Grundsätzlich funktioniert eine einfache (also nicht 100% replizierte, mehr die "Denn hab ich überhaupt mal was, bevor ich mich stundenlang mit ausgefuchsten Modulationen, Waveshaper usw. herumschlage") Version ungefähr so:
Du brauchst Sägezahnoszillatoren. Wenn du beim Spielen des Sounds den Grundton und die Quinte anschlägst, mindestens zwei, die gegeneinander um eine Oktave und ein paar Cent verstimmt sind zwecks Schwebungen. Für richtige Fettheit bräuchte man vier Oszillatoren, auch alle Sägezahn, jeweils zwei leicht gegeneinander verstimmte auf Grundfrequenz und eine Oktave darüber.
Das Filter ist ein Tiefpaß mit 12 dB/Oktave und nimmt obenrum etwas Schärfe aus dem Sound. Wer ein zweites Filter hat und es im Soundgefüge braucht, kann unten mit einem 12 dB/Oktave-Hochpaß etwas ausdünnen, damit das weniger dröhnt. Wahlweise kann für Letzteres auch ein EQ herhalten. Keyfollow fürs Filter ist irrelevant, würde ich aber abdrehen.
Die Verstärkerhüllkurve kriegt ein bißchen Attack, nicht zuviel, aber auch nicht zu kurz. Decay ist egal, Sustain 100%. Beim Kurzweil - der ja drei Releasephasen hat - habe ich die erste Releasezeit auf gut 4 Sekunden, den ersten Releasewert auf 100% und die zweite Releasezeit auf kürzer gestellt. Das hat den eleganten Vorteil, daß ich die beiden Tasten nur mal kurz anhacken muß, und der Sound macht ohne mich weiter, derweil ich die linke (dafür verwendete) Hand wieder für andere Sachen frei hab. Aber ein bei Analogsynths abgeguckter VA hat wie ein Analogsynth immer nur eine Releasephase, die immer auf Null läuft. Also bilden wir hier nur die zweite Releasephase nach, die den Sound wirklich ausklingen läßt.
Das bedeutet später auch, daß der Sound aufs Haltepedal reagieren muß, und zwar als einziger. Die Synthakkorde nicht, die Bläser nicht, die Whistle nicht, nur der hier.
Die Filterhüllkurve moduliert das Filter gar nicht, das wird also komplett rausgedreht. Dafür wird sie verwendet, um die Frequenzen aller verwendeten Oszillatoren gleichermaßen innerhalb von ziemlich genau vier Sekunden um zwei Oktaven anzuheben. Wichtig: Das muß eine negative Modulation sein, denn die Hüllkurve selbst muß in diesem Verlauf fallen, andernfalls kann sie ihren Endwert nach Loslassen der Tasten und des Haltepedals nicht konstant halten. Attack = 0, Decay = 4 Sekunden, Sustain = 0, Release = irrelevant.
Die Filterhüllkurve kann bei Nichtvorhandensein durch einen auf One Shot gestellten LFO mit Frequenz 4 Sekunden und fallendem Sägezahn ersetzt werden.
Wir brauchen also zwingend zwei (optional vier) 100% frei gegeneinander verstimmbare Oszillatoren mit Sägezahn (ein Oszillator, der mehrere fest gegeneinander verstimmte emuliert, geht nicht), ein 12 dB/Oktave-Tiefpaßfilter, eine Verstärkerhüllkurve und entweder eine auf die Frequenzen aller Oszillatoren routbare Filterhüllkurve oder einen auf die Frequenzen aller Oszillatoren routbaren LFO mit One-Shot-Funktion, der langsam genug geht. Der Synth muß außerdem aufs Haltepedal reagieren, sonst wird's sehr tricky auf Seiten der anderen Sounds.
Optional sind zwei weitere Oszillatoren und ein 12 dB/Oktave-Hochpaßfilter.
Martman