Gitarrensound - druckvoll und nicht so verwaschen...

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Moin,

ich wende mich an die Gemeinde in meiner Not als Bassist, der richtig gute Zerrsounds hat und auch mal gehört werden möchte... ;-)

Problem: Unser Gitarrist spielt eine Ibanez Iceman und kriegt Morgen einen Mesa Boogie single rectifier, den er über eine 1960er Marshallbox fahren wird. Er stellt aber bis jetzt seinen Sound so ein, dass der sehr breitbandig ist. Das heißt, was ich am Bass auch einstelle, er matscht ihn zu. Dabei tut das der Gitarre auch nicht gut, der Sound klingt verwaschen, hat wenig Attack und hat wenig Biss.

Ich weiß, dass das immer auch mit der Spieltechnik zusammenhängt, aber gibt es da grundsätzliche Regeln am EQ, Gain etc., so dass man eine aggresive, druckvolle Gitarre erhält, die aber nicht alles dicht matscht. Mann, wir sind nur eine 3-Mann - Kombo. da muss doch Platz für jeden sein...

Ach ja spielen im weitesten hardrock und heavy Zeugs.

Für Eure Tipps dankbar...
 
Eigenschaft
 
Für mich klingt das sehr arg danach, dass euer Gitarrist mal die Bässe rausdrehen und die Höhen reindrehen sollte, damit du mehr Platz im Sound hast. Dadurch kriegt sein Sound auch automatisch schon mehr Biss.
 
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Würde gut in die Gitarren-Plauderecke passen, der Thread ;)

Ansonsten hat Fret Board im Prinzip Recht, ich würde noch anfügen, dass die Mitten das entscheidende beim Gitarrensound sind! Davon kanns fast nicht genug haben (es sei denn, es soll auch noch ein Sänger gehört werden :D ). Ich würde mich zunächst mal mit neutralen Einstellungen (alles auf 12 Uhr) an die Sache machen, der Rectifier soll ja auch nicht ganz so leicht einzustellen sein. Grundsätzlich für den Gitarrensound: Bässe matschen/dröhnen (kann alleine dafür um so geiler klingen), Mitten verleihen Definition, Höhen Attack.

Schönen Gruß
 
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Ihr spielt nicht (weit) runtergestimmt oder? Bei Hard Rock und Heavy denke ich maximal D.

Die Iceman ist normalerweise tonal doch recht wuchtig, daher dürfte die da ihren Teil zu beitragen - aber bei System Of A Down klappte das ja mit der Iceman auch die Jahre...:D (weiß grad nicht, ob Daron die noch einsetzt)
Die Tipps der anderen beiden gelten soweit, wenngleich "Mitten verleihen Definition" auch nicht 100% stimmt - es gibt Mittenbereiche, deren (nicht unbedingt starke) Überbetonung zu einer solchen Verunstaltung des Signals führt, dass man nicht mehr klar erkennt, was da gespielt wird - aber das scheint hier nicht der Fall zu sein. Der Rectifier ist in der Tat ein sehr unbequemer Verstärker was das Einstellen angeht. Aber dafür hat er eben auch eine große Bandbreite an möglichen Soundvariationen.

Bei 12 Uhr mit allen Reglern anfangen ist generell ein guter Tipp, beim Recto würde ich jedoch 10 Uhr empfehlen. Dann zuerst das Treble-Poti aufdrehen, bis es passt. Direkt danach Presence abstimmen. Danach die Mitten aufdrehen, bis es passt. Auf jeden Fall mit so wenig Gain wie möglich dieses Tweaking anfangen. Den Bassregler NICHT anfassen - sondern jetzt erst nen Song austesten, bzw. mal kurz alle zusammen spielen. Euer Gitarrist muss sich schlimmstenfalls überlisten lassen die Bässe rauszudrehen.

Also zusätzlich zu: Mitten rein! noch folgendes:
- Gain so wenig wie möglich, so viel wie nötig (jep, das ist richtig so)
- Bässe so wenig wie möglich, die haben selbst in nem Trio nichts bei der Gitarre verloren
- (!) check mal unauffällig, welchen Tonabnehmer dein Guitar Hero benutzt. Bei der Iceman bedeutet Schalter oben "Neck Pickup". Das wäre dann für Rhythmus-Verzerrmusik sehr unpraktisch. Das klingt sehr unwahrscheinlich, weil der Junge Geld für nen Recto usw. hat - aber es gibt immer mal wieder Pappenheimer, die auf dem Neck-Pickup versuchen, tighte, scharfe und klare (Hard)Rockrhyhtmussoundsz u zaubern. Geht, aber ist bei ner Iceman ohne Singlecoil nur noch mit Tricks machbar.

Falls alles nicht hilft: Jubel ihm einen TubeScreamer (oder eines der Derivate wie den Bad Monkey) unter. Die schneiden den Bass meisten schön weg und alles fluppt :D
 
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Hi, (bin jetzt erst aufgestanden :),

das sind ja detaillierte Tipps, das werd ich versuchen, hoffentlich bleibt er nur nicht so beratungsresistent ;-)

Danke Euch:great:
 
Wobei man auch nicht vergessen darf, dass verzerrter Bass und viel Zerre bei der Gitarre generell zu Match neigen.
Eventuell solltet ihr euch auch abstimmen.
Bass verzerrt=Gitarre ne Art Heavy Crunch
Bass Clean=Gitarre volles Brett (mit Mitten, wenig Bass und trotzdem wenig Gain)
 
Noch etwas Anderes, falls es andem sein solte:

Stimmt nicht immer alles auf Drop Bb und dann gibt es auch keine Frequenzprobleme und jedes Instrument ist zu hören. Eine Gitarre ist nunmal kein Bass und ein Bass keine Gitarre :D

Selbst wenn am Amp der Bass weit aufgedreht ist, sollte es keine Probleme geben...und wenn die Gitarre untenrum matscht, hilft immer ein Tubecreamer ;)
 
Noch etwas Anderes, falls es andem sein solte:

Stimmt nicht immer alles auf Drop Bb und dann gibt es auch keine Frequenzprobleme und jedes Instrument ist zu hören. Eine Gitarre ist nunmal kein Bass und ein Bass keine Gitarre :D

Selbst wenn am Amp der Bass weit aufgedreht ist, sollte es keine Probleme geben...und wenn die Gitarre untenrum matscht, hilft immer ein Tubecreamer ;)

Selbst Drop A ist einfach nur Abstimmungssache. Man spielt so weit runtergestimmt eben nicht mehr klassische Arten von Riffs, sondern eine ganz eigene, häufig viel Singlenote- und Rhythmuslastigere Sachen. Aber so tief wird die Truppe hier nicht stimmen. Das wäre mit "Hardrock und heavy" dann relativ falsch beschrieben. Wenn ich aus Jux mal meine Drop-A Klampfe nehme und TNT darauf spiele, nicht transponiert, dann klingt das schon mehr nach Doom oder sonstwas. Selbst auf Drop C hat das eben nur noch bedingt denselben Drive. Von daher ist die Stimmung selten das Problem, fast immer nur die ABstimmung :D
 
...Ich tippe eigentlich auch auf Abstimmungs- oder Arrangementprobleme, denn Gitarre bleibt auf Normalstimmung und ich spiele zwar einen 5-Saiter, bewege mich aber nur selten in den tiefsten Regionen. Mein Gitarrist will gerne einen Sound wie Rammstein und POD, ich hätte gerne schmutzigen Singlecoil-Sound, in dem mehr Obertöne zu orten sind. Geht das überhaupt zusammen? Ich habe halt immer das Gefühl, wenn die Gitarre einsteigt, bleibt vom Bass nur noch der Grundton über bzw. ein schmales mittiges Frequenzband, dass man im EQ boostet. Von eigenem Bass-Charakter ist da nicht mehr viel. Wird man damit leben müssen (denn in vielen Aufnahmen dient der Bass ja auch "nur" als Fettmacher der Gitarre) oder gibt´s da Hoffnung für Beide ;)
 
okay, Rammsteinsound. Recto mit Marshallbox - wird schon knifflig. Bei Rammsteinsound ist auch die Frage: Welcher? Album 1,2,3,4+5 oder 6? Bei den letzten Alben ist herzlich wenig Gain und herzlich wenig Bass im Spiel, Mitten sind auch nur wenig rausgedreht. Seit Mutter sind es vor allem die dutzendfachen Dopplungen, die den Sound erzeugen, das kann er als alleiniger Gitarrist so erstmal vergessen (vom Studiosound her).

Wie gesagt, ich würde erstmal mit der 10 Uhr Methode anfangen und ihm echt verbieten den Bassregler anzufassen, bevor ihr das probiert habt. Wenn der einfach komplett ignorant ist und es auch nach zigfachen Gesprächen und Soundchecks nicht hört bzw. einsehen will, ist es vllt nicht verkehrt sich mal nach anderen Gitarristen umzuschauen. Wenn er einer dieser "Taste-Igno"-Gitarreros ist, wird nämlich alles reden und ausprobieren nichts nützen.
 
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Also für den Sound der zweiten Band würde ich mal nen 2. Kanal probieren. Mehr als nen ordentlicher Crunch ist das nicht. Find den Sound sehr höhenlastig.
Eventuell bekommt man den Sound sogar im Clean-Kanal mit aufgerissem Gain hin.

Als Vergleich: für einen ähnlichen Sound hab ich am Framus Dragon Gain auf 9uhr im Crunch-Kanal und der Dragon ist bei weitem nicht so ein Gain-Monster wie der Rectifier.
 
Gain etwas raus, Bässe raus, Mitten rein, finito :D Dann klingt's im Gesamtsound druckvoll - auch wenn die Gitarre "solo" evtl. nicht mehr so prickelnd klingt...
 
So einfach kann es sein, das wolln wir dann mal testen... Danke
 
Gain etwas raus, Bässe raus, Mitten rein, finito :D Dann klingt's im Gesamtsound druckvoll - auch wenn die Gitarre "solo" evtl. nicht mehr so prickelnd klingt...

Wenn man 2 Volume-Potis an der Gitarre hat, dann sollte das kein Problem sein. Man kann dann einfach Gain reindrehen und beim Bridgepickup das Volume-Poti runterdrehen, sodass der Sound weniger matscht. Beim Solo kann man dann auf den anderen Tonabnehmer schalten.
 
Ich denke es wäre eine gute Idee, dass hier Bass und Gitarre zusammen versuchen ein passenden Gesamtsoundbild zu produzieren. Einen verzerrten Bass im Gesamtklangbild von einer verzerrten Gitarre deutlich abzusetzen ist IMO nicht nur ein Problem der Frequenzen!
Nichtsdestotrotz wenn der Bass sich durchsetzen soll und ortbar sein soll, braucht der IMO Obertöne. Als Gesamtbild fällt mir da irgendwie The Who ein. Da spielen John Entwistle Pete Townshend aber zum Teil IMO auch schon fast mehr gegeneinander, als miteinander... was natürlich auch seinen Reiz hat...

Hier mal zwei Beispiele der alten Meister...
http://www.youtube.com/watch?v=xyDtBD19uHc&feature=fvwrel

und mal neuer...

http://www.youtube.com/watch?v=AzuxGJMbgbc
 
...Ich tippe eigentlich auch auf Abstimmungs- oder Arrangementprobleme, denn Gitarre bleibt auf Normalstimmung und ich spiele zwar einen 5-Saiter, bewege mich aber nur selten in den tiefsten Regionen. Mein Gitarrist will gerne einen Sound wie Rammstein und POD, ich hätte gerne schmutzigen Singlecoil-Sound, in dem mehr Obertöne zu orten sind. Geht das überhaupt zusammen? Ich habe halt immer das Gefühl, wenn die Gitarre einsteigt, bleibt vom Bass nur noch der Grundton über bzw. ein schmales mittiges Frequenzband, dass man im EQ boostet. Von eigenem Bass-Charakter ist da nicht mehr viel. Wird man damit leben müssen (denn in vielen Aufnahmen dient der Bass ja auch "nur" als Fettmacher der Gitarre) oder gibt´s da Hoffnung für Beide ;)

Möglich ist das natürlich - aber eben nur mit viel Disziplin auf beiden Seiten.

Leider ist ein Rectifier eher der schlechteste Amp, um mit verzerrtem Bass zusammen zu spielen - das Teil klingt richtig eingestellt knackig fett, aber das hinzubekommen ist eine absolute Kunst - ich habe am Ende am Recto immer so Einstellungen wie B-M-H-P 1-5-9-8 (von 10). Die EQ Regler sind einfach komplett bescheuert einzustellen, wenn man einen bandtauglichen Sound will... Den Single fand ich da ein *kleines* Bisschen besser, aber auch nicht viel.

Wichtig ist bei diesen Amps halt, dass man sich vollkommen auf die Ohren verlässt, und nicht auf die Augen.


Was den Bass-Sound angeht: Unbedingt cleanes Signal (ggfls. komprimiert) beimischen, wegen Definition und "Knack". Damit wird auch ein verzerrter Bass direkt viel einfacher im Mix zu orten und durchsetzungsfähiger. Hat auch den netten Effekt, dass durch die Verzerrung nicht so leicht der eigentlich Bass-Wumms verloren geht.


Die von dir angedachte Soundkonstellation ist aber eher unublich - gerade bei so dicken, cremig-crunchigen High Gain Sounds verschmilzt der Bass eigentlich meist so sehr mit der Gitarre, dass er nicht mehr richtig zu orten ist. Deine stechenden SingleCoil Obertöne könnten Dir eigentlich schon helfen, da etwas mehr "rauszuspringen", aber bei solchen Gitarrensounds wird das schon sehr schwierig.
 
Ja, bei The Who hört man in der Tat beide mit ihrem Sound, fehlt mir aber das Fleisch am Gerippe...
Und ja ich denke auch, mein Gitarrenfreund und ich ziehen in unterschiedliche Richtungen. Während er mit einer Telecaster und einem Marshall Valveking gestartet ist und nun mit der Iceman und dem Rectifier zu Gange ist wünsche ich mir eigentlich eine crunchige Gitarre, die in einem Mittenbereich Attacke liefert und ein Bass, der rechts und links davon wildern darf.

Wird wohl schwierig, aber Eure Beiträge bringen mir ne ganze Menge - werde die zur nächten Übe am Dienstag dabei haben...
 
LOL, mit der Tele und dem Valvestate wärst zumindest Du deutlich besser bedient gewesen :D
 

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