Wie schädlich sind Glaswolle / Steinwolle?

toumy
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Glaswolle bzw. Steinwolle schädlich?​

Hey Leute,
bin gerade am planen von einem neuen Studio und deshalb werd ich Absorber bauen.

Dabei möcht ich aus Kosten und Zeitgründen natürlich alles so simpel wie möglich halten: Am liebsten einfach Stein/Glas-Wolle nehmen, Stoff darum und ab an die Wand.
Nun hab ich aber ungefähr 10 verschiedene Meinungen über die Schädlichkeit von den Materialien.

Deshalb:
  • Reicht es wenn ich die Wolle mit dünnem Stoff einpacke oder muss ich sie noch mit Folie einpacken?
  • Gibts da einen Unterschied zwischen den beiden Stoffen? Hab zB. gelesen, bei Glaswolle würde Stoff im gegensatz zu Steinwolle reichen.
Ich hoffe jemand kann mir endgültig Klarheit schaffen :)

Liebe Grüsse

Thomas
 
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Lösung
ThomasT
Dünner Stoff reicht. Das Zeug mag reizen, die Haut und die Atemwege bei direktem Kontakt (während der Verarbeitung).
Ist aber ansonsten unschädlich und auch nicht karzinogen! Ich weiss auch nicht, wer das Gerücht in den Welt setzt das Zeug wäre so schädlich? Wenn ich bedenke was die Leute so an Baumaterialien in ihren Häusern verarbeiten, dann ist das Zeug vergleichsweise "bio".

Steinwolle scheint mir etwas weniger zu reizen als Glaswolle.

Thermohanf ist völlig unschädlich. Auch gut geeignet, sogar etwas steifer. Allerdings ca. doppelt so teuer.
Dünner Stoff reicht. Das Zeug mag reizen, die Haut und die Atemwege bei direktem Kontakt (während der Verarbeitung).
Ist aber ansonsten unschädlich und auch nicht karzinogen! Ich weiss auch nicht, wer das Gerücht in den Welt setzt das Zeug wäre so schädlich? Wenn ich bedenke was die Leute so an Baumaterialien in ihren Häusern verarbeiten, dann ist das Zeug vergleichsweise "bio".

Steinwolle scheint mir etwas weniger zu reizen als Glaswolle.

Thermohanf ist völlig unschädlich. Auch gut geeignet, sogar etwas steifer. Allerdings ca. doppelt so teuer.
 
Lösung
Hier die Handlungsanleitung für Mineralwolle (betrifft Stein und Glas) der Bau-Berufsgenossenschaft:

http://www.gisbau.de/service/brosch/Handlungsanleitung_Mineralwolle.pdf

..Ich weiss auch nicht, wer das Gerücht in den Welt setzt das Zeug wäre so schädlich?...

Beide Materialien haben zumindest eine b. Da bei der Verarbeitung feine Fasern entstehen (atembar), bestand der Verdacht, dass sie krebserregend sein könnten. Dies wurde in Tierversuchen nachgewiesen. Bei Langzeituntersuchungen von Arbeitern konnte dies jedoch noch nicht bestätigt werden.

//Seit 1996 sind in Deutschland fast ausschließlich nur noch Mineralwollen im Einsatz, deren Fasern nicht lange genug in der Lunge bleiben, um als krebserregend eingestuft zu werden.

Auf jeden Fall kann das Zeug bei der Verarbeitung zu fiesem Juckreiz führen.
 
Ja, der Verdacht der karzinogenen Wirkung bestand. Vorallem in Hinblick auf Asbest. Das wurde aber falsifiziert. U.a. deshalb weil die Faser im Gegensatz zu Asbest größer sind. Dass sie Reizen darüber besteht kein Zweifel. Aber auch andere Baumaterialien sind während der Verarbeitung gesundheitsgefährdend. Ein Backstein kann auf den Fuss fallen und auch biologischer reiner Kalkputz ist stark alkalisch und ätzend.
 
Hey, vielen Dank für die Antworten.

Also verarbeit ich das Zeug einfach draussen mit Handschuhen und Pulli, packs in Ikea-Stoff ein und geh danach 3 mal duschen ;) Problem gelöst, danke!

Falls es nur das ist, ist mir Thermohanf zu teuer. Hab sogar schon das Gerücht gehört das Zeug würde nach Stall riechen...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es richtig nicht. Zumindes das was ich gekauft habe. Aber während Rookwool und Isover eher lavede ist, die Thermohand relevativ stabil. D.h. man kann "matrazenartige" Absorber ohne jedes Gerüst (z.B. Dachlatten) bauen.
 
Hab sogar schon das Gerücht gehört das Zeug würde nach Stall riechen...?

Naja, wie man's nimmt. Es hat schon einen Eigengeruch der ein bisschen an Karnickelstall erinnern mag. Glücklicherweise verliert sich das nach wenigen Tagen. War zumindest bei mir so.
 
Da es gerade thematisch passt häng ich meine Frage gleich an:
Stört es die Akustik, wenn man dünnste Malerplane davor hängt? (Bei normalen Absorbern / Bass Traps...) Kostet auch nur 1-2€ und gut.
Wenn doch mal ein Kind unterwegs ist und es toll findet gegen den Stoff zu klopfen kommt da sicher was durch...
 
Ich meine mich zu erinnern, dass Mika mal geschrieben hat, die Absortion würde bei einem Absorber mit Folie ab ungefähr 7kHz etwas abnehmen.
 
Ich meine mich zu erinnern, dass Mika mal geschrieben hat, die Absortion würde bei einem Absorber mit Folie ab ungefähr 7kHz etwas abnehmen.

Hängt natürlich von der dicke der Folie ab. Je dicker desto tiefer. Rum wie num, das ist oft (ausser zur Bekämpfung von direkten Reflektionen) sogar gewünscht.
 
Ich häng jetzt noch ne Frage dran, auch wenn sie nicht 100%ig zum Thema passt:

Gibt es Soundunterschiede zwischen günstigeren/teureren Steinwollen?
 
Gibt es Soundunterschiede zwischen günstigeren/teureren Steinwollen?

naja das hängt weniger vom preis als eher davon ab wie Dicht und damit der Strömungswiderstand ist. je nachdem wirken die im einen oder andren Frequenz bereich besser.
 
Kann man denn sagen dichter oder weniger dicht ist besser? (Für mich ist besser auch weiter runter in den Frequenzen)
 
Ich zitiere mal aus einem andren forum...

SNEZ schrieb:
Nun hat dieses Material einen hohen längenbezogenen Strömungswiderstand 43-76kPa*s/m², um dann aber unter einem spezifischen Strömungswiderstand von 3kPa * m/s zu bleiben hab ich mir eine dicke zwischen 4 und 7cm errechnet.

Nun würde ich die Absorber aber schon gerne dicker machen, um auch tiefere Frequenzen zu absorbieren, dadurch würde ich aber den spezifischen Strömungswiderstand überschreiten und wenn ich das richtig verstanden habe, reflektiert der Absorber dann und absorbiert nicht mehr weiter, d.h. eine größere Dicke würde keinen Vorteil mehr bringen?

Nochmal konkret: Mehr als 3kPa*m/s ist Materialverschwendung?

und die antwort drauf

MIKA schrieb:
Richtig.

Ein so hoher längespezifischer Strömungswiderstand ist selten praktisch.
Besser wären dickere Absorber mit einem längespezifischen Strömungswiderstand zwischen 10kPa s/m² und 15kPa s/m².

Bei den homathrem Flex CL kann man aber durch den Wandabstand noch viel rausholen. Wenn es um Breitbandabsorber geht, müssen diese aber garnicht so tief runter gehen. Je nach Raumgröße sollten 300 hz als unterer grenzfrequenz (80% Grenze) ausreichen.
Der Bereich darunter sollte eh durch andere Mittel bedämpft werden, und zwar eher resonanzbezogen, und weniger breitbandig

cheers
Mika
 
Danke für das Zitat, aber das mit dem Strömungswiderstand hab ich überhaupt nicht kapiert, sorry :redface: Könntest du mir das vielleicht erklären?

Wie dick müsste denn ein Absorber sein um bis 300Hz zu wirken?
 
hm naja mit der Strömungswiderstand begrenzt - wie oben beschrieben die maximale dicke des absorbers.
ich habs so verstanden: je dicker das material ist umso schwerer tut sich die luft hindurch zudringen. und irgendwann wird der widerstand eben so groß dass nichts mehr durchgeht und stattdessen anfängt zu reflektieren.

Die dicke die du benötigst errechnest du aus der Wellenlänge (Wellenlänge= Schallgeschwindigkeit/ Frequenz) deiner Ferquenz. (Genauergesagt: dem Viertel der Wellenlänge weil doer eben das Druckmaximum liegt.)
das wären bei dir also 28,58cm.

hier wär es grafisch dargestellt (http://www.hunecke.de/de/wissen/absorber/poroese-absorber.html) in der Erklärung steht auch das mit dem Bremsen dies geschieht durch eben diesen Stömungs widerstand. Der eben mit der matrialstärke steigt.

nun kann man eben bei dünneren absorbern für höhere frequenzen eben Dichteres Material damit sie möglichst gut wirken und bei dickeren Absorbern, Material weniger widerstand nehmen um die absorber dick genug bauen zu können.(sonst würden die Absorber schon wieder reflektieren)

Aber je Weniger widerstand das Material hat um so weniger masse steht zum absorbieren zu verfügung und umso weniger wirkt es.

Deshalb nimmt man dann bei tieferen Frequenzen doch lieber Platten- oder FolienSchwinger oder Helmholtz-Resonatoren.

und hier die zweite antwortvariante.....

Hm wie Dick ein Solcher absorber sein sollte bzw. welchen abstand zur wand er zur wand haben müsste. Naja schau dir mal die Grafik in dem Link an: http://www.hunecke.de/de/wissen/absorber/poroese-absorber.html...

Wie dort auch erklärt ergibt sich das aus dem viertel der Wellenlänge deiner Frequenz. Wellenlänge = Ausbreitungsgeschwindigkeit (343 m/s) / Frequenz
Da ergibt sich eine Wellenlänge von 114,3 und daraus ein Wandabstand von 28.58 cm.

Nun musst du eben wegen diesem Strömungswiderstand dass:
- Wenn dein Material schon hast kannst du eben rückrechnen wie Dick du deinen Absorber bauen damit kannst. Und wenn es weniger als diese 28,58cm sind (Nehm' ich mal an dass es so sein wird), dann würd' ich die Absorber mit einem abstand vor die Wand setzen sodass es eben mit den 30cm wieder passt. Ganz grob: 28.58 - (Absorberdicke) = Wandabstand
http://www.baunetzwissen.de/standar...tand-von-poroesen-Schallabsorbern_147723.html
bzw. im genauen: http://www.baunetzwissen.de/standar...genbezogener-Stroemungswiderstand_147721.html


- wenn du aber dein Material noch nicht hast würd' ich Die Absorber für höhere Frequenzen mit Dichterem Material bauen und für Tiefere mit weniger dichtem.
Grund: Je Dichter das Material ist umso besser wirkt es umso weniger Strömungswiderstand umso dicker kann man den Absorber bauen.
->daraus ergibt sich dass man mit wirklich lockerem Material richtig dicke Absorber bauen kann die aber schlecht wirken. Dafür aber mit dichtem Material besser wirkende absorber gebaut werden können die dafür aber nicht so breitbandig wirken können weil sie nicht so dick gebaut werden können.

Und genau das ist der Grund warum man bie tieferen Frequenzen auf Loch- Schlitz- oder normale Plattenschwinger oder Helmholtz-Resonatoren zurückgreift und diese aber dann ganz gezielt auf die Problemfrequenzen abstimmt.
 
Hey - vielen Dank für den Beitrag, hatte leider grad wenig Zeit zum zurück schreiben :)

30 cm ist ziemlich viel für meinen Raum - so dicke Steinwolle kann man glaub ich nicht mal kaufen.
Ich hab da aber so ne Idee: Ich mach als befestigung eingedübelte Stangen in die Wand, die dann in in ein Loch an der Hinterseite des Absorbers kommen - so kann ich ihn bei Bedarf einfach nach vorne ziehen und somit die Wirkung in den tieferen Frequenzen erhöhen.

Ich werde eh zusätzlich noch Bassfallen bauen - ich denke das sollte dann so passen für mein Niveau. Die müssten wahrscheinlich auch riesig sein, aber ich denke ich mach sie mal mit 60cm schenkeln.
Was denkt ihr?

Plattenschwinger oder gar Resonatoren sind mir wahrscheinlich (noch) zu kompliziert zum Bauen oder zu teuer zum kaufen - kann ja bei Bedarf / Problemen immer noch nachrüsten.
 
30 cm ist ziemlich viel für meinen Raum - so dicke Steinwolle kann man glaub ich nicht mal kaufen.
... die platten kann man auch mehrschichtig verwenden ;-)
aber ja: 30cm können den Raum schon sehr verkleinern. du könntest sie aber auch schräg in die Ecken stellen/hängen da stören sie weniger ...

Ich werde eh zusätzlich noch Bassfallen bauen - ich denke das sollte dann so passen für mein Niveau. Die müssten wahrscheinlich auch riesig sein, aber ich denke ich mach sie mal mit 60cm schenkeln.
.. find ich eine gute idee. ich Würd fürs erste sogar damit anfangen und dann schrittweise weiter vorgehen.

mir gings/gehts ja ähnlich: https://www.musiker-board.de/raumak...dermal-ein-proberaumthread-3.html#post5402784


Plattenschwinger oder gar Resonatoren sind mir wahrscheinlich (noch) zu kompliziert zum Bauen oder zu teuer zum kaufen - kann ja bei Bedarf / Problemen immer noch nachrüsten.
... naja kompliziert is relativ. Ich hab mir sowas ähnliches mit so MalerLeinwand auf Keilramen, ein paar latten, Silikon, und Mineralwolle gebastelt.
 

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