Der Warwick Corvette $$ hat ja einen sehr fetten Sound und zumindest die Standardversion mit Supfesche-Body neigt meines Erachtens zu einem leichten Mittenscoop (Tiefmitten mal ausgenommen). Bei der Pickupkonfiguration und Klangregelung sollte man also darauf achten, dass der Sound klar bleibt.
Ich fand die MEC-Elektronik deshalb einfach nicht so gut gelungen für diesen Bass. Der "Höhenregler" arbeitet mit einer Centerfrequenz von 2 kHz, was für mich eher Hochmittenbereich darstellt. Wenn man also mit dem "Höhenregler" boostet, kann man ein quäkigen, anschlagsbetonten Sound fahren. Mit knalligen Höhen fürs Slappen ist da nicht viel los. Wenn man mit der MEC-Elektronik Bässe boosten will, fängt es untenrum immer an, zu matschen.
Die Glockenklang-3-Band hat da entscheidende Vorteile: Der Bassregler ist mit einer Centerfrequenz von 40 Hz sehr tief angesetzt. Komischerweise kommen damit aber die Bässe straffer und weniger matschig rüber. Mit dem Mittenregler - dezent eingesetzt - kann man dem $$ Definition verleihen. Man sollte es damit allerdings nicht übertreiben. Jedoch finde ich gerade die Möglichkeit, die Mitten wieder etwas zu boosten, für diesen Bass sehr sinnvoll.
Der Höhenregler der Glockenklangelektronik ist sehr speziell. Wenn man sich mal umschaut, wird man keine andere Basselektronik finden, die eine solch hoch angesetzte Centerfrequenz für den Höhenregler besitzt (18 kHz!). Damit lässt sich der Sound auch eher aufklaren - es sind eher "glitzerne" als "knallende" Höhen. Eher so, als würde man das Hochtonhorn an der Box aufdrehen. Eine meiner Lieblingseinstellungen ist, beide Pickups als Humbucker zu mischen und die Höhen aufzudrehen. Beim Slappen passt das meiner Meinung nach sehr gut zum Charakter dieses Basses und beim Fingerstyle kommt das sehr deszent rüber und führt nicht zu einem nervigen Geklacker. Er kann auch dazu beitragen, den Sound in Richtung Stingray zu bekommen.
Insgesamt bin ich mit dem Elektroniktausch sehr zufrieden. Es hat den Bass ohne Frage aufgewertet. Jetzt benutze ich die Klangregelung auch viel öfter.
Anzumerken sei noch: Man sollte nicht geschockt sein beim Tausch - die Verarbeitung der MEC-Elektroniken ist bombastisch. Die Kabel sind stabil und MEC-Potis sind ja sowieso die besten, die man bekommen kann. Die Glockenklangelektronik kommt dagegen mit sehr (!) dünnen Kabeln daher, die anascheinend aber ihren Dienst tun und stabil genug sind. Positiv: Die Glockenklang 3-Band nutzt sowhl für das Bass/Höhen-Doppelpoti, als auch für das Volumepoti MEC-Fabrikate. Lediglich bei Balance- und Mittenpoti geht man mit dem Elektroniktausch einen Schritt zurück und bekommt solche offenen Standardpotis wie bei jeder "normalen" Elektronik (SD, Bartolini etc.).
- Fazit -
Funktion und Sound: zweistelliger Sieg für Glockenklang
Verarbeitung: Vorteil MEC
Ich hoffe, damit ist dir geholfen
Habe jetzt einfach mal relativ unstrukturiert drauflosgeschrieben. Vielleicht stekce ich das ganze nochmal besser formuliert in ein Review von dem Bass...
Gruß
Lukas