Gitarrenlehrer - Ausbildung, Diplom?

Schneider922
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Grüße an die Community! :prost:

Ich spiele zwar so an 12 Jahre Gitarre aber ich denke, dass das Thema ist auch für einige Einsteiger interessant ist :opa: (was z.B. die Möglichkeiten ihr Hobby später einmal zu professionalisieren betrifft)
Ich würde gerne Gitarrenunterricht anbieten um neben meinem (nicht-muikalischen) Studium etwas nebenher zu verdienen. Mir ist aufgefallen, dass die meisten Inserarte für Unterricht (zumindest hier in Wien) gewisse Qualifaktionen, wie etwa ein musikbezogenes Studium oder einen derartigen Abschluss anführen. Ich kann so etwas nicht nachweisen, traue mir aber aufgrund meiner Erfahrung zu, anderen etwas beizubringen und zu unterrichten - Ich würde aber kein weiteres Studium dafür aufnehmen wollen :confused:

Kennt ihr Lehrgänge, Ausbildungen, Trainings und dergleichen, die einen als Gitarrenlehrer qualifizieren würden - mit einem irgendwie gearteten Zertifikat?
Aufgrund von Corona machen wohl besonders Onlineangebote Sinn :gruebel:

Vielen Dank an alle! :m_git1:
 
Eigenschaft
 
Ich denke nicht, dass du eine Qualifikation nachweisen musst. Wenn jemand z. B. Musikpädagogik studiert hat, hat er vielleicht bessere Grundlagen, einen Unterricht aufzubauen ( zumindest theoretisch). Ich kenne es aber hauptsächlich so, dass man Anfänger auch so unterrichten kann. Man muss halt auch ehrlich zu sich selbst sein, in wieweit man einem Schüler weiterbringen kann. Man sollte auch die eigenen Grenzen kennen. Ich habe einen Kumpel, der einen Schüler hatte, der nach einem Jahr weiter war als sein Lehrer. Er hatte sich auch außerhalb des Unterrichts alles mögliche angeeignet und auch das nötige Talent. Mein Kumpel hat ihm dann irgendwann gesagt, dass er ihm nicht weiterbringen kann und er sich professionellere Hilfe holen soll.
 
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Die Situation in Österreich kann von der in Deutschland abweichen. Hier gibt es offensichtlich keine direkten staatlich anerkannten Ausbildungen zum Gitarrenlehrer (Du kannst verschiedene Angebote einfach unter "Ausbildungen zum Gitarrenlehrer" googeln) sondern nur die Musik-Studiengänge mit unterschiedlichen Schwerpunkten (Klavier, Schlagwerk, Geige, etc.). Um Instrumentalunterricht anzubieten braucht man keine Zulassung - quasi sind die "Kunden" selbst schuld, wenn sie sich eine Niete aussuchen. Überwiegend gehen die Ausbildungen auch nicht in Richtung ...lehrer, sondern in Richtung ...spieler, und das auch bei nicht staatlich anerkannten Einrichtungen (vgl. z.B. https://www.m-g-i.de/schulkonzept/gitarrenausbildung/).

Vielleicht goggelst Du einfach mal die "Titel", die Deine Wettbewerber angeben.
 
Etwas vorweisen zu können, dass deine Marktstellung in irgendeiner Weise rechtfertigt, hat natürlich immer Vorteile. Wenn ich die Wahl hätte, von jemandem etwas zu lernen, der verbrieft darüber Bescheid weiß, würde ich den natürlich jemandem vorziehen, der einfach nur von sich behauptet, es unterrichten zu können.

Aber eine eigentliche Notwendigkeit dafür sehe ich jetzt nicht. Wenn man einfach nur unterrichten möchte und kann, sollte es ausreichen, gut genug zu sein und einiges an Vorbereitungsarbeit (Konzepte, Unterrichtseinheiten, Inhalte, Materialien) reingesteckt zu haben. Dass man seine Schüler dann nur so weit trägt, wie man sie auch tragen kann, sollte selbstverständlich zu sein. Der Rest ist nur noch die Frage, wie gut man sich gegen Mitbewerber hervorheben kann.

Das ist dann auch eine Problematik des Preises. Jemand mit Instrumentalstudium kann natürlich einen anderen Stundenlohne ausloben, als jemand ohne explizite Qualifikationen. Der wiederum kann den Preis ordentlich drücken (und so dem Hauptberuflichen ganz schön die Suppe versalzen). Da sollte man also auch drauf achten, dass man die Leistung dann nicht unter Wert oder vor allem unter Vergleichswert verkauft.
 
Für mich überwiegt meine Einschätzung jedes Zertifikat. Gut unterrichten zu können halte ich für sehr begabungsabhänigig und im praktischen Teil nicht allzu ausbildbar, weil im Unterricht die Persönlichkeit eine Rolle spielt (Kreativität, Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit...).

Ich hatte als Erwachsener verschiedene Lehrer/innen, die hab ich durch Umhören gefunden, nur 1 von 4 (allesamt studierte Musiker) fand ich für wirklich gut im unterrichten. Die anderen waren halt gute und teils in der Szene bekannte Musiker, die auch unterrichtet haben.
Methodisch voll auf der Höhe (gemessen am Stand in den USA) war übrigens keiner, was ich erst mit vielen Jahren Verspätung durch US-Fachliteratur und Internetquellen gemerkt habe.

Heute würde ich schauen, ob mein/e Lehrer/in einen Youtubekanal hat, wo man das Spielen und am liebsten auch mal das Erklären erleben kann.
Umgekehrt würde ich als freischaffender Musiker darauf achten, dass es so etwas von mir gibt, daher würde es alle paar Monate auch neue Inhalte auf dem Kanal geben.
Zum regelrechten YT-Unternehmen wie bei JustinGuitar oder Gitarrentunes usw. muss das natürlich nicht geraten.

Gruß Claus
 
Ich würde mir erst einmal überlegen, ob es sich für einen solchen Zweck überhaupt finanziell (und zeitlich) lohnt, selbst eine Ausbildung zu machen. Ich finde, einen Fernkurs zu belegen, der mehrere Monate dauert und über 100 Euro pro Monat kostet, nur um selbst nebenher Unterricht geben zu können, da bleibt nicht mehr viel Geld und Zeit übrig. Falls jemand langfristig Unterricht geben will, ist das sinnvoll, aber sonst?
 
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Ich würde gerne Gitarrenunterricht anbieten um neben meinem (nicht-muikalischen) Studium etwas nebenher zu verdienen.

Da gibt es aber einträglichere Nebenjobs als ausgerechnet Instrumentalunterricht.

Du kannst es versuchen, vielleicht hast du Glück und findest in deinem Einzugsgebiet Kunden, die bereit sind, dich zu attraktiven Kursen zu buchen - aber das ist ja schon für hervorragend ausgebildete Lehrer mit Social-Media-Präsenz schwer. Wenn dein Fokus wirklich, wie von dir geschrieben, das Geld verdienen ist, ist Instrumentalunterricht der falsche Weg.
 
... Wenn dein Fokus wirklich, wie von dir geschrieben, das Geld verdienen ist, ist Instrumentalunterricht der falsche Weg...
na ja, besser als Kisten schleppen isses wohl schon...


Claus hat es deutlich beschrieben, die Ausbildung macht es nicht wirklich, zumindest nicht alleine - die hatte ich, aber mir fehlt als Autist die Möglichkeit umfänglich zu kommunizieren.
Deshalb hatte ich nur wenige Schüler, ausschließlich solche, die sich selber motivieren konnten, bzw. sowieso gebrannt haben.
Da auch meine Geduld etwas begrenzt ist, wäre für mich auch Anfängerunterricht eher zur Plage geworden, hab ich nie gemacht.

Pädagogische Eigenschaften kann man sich in gewissem Maße erarbeiten, aber man stinkt immer ab gegenüber Menschen, die das leben, wie z.B. meine Frau, eine Lehrerin, die Kinder liebt und die von den Kindern geliebt wird, die den Kindern hochkomplexes Material unterjubelt, ohne daß denen irgendwas zuviel wird, die begeistern kann, die Nähe und Distanz, auch Autorität gleichzeitig authentisch ausstrahlt - eine wundervolle Begabung.
 
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Methodisch voll auf der Höhe (gemessen am Stand in den USA) war übrigens keiner, was ich erst mit vielen Jahren Verspätung durch US-Fachliteratur und Internetquellen gemerkt habe.

Was wäre denn "voll auf der Höhe" bzw. was ist denn der Stand in den USA?
 
Das war auf mein Hauptinsturment gemünzt und da ging es damals die Ausbildung von Ansatz und Atemtechnik beim Trompete spielen.

Gemeint habe ich damit meine Erfahrung, dass auch eine formal hohe Ausbildung als Musiker nicht zwangsläufig die beste Vorbereitung für das Unterrichten von Musik bzw. einem Instrument ist - zumal wnnn es um "Grundlagen" geht, der Beitrag von William Basie trifft da einen ganz wichtigen Punkt.

Mein "Lieblingslehrer" bracht mir so viel bei, weil er meine Schwierigkeiten besser als Andere intuitiv nachvollziehen konnte und nicht allein von außen "sah" oder "hörte".
Fortgeschrittene Schüler hat er weiterverwiesen, diese Schüler hatten dann funktionierende "Basics" und eine musikalische Herangehensweise ans Spielen des Instruments erworben.
Das ist zwar wesentlich, aber - wie ich als Besucher von einigen Musikschulvorspielen hören konnte - in der Praxis nicht selbstverständlich.

Gruß Claus
 
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Gut unterrichten zu können halte ich für sehr begabungsabhänigig und im praktischen Teil nicht allzu ausbildbar, weil im Unterricht die Persönlichkeit eine Rolle spielt (Kreativität, Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit...)
Da muss ich widersprechen. Persönlichkeit hat nur bedingt etwas mit pädagogischer Kompetenz zu tun. Die Beispiele, die du ansprichst lassen sich nur durch einen Bruchteil durch Temperament erklären und sich nicht determiniert davon.

@Schneider922 erfahrungsgemäß ist der Verdienst bei Privatunterricht als Nebenjob so gering, dass ich einen zusätzlichen Lehrgang nicht empfehlen würde. In Dtl kann jeder privat unterrichten. Ich persönlich halte das für falsch, weil es den Preis drückt. Nebenjobs im Studium gibt es wirklich bessere, und das sage ich als Musiklehrer. :)
 
Persönlichkeit hat nur bedingt etwas mit pädagogischer Kompetenz zu tun. Die Beispiele, die du ansprichst lassen sich nur durch einen Bruchteil durch Temperament erklären und sich nicht determiniert davon.
Ich glaube, hier prallen zwei Sichtweisen oder zwei Interpretationen aufeinander:
Die Aussage von Claus ist, dass es beim Unterrichten auf Faktoren ankommt wie Kreativität, Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit etc., und dass Leute für so etwas mehr oder weniger begabt sein können.

Mit „Temperament“ hat das nichts zu tun. Persönlichkeit und Temperament sind zwei sehr unterschiedliche Dinge.
 
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Wenn diese Faktoren aber begabungsabhängig und nicht ausbildbar wären, so wie es @Claus geschrieben hat, dann müsste man von einer reinen genetischen Disposition ausgehen. Aber sowohl Begabung, als auch Persönlichkeit sind nicht nur genetisch erklärbar.

Die Sichtweise, dass Persönlichkeit ausschlaggebend ist, hat man übrigens in der Lehrerforschung seit den 1960ern etwa verworfen. Als Alltagsvorstellung ist sie sicherlich noch präsent, sie ist allerdings nicht belastbar.
 
Die Welt ist nicht schwarz-weiß und "rein gentisch" ist nur selten der Fall und nur in begrenztem Maße bei Persönlichkeitsmerkmalen (Zwillingsforschung).

Zur Lehrerforschung kann ich nichts sagen, zu meinen Erfahrungen als Schüler, stud. Nachhilfelehrer und ein Semester auch Dozent an der Hochschule sowie als Teilnehmer und jahrelanger Referent/Trainer in Fortbildungsseminaren der freien Wirtschaft aber schon.

Nach dieser Alltagserfahrung gibt es Lehrer, die es mit den Lernenden auffallend leicht haben bis hin zu solchen, die besser nicht unterrichten sollten, weil wesentliche Voraussetzungen fehlen.
Ob und wieweit das Manko in Persönlichkeitstrainings bis hin zu therapeutischen Ansätzen lernbar ist und kompensiert werden kann steht auf einem anderen Blatt und führt die Diskussion auch sehr aus dem Thema.

Hier fragt jemand, ob er zum Gelderwerb nebenberuflich unterrichten und in dieses Ziel auch investieren sollte. Meine persönliche Antwort ist darauf mit den von Anderen hier schon genannten Gründen "nein".

Gruß Claus
 
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Die Welt ist nicht schwarz-weiß und "rein gentisch" ist nur selten der Fall und nur in begrenztem Maße bei Persönlichkeitsmerkmalen (Zwillingsforschung).
Dann sind wir uns ja einig!
 
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...Nach dieser Alltagserfahrung gibt es Lehrer, die es mit den Lernenden auffallend leicht haben bis hin zu solchen, die besser nicht unterrichten sollten, weil wesentliche Voraussetzungen fehlen...
so sieht das aus!

Meine Frau hatte jedes Jahr min. einen Referendar, einige davon hätten besser zu diesem Zeitpunkt abgebrochen, sie waren sich und vor allem den Schülern eine zu große Last!
 
Die Sichtweise, dass Persönlichkeit ausschlaggebend ist, hat man übrigens in der Lehrerforschung seit den 1960ern etwa verworfen. Als Alltagsvorstellung ist sie sicherlich noch präsent, sie ist allerdings nicht belastbar.
Das hat sich im Nachhinein als Fehler erwiesen und so mancher "Lusche" die Tür zum Lehrerberuf geöffnet. Historisch kann ich diesen seinerzeitigen Trend aber durchaus nachvollziehen, waren doch damals (und noch lange danach) noch sehr viele Lehrer im Dienst, deren "Persönlichkeit" im 3. Reich geformt wurde.

Auf der wissenschaftlichen Grundlage der Neurobiologie und der aktuellen Hirnforschung ist die Aussage, das es beim Lehren zu großen Teilen auf die Persönlichkeit des Lehrers ankommt, wie gut Schüler lernen, allerdings sehr wohl belastbar, sogar sehr belastbar.
Ich empfehle dazu die Lektüre des Buches "Bildung braucht Persönlichkeit - Wie Lernen gelingt" von Gerhard Roth (Verlag Klett-Cotta, Roth ist emeritierter Professor für Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologie, er hat am Institut für Hirnforschung der Universität Bremen gelehrt und geforscht).
Das Buch geht sehr ins Detail, was beim Lehren und Lernen im Gehirn passiert, bis auf die Ebene der Synapsen und der damit verbundenen chemischen Prozesse - alles das hat ja auch mit dem Gedächtnis zu tun. Dabei bleibt es aber durchweg gut lesbar und ist über weite Strecken sogar recht spannend (finde ich jedenfalls).

Roth geht in diesem Buch dezidiert auch darauf ein, was im Gehirn stattfindet, wenn Menschen miteinander kommunizieren, und er beschäftigt sich ganz besonders damit, welche Prozesse für das Lernen förderlich sind und welche abträglich. Dabei steht das Verhalten und das Auftreten des Lehrenden immer wieder im Mittelpunkt. In der Schlussfolgerung zeigt Roth auf, wie sehr es eben auf die Persönlichkeit des Lehrenden ankommt, wie gut die Lernenden den Stoff aufnehmen können, den der Lehrer unterrichtet.
In der Alltagserfahrung ist manches geradezu banal, jeder kennt sicher Beispiele genug von "Lehrern", die fachlich unbestreitbar kompetent sind, aber im Vermitteln eine Niete. Ganz schlimm wird es, wenn die Ausstrahlung des Lehrenden geradezu kontraproduktiv wirkt und der Lehrende seine negative Art gar nicht mitbekommt. Auch dazu werden jedem Beispiele einfallen.

Aber Persönlichkeit lässt sich formen und ist nicht zwingend in Stein gemeißelt.
Ein wesentlicher Schlüssel dazu ist die Selbstbeobachtung und die Selbstreflexion und die gute und aufmerksame Beobachtung seines Kommunikations-Verhaltens.
Ich kann das Buch nur jedem, der unterrichtet wärmstens empfehlen! Vielleicht ist es ja auch etwas für den TE.
 
ich setz noch einen drauf, habs auch schon mehrfach geschrieben...

...mein langjähriger Lehrer für Schlagwerk, den ich später auch wieder als Prof. hatte beim Studium, war menschlich Gottes größtes Arschloch, aber ein genialer Lehrer.
Der Unterricht hat von Anfang an Spaß gemacht und hat auch das letzte aus mir rausgeholt an Leistung und Willen zum Lernen und Weiterkommen.
 
...etwas Verwirrung, vielleicht nur eine Kleinigkeit ..eigentlich konnte ich im Thread bislang die Standpunkte erkennen, nun hänge ich etwas in der Luft. Allerdings möchte auch nicht abwarten bis sich das möglicherweise klärt. Deshalb...

@LoboMix, Zum damaligen historischen Trend im Lehrerdienst fehlt mir ein direkter Bezug. Das historische 3. Reich wurde von den Nationalsozialisten negativ konnotiert, hat doch aber auch eine Bedeutung in der Theologie. Soweit ich weiss, entstand die Klassifizierung in der Reihenfolge : Christ, Reformist, Idealist . Das es vermehrt Luschen als Lehrer gab, lag sicherlich an der Vergangenheitsbewältigung. Das militärischer Drill mehr Schaden anzurichten vermag, war vielleicht ab 1945 stets in der neueren Lehrermentalität verankert. Lusch kann etwas auf unterschiedlichen Wegen werden. Ein mit Luft befüllter Luftballon wird Lusch, wenn sich das Druck/Temperaturverhältnis ändert. Dafür sind Neben Luft und Temperatur auch noch das Material verantwortlich. Die mit dem Historismus aufkommende Datenflut hat einerseits eine grössere Spezialisierung ermöglicht, anderseits ein allumfassendes Wissen erschwert. Insofern sind nicht nur die Lehrer für ihre eigene Art der Vermittlung verantwortlich sondern auch deren Spezialisierung im Kontext zu dem von der Verwaltung verlangtem Einsatz. Nun hat ein Theologe einen anderen Bezug zur Musik als ein Architekt. Ich kann mir schwer einen Theologen ohne Orgelkenntisse vorstellen, während mir das beim Architekten schon leichter fällt.

@WilliamBasie
...diese ehrabschneidende, üble Nachrede (menschlich Gottes grösstes A...) wird auch nicht vom folgenden Lob (genialer L..) revidiert. Dein Urteil , mir äusserst zuwider... Ich hatte nie engen Kontakt zu Lehrern und Professoren in der Zeit der Ausbildung...Insofern sollte es mich eigentlich nicht stören. Allerdings war ich selber Lehrer und Hilfs-Assi. Und ich kenne einige Lehrer und teilte mir die Wohnung mit Dozenten, die inzwischen wohl Professoren sind... Mir vollkommen unbegreiflich, wie etwas menschlich so übelst, lehrtechnisch so top sein könne. Damit hast du nicht einen draufgesetzt, sondern einen untergebuddelt.

@Schneider922
Mir auffallend, meine Sportlehrer zu Schulzeiten waren selber nie die Fitness-Überflieger. Meine Professoren, teils am Anfang ihrer Tätigkeit, teils in der Blüte ihrer Berufung und teils am Ende ihrer akademischen Laufbahn, brachten unterschiedliche Dynamiken ein. Und genauso werden unterschiedliche Lehrer unterschiedliche Arten representieren können. Aber es sind nicht nur die Lehrer für die Vermittlung verantwortlich, sondern auch die Schüler. Du könntest Glück haben und jemanden finden der dich bezahlt, vollkommen egal welche Qualifikation du mitbringst. Andererseits könntest trotz bester Qualifikation auch eine Niete ziehen. In der Lehrerausbildung erhälst du neben Persönlichkeitstraining auch rudimentäres Wissen zum Allgemein- und Spezialwissen. Instrumentenkunde kannst du dir online nur teilweise erarbeiten. Das Haptische, teils für Erkenntnis unabdingbar, wird dir fehlen.
Kennt ihr Lehrgänge, Ausbildungen, Trainings und dergleichen, die einen als Gitarrenlehrer qualifizieren würden - mit einem irgendwie gearteten Zertifikat?
...mit einem irgendwie gearteten Zertifikat... echt jetzt?
:D
 
Ich bin auch unbedingt der Meinung, dass sich jemand, der Gitarrenunterricht geben möchte, mit den pädagogischen Erkenntnissen während des dritten Reichs beschäftigen muss und zusätzlich mit Standardwerken der Erkenntnispsychologie. :ugly:
 
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