[Gitarreneffekt] Okko Coca Comp

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Hallo Kinder,

ich habe heute beschlossen für meine Effektgeräte auf dem Board einige Reviews zu schreiben, da einige der Pedal herausstechend gut sind ;D. Am heutigen Abend nehme ich mir den Okko Coca Comp vor.

Bauweise und Verpackung
Der Effekt wird in einem kleinen braungrauen Karton geliefert. Absolut minimalistisch darauf ein Aufkleber mit Firmenlogo, Beschreibung und handschriftlich die Seriennummer aufgeschrieben. Sieht nach guter, alter Handarbeit aus!

Öffnet man nun den Karton liegt ein in Plastik gehüllter Effekt darin, weiss, blau, dunkelblau...hm...was erwartet einen hier? Plastiktasche abgefrimelt erscheint ein weisses Pedal in typischem MXR Größenformat (ich könnte schwören sie haben denselben Lieferanten, selbst die Schrauben sind die Gleichen ;)). Ich sehe keine Macken oder Kratzer auf Potis, Gehäuse oder sonstwo ausser an den Schrauben, Handarbeit! Ein Hinweis mehr, dass hier ein Handwerker dran war. In verschiedenen Blautönen ist das Pedal nun mit dem Schriftzug "Coca Comp", ein Ring um die (übrigens blendend helle) blaue LED und zwei Pfeilen an den Buchsen verschönert worden. Erster Eindruck: "Fantastisch, sehr sorgfältig gestaltetes Pedal, es erweckt Vertrauen". Nächster Schritt, anschliessen und hören!

Klang, Erstaunen und diverse Woweffekte
Ich habe den Okko durch folgendes Setting gespielt: Gibson SG 3 Pick Ups -> Fender Koil Kord -> Korg Pitchblack -> Coca Comp -> Z. Vex Box of Rock -> MXR Carbon Copy Delay -> MXR Noise Gate -> Fender Koil Kord -> Fender Hot Rod Deluxe

Zuerst Clean. Alles auf Nullstellung...nichts, welch Überaschung ;D. Drehen wir den ersten Regler richtung 12 erklingt mehr oder weniger der normale Gitarrenklang, keine sonderlich erwähnenswerte Klangveränderung. Drehen wir nun den zweiten etwa in die selbe Position hört man nun ein minimales Rauschen, schlägt man nun eine beliebige Saite an ziehen sich die Augenbrauen nach oben und man wird von einem wunderbar leicht "fluppenden" Gitarrenton überrascht, Wahnsinn. Hat mich etwa 20 min. gebraucht von dieser "Grundeinstellung" wegzukommen. Dreht man den zweiten Regler weiter Richtung 15 Uhr "fluppt" die Gitarre noch mehr, ein Klangerlebnis, dass ich eher von einer teuren Strat in Kombination alter Jazz und Bluesgitarristengrößen her kenne. Ich lege meine Hand ins Feuer, dass dieser Kompressor irgendwas mit dem Gitarrenton macht, nur nicht wirklich komprimiert...und wenn, dann so unauffällig, dass ich es nicht höre. Gut, ich höre nicht das Gras wachsen, aber mir fällt kein negativer "Eingriff" in den Grundcharakter der Gitarre auf. Ich würde es eher so beschreiben, dass dieser Okkoschatz eher den nötigen Pepp, Silberglanz aber auch je nach Einstellung eine schöne gedämpfte Portion Dreck hinzufügen. Die Dynamik bleibt nach meiner Einschätzung zum allergrößten Teil erhalten, hier und da merkt man bei einzelnen Noten auf tiefen Saiten einen Hang zum geslappten Ton wie auf dem Bass...kann gefallen, muss aber nicht. Mir gefällts!

Nun verzerrt: Schaltet man die Box of Rock nun auf moderates Gain, typisch britisches, klassisches Verzerrklangbild, es komprimiert schon mehr, immer noch kaum bemerkbar. Aber mit einem offenen Ohr entdeckt man nun die seidenleichte Kompression. Wahnsinn, egal wie man den Okko einstellt (ich bin mir sicher, bei dem Teil gibt es keine "falsche" Einstellung) gibt er einem das Gefühl etwas Wunderbares auf dem Board zu haben. Er kitzelt viel aus den achsooftgehörten typischen Zerreinstellungen heraus und setzt bei höheren Gaineinstellungen noch einen drauf. Ein wenig mehr dieser tollen sanften Kompression, immernoch unglaublich dynamisch auf den Anschlag reagierend. Glücklich. Muss man gehört haben. Diesen Kompressor lässt man wohl bewusst immer an, kann man nichts falsch machen.

Preis und Leistung
Nun zu einem weiteren wichtigen Thema, das Verhältnis von Herrn Preis zu Frau Leistung. Ich habe für diesen Kompressor 159 € gezahlt. Man sollte vom Preis wohl sagen, gehobene Mittelklasse. Klanglich leistet dieses sehr einfach einstellbare Pedal im Vergleich zu teueren Pedalen etwa die selbe Leistung aber auf einer anderen Ebene. Hier steht nicht die Kompression im Vordergrund sondern der Gitarrensound, der durch den Okko einfach nur feiner wird. Erwartet man hier einen normal funktionierenden Kompressor, der einfach totkomprimiert und sämtliche Dynamik nimmt, wird man wohl seeeehr positiv überrascht. Ich habe selten ein pedal gehört, dass seinem Preis so unglaublich gerecht wird und wo man sich selbst denkt, es hätte auch teurer sein können, ich hätte es mir trotzdem geholt.
 
Eigenschaft
 
Hi,

ganz gutes Review, nur ein kleiner Kritikpunkt:
Ein Kompressor ist kein Effektgerät.
Du gleichst die Pegel damit an und hebst nicht irgendeinen bestimmten Effekt hervor.
Aber ansonsten nicht schlecht. ;)

Grüße
 
Ein Kompressor ist kein Effektgerät.
Du gleichst die Pegel damit an und hebst nicht irgendeinen bestimmten Effekt hervor.

Dann wäre ein Tremolo aber auch kein Effektgerät, da damit ja nur Pegel geändert wird ;-)

Zum Thema selbst: Der Coca Comp ist ein wirklich edler Kompressor, der den Sound richtig schön auf "Hochglanz" poliert, das aber (wie im Review schon erwähnt) überhaupt nicht aufdringlich. Wenn ich das Schätzchen zwischendurch mal ausschalte (was selten vorkommt), bin ich auch immer ganz erstaunt darüber, wo denn die ganze Power, der Punch und vor allem der Glanz im Sound hin sind.
Der Coca Comp ist auf jeden Fall ein Kompressor für Leute, die eigentlich keine Kompressoren mögen - und außerdem eine meiner besten Anschaffungen in puncto Effektgeräte überhaupt ;-)
 
Schickes Review, aber ein paar Fotos wären toll.
Der Heiko gibt sich beim Äusseren des Comp auch immer viel Mühe. ;)
 
Danke für die Antworten. Ich habe den Okko bewusst Effekt genannt, da er eindeutig anders arbeitet als ein normaler Kompressor. Er verändert ja eher den Gitarrenklang zum Positiven...ich nenne den Okko daher Effekt, auch wenn er sich anders deutlich macht als z.B. ein Chorus oder ein Delay.

Falls ich mal dazu komme, füge ich gerne noch ein oder zwei Bilder vom Okko dem Review hinzu.
 
Schickes Review! Ich würde den Coca-Comp in "gitarrentechnischer" Sicht auch als Effekt bezeichnen, da er zwar - genau betrachtet - den Pegel angleicht, aber dadurch eben einen klanglischen Effekt erzeugt. Bei mir ist der Coca allerdings am Ende der Effektkette, ich setze ihn hin und wieder auch dazu ein, den Pegel des WahWahs etwas anzupassen:
Gitarre -> Boss TU2 -> Tonehunter Tasty Flakes -> Fulltone Clyde -> MXR Phaser -> Coca Comp -> AMP
 
hey super review.
hattest du oder hatte jemand die möglichkeit den für bass mal zu testen? Würd den nämlich gern nehmen um meinem MXR Octaver n besseren sound zu geben ;)

grup, shepherd
 
ich meinte natürlich gruß
 

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