Gitarrenverstärker Blackfield 800R soll aufgearbeitet werden

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mandol
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Seid gegrüßt aus dem schönen Meckelbörg.
Ich bin neu hier und würde mich gern austauschen über den Verstärker Blackfield 800R, den ich seit ca 30 Jahren besitze , bislang aber kaum genutzt habe.
Nun würde ich ihn gern aufarbeiten und auch intensiver nutzen für verschiedene Instrumente.
Leider findet man kaum genauere Informationen zu dem Verstärker , weshalb ich besonders auf die Forumsmitglieder hoffe, die den selben Verstärker besitzen .
Meiner hat ein unangenehmes Brummen auf einem Kanal und der Sound scheint mir insgesamt nicht optimal.
Ich stelle mir vor , zunächst die Röhren zu erneuern (bis auf die Endstufe EL503 , die ja nach meiner Recherche kaum und wenn, dann nur zu Mondpreisen zu kriegen sind).
Außerdem sollten vielleicht relevante Kondensatoren(bekannte Alterserscheinungen) gewechselt werden.
Welche , würde ich gern wissen von jemandem, der den Verstärkertyp schon mal aufgearbeitet hat .
Auch für einen Schaltplan und einen Lageplan für die Röhren der Vorstufe wäre ich sehr dankbar, einen Schaltplan für einen ähnlichen Typ habe ich im Netz gefunden .
Die Röhrenaufdrucke sind nur zum Teil zu identifizieren
Fachlich bin ich elektrotechnisch vorgebildet, habe aber auf dem Gebiet keine Erfahrung .
Als ich die Fernsehtechnikerlehre absolviert habe (dazu fällt mir ein: im 1. Lehrjahr gab es 50,-DM im Monat , im 2. Jahr 60,- DM , im 3. Jahr 70,-DM und im 4. Jahr 80,-DM !!!!), waren noch viele Röhrengeräte zu reparieren . Nach ca 1,5 Berufsjahren im Bau von ELA habe ich aber keine weitere Erfahrung in dem Beruf .
Grundlagentechnisch bin ich daher “ansprechbar “. Wenns dann in die Tiefe geht, kann es aber leicht vorkommen, daß ich “dumme”Fragen stelle.
Für jede Antwort auf mein Thema bin ich sehr dankbar !
 
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tja, leider hat sich niemand zu meinem Blackfield Verstärker geäußert......
Dann stelle ich mal konkrete Fragen:
Kann jemand sagen, welche Bauteile aus Erfahrung bei diesen alten Verstärkern aufgrund "Materialermüdung" ausgetauscht werden sollten ?
Hat jemand einen Tipp , wie man die alten Vorstufenröhren einfach überprüfen kann ?
Oder kann jemand die Röhren mittels Röhrenprüfgerät testen ?
 
Kann jemand sagen, welche Bauteile aus Erfahrung bei diesen alten Verstärkern aufgrund "Materialermüdung" ausgetauscht werden sollten ?
Elkos und Röhren sind das was jedem Röhrenamp zu Schaffen machen, Potis und Buchsen können auch mal ausgenudelt sein. Der Rest ist wenn überhaupt Modellabhängig.
Hat jemand einen Tipp , wie man die alten Vorstufenröhren einfach überprüfen kann ?
Wenn Du keinen Röhrentester hast kannst den natürlich zum Fachmann bringen, falls bei Dir in der Umgebung so einer noch verfügbar ist.
Der Techniker-Thread hilft uU.


Die EL503 gibt es kaum noch, lediglich hier mit unbestimmten Lagerbestand.

dazu fällt mir ein: im 1. Lehrjahr gab es 50,-DM im Monat , im 2. Jahr 60,- DM , im 3. Jahr 70,-DM und im 4. Jahr 80,-DM !!!!
Uff, ich dachte ich hätts schlimm :D
Konnt man damit leben?
 
crazy-iwan :
Danke Dir für Deine Antwort
Uff, ich dachte ich hätts schlimm :D
Konnt man damit leben?
Solange man in der "Lehre" war, war ein von den Eltern unabhängies Leben natürlich nicht möglich.
 
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Wärst du in Bayern würde ich sagen komm vorbei und wir schauen uns das Ding an.

Zu den defekten Teilen: stell mal ein paar Bilder ein, da sieht das geübte Auge ziemlich schnell ob potentielle Knallbonbons vorhanden sind.

Ansonsten kann man einiges präventiv machen. Neue Anodenspannungselkos kann man einbauen, eventuell Sicherungen nachrüsten usw.

Zwecks der Röhren erkennt man alles nötige an der Beschaltung der Fassungen oder notfalls mit Recherche der genauen Bauweise des Systems in der Röhre selbst.

Die EL503 ist speziell, selten und teuer aber ich würde die nicht tauschen wenn die noch gehen. Auch hier optische Prüfung, evtl auf dem Röhremessplatz prüfen falls vorhanden... Nur muss man bei der Röhre aufpassen weil die gerne schwingt wie blöd. Funktioniert nicht auf jedem Röhrenmessgerät.

Da wäre noch mehr zu tippen, bin aber Grad am Smartphone... Schreib mir ne PN wenn ich mich hier die nächsten Tage nicht mehr zu Wort melde :)
 
OneStone:

schade, daß ich nicht in Bayern bin.......

Ich versuche mal ein paar Fotos ein zustellen.,
Wäre echt klasse , wenn Du mir noch ein paar Tipps geben würdest
IMG_20170609_072428_zpsxvj5sut4.jpg



Die Vorstufe mit Tremolo und Reverb
IMG_20170609_072920_zpsbzxmoo3p.jpg


IMG_20170609_072607_zpsox9hqsmh.jpg


Endstufe und Netzteil

IMG_20170609_072835_zps5tn7ua9z.jpg


Der Netzschalter mit der Kontrollleuchte wurde vor meiner Zeit von der Rückseite auf die Frontplatte verlegt (daher die weißen Kabel , die sich da überall durchziehen), der Ausgang wurde umgebaut, sodaß 2 verschiedene Boxen wählbar sind , umschaltbar mit dem Kippschalter rechts

Wenn das hilft, kann ich die beiden Schaltpläne auch noch einstellen, der eine scheint weitgehend zu passen.

Ich nehme an, Du besitzt ein Röhrenprüfgerät ?!
Vielleicht könnte ich Dir die Röhren zur Prüfung zusenden ?
Gruß

Dieter

IMG_20170609_072428_zpsxvj5sut4.jpg.html
 
hier noch das Schaltbild
SChaltung%20R500_zps4bcf53cs.jpg
 
Sachen, die ich auf jeden Fall machen würde:

- Die Ruhestromeinstellung in der Endstufe (die beiden Potis um den Punkt E) sind nicht fehlersicher. Wenn da die Schleifer keinen Kontakt machen (Oxidation, Vibration), dann brennt die Endstufe ab
- Anodenspannungssicherung und Kathodensicherungen an den Endröhren nachrüsten. Dann brennt der Netztrafo und Ausgangsübertrager nicht ab, wenn dahinter was kaputtgeht

- Elkos anschauen, prüfen und evtl erneuern (oder gleich erneuern). Vor allem die Elkos, die Spannungsfestigkeiten von 350V und höher haben (Anodenspannungen). Und die sollte man dann vielleicht auch gleich ordentlich befestigen (die innen drin).
- Die Schraubklemme da drinnen würde ich gegen eine verlötete Verbindung tauschen und das Lautsprecherkabel oder was das daneben ist auch.

- Das "weiße Kabel" ist so tendenziell lebensgefährlich. Das muss mit Schraubschellen am Chassis befestigt werden. So kann das abreißen und dann hast du die Netzspannung am Gehäuse. Zusammen mit dem Netzstecker da, bei dem ich die Brauchbarkeit der Schutzerde nicht bestätigen würde, gefährlich. Ordentlich machen.

- Wenn die Röhren wirklich ECC82 / ECC83 und ECL82 sind, dann ist das kein Problem. Die bekommt man noch. ECC82 und 83 bekommt man überall, ECL82 eigentlich auch, weil die heute keiner mehr braucht. Habe da auch noch so ca 10 Stück im Keller liegen.
- Prüfen der ECC82/83 ECL82: Ich würde einfach je eine Ersatzröhre kaufen, reinstecken und schauen, ob sich was verbessert. Es kann sein, dass eine Röhre, die technisch besser (weniger verschlissen) ist, dir klanglich gar nicht gefällt. Und wenn sie komplett tot ist (glaube ich nicht, wenn die Röhren noch die Originalbestückung sind), dann merkst du das mit dem Verfahren sofort.

- Endröhren prüfen: Kann man machen, würde ich aber gar nicht machen. Ich würde die einfach optisch inspizieren und wenn sie gut aussehen und der Ruhestrom stimmt und die Ausgangsleistung stimmt, dann passt das. Ersatz zu bekommen ist ohnehin schwierig. Man könnte das dann auf EL34 umbauen, aber dann hast du halt weniger Leistung und einen anderen Sound. Mit den zuvor erwähnten Sicherungen passiert aber eigentlich nix, wenn da was hochgeht, also...drin lassen.

- Die Kondensatoren im beigen Gehäuse bekommen gerne mal Risse und dann ziehen die Feuchtigkeit und isolieren nicht mehr. Das kann man messen und beheben, das kostet aber Zeit. Eine Alternative ist, dass die Schaltung abgesichert ist (siehe oben, Sicherungen) und man das einfach so belässt und eingreift, falls irgendwas nicht mehr geht. Eine kurze Plausibilitätsprüfung der Spannungen im Verstärker ist aber auch hier schon aufschlussreich und identifiziert Probleme.
 
zunächst vielen Dank für die ausführlichen konkreten Anleitungen. Ich erlaube mir, bzgl. einzelner Details nochmal nach zu fragen , wenn ich die Aktion beginne. Was mir gleich einfällt: Würdest Du mir von den in Frage kommenden Röhren jeweils eine verkaufen ? Hast Du einen Tipp, wo die Kleinteile am besten zu bekommen sind ?
Die Sicherungen für die Endröhren : Du meinst damit die üblichen Feinsicherungen mit welchen Werten ?

Gruß

Dieter
 
Kleinteile:
Tube-Town, Jan Wüsten, Bürklin...

Sicherungen:
An den Kathoden sowas wie 200 bis 250mAT 5x20 pro Endröhre oder 400mAT für beide zusammen.
Für die Anodenspannung 0,5AT 5x20 vor dem Ladekondensator

Röhren:
ECL82 kannst du von mir haben, die anderen müsste ich selber kaufen...
 
Hi,
fuer den Fall das Du oder Deine Freunde irgendwelche Teile fuer Deinen Blackfield (eigentlich Italien FBT) amp brauchst kann ich Dir so ziemlich alles liefern, inclusive originale transformatoren, Electrolyt Kondensatoren fuers Netzteil oder die EL503. Habe mal Verstaerker von der Firma Blackfield aus Essen Gladbeck (Inhaber Gosebring) instandgesetzt. Ist aber schon lange her.

Feel free to visit my web site http://www.legacytubes.com
 

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