Göldo Kupferfolie Abschirmset - Telecaster Steckpickup surrt jetzt beim Berühren

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Hallo zusammen,

ich habe heute in stundenlanger Arbeit meine Fender US Telecaster mit dem Göldo Kupferfolie Set ausgestattet:

https://www.thomann.de/de/goeldo_el900_profi_shield_screen.htm

Im Prinzip hat alles prima geklappt. Störgeräusche sind deutlich weniger geworden, es macht auch keinen Unterschied mehr, ob ich die Finger auf den Saiten (sprich auf Masse) habe oder nicht. Es brummt und zirpt (fast) nix.

AUSSER:
Berühre ich den Stegpickup (grüner Pfeil) surrt es jetzt (v.a. im Verzerrerbetrieb, Clean fällt es fast nicht auf ).
Was kann das sein?

Den Stegpickup habe ich wie in der Anleitung beschrieben mit einem Streifen Kupferfolie umwickelt (natürlich ebenfalls auf Masse gelegt, lila Pfeil).

kupferfolie stegpickup_mit pfeile.jpg

Der Sound der Pickups ist in Ordnung. Also keine Verpolung oder so.

Hat jemand von Euch einen Tipp? Hätte ich den Pickup doch nicht schirmen sollen?

Danke im voraus
Hans
 
Eigenschaft
 
Kupferfolie wieder runter, Spule mit Kunststoffolie gut isolieren und mit neuer Kupferfolie abschirmen.
 
Guten Morgen,

ich hab jetzt die Kupferfolie wieder runtergemacht und den Pickup in den Originalzustand versetzt, mit Originalkabel. Aber der Effekt ist derselbe.
Allerdings wenn ich gleichzeitig irgendwo Masse berühre ist der Effekt weg.
Also wie wenn mein Körper 'ne Antenne wäre und die Störungen für den Pickup einfängt und bei Erdung kurzgeschlossen wird.

Es handelt sich übrigens um einen Seymour Duncan STL52-1.
Ohm-Messung am Pickup ergibt ca. 7,4 kOhm. Ich glaube das ist i.O. richtig?

Ich habe noch 2 andere Telecaster, bei denen surrt es auch und die Pickups sind auch leicht mikrofonisch (ist ja ungeschmirmt auch normal), aber es ändert sich nichts wenn ich die Pickups oben berühre.

Bin momentan ziemlich ratlos.

Hans
 
Also wie wenn mein Körper 'ne Antenne wäre und die Störungen für den Pickup einfängt und bei Erdung kurzgeschlossen wird.

Das ist auch so. Geerdet bist du in der Regel über die Füße, und bis zu den Fingerspitzen bist du ein Widerstand, d.h. logischerweise können und werden die ein gewisses Potenzial gegenüber den Füßen aufweisen. Da du kein Kupfer- (oder besser: Supra-)leiter bist (Referenz: Enterprise, Mensch = "hässliche, mit Wasser gefüllte Beutel"), kann das wohl genau zum beschriebenen Effekt führen.

Masse = Masse bzw. Erde = Erde gilt nur für den Fall einer direkten Verbindung mit möglichst kleinem Widerstand. Das kann man viel eindrücklicher z.B. in Tonstudios mit großen Rack-Schränken* feststellen, wenn sich die Erdleitungen bzw. Gehäuse von Geräten kurzzeitig berühren, die an unterschiedlichen Netzsteckdosen angesteckt sind. Da kann der Unterschied der Masse-/Erd-Potenziale durch aus zu dicken Funken und kleinen Schweißpunkten auf den Berührungsstellen führen.

Bernd

* Edit: deshalb werden diese Rack-Schränke auch üblicherweise mit fingerdicken Erd-Schienen verbunden. Da kann richtig viel Strom fließen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und danke für die ausführliche Erläuterung.

Bedeutet das jetzt, dass die Störungen bei Berühren der Pickupoberseite normal sind? Was mich nur wundert - ich dachte das Ding auf der Oberseite wo die Magnete rausschauen (grüner Pfeil) ist aus Kunstoff. Warum ist das dann so empfindlich?

Im normalen Spielbetrieb ist das Ganze eigentlich ohne Bedeutung, da die rechte immer auf Steg oder Saiten ruht und damit geerdet ist. Trotzdem würde es mich interessieren.

Wenn ich nur wüßte ob das vor meiner Modifikation auch schon so war? :gruebel:
Ich kann es beim besten Willen nicht sagen. Nicht, dass ich durch die Löterei und der damit verbundene Hitze was geschossen habe!?

Als Lösung bliebe, denselben Pickup nochmal bestellen und ausprobieren und ggf. als Retoure wieder zurückschicken.
 
Wenn ich nur wüßte ob das vor meiner Modifikation auch schon so war? :gruebel:
Ich kann es beim besten Willen nicht sagen. Nicht, dass ich durch die Löterei und der damit verbundene Hitze was geschossen habe!?

Das wäre eine entscheidende Antwort. Es ist schwierig, Masse- und Brummprobleme ferndiagnostisch einzuschätzen, da spielen immer viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Und Lösungen ergeben sich oft über Try-and-Error-Versuchsreihen :D

Hat die Gitarre auch einen Neck-Pickup? Ist das Verhalten bei dem anders?

Bernd
 
Ja, die Tele hat auch einen Neckpickup und der hat eine (geerdete) Kappe. Wenn ich die berühre tut sich nichts. Also alles o.k.

Edit:

Hier mal die Links zu den Pickups:
https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_sstl52_1_nashville_studio.htm
https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_sstr521_nashville_studio.htm

Das mit dem 7,5 KOhm Gleichstromwiderstand beim Stegpickup entspricht ja meinem gemessenen Wert. Der Pickup müßte demnach i.O. sein.

Vielleicht hängt's mit den unterschiedlich verbauten Magneten zusammen?


Nochmal EDIT:

Hier hat jemand dasselbe Problem:
http://forum.musikding.de/vb/showthread.php?t=30350

Demnach scheint es normal zu sein, dass es bei manchen Pickups bei Berührung brummt/surrt.

---------- Post hinzugefügt um 21:03:01 ---------- Letzter Beitrag war um 15:35:29 ----------

http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/brummer.html

Oh je, da steht folgendes:

Das Instrument brummt laut, wenn man den Tonabnehmer berührt:
Der Pickup ist defekt.

:(:confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
Na, das würde ich doch mal einen zielführenden Monolog nennen ;)

Ich sagte ja schon, dass Ferndiagnose in solchen Situationen schwer ist. Ein Pickup-Tausch würde sicherlich helfen, das Problem einzugrenzen oder - falls die Kraushaar.Diagnose stimmt - zu lösen. Deshalb sind über Jahre angesammelte Bastelkisten immer von Vorteil. Wenn man statt dessen jedes noch so abgefressene Teil gleich wieder bei ebay verklopft, fehlen einem Testmöglichkeiten. Also, sammeln, was nicht schnell genug auf den Baum kommt :D

Bernd
 
So - ich hab mir jetzt einen neuen STL-52-1 zuschicken lassen und siehe da - bei dem taucht das Problem nicht mehr auf. Problem gelöst :D

Leider ist damit aber nicht geklärt, was beim alten Pickup defekt ist. Gleichstromwiderstand und Sound sind wie gesagt o.k. :confused::confused::confused: Das würde mich halt schon sehr interessieren woher dieses Phänomen kommt.
Kann Einfluß von Schweiß sowas hervorrufen? Bei unseren 4 Std. Gigs komm ich schon immer ganz schön ins Schwitzen.

Hans
 
Hallo Hans,

im Normal Fall sind Single Pus so verschalten das die inneren Wicklungen auf Masse liegen und die aüßeren auf den heissen Ausgang gehen. Entweder wurden bei der Verdratung die Drähte vertauscht oder die Isolation der inneren Wicklungen war defekt. Auf jeden Fall waren die Pole Pieces nicht auf Masse sondern mit dem heissen Leiter verbunden. Wenn man jetzt z.B. mit den Saiten an den Pole Enden dran kommt (Steg Pu) entsteht ein Kurzschluß und man hat keinen Ton mehr.

Gruß
Strings
 

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