Gitarrenrecording: über DI und Reamping-Box in Amp

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Hallo,

ich produziere (im Rahmen meiner Bachelorarbeit) Ende Februar eine EP in einem Hochschulstudio. Das besteht aus einer Regie und einem Aufnahmeraum. Beide Räume sind über symmetrische Leitungen miteinander verbunden, d.h. ich habe in beiden Räumen Anschlusskästen mit XLR Ein- und Ausgängen.

Jetzt könnte ich mich als Gitarrist natürlich mit meinem Amp in den Aufnahmeraum stellen, die Mikros vor dem Amp platzieren und über den Anschlusskasten durch die Wand in die Regie führen. Soweit so gut, kein Problem. Aber was mache ich, wenn ich den Amp im Aufnahmeraum habe, selber aber in der Regie einspielen möchte? Ich müsste also mein Gitarrensignal über die (symmetrischen Leitungen) durch die Wand in den Amp im Aufnahmeraum führen. Dazu habe ich mir folgendes überlegt:

Ich gehe mit meiner Gitarre ins Effektboard, anschließend in eine DI-Box, und damit in den Anschlusskasten in der Regie. Das nun symmetrische Signal greife ich im Aufnahmeraum ab, gehe in eine Reamping-Box (https://www.thomann.de/de/palmer_reamping_boxdaccapo.htm) und dannin meinen Amp.

1. Funktioniert das?
2. Wie sieht es mit Signalverlusten über diese doch recht weite Strecke aus? Sollte eigentlich kein Problem sein, da das Signal die meiste Zeit ohnehin symmetrisch übertragen wird, oder?
3. Fällt jemandem eine geschicktere Lösung ein?

Danke für eure Ratschläge :)
 
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Von der Di Box über XLR in die Palmer Reamping Box funktioniert nicht. Da kommt nicht der richtige Pegel an. Hab ich auch mal getestet und schnell gemerkt dass ich da nen Denkfehler drin hatte. Die Di Box soll dein Gitarrensignal für einen Mikropreamp "herrichten" und die Reampingbox das Signal von Line für einen Amp Eingang, der "glauben" soll, da steckt ne Gitarre dran. Das sind zwei paar Stiefel.
Besser ist DI Box oder DI Eingang über Pult / Preamp und dann über einen direkt / Line Out in die Reampingbox.
 
Besser ist DI Box oder DI Eingang über Pult / Preamp und dann über einen direkt / Line Out in die Reampingbox.
Aber mein Problem ist ja, diese Verbindung "durch die Wand", also rüber in den Aufnahmeraum zu schaffen, wenn ich nur Anschlusskästen nur XLR Ins und Outs habe. Oder übersehe ich da etwas? :gruebel:
 
Aber was mache ich, wenn ich den Amp im Aufnahmeraum habe, selber aber in der Regie einspielen möchte?

Mal ne ganz doofe Frage: Wozu brauchst du dann ein Amp? Du willst doch Reamping betreiben, wenn ich dich richtig versteh?
Wenn ich Reamping Aufnahmen mache, nehme ich erstmal nur das DI Signal auf. (Meistens mit Amp gespielt, aber der dient mir nur als Abhörmonitor, muss also zwingend im selben Raum sein, sonst hör ich den nicht richtig.)

danach bearbeite ich erstmal das DI-Signal, und erst dann kommt der Verstärker mikrofoniert zum Einsatz, aber dann ohne Gitarrist, das DI Signal kommt ja dann ab Band;)

oder versteh ich dich falsch?
 
Oder übersehe ich da etwas?
Ja. Du gehst vom beschriebenen Ausgang symmetrisch zb. via XLR in den Aufnahme Raum und da in die Reamping Box.
Ist da kein Techniker anwesend? Ich befürchte, du bist mit der Situation womöglich etwas überfordert.
 
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In welchem Bereich (und an welchem Institut) machst Du denn deinen Bachelor?
 
Mal ne ganz doofe Frage: Wozu brauchst du dann ein Amp? Du willst doch Reamping betreiben, wenn ich dich richtig versteh?
Wenn ich Reamping Aufnahmen mache, nehme ich erstmal nur das DI Signal auf. (Meistens mit Amp gespielt, aber der dient mir nur als Abhörmonitor, muss also zwingend im selben Raum sein, sonst hör ich den nicht richtig.)
Schon richtig so, aber genau da ist (war) ja der Knackpunkt: ich möchte den Amp hören (also quasi wie du beschrieben hast als "Monitor" verwenden), aber nicht zwingend im selben Raum sein.

Ja. Du gehst vom beschriebenen Ausgang symmetrisch zb. via XLR in den Aufnahme Raum und da in die Reamping Box.
Ist da kein Techniker anwesend? Ich befürchte, du bist mit der Situation womöglich etwas überfordert.
Ahh ok, jetzt weiß wie du meinst. Mein Denkfehler war also einfach der Ausgang der DI-Box, der an sich keinen Linepegel liefert. Danke dir!
Ist nicht meine erste Produktion in dem Studio, ich weiß was ich dort zu tun habe ;) Ich habe mich mit dieser Herangehensweise ans Gitarrenrecording nur bisher noch nicht befasst, da wir unsere Gitarristen immer im Aufnahmeraum stehen hatten.

In welchem Bereich (und an welchem Institut) machst Du denn deinen Bachelor?
Hochschule Ansbach, Studiengang nennt sich Multimedia und Kommunikation. Einer der Schwerpunkte dort ist Audio.
 
Schon richtig so, aber genau da ist (war) ja der Knackpunkt: ich möchte den Amp hören (also quasi wie du beschrieben hast als "Monitor" verwenden), aber nicht zwingend im selben Raum sein.
Achso. Dann dreh denn Spiess doch um, und nimm den Amp mit in die Regie, anstatt dass du im Aufnahmeraum spielst;)
 
Wäre an sich natürlich auch eine Option. Allerdings wird das auf Dauer ganz schon ermüdend für die Ohren, wenn da ein halbwegs aufgerissener Amp im Raum steht :D Aber vielleicht machen wir's am Ende trotzdem so. Ich muss mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen. Danke für eure Hilfe jedenfalls!
 
Hochschule Ansbach, Studiengang nennt sich Multimedia und Kommunikation. Einer der Schwerpunkte dort ist Audio.

Danke für die Antwort. Ist aber auch schon ein wenig erschreckend, wenn Du dann nicht weißt (weil man es Dir nicht beigebracht hat) wie eine DI-Box funktioniert und Du dann mit einem Bachelor-Abschluss dastehst und auf den Arbeitsmarkt drängst. Wenn Du aufgrund deiner gewünschten Arbeitsweise nicht hier nachgefragt hättest, dann wäre dem nämlich so.
 
Danke für die Antwort. Ist aber auch schon ein wenig erschreckend, wenn Du dann nicht weißt (weil man es Dir nicht beigebracht hat) wie eine DI-Box funktioniert und Du dann mit einem Bachelor-Abschluss dastehst und auf den Arbeitsmarkt drängst. Wenn Du aufgrund deiner gewünschten Arbeitsweise nicht hier nachgefragt hättest, dann wäre dem nämlich so.
Leider kommt gerade bei diesem Studium der technische Aspekt oft etwas kurz. Da hilft es dann nur, sich aus eigener Hand schlau zu machen - das ist eben der Nachteil an diesen vielfältigen Studiengängen. Wie beschrieben gibt es bei uns mehrere Schwerpunkte (man spezialisiert sich im Laufe des Studiums auf zwei), da bleibt immer einiges auf der Strecke, was man in einer "vollwertigen" Ausbildung in dem Bereich sicherlich gelernt hätte.
 
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Allerdings wird das auf Dauer ganz schon ermüdend für die Ohren, wenn da ein halbwegs aufgerissener Amp im Raum steht
Die Lautstärke lässt sich einstellen. Klar klingt ein Röhrenamp nicht ganz so gut, wenn er leise ist. Er wird aber wesentlich besser klingen, als wenn er in einem anderen Raum steht. Auf das DI-Signal was du aufnimmst hat die Amplautstärke ja kein Einfluss...
 
Mal ne blöde Frage. Wieso nimmst du nicht einfach zwei Klinke->XLR-Adapter her? Die werden in einem professionellen Studio ja wohl vorhanden sein. Ich würde das so aufbauen. Im Regieraum die Gitarre in dein Multieffekt, raus aus dem ME über den Mono Out, mittels Klinke-XLR-Adapter in die Wand. Auf der anderen Seite wieder einen Adapter von XLR auf Klinke und rein in den Amp. Fertig. Mikro vor den Amp bzw. die Box und los gehts.
 
Wieso nimmst du nicht einfach zwei Klinke->XLR-Adapter her?
Weil das Signal dann immer noch nicht symmetrisch ist und für Einstreuungen aller Art empfänglich. Auch schon ab 10m Kabellänge kann das Signal auch deutlich verlieren.
Mein bescheidener Vorschlag: Eine einfache passive DI-Box im Regieraum.
Einfach vom Pedalboard in die DI-Box, dort das Thru-Signal abgreifen und zum Interface führen (DI) und das DI-Out in Richtung Amp schicken. Mit Mikrofon vor dem Speaker das Ampsignal auf die Monitore holen. Also eigentlich eine "klassische" Reamping Situation.
 
da könnte dann eine Re-Amping-Box hin
Hast du das mal probiert? Wie ich oben geschrieben habe funktioniert das nicht. :opa:
oder auch einfach eine zweite DI-Box.
Und dann "rückwärts" anschließen? Das habe ich noch nicht probiert. Mir fällt im Moment auch nichts ein, warum das nicht gehen sollte. Allerdings muss man dafür ein XLR male auf XLR male Kabel oder einen Adapter haben. Das übersieht man leicht und steht dann doof da.

Ich hoffe Excalibur ist erfolgreich und erhellt uns anschließend mit den Details seiner Vorgehensweise.
 
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Hast du das mal probiert? Wie ich oben geschrieben habe funktioniert das nicht. :opa:
Nee, so habe ich das noch nicht probiert. Ich habe aber auch noch nicht ganz klar, wieso das nicht funktionieren sollte.
Die Reamping-Box muss am Ende der Kette kurz vor dem Amp sein, sonst hat die keinen Sinn. Sie wird mit einem symmetrischen Signal eingagsseitig beliefert und gibt ein unsymmetrisches Signal aus. Also im Grunde eine passive DI-Box mit ein paar zusätzlichen Features, oder?

Und dann "rückwärts" anschließen?
Genau. Da kommt es dann auf die Qualität der DI-Box an, damit nicht so viel vom Signal verloren geht.
 
Nee, so habe ich das noch nicht probiert. Ich habe aber auch noch nicht ganz klar, wieso das nicht funktionieren sollte.
Weil die DI Box den Pegel absenkt und die Impedanz wandelt. Das soll eine optimale Anpassung eines Instruments an einen Mikrofon Vorverstärker gewährleisten.
Die Reamping Box passt die Impedanz von einem Line Ausgang auf einen Instrumenten Eingang an. Eine Pegel Anhebung findet nicht statt.
Ich habe es probiert und kann dir garantieren von der Palmer DI Box über XLR in die Palmer Reampingbox und in den Amp = viel zu schwacher Pegel. Da kommt nix.
 
Und dann "rückwärts" anschließen? Das habe ich noch nicht probiert. Mir fällt im Moment auch nichts ein, warum das nicht gehen sollte. Allerdings muss man dafür ein XLR male auf XLR male Kabel oder einen Adapter haben. Das übersieht man leicht und steht dann doof da.
Einer Kumpel von mir, der in einem Tonstudio arbeitet, hat mir gestern genau das noch empfohlen. Scheint zu funktionieren, er hatte mit dieser Arbeitsweise angeblich nie Probleme. Also passive DI-Box umdrehen, "Sexchanger" davor und danach ab in den Amp.

Ich werde berichten wie ich's am Ende gemacht habe :)
 

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