Gitarrenverstärker DI-Ausgang Soundproblem

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Wahrscheinlich ist das Thema schon oft erörtert worden, aber ich finde keine Beiträge dazu...:(

Die meisten mir bekannten DI-Ausgänge von Gitarrenverstärkern liefern - obgleich oft "frequenzkorrigiert"- keinen brauchbaren Sound. Selbst die "Highend" Lösungen von Palmer, klingen in meinen Ohren sehr unterschiedlich zu mikrophonierten Verstärkern. Ganz anders ist es bei den "Modlern", deren Speaker-Simulationen IMO schon recht authentisch klingen.
Daher habe ich mit jetzt für Aufnahmen damit beholfen, das Signal aus dem (frequenzkorrigierten) DI-Ausgang von meinen Engl Gigmaster durch die Boxensimulation von einem VOX Tonelab ST zu schicken (ohne Ampsimulation). Das funzt erstaunlich gut. Daher habe ich noch nicht versucht, das pure und wenig gefällige DI-Signal des Verstärkers z.B. mittels eines EQ so zu formen, so dass es vernünftig tönt.

Daher meine eigentliche Frage: Wie werden typischer Weise die Ausgangssignale von den Palmers, Red Boxen & Co bearbeitet, damit da etwas herauskommt, was auch nach E-Gitarre klingt?
 
Eigenschaft
 
Was du natürlich machen kannst ist, das DI Signal ohne Boxenemulation aufzuhnemen und nachträglich in der DAW eine Lautsprecheremulation via VST draufzupacken. Da gibt es auch freeware lösungen wie LeCap2 von LePoulin. Es gibt auch noch jede menge frei erhältliche Impuls files für verschiedenste Boxen und Mikrophonierungen. Damit müsste es funktionieren.

Das DI Signal rein mit EQ zu bearbeiten klingt in der Regel nicht so gut wie eine BoxenEmu
 
Ein Speaker-Sim DAW-Plugin hatte ich auch schon gesucht und ausprobiert und habe es da mit Guitar-Rig 5 probiert. Leider ist das natürlich nicht so ganz der Weg, wie er gedacht ist. Der DI-Ausgang ist ja schon frequenzoptimiert. Das GR5-Plugin hat dann zuviel des Guten geleistet und das Ergebnis klang ziemlich höhenarm. Ich hoffe ich bekomme diese LeCab Plugin installiert vielleicht geht das besser.
Aber vielleicht hat ja noch jemand Tips, wie man zb. den Sound einer Red Box noch optimieren kann.
 
Der DI-Ausgang ist ja schon frequenzoptimiert.
Daher benutzt man dann ja auch nicht einen schin frequenzkorrigierten Ausgang, sondern den PreAmp Out/Effect Send.
 
Yep, normaler Weise schon, aber bei diese kleinen Röhrenamps sind konzipiert, um auch die Endstufe in die Sättigung zu fahren. Daher wird beim H&K Tubemeister, Engl Gigmaster, Koch Studiotone & Co das Line Signal am Speakerausgang abgenommen. Leider kann man die Filter für die Speaker Emulation dabei nicht "abschalten" und dann muss man sehen wie man das etwas nölige Signal angehübscht bekommt.
 
Hallo Intune,

ich grabe diesen Thread mal wieder aus, weil ich nämlich genau die gleiche Frage habe.

Meine Neuanschaffung ein Tubemeister 5 liefert über den RedBox - Ausgang ins Pult und von da über die SoundKarte in die DAW nämlich auch nicht unbedingt einen befriedigenden Gitarrensound. Clean ist das ganz schön, aber sobalds crunschy oder verzerrt wird, klingt es irgendwie seltsam.
In den Kritiken zum TM 5 habe ich gelesen, daß eine Korrektur zwischen 200 und 800 Herz schon bischen was bringt und dieses mit Erfold getestet. Aber so ganz is es das immer noch nicht. Cab simulations Plugin hilft auch noch ein wenig, bischen Raum drauf auch noch wenig... aber so irgendwie bin ich auch noch nicht glücklich, hab es mir besser vorgestellt. Hat du denn schon optimalere Ergebnisse?

Lg Russ
 
Ich habe inzwischen ein Iso-Cab fürs Silent Recording und das war für mich die letztlich befriedigende Lösung. Allerdings habe noch nicht die Lösungen von Torpedo ausprobieren können, die IMO sehr interessant sind. Die bestehen aus einer Loadbox und einer Speakersimulation, die nicht auf Filterung basiert. Diese Geräte sind leider auch nicht ganz billig, haben aber gut Kritiken bekommen.

Mit "einfachem" EQing des Frequenz korrigierten Ausgang bin ich nicht glücklich geworden. Ein Iso Cab, wie die FAT Box von Großmann liefert dagegen vorallem mit Power-Soak bestückten Röhrenverstärkern sehr gut Ergebnisse, da so das relativ kleine Boxenvolumen, keine Probleme macht. Das die Iso-Box dann "topfig" oder "boxy" klingt, wie man das manchmal liest, habe ich nicht feststellen können.
 
Das st nicht allein mit einer Frequenzkorrektur zu erzielen.
Was dem Tubemeister noch fehlt ist ein Kabinett. Das kann man in vielen DAW's mit Impulsantworten in einem Faltungshall machen. Alternativ gibt es den Torpedo Pi (auch in einer Freeware Version, mit der man auch ganz gut was machen kann).

Bei der Hughes und Kettner Werksführung hat uns Herr Forse das Logic-Projekt gezeigt, mit dem Chris Laney dieses Video gemacht hat:
http://www.youtube.com/watch?v=shfOl0_Wdc8

Im Prinzip ist da der Redbox-Out aufgenommen, etwas Kompressor drauf, ein EQ der einzelne Frequenzen stark anhebt ("Resonanzen im Kabinett") und eine Lautsprecher-Impulsantwort. (in Logic gibt's da vorgefertigte, Du kannst Dir aber auch Unmengen aus dem Netz ziehen.)

Clemens
 
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Hi das sind doch schon sehr hilfreiche Aussagen.

Mein Logic (alt, sehr alt) ist etwas zickig, wenns um VSts geht. Torpedo PI klingt für mich nicht schlecht, aber umwerfen tut mich bisher noch nicht.
Chris laneys sound is ziemlich cool... die Eq Einstellungen weisst du nicht mehr oder? Ich dachte eher immer, mit dem EQ Frequenzen raus filtern wäre sinnvoller.
Mit Impulsantworten (höre ich gerade zum allersten mal) muss man sich wohl erst etwas beschäftigen, aber wenns hilft :)
 
Nein, die Einstellungen weiss ich nicht mehr genau. Das ging leider ein bisschen zu schnell - und es waren zu viele (tolle) Eindrücke an dem Tag.

Du kannst auch beim Torpedo Pi Free selbst nachjustieren - musst Du auch unbedingt - schon sehr kleine Reglerbewegungen machen den Sound deutlich anders.
Da kannst Du - trotz der beschränkten Möglichkeiten - locker mal einen Tag mit Experimenten einplanen ;)

Clemens
 
verstehe ich das jetzt richtig, Ihr schickt das eq -te RedBoxsignal durch die PI Torpedo + eine zusätzliche Impulsantwort??? ist das nicht doppelt gemoppelt?
 
@Russ:

Falls ich "Ihr" bin, nein.
Entweder Torpedo Pi (=Speakersimulation) oder Speaker-Impulsantwort.

Clemens
 
oh ja, ähm verstehe... du Clemens,

ist dann das im grunde dasselbe?
 
Nicht ganz.
Eigentlich macht Torpedo noch mehr.
Vor allem ist mehr einstellbar. (Endstufensimulation, Mikrofonposition, EQ, Kompressor, Exiter usw. -schau Dir's mal an)
In der Free-Version aber sehr reduziert.
Die Vollversion kostet auch dementsprechend.
Andererseits kann man all das auch mit einer Kombination aus DAW-Onboard-Effekten und einer Impulsantwort erreichen.
Da stellt sich die Frage, was man wirklich braucht und was man dafür zahlen will.

Clemens
 
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ich danke dir sehr :)
 

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