallen haben mir insbesondere die schnellen Stücke. Für mich absolut unspielbar - aber interessant, vor allem wenn man die Noten "mitliest". Dennoch kann ich diese Einspielung nur Akkordeon-Fans, wie wir es ja sind, empfehlen. Wer Klavier spielt, wird die Interpretation auf dem Akkordeon wohl ablehnen.

Noch besser auf dieser CD hat mir aber die Sweelinck-Fantasie über b-a-c-h gefallen. Sollte man unbedingt reinhören!
 
Ich habe die CD der Goldbergvariationen von Wolfgang Dimitrek, natürlich mit Autogramm und Widmung^^.
Und habe ihn 2007 kennen / spielen/ hören / gesehen durch ein gemeinsames Konzert, als er eine atemberaubende Ansage über das Stück "Highway for One" hinlegte, mit dem dazu atemberaubenden Stück. Und Bemerkung an Schleuse, du wirst wahrscheinlich das Thema meinen, wo er " verhältnissmäßig dünn" ist, ich denke aber er macht die Verlängerungen nicht wegen des Klanges, da dies bei diesen besonderen Stimmplatten wie Dimitrek sie hat einzelne Töne besonders gut klingen
 
Live gehört habe ich keine der drei Versionen, von CD kenne ich alle drei und finde auch alle drei sehr hörenswert, schon alleine deswegen, weil ich der Meinung bin, die Golberg Variationen haben im Akkordeon das ideale Instrument zur Wiedergabe gefunden.

- Hussongs Goldberg empfinde ich als "Orginal" Version fantastisch. Perfekt gespielt und teilweise richtig bewegend, so daß man manchmal das Gefühl bekommt, das Akkordeon singt.

- Dimitriks Version habe ich jetzt zugegebenermaßen nicht ganz so oft angehört, meine aber, daß sie im direkten Vergleich zu Hussongs Version nicht so einfühlend ist - Vielleicht ist es daß was von anderen als "teilweise etwas dünn" gemeint ist.

- Absolut abgefaren bin ich dann aber auf Patkovics Version, wenn auch mit Zeitzünder. Die Goldbergteile sind für sich alleine betrachtet schon absolut super gespielt, da passt nach meinem Geschmack einfach alles von der Dynamik, der Ausgewogenheit, bis hin zum singenden Ton (vielleicht merkt man hier noch den Einfluß vom Lehrmeister?) - das hat mich wirklich bewegt. Und dann kommen noch die extra hineinkomponierten Erz-Teile. Die habe ich beim Ersten mal gehört und gedacht: "Hä?? - Was´n das???. Beim zweiten Mal hören war dann der Gedanke: " Hmm, Aha!?" und spätestens nach dem vierten Mal hören wich das alles einem: "Hey Wahnsinn, warum hat das nicht schon früher einer gemacht, iss ja nur geil!!!". Spätestens ab dem Moment war Patkovics version für mich DIE Version! Die Kombination ist für mich die Krönung und zwar nicht nur unter den dreien, sondern auch wenn man das auf die Klavierwelt mit ausdehnt und Leute wir z.B. Ragna Schirmer miteinbezieht. Hier geht es mir zum erstem Mal, daß ich alle!!! Variationen von Anfang bis zum Schluß am Stück anhören kann, ohne, daß ich zwischendurch irgendwann mal so ab etwa der 20. Variation mit der Konzentration abflache.

Mag sein, daß dies Notenpuristen nicht so sehen, und es als Frevel am Gesamtstück sehen, aber ich schaue nie die Noten eines Stückes an, weil ich einfach die Interpretation genießen möchte, während ich es höre und deshalb ist es mir nur wichtig, ob mich das Stück berührt und mitnimmt, oder nicht und ob da jetzt noch Noten mehr dabei sind als im Orginaltext, oder ober der Künstler eine "Abkürzung" genommen hat, stört mich in dem Moment nicht. Drum ist für mich die Version von Denis Patkovic derzeit die schönste Version von allen.

viel Spaß beim Vergleichen
- maxito-
 
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Hallo!

Hmm also mir gefallen die Aufnahmen von Hussong am besten. Für mich hören sie sich genau so an, wie sie sein sollen.
Ich habe einige Konzerte zu dieser Zeit (frühe 90er) von ihm besucht und war ein wenig irritiert von der Perfektion. Mir war es schon zu perfekt, da ich eine lässige SPielweise mit paar kalkulierten kleinen Schnitzern drin unterhaltsamer finde.

Dennoch ist Hussong ein Phänomen!

Ich kannte seinen Vater sehr gut (spielte mit ihm in einem Orchester) und wusste daher einige Interna. Zu den Goldberg-Variationen hat der Papa mir erzählt, Stefan hätte das DIng 3 Monate lang geübt und dann komplett in dieser perfekten Art und Weise auswendig vorgetragen.

Naja, da er aus der selben Stadt stammt wie ich ... bin ich halt bissel befangen :) :)

Grüße an Alle! Bin wieder da ^^
 
Soll bloß keiner sagen, Akkordeon sei nicht hip!

Habe am neulich per Zufall beim Durchmisten alter Zeitungen entdeckt, dass im Dezember die CD mit den Goldberg von Denis Patkovic von der Kulturredaktion der Süddeutschen Zeitung zur CD des Jahres 2008 gewählt wurde! Und zwar allgemein - Nicht in Sparte sonstiges oder so!

Da fühlt man sich als Akkordeonspieler doch gleich viel mehr Wert, auch wenn das eigene Können um Lichtjahre von „aufnahmefähig“ entfernt ist. Akkordeon ist wieder schwer im kommen und so gesehen können wir uns damit ja zur Avantgarde rechnen. (Und insgeheim auf mehr solche Sternstunden hoffen)

Wenn das nichts ist!?!

Gruß , maxito
 
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Aus all dem, was hier an Konzerttipps veröffentlicht wurde, läßt sich herauslesen, daß das Akkordeon, - ob im Orchester oder als Soloinstrument - auf dem Weg nach oben, d.h. zur Anerkennung als "richtiges" Instrument ist. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dann war es der Beitrag im Kultursender NDR 3-Kultur. Dort wurde 1 Stunde lang der Akkordeonist Dennis Patkovic vorgestellt, mit live Beispielen aus seiner Debüt-CD. Was hat er eingespielt? Die Goldberg-Variationen!!!!. 2 Jahre hat er nach eigener Aussage dafür gebraucht. Er wird zur Zeit als einer der besten Akkordeonisten der Welt gehandelt. Zur Zeit studiert er an der Sibelius-Akademie in Helsinki, um dort seinen Dr. in Musik zu machen.

Die Goldberg-Variationen sind ein echter Hammer und Patkovic dürfte der neue kommende Star des klassischen Akkordeons sein. Vom Typ her ist er einer wie David Garret, auch vom Äußeren her sehr ansehnlich (was für das Marketing auch nicht ohne Belang ist). Hoffen wir also auf einen Akkordeon-Boom. Wir brauchen solche Protagonisten, wie sich auch an anderen Beispielen zeigt (Tennis: Boris Becker, Geige: David Garret).

Wer mehr wissen will: mal unter Dennis Patkovic gooogeln (mit Hörbeispielen). Es lohnt sich!!

Beste Grüße

play_bach
 
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Ganz deiner Meinung!

Ob er zu den Besten der Welt gehört, kann ich nun allerdings nicht sagen, denn da kenn ich die Welt und deren Akkordeonisten zu wenig. Und die russischen Musiker sind da auch nicht zu verachten. Mindestens von den Fingerfertigkeiten haben die allesamt Formel 1 Niveau.

Was mir aber bei denen meist nicht so gefällt (was beim Hören bei mir meist ne Weile braucht, bis ich’s merke), ist die Eigenschaft, die Denis Patkovic nach meiner Meinung nach von vielen andern abhebt, das ist das wie - die Art wie er vorträgt, es schafft, seinen vorgetragenen Stücke so was wie eine Seele, ihnen ihren ganz persönlichen Charakter zu verpassen. Das ist meinen Augen der Unterschied, was ihn besonders auszeichnet, was nicht viele haben – und was für mich der eigentliche Genuss ist.

Insofern, meine Empfehlung schon lange: unbedingt hörenswert, ist immer wieder ein Genuss!

Gruß,
maxito
 

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