Roter Drache, ich bin echt ohne elektrotechnische Annung, aber weshalb gibt es dann Impedanzwandler für (niederohmige) Mics - wie bspw. das SM 57, die der Harper in den GitAmp stöpseln will?? Wenn das stimmt, was Du sagst, müsste doch ein Preamp anstelle eines Impedanzwandlers her, oder?
Man kann beides benutzen. Ein Preamp (Vorverstärker) verstärkt das Signal aktiv und hat dabei eine frei definierbare Eingangsimpedanz und eine frei definierbare Ausgangsimpedanz. Außerdem kann ein Verstärker Leistung verstärken, d.h. man kann (untechnisch gesagt) kleine, störungsempfindliche Signale stark und störungsresistent machen.
Ein Anpassübertrager tut etwas Anderes: Er transformiert die abgegebene Leistung des Mikrofones, die in Form einer kleinen Spannung mit einem relativ hohen Strom und daher eben niederohmig abgegeben wird, auf einen anderen Spannungsbereich, d.h. auf eine höhere Spannung mit einer geringeren Stromstärke, also eben auf ein hochohmgies Zielsystem.
Warum man das machen muss, das hat einen relativ einfachen Grund: Betrachtet man ein dynamisches Mikrofon, so ist das eine Membran mit einer Schwingspule dran. Diese Schwingspule soll klein und leicht sein, damit das Gesamtsystem Membran - Schwingspule möglichst leicht ist und somit hohe Frequenzen durch die relativ kleine Trägheit noch aufgenommen werden können. Würde man das Mikrofon direkt hochohmiger machen wollen, so müsste man die Schwingspule mit mehr Windungen wickeln => Schwingspule wird schwerer => Höhenverlust.
Darum sind Mikrofone - trotz der heute möglichen absolut irrsinnig dünnen Drähte - relativ niederohmig.
Bei Gitarrentonabnehmern kann man deutlich mehr Draht draufwickeln, da der Draht ja nicht bewegt werden muss und der Tonabnehmer auch relativ groß ist.
Daher haben Gitarren eben relativ hohe Ausgangsimpedanzen von um die 5-10kOhm und dynamische Mikrofone eben deutlich weniger, so 200 - 600 Ohm.
Will man jetzt diese minimalen Signale, die dynamische Mikrofone liefern, mit maximalem Störspannungsabstand verstärken, so muss man den Verstärker (Mirkofoneingangsstufe des Pultes o.ä.) eher in Leistungsanpassung betreiben und das heißt, dass man das Mikrofon niederohmig belasten muss. Daher sind Mikrofoneingänge niederohmig.
Will man dynamische Mikrofone an einen hochohmigen Gitarrenverstärker anschließen, dann reicht die Signalspannung eben nicht und man muss entweder aktiv verstärken (Vorverstärker) oder mit einem Anpassübertrager arbeiten. Andernfalls rauscht das ziemlich und klingt meist auch nicht besonders gut.
OneStone, ich verstehe Dich so, dass der Buffer das Signal einerseits nicht soundmäßig verändert, es anderersiets aber eben doch so wandelt, dass es längere Strecken ohne Höhenverlust hinter sich bringen kann. Korrekt?
Such mal auf wikipedia nach dem Begriff "Tiefpass" und denke dir den Ausgangswiderstand der Gitarre als Widerstand im Tiefpass und die Kapazität des Kabels als Kapazität des Tiefpasses. Wenn du einen Buffer benutzt, dann verändert sich nichts an der Signalspannung (Spannungsverstärkung ist 1), aber das Signal wird niederohmig, also das R des Tiefpasses geht gegen Null. Und damit geht die Grenzfrequenz nach oben, d.h. die Höhen werden deutlich weniger beschnitten (bzw im hörbaren Bereich je nach Auslegung des Buffers gar nicht mehr).
Außerdem hat man nicht mehr das Problem, dass die Kabelkapazität die Resonanzfrequenz der Tonabnehmer nach unten verschiebt (Tone-Poti-Zudreh-Effekt) und somit ebenfalls nochmal einen ausgewogeneren, weniger muffigen Klang.
Für weitere Informationen kannst du die Grundlagenartikel vom Onkel lesen
MfG Stephan