Gitarrendecke in Camouflage lackieren lassen - mit welchen Kosten ist zu rechnen ?

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Wie schon im Topic steht, denke ich darüber nach, eine Gitarre lackieren zu lassen.
Dabei geht es rein um die Decke, die Kopfplatte und einen Schriftzug (mit einer Standardschrift) plus einfachstes Logo auf der Halsrückseite.

Hintergrund ist der, das ich gerne eine ESP Eclipse in der Optik, wie Willie Adler von Lamb of God sie spielt, hätte.
Zwar gibt es von ihm ein Signature Modell, aber er spielt auch noch eines, das es nicht gibt.

Die Lackierung der Decke, wie ich sie gerne hätte, ist Wüstentarn. Somit sind es zwar 3 Farben, aber es sollte nich schwer sein, sowas zu machen.
Hier mal ein Link, damit man sich das besser vorstellen kann -> http://www.espguitars.com/images/gallery/08/will-desert.jpg

Sollte man damit eher zum Gitarrenbauer oder zu einem Lackierbetrieb gehen ?
Und was würde das ganze wohl in etwa kosten ?

Als Grundlage würde ich nach Möglichkeite eine weisse Eclipse nehmen.

Am liebsten hätte ich auch noch diese Inlays, aber das wird dann wohl ein teurer Spass werden.
Sollte aber noch immer wesentlich günstiger sein als ein ESP Custom Shop Modell :gruebel:


Gruß Christian
 
Eigenschaft
 
Lösung
miko0001
Die meisten Leute haben einfach keine Vorstellung davon, wie aufwendig eine Hochglanzlackierung, oder auch nur "Fasthochglanz"-Lackierung ist.
Im Fall der Wüstentarn-Gitte wäre natürlich Mattlack oder Seidenmattlack eigentlich stilgerecht, aber trotzdem:
  • Vorarbeiten (Entfernen der Hardware, Abkleben des Griffbretts) ca. 1-2 Stunden
  • Verträglichkeitsprüfung des vorhandenen Lacks mit dem neuen Lacksystem und Schichtdickenprüfung (man will ja hinterher keine 3mm Lack auf der Klampfe)
  • An-/Abschleifen des Untergrundes ca. 0,5 - 4 Std. (Je nachdem ob der alte Lack runter muss oder nur angeschliffen werden, auch wegen Dicke des Lacks)
  • Grundierung mit Haftgrund/Schnellschliffgrund 0,5 Std. + Trocknungszeit
  • Zwischenschliff...
Was verstehst Du unter Lackierbetrieb? Autolackierer? Malergeschäft? Eine richtige, gute Hochglanzlackierung die so dünn wie möglich sein sollte, bekommst Du von einem Gitarrenlackierer nicht unter 250 Euro. Und solche 3 Farben erfordern Abklebearbeiten die einige Zeit in Anspruch nehmen - und kosten...Wenn es ein Profi macht, dann dürfte eine solche Lackierung nicht unter 400€ zu bekommen sein. Und die Einlegearbeiten für eine Gitarre, also Programmerstellung und Ausführung, ist als Einzelstück nicht bezahlbar. Lohnt sich nur, wenn einmal das Programm gemacht wird, dann aber hunderte so angefertigt werden.
Ich bekomme sehr oft solche Anfragen, deren Antwort mit Unverständnis bis Entsetzen aufgenommen wird. Hier im Board posten immer wieder User über ihre Selbstlackierten Instrumente, da bin ich sehr, sehr skeptisch. Seit ich einmal kurze Zeit einem Profi zuschauen konnte. Du solltest also genau überlegen, was Du tust...
 
Hallo murle1,

selbst lackieren kommt nicht in Frage, einfach weil ich es nicht kann und ich ungerne ein Instrument für bestimmt 1,5k € (oder noch mehr) einfach nicht versauen möchte.
Lackierbetrieb war allgemein gehalten, ohne spezialisierung auf Autolackierer & Co.
Mit 250-300 Euro könnte ich noch Leben, wenns gut gemacht ist. Kann man soch eine Arbeit einem Autolackierer oder so zumuten oder ist man da beim Gitarrenbauer besser aufgehoben ?
Hier in der Nähe sind Gitarrenbauer recht rar gesäht, weshalb ich keine Probleme hätte, das gute Stück zu einem fähigen Laden zu schicken.

Das mit den Inlays dachte ich mir fast, da es eben eine verdammt große Arbeit ist.
Klar, das Flaggeninlay an sich ist nicht kompliziert, aber die Arbeit aussenrum wie Bünde abziehen, später neu bundieren, etc. machen das halt teurer.
Und Griffbrett ganz neu wird sich wohl auch nicht viel nehmen was den Preis angeht, denke ich zumindest mal.

Noch habe ich keine Gitarre mit der ich das machen könnte, daher möchte ich mich einfach mal vorher informieren.
Ich stehe halt einfach total auf diese Gitarre, weswegen ich über sowas nachdenke.

Auf jeden Fall schon mal danke für die ehrliche Antwort.


Gruß Christian
 
Ich würde am ehesten mal in Richtung Airbrush oder Folien schauen.
 
Von Autolackern muss ich abraten - also falls Du einen Vertrauensmann hast, der es echt drauf hat geht das auch, aber sonst waren meine Erfahrungen bisher eher schlecht. Auch Möbellackierer hab ich schon probiert...war auch nix...

Ich war lange auf der Suche nach nem Outsourcing-Partner für Lackierungen aber werde mir nun selbst ne Lackkabine in die Werkstatt bauen - soviel also zu irgendwelchen Lackierern :D. Geh zu nem Gitarrenbauer, der Lackierung anbietet und gut ist.
 
Is das nicht immer so?
If you want something done right, do it yourself!
 
ich habe den Eindruck, dass in kaum einer anderen Branche (also außerhalb des Instrumentenbaus) mit Zwischenschliffen gearbeitet wird - daher wird das Ergebnis oft eher mäßig.
 
Folie möchte ich nicht, aber Airbrush könnte ein Idee sein.
Denn meine gewünschte Lackierung kann man Freihand machen, da braucht man bei Airbrush nichts oder nicht viel abkleben und dünn wäre es auch.

Somit werde ich mich mal nach einer passenden Gitarre umsehen, auch wenns nicht leicht werden wird.


Gruß Christian
 
ich habe den Eindruck, dass in kaum einer anderen Branche (also außerhalb des Instrumentenbaus) mit Zwischenschliffen gearbeitet wird - daher wird das Ergebnis oft eher mäßig.

Ich habe einige Lackierer "ausprobiert", Auto und Industrielackierer, Möbelhersteller usw. War alles nur Murksund hat zu viel gekostet. Selbst ein sehr guter, langjähriger Freund, der ein Spitzen Autolackiermeister war, hat immer abgewunken, wenn ich ihn mal gefragt habe. Es sind andere Lacke und andee Arbeitsgänge und Vorbehandlungen. Leider gibt es sehr wenige, die Gitarren für andere lackieren.

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Folie möchte ich nicht, aber Airbrush könnte ein Idee sein.
Denn meine gewünschte Lackierung kann man Freihand machen, da braucht man bei Airbrush nichts oder nicht viel abkleben und dünn wäre es auch.

Somit werde ich mich mal nach einer passenden Gitarre umsehen, auch wenns nicht leicht werden wird.
Gruß Christian

Auch da muß ich Dich ein wenig "bremsen". Du brauchst eine Vorbehandlung, um die Poren zu verschließen. Dann einen Grundlack in einer Farbe, um danach die "Muster" in der anderen Farbe darauf zu lackieren. Freihand? Dann bekommst Du keine scharfen Linien. Wenn es dann noch optimal aussehen soll, muß ein Decklack darauf, der noch poliert werden muß. Weil das so ein Aufwand ist, und kostet, biete ich so etwas gar nicht erst an.
 
Die meisten Leute haben einfach keine Vorstellung davon, wie aufwendig eine Hochglanzlackierung, oder auch nur "Fasthochglanz"-Lackierung ist.
Im Fall der Wüstentarn-Gitte wäre natürlich Mattlack oder Seidenmattlack eigentlich stilgerecht, aber trotzdem:
  • Vorarbeiten (Entfernen der Hardware, Abkleben des Griffbretts) ca. 1-2 Stunden
  • Verträglichkeitsprüfung des vorhandenen Lacks mit dem neuen Lacksystem und Schichtdickenprüfung (man will ja hinterher keine 3mm Lack auf der Klampfe)
  • An-/Abschleifen des Untergrundes ca. 0,5 - 4 Std. (Je nachdem ob der alte Lack runter muss oder nur angeschliffen werden, auch wegen Dicke des Lacks)
  • Grundierung mit Haftgrund/Schnellschliffgrund 0,5 Std. + Trocknungszeit
  • Zwischenschliff 150-180 er Korn ca. 0,5 Std.
  • Zwei Schichten altweißer Grundlack für auf Nummer Sicher ca 1 Std. + Trocknungszeit
  • Zwischenschliff 240er Korn 0,5 Std.
  • Abkleben und Zuschnitt Maskierfolie ca. 2Std.
  • Lackierung Beige ca. 0,5 Std. + Trocknungszeit
  • Abkleben und Zuschnitt Maskierfolie ca. 2Std.
  • Lackierung Sandfarbe ca 0,5 Std. + Trocknungszeit
  • Zwischenschliff 240-320er Korn
  • Lackierung Zwei Schichten Klarlack Seidenmatt ca. 1 Std. + Trocknungszeit
Das sind schon mindestens 10,5 Arbeitsstunden (ohne die Decals auf dem Hals) und ich schätze an einigen Stellen dauerts evt. auch deutlich länger bis das
Ergebnis zufriedenstellend ausfällt. Dann kommt noch das Material, Stromkosten (ne ordentliche Lackierkabine zieht auch ordentlich Strom) etc hinzu.
Und zuguterletzt will der Betreffende auch noch was verdienen, weil er davon leben muss.

Ich bin nur Montageschreiner und habe weder Lackierpistole noch ne vernünftige Absaugung parat, aber unter 450,- € würd ichs auf gar keinen Fall anbieten.

P.S. zu
ich habe den Eindruck, dass in kaum einer anderen Branche (also außerhalb des Instrumentenbaus) mit Zwischenschliffen gearbeitet wird - daher wird das Ergebnis oft eher mäßig.

Im höherwertigen Möbelbau (Schreiner, Tischler) schon. Aber das hat natürlich seinen Preis ;) .
 
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Lösung
ich habe den Eindruck, dass in kaum einer anderen Branche (also außerhalb des Instrumentenbaus) mit Zwischenschliffen gearbeitet wird - daher wird das Ergebnis oft eher mäßig.

Eigentlich überall wo man ein perfektes Ergebnis haben will --> Kostenfrage.
 
Hallo miko0001,

danke für die tolle Aufschlüsselung der Arbeitsschritte.
So in diese Richtung habe ich auch gedacht, damit können sich dann andere mehr vorstellen, warum das so viel kostet.
Ist ja bei einer Autolackierung ähnlich. Die Farbe an sich macht nicht den hohen Preis aus, es sind die Arbeiten die aussenrum stattfinden wie eben abkleben, das schleifen, ausbau von daran befestigten Teilen, etc.

Wo würde ich denn wohl etwa landen, wenn ich nur das Decal auf dem Halsrücken und Kopfplatte lackiert haben möchte ?

Gruß Christian
 
Wenn ich mir den Spruch so ansehe dann würde ich eher empfehlen den Virginia Spruch als Aufkleber produzieren zu lassen (geht bei Werbeunternehmen) und dann aufzukleben... allerdings muss danach überlackiert werden um es zu schützen, grob geschätzt sind das vermutlich 200-300€ was das kosten würde...
 
Habe anstelle von echtem Poly- oder Nitrolack es auch mal mit Folien versucht und diese versiegelt. Aber das kommt wie ich finde nicht an Lack heran, alleine weil Dings und Dongs bei angekratzter Folie einfach nur billig aussieht. Es kann nichtmals "richtig kaputt gehen" :)
 
Eine evt. deutlich günstigere Möglichkeit gäbe es noch für das Camo-Design :

Wassertransferdruck oder "Hydrographics" bzw. "Hydrodipping" wie der Ami es nennt. Dabei wird ein mehr oder minder bliebiges Dekor
auf eine wasserlösliche Folie gedruckt, die dann auf ein Wasserbad gelegt wird. Das zu bedruckende Objekt wird dann durch diese Schicht gezogen und der Druck überträgt sich so auf die Oberfläche. Nach dem Trocknen und Säubern der Oberfläche wird diese noch mit einem Klarlack versiegelt.

Youtube: Hand in Carbonoptik oder Youtube:Gewehrschaft in Camo-Optik zeigen die Möglichkeiten auch bei komplexen Oberflächen.
Hier kann man zum Bsp. Folien und Zubehör bestellen: Klick mich oder hier ein Anbieter in NRW: PS-Car-Design Dinslaken.
 
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Nachtrag: Die Nummer mit dem Wassertransferdruck wird heute bei Galileo "gefeatured". :cool:
 
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